Reiki bei Suchtkranken

Hallo Glasklar :)

Darf ich Dich fragen, wie diese plötzliche Erkenntnis so quasi über Nacht gekommen ist?
Ist es Dir da besonders schlecht gegangen?

Ja, es ging mir sehr schlecht. Ich wachte auf, halb im Entzug, und hatte die Wahl, auf allen Vieren zur Tankstelle zu krabbeln (stehen konnte ich nicht mehr), um Alkohol zu bekommen oder aufzuhören. Fünf Stunden später war ich in der Klinik.

Das Problem bei meinem Bruder ist, daß er einerseits sagt, er will das Trinken reduzieren (weil er Herzschmerzen hat), andererseits ist er der Meinung, daß er eh nicht mehr lange leben wird.
Er befindet sich in einem Widerspruch, wo ich nicht durchblicke.

Das musst du auch nicht durchblicken. Es ist Ausdruck seiner Zerrissenheit, seiner Ambivalenz. Er möchte aufhören (schätze ich), aber er hat Angst, weil er keine Idee hat, was dann auf ihn zukommt. Denn das, womit er sich die Zeit vertreibt, ist dann weg. Er weiß nicht, wie er die entstehende Leere dann füllen soll. Das ist etwas, was man in einer Therapie lernen kann.

Wenn man blau sagt, sagt er grün....
Hmmmm....

Habe ich auch gemacht. Manchmal mache ich es noch immer, nur aus anderen Gründen. Damals war ich im Grunde völlig entgrenzt, und mit meinen Widersprüchen habe ich versucht, mich als Individuum wahrzunehmen und darzustellen. Außerdem habe ich auch versucht, mich aus allem möglichen herauszureden, dann kam das relativ typische: Ja, aber, bei mir ist das alles gaaaaaaanz anders...

Manchen Süchtigen hilft es sehr, wenn man ihnen die Sucht so richtig schön ungemütlich macht. Dann gibt es zwar ein Riesengeschrei, aber sie werden dadurch eben auch mit den Folgen ihres Verhaltens konfrontiert. So manch einer ist dadurch schon in die Puschen gekommen.

Lieben Gruß
Rita
 
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Hallo Glasklar :)



Wenn er wirklich süchtig/abhängig ist, dann hilfst du ihm dabei, die Sucht aufrecht zu erhalten. Trinken reduzieren funktioniert nicht. Das ist nicht nur meine eigene, leidvolle Erfahrung. Es wird zwar immer wieder davon berichtet, dass es möglich sei, "kontrolliert" zu trinken, aber ich habe noch nicht einen Menschen, der abhängig ist, erlebt, bei dem das geklappt hätte. Und ich habe sehr, sehr viele erlebt. Früher oder später sind sie wieder "voll drauf".

In meiner "Endphase" der Trinkerei habe ich auch Reiki erhalten - ich habe mich darauf "ausgeruht" und gehofft, dass mir jemand die Arbeit abnimmt. Hat auch nicht funktioniert. Wach geworden bin ich erst, als ich realisierte, dass ich mich tottrinken werde oder aber damit aufhöre und lebe. Seit der Nacht bin ich "trocken" und es geht mir so gut wie nie in meinem Leben. Ich habe eine ganz "stinknormale" Therapie gemacht, erst in einer Klinik, dann bei einer Beratungsstelle und war einige Zeit in einer Selbsthilfegruppe. Für mich war es sehr wichtig, dass aus eigener Kraft heraus zu bewerkstelligen, um wieder ein Gespür für mich zu bekommen.

Alles Gute für dich
Rita


Dieser Beitag spricht mir aus dem Herzen. Danke.

LightandKi
 
Auf die Gefahr hinauf, das man mich nun raus schmeisst, oder mich hier öffentlich zur Schnecke macht, oder man mich meidet, mit mir nicht mehr spricht etc etc...möchte ich Euch hier meine Geschichte erzählen:

Ich war, und ich betone war Drogenabhängig!Über 4 Jahre lang, meine Meinung dazu : Wenn man es wirklich will, und die Überzeugung hat das man es schafft, dann schafft man es auch ohne Reiki.Ich schwärze Reiki nicht an, da ich selber den ersten Grad habe, und noch weiter machen möchte.

Ich bin aus eigener Kraft, ohne Ärzte, Psychologen oder sonstiges aus dieser Sch..hinaus gekommen, ich hatte einfach keine Kraft mehr weiter zu machen, ich wollte nicht mehr so sein wie ich war, und ich wollte wieder Leben.Denn eines darf man einen Suchtkranken nicht sagen, das er krank ist.Denn ich weiß was ich darauf geantwortet hätte wenn man mich gefragt hätte : "Das stimmt ja nicht, ich habe mein Leben im Griff"

Der Entzug war Hammerhart, ich hatte alles was man sich nur Vorstellen kann, aber eines habe ich in der Zeit nie verloren, den Glauben das ich es alleine Schaffe.Teilweise wurde ich von einer sehr lieben Freundin begleitet, teilweise musste ich alleine durch.Wenn Ihr mich nun fragt ob mein Elternhaus zerüttet ist, oder mein Leben vorher schon den Bach hinunter gegangen ist, dann kann ich Euch reinen Gewissens sagen NEIN.

Ich hatte einfach nur die falschen Freunde.

Was ich eigentlich damit sagen möchte, ich bin mir sicher man kann mit Reiki helfen, aber der Mensch muss das auch schon wollen.Wenn er den Willen nicht hat, nützt meiner Meinung nach Reiki nichts!!

Lg
taimie
 
Auf die Gefahr hinauf, das man mich nun raus schmeisst, oder mich hier öffentlich zur Schnecke macht, oder man mich meidet, mit mir nicht mehr spricht etc etc...möchte ich Euch hier meine Geschichte erzählen:

Ich war, und ich betone war Drogenabhängig!Über 4 Jahre lang, meine Meinung dazu : Wenn man es wirklich will, und die Überzeugung hat das man es schafft, dann schafft man es auch ohne Reiki.Ich schwärze Reiki nicht an, da ich selber den ersten Grad habe, und noch weiter machen möchte.

Ich bin aus eigener Kraft, ohne Ärzte, Psychologen oder sonstiges aus dieser Sch..hinaus gekommen, ich hatte einfach keine Kraft mehr weiter zu machen, ich wollte nicht mehr so sein wie ich war, und ich wollte wieder

Weshalb sollte man dich dafür zur Schnecke machen ? Weil du "Ja" zum Leben gesagt hast?
Ich habe es nicht aus eigener Kraft geschafft. Ich brauchte die Klinik, die Therapie, die Gruppe und noch einiges mehr...und bin seit 23 Jahren trocken. Ich lebe "zufrieden" abstinent. Bin nebenbei nóch freiw. Suchtberater in einem Unternehmen, für das ich arbeite.

Es geht nicht darum, einem Suchtkranken zu "sagen", dass er krank ist, sondern als "Helfender" erstmal selbst das Wesen der Krankheit zu verstehn und zu verstehen, dass diese Krankheit einer anderen Form von Hilfe bedarf als das, was wir allgemeinen unter Hilfe verstehen. - Dadurch fördert man die Krankheitseinsicht.
Durch das Erkennen, dass ich erkrankt bin, konnte ich meiner Scham begegnen, konnte mir dann auch selbst verzeihen und viele Dinge wie Lügen, Leugnen, andere verletzen, Unzuverlässigkeit, Agression...als Symptome der Krankheit sehen. - So wie Fieber bei einer Grippe:)

Dann konnte ich es für mich annehmen und - so wie du - mit einem "Ja" zum Leben eine zufriedene Abstinenz aufbauen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Glück auf dem Weg zu dir.

LightandKi
 
@taimie

Zunächst mal: ich ziehe den Hut vor Dir und Deiner Offenheit und werde selbstverständlich in Zukunft auch sehr gerne mit Dir quatschen! :reden:
Es ist sicher der Hammer, von einer Sucht wegzukommen. Und das noch dazu ohne Hilfe, daß erfordert eine sehr starken Willen. Einfach bemerkenswert.
Danke für Deinen Beitrag!!!

liebe Grüße
glasklar :liebe1:
 
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Hallo Ihr Lieben

Nun ich stehe dazu und sage ja, es war so.Warum sollte man das Tod schweigen so wie es meine Mutter gemacht hat?!!Ich gehe sehr offen mit diesem Teil meines Lebens um, denn ich stehe dazu was ich gemacht habe.

Viele verstehen es nicht und bezeichnen mich heute noch als Junkie.Ja das ist das Klischee das sowas mit sich trägt.Obwohl ich mittlerweile seit 6 Jahren nichts mehr davon genommen habe.

Und wenn Ihr mich jetzt endgültig für verrückt erklärt, aber ich glaube ich habe diese Erfahrung gebraucht, ganz tief unten zu sein, nur mehr an das eine zu denken, aber letztendlich habe ich daraus gelernt.

Ich verschweige es niemanden.Und ich kann aber gleichsam nur jeden Raten die Finger von dem Zeugs zu lassen, denn es geht Dir zwar gut in dem Augenblick, aber der Tag danach....hm!Ausserdem man verändert sich gewaltig, meine beste Freundin sagte einmal zu mir : Patricia, ich erkenne Dich nicht wieder, Du bist aggressiv, kalt und zeigst keinerlei Gefühle.Man wird einfach ein Wrack seiner selbst und einem ist wirklich alles egal!

Gut ich möchte das nicht ausweiten, wenn jemand weitere Fragen dazu hat, ich helfe gerne weiter wo ich kann.Aber dann nur mehr per PN!

Lg
taimie
 
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