Resümee

Immer wieder mischen sie sich ein, diese Phantasiewesen und wollen mir dann auch noch einreden, dass der beste Weg zur Erkenntnis ist, alles für real zu halten. Heute werde ich mit Schneewittchen frühstücken. Wer so denkt, hat tatsächlich Realitätsverlust und sollte zu seiner eigenen Sicherheit stationär aufgenommen werden.

Andererseits ist die Idee gar nicht so schlecht, da sie ja darauf hinaus läuft, dass nichts real ist, wie schon die alten Inder und vielleicht viele andere schon sagten. Auch der Kurs (in Wundern) erinnert abermals daran. Er sagt zwar nicht „Ich bin Gott“, wie es oft im Advaita-Vedanta verstanden wird, aber er hält das, was für die meisten die reale Welt ist, nur für eine Idee, die sofort wieder verworfen wurde und demnach in der Ewigkeit keinen Bestand hat. Wir leben und sterben in der Zeit. Gott und sein Sohn (der nur ganz kurz diese fatale Idee hatte, aber wir alle diese Idee bereits Jahrtausende ausleben müssen) leben in der Ewigkeit. Für immer.

Es gibt so viele Lehren und alle führen zu Gott oder zumindest zu dem, aus dem alles hervorgegangen ist oder eben nicht hervorgegangen ist. Welche Lehre die beste ist, entscheidet wohl jeder für sich selbst. Und das ist gut so.

Warum also schlagen sich so viele deswegen die Schädel ein und wollen andere überzeugen, dass ihr Weg der Beste ist? Ich weiß, diese Frage ist sinnlos, denn es ist eben so. Das einfach so hinnehmen? Augen zu und sagen, dass es eh nicht real ist. Und schließlich zusehen, wenn ein hilfloses Kind oder ein Tier misshandelt wird und sagen, dass es eh nicht real ist? Hier wird man wirklich auf die Probe gestellt. Sogar der Buddhismus, der wohl sanfteste Weg, spricht von Karma. Also nicht eingreifen, weil das Kind oder das Tier genau diese Erfahrung machen muss?

Die Welt ist Scheiße. Das trifft es auf jeden Fall. Wenn auch nicht ständig, aber meistens. Da ist es schon gut für das eigene Gemüt, sich einzureden, dass alles Illusion oder bloß eine Idee ist, die schnell wieder verworfen wurde, weil sie in der Ewigkeit keinen Bestand hat.

Und meine Protagonisten? Was meinen sie dazu? Für Kim gab es immer nur die Quelle, die sich öffnete, um die Welt heraus zu lassen und wieder schloss, um die Welt in sich rein zu lassen. Sie offenbart sich materiell, wie auch geistig. Und die Frage, warum sie denn so einen Scheiß zulässt, erübrigte sich, weil sie nur das Samenkörnchen legte. Alles andere passierte oder es passierte eben nicht. Wie immer man es auslegen möchte, es kümmerte die Quelle nicht, weil sie vollkommen unpersönlich ist. Persönlich ist sie nur, weil wir so etwas wie eine Persönlichkeit entwickelt haben. In der Quelle, wenn sie sich wieder zusammen zieht, wie Kim das nannte, verlieren wir alles und sind eins mit ihr. Es ist ein anderes Bewusstsein, das gar nicht Bewusstsein genannt werden kann. Es ist etwas Unvorstellbares, das wir teilweise nur durch den Tod kennen.

Auf eine gewisse Art sind wir doch die Quelle, da wir uns aus ihrem Samenkorn (?) entwickelt haben und anscheinend die einzige Spezies sind, die so etwas wie Bewusstsein entwickelt hat, um denken zu können, dass eine Energiequelle die Schöpferin dieser Welt ist.

Kims Erklärung, dass wir uns bloß als feste Materie wahrnehmen und in Wirklichkeit reine Energie wie die Quelle sind, hinkt ein wenig. Zumindest ist sie nur schwer zu verstehen. Andererseits ist es doch so, dass Geist fester als Materie ist, da er durch nichts zu zerstören ist, wie Jostein Gaarder in seinem Buch „Sophies Welt“so schön sagt. Und unsere Körper vergehen einmal, werden wieder zu Staub, aus dem wir hervorgegangen sind. Staub also und kein Samenkörnchen.


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