Religiöser und areligiöser Fanatismus

Drückt sich jemand etwa wie in folgender Weise aus: "Jeder weiß, dass die Gebote Gottes zu halten sind und die Nächstenliebe zu pflegen ist." Ist darin eine Du-Botschaft zu finden, obwohl kein "Du" benutzt wird und wäre die Aussage als fanatisch zu bewerten?

Eine solche Aussage ist sogar weit mehr als eine bloße Du-Botschaft, denn sie verallgemeinert ihre Aussage zu einem Gesetz, das für alle gilt.
Das im Zitat angesprochene Gesetz ist zudem in der Weise dogmatisch ausgedrückt, als das der Mensch keine andere Wahl und unbedingt zu gehorchen hätte.
 
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Drückt sich jemand etwa wie in folgender Weise aus: "Jeder weiß, dass die Gebote Gottes zu halten sind und die Nächstenliebe zu pflegen ist." Ist darin eine Du-Botschaft zu finden, obwohl kein "Du" benutzt wird und wäre die Aussage als fanatisch zu bewerten?

Eine solche Aussage ist sogar weit mehr als eine bloße Du-Botschaft, denn sie verallgemeinert ihre Aussage zu einem Gesetz, das für alle gilt.
Das im Zitat angesprochene Gesetz ist zudem in der Weise dogmatisch ausgedrückt, als das der Mensch keine andere Wahl und unbedingt zu gehorchen hätte.

Solche Ausdrucksweisen unterbinden den freien Willen und die selbstständige Entfaltung und Entwicklung der Moralität einer Person.
 
Ich bin damit aufgewachsen, dass das so genannte "Christentum" die wahre Religion sei. Dennoch gibt es bereits innerhalb der "Christen" verschiedene Strömungen, die sich untereinander auch nicht besonders mögen.
In Köln aufgewachsen, wie ich es im Eingangsbeitrag schon erwähnte, das durch den weltbekannten Dom unter dem Zeichen des Katholizismus steht, übte man sich aber in einer gewissen Toleranz dem Protestantismus gegenüber und man begann, gemeinsame "Gottes"dienste zu zelebrieren.

Obwohl ich den Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus als Kind und Jugendlicher nicht verstand, schien es mir dennoch merkwürdig, dass beide zusammen einen "Gottes"dienst feierten. Wenn auch in Köln das Motto "Leben und leben lassen" herrschen soll, fand ich den Sinn nicht, der über die Toleranz des Spruchs hinausgeht.

Noch schwieriger gestaltet sich das Verhältnis zu anderen Religionen. Sicher kann man Toleranz gegenüber ihnen üben, statt sie auszugrenzen oder gar zu bekriegen, aber mehr hat Toleranz ja auch nicht zu bieten.

Schließlich gibt es noch die Gruppe derer, die mit Religion gar nichts zu tun haben wollen. Einige unter ihnen üben sich gegenüber der Religion ebenfalls in Toleranz und andere kritisieren oder bekämpfen sie mit Mitteln der Meinungsfreiheit, etwa wie Atomkraftgegner friedlich, aber energisch protestieren mögen. Natürlich gibt es daneben auch noch die, die die Grenzen sprachlich und in ihrem Handeln überschreiten.

Was ich aber ansprechen möchte, ist der Umstand der Toleranz, denn sie reicht nicht, um Religion und um das Verhältnis der Religionen zueinander zu begreifen, um erst daraus ein echtes Verstehen gegenüber dem anderen entwickeln zu können.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin damit aufgewachsen, dass das so genannte "Christentum" die wahre Religion sei. Dennoch gibt es bereits innerhalb der "Christen" verschiedene Strömungen, die sich untereinander auch nicht besonders mögen.
In Köln aufgewachsen, wie ich es im Eingangsbeitrag schon erwähnte, das durch den weltbekannten Dom unter dem Zeichen des Katholizismus steht, übte man sich aber in einer gewissen Toleranz dem Protestantismus gegenüber und man begann, gemeinsame "Gottes"dienste zu zelebrieren.

Obwohl ich den Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus als Kind und Jugendlicher nicht verstand, schien es mir dennoch merkwürdig, dass beide zusammen einen "Gottes"dienst feierten. Wenn auch in Köln das Motto "Leben und leben lassen" herrschen soll, fand ich den Sinn nicht, der über die Toleranz des Spruchs hinausgeht.

Noch schwieriger gestaltet sich das Verhältnis zu anderen Religionen. Sicher kann man Toleranz gegenüber ihnen üben, statt sie auszugrenzen oder gar zu bekriegen, aber mehr hat Toleranz ja auch nicht zu bieten.

Schließlich gibt es noch die Gruppe derer, die mit Religion gar nichts zu tun haben wollen. Einige unter ihnen üben sich gegenüber der Religion ebenfalls in Toleranz und andere kritisieren oder bekämpfen sie mit Mitteln der Meinungsfreiheit, etwa wie Atomkraftgegner friedlich, aber energisch protestieren mögen. Natürlich gibt es daneben auch noch die, die die Grenzen sprachlich und in ihrem Handeln überschreiten.

Was ich aber ansprechen möchte, ist der Umstand der Toleranz, denn sie reicht nicht, um Religion und um das Verhältnis der Religionen zueinander zu begreifen, um erst daraus ein echtes Verstehen gegenüber dem anderen entwickeln zu können.



Religionen sind wahrscheinlich wie Parteien. Wenn die Ansichten manchen Mitgliedern nicht passen, treten sie aus und gründen eine eigene.
 
Noch schwieriger gestaltet sich das Verhältnis zu anderen Religionen. Sicher kann man Toleranz gegenüber ihnen üben, statt sie auszugrenzen oder gar zu bekriegen, aber mehr hat Toleranz ja auch nicht zu bieten.

Was ich aber ansprechen möchte, ist der Umstand der Toleranz, denn sie reicht nicht, um Religion und um das Verhältnis der Religionen zueinander zu begreifen, um erst daraus ein echtes Verstehen gegenüber dem anderen entwickeln zu können.

Statt sich um ein Verstehen zu kümmern, wird sich eher um Toleranz geübt oder es entsteht ein Fanatismus zum Beispiel darin, dass es nur einen "Gott" geben könne, der der höchste sei.
 
Statt sich um ein Verstehen zu kümmern, wird sich eher in Toleranz geübt oder es entsteht ein Fanatismus zum Beispiel darin, dass es nur einen "Gott" geben könne, der der höchste sei.
Gegenüber Ansichten wie einem "höchsten Gott" gibt es die gesellschaftliche Erscheinung der "Gleichberechtigung", durch die lapidar behauptet wird, es wäre in allen Religionen derselbe "Gott".
 
Gegenüber Ansichten wie einem "höchsten Gott" gibt es die gesellschaftliche Erscheinung der "Gleichberechtigung", durch die lapidar behauptet wird, es wäre in allen Religionen derselbe "Gott".

Oder man behauptet, alle höchsten Einzelgötter der Religionen seien gleich hoch und somit gleichberechtigt.
 
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