reinigendes Feuer

Saraswati

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Nachts, im Zustand der Entspannung, laufen oft feurige Ströme durch mich durch. Jede Zelle ist dann am Vibrieren und je mehr ich loslasse, desto strömender wird's. Nun hatte ich letzte Nacht die Assoziation mit dem Begriff FEGEFEUER. Werde ich durch dieses Feuer einfach gereinigt? Gefegt? Ist dann also das Höllenfeuer, also das Bild von der sogenannten Hölle, die potenzierte Nummer davon, weil der stärker belastete Mensch noch mehr Blockaden hat und der Energiefluss sich also wesentlich schmerzhafter auswirkt? Und letztlich: Bedeutet spirituelle Ekstase in diesem Fall: freier, ungehinderter Energiefluss, weil alle Blockaden aufgelöst sind?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seht ihr das Phänomen?
 
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Fegefeuer ist nicht gleich Höllenfeuer. Im Fegefeuer der Vorhölle wird man tatsächlich nur gereinigt und geläutert und kann nach einiger Zeit gen Himmel verschwinden, wohingegen man im Höllenfeuer (tiefer "unten") zur Bestrafung ist und dort ewig bleibt. So zumindest habe ich die christliche Lehre verstanden; man mag mich gern korrigieren, wenn es nicht so sein sollte.

Aber wieso assoziierst Du sofort solche Bezüge? Kann es nicht einfach auch die reine Kraft des Elements Feuer sein, die Dich da erfüllt, ganz ohne religiösen Bezug?
 
Weisst du was das schönste an den Symbolen der christlichen Massenpsychologie ist?

Man kann sie umdrehen und ihre zerstörerische Wirkung denen zurücksenden, die sie skrupellos für ihren Machterhalt einsetzen.

Werde ich durch dieses Feuer einfach gereinigt?
Wirst du durch das Feuer vom Schmutz gereinigt, oder bist du der Schmutz? Du musst dich selbst entscheiden für welche Realität du dich entscheidest.
 
Freundlicher Ratschlag einer alten Tante. Unternimm einmal einen Ausflug aus der Kirche hinaus in all die anderen religiösen Kulturen rundum und schau dir an, was Feuer so für Bedeutungen hat. Du wirst staunen - und vielleicht etwas finden, was zu deinem Erleben paßt. Viel Spaß :)
 
Oh, meine liebe Kinnaree,

aus der Kirche bin ich schon lang ausgetreten. Hab mich mit Vedanta, Buddismus, Islam (Sufis), Indianern u.s.w. intensiv beschäftigt. An der Kirche kanns nun nicht liegen, zumal ich einst nicht mal katholisch war und mir niemand mit der Hölle gedroht hat. Bin astrologisch doppeltes Feuerzeichen... Aber ich glaube das Feuer, welches mich durchglüht hat spirituellen Bezug. Hatte im Sommer mit meiner Kundalini Begegnung...
Dank euch, für eure Perspektiven. Kalihan
 
... und ich finde immer mehr Beziehung zwischen den Religionen. Swami Vivekananda hat das mal treffend formuliert: Die Religionen sind der Kindergarten wahrer Religiosität. Das heißt: Der Halt, den Menschen in festgelegten Lehren und Zeremonien sucht, wird mit der Zeit ersetzt durch die persönliche Verbindung. Und aus dieser Perspektive raus gucke ich zurück, was mit bestimmten Bildern in gewachsenen Religionskulturen gemeint gewesen sein kann... Kannst auch vom kollektiven Unterbewussten sprechen, wenn's um Bilder geht, die alle Menschen imTiefsten ansprechen...
Mich interessiert aber wie gesagt 1. euer Erleben mit Feuer im eigenen Körper und/oder 2. was ihr damit verbindet.
Liebe Kinnaree, ich fände es zum Beispiel spannend, wenn du mir was über Feuer aus deinem Wissensschatz verraten würdest... Und, liebe alte Tante, ich bin dein Jahrgang *g*.
Liebe Grüße, Kalihan
 
hi Kalihan - die Grundelemente der Natur Erde, Luft Wasser und Feuer können dir etwas geben oder sie können dir etwas nehmen (oder positiv ausgedrückt: du kannst ihnen etwas anvertrauen. Die Elemente reinigen uns, klären uns und sie geben uns Halt, Wärme, Ausdehnung und das Fließen, sie geben uns Festigkeit und Weichheit, Flexibilität und Konsequenz. Ist das, was du spürst, nur eine Hitze, oder hast du auch ein Gefühl von Stärkung?
Liebe Grüße Inti
 
Hallo K,
es handelt sich sehr wahrscheinlich um die Kundalini-Energien, die in deinem Körper zirkulieren (das ist NICHT dasselbe, wie der berühmte "Aufstieg der Kundalini", zumindest nicht so viel ich weiss - aus persönlicher Erfahrung kann ich nicht sprechen). Diese Energie fliesst in drei Strömen vom Ende des Steissbeins den Rücken hinauf bis zum Scheitel, und von dort an der Körpervorderseite wieder hinunter. Der Hauptstrom verläuft gerade entlang der Wirbelsäule, die Nebenströme verlaufen "im Zickzack" und wo sie sich treffen, sind die Chakren ("Energieknoten").

Du findest eine fast deckungsgleiche Schilderung im Buch von Irina Tweedie "Der Weg durch's Feuer", wo sie mehrmals schildert, wie Ströme aus "intelligenter Energie oder Feuer" in ihrem Körper zirkulieren, und dorthin fliessen, wohin sie ihre Aufmerksamkeit richtet. Es gibt einen Artikel von Peter Riedl, den ich dir empfehlen kann, wo auch ein Auszug aus dem Buch von Tweedie drin ist.

Das hat mit der Vorstellung von "Fegefeuer" nicht wirklich was zu tun, auch wenn es ziemlich beängstigend sein kann, wie aus den Schilderungen von Irina Tweedie hervorgeht.
Ich empfehle dir, dich genauer zum Stichwort "Kundalini" zu informieren. Halbwegs vernünftige Quellen wären etwa die Bücher von Gopi Krishna, das Buch "Spirituelle Krisen" (oder auch "Die stürmische Suche nach dem Selbst") von Stanislav Grof oder (allerdings englisch gehaltene)diese Website, welche von einer Selbsthilfegruppe in Skandinavien geführt wird. Das grösste Problem bei der Sache ist nicht etwa die Erscheinung selbst, die ist zwar vermutlich faszinierend, aber keineswegs gefährlich, sondern dass man aus einer inneren Abwehrhaltung versucht, die Sache zu bekämpfen und sie nicht als natürlichen Vorgang anerkennt, weil man sich davor ängstigt.

Eine Frage: Meditierst du regelmässig oder betreibst Yoga oder sonstwas in dem Stil? Falls ja, so solltest du dir am besten einen erfahrenen Lehrer suchen, eine Person, die sich wirklich mit der Materie auskennt und das nicht einfach alles als Hirngespinst abtut.

Greetz fckw
 
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Lieber Inti,
danke für deine Anregung. Bringt mich auf die Idee, auch die anderen Elemente in mir genauer wahrzunehmen... Mit den Feuerströmen komme ich klar. Ich lasse es einfach zu und beobachte was geschieht. Wenn ich auf Entspannung achte, intensiviert sich der Fluss und ich akzeptiere das. Wenn im Gegenteil die Ströme nicht so intensiv fließen, erlebe ich Stauungen, die unangenehm drücken und zwicken...

Lieber fckw,
das Meiste, was du empfiehlst, hab ich gelesen. Irina Tweedy so vor drei Jahren. Und auch die Bücher ihrer Nachfolger. Auch über Kundalini hab ich manches gelesen, was du vorschlägst. Und was ich noch nicht davon kenne, werde ich nachholen... Ja, ich meditiere und betreibe Yoga. Und ich habe zwei sehr gute Meditationslehrer (sie arbeiten zusammen), die mich gut betreuen. Und auf einem andren Gleis beschäftige ich mich mit QiGong und Shiatsu. Wenn ich's recht bedenke,wäre es ein Wunder, wenn nun nicht alles Mögliche in Fluss wäre...
Angst habe ich nicht, sondern ich begegne dem Geschehen mit Hingabe.

Obwohl ich mich nicht hilflos fühle - mir ist nach Austausch mit erfahrenen Leuten. Mit euch zum Beispiel. Danke!
 
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