Ich bin damit aufgewachsen, dass das so genannte "Christentum" die wahre Religion sei. Dennoch gibt es bereits innerhalb der "Christen" verschiedene Strömungen, die sich untereinander auch nicht besonders mögen.
In Köln aufgewachsen, wie ich es im Eingangsbeitrag schon erwähnte, das durch den weltbekannten Dom unter dem Zeichen des Katholizismus steht, übte man sich aber in einer gewissen Toleranz dem Protestantismus gegenüber und man begann, gemeinsame "Gottes"dienste zu zelebrieren.
Obwohl ich den Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus als Kind und Jugendlicher nicht verstand, schien es mir dennoch merkwürdig, dass beide zusammen einen "Gottes"dienst feierten. Wenn auch in Köln das Motto "Leben und leben lassen" herrschen soll, fand ich den Sinn nicht, der über die Toleranz des Spruchs hinausgeht.
Noch schwieriger gestaltet sich das Verhältnis zu anderen Religionen. Sicher kann man Toleranz gegenüber ihnen üben, statt sie auszugrenzen oder gar zu bekriegen, aber mehr hat Toleranz ja auch nicht zu bieten.
Schließlich gibt es noch die Gruppe derer, die mit Religion gar nichts zu tun haben wollen. Einige unter ihnen üben sich gegenüber der Religion ebenfalls in Toleranz und andere kritisieren oder bekämpfen sie mit Mitteln der Meinungsfreiheit, etwa wie Atomkraftgegner friedlich, aber energisch protestieren mögen. Natürlich gibt es daneben auch noch die, die die Grenzen sprachlich und in ihrem Handeln überschreiten.
Was ich aber ansprechen möchte, ist der Umstand der Toleranz, denn sie reicht nicht, um Religion und um das Verhältnis der Religionen zueinander zu begreifen, um erst daraus ein echtes Verstehen gegenüber dem anderen entwickeln zu können.