Reden mit Sterbenden!?!

Werbung:
Hallo zusammen,


Sterbende sind in erster Linie genauso wie wir Menschen,vielleicht nur etwas sensibler in ihren Empfindungen-ähnlich wie Babys die Neues entdecken.
Meine Erfahrung sagt mir,das jeder anders über den Tod und das Sterben denkt.Der eine glaubt an etwas an das der andere zweifelt.Ich meine ,es wäre falsch Jemanden zu überzeugen wollen,das er keine Angst haben braucht ect.Wichtig ist es in erster Linie auf diesselben Gedanken einzulassen,zuzuhören aber nicht zu beurteilen.Die jeweilige Angst können wir nicht nehmen,nur vielleicht ein wenig Anteil nehmen und versuchen etwas Sicherheit hinneinzubringen.So hilft es auch einen gläubigen Menschen über Gott zu reden während es einen Nichtgläubigen vielleicht helfen kann zu sagen das IHm nichts passieren kann,wenn für Ihn Alles vergänglich ist...
Sterbende suchen oft aus Scheu nicht den Kontakt zu Anderen-weil es eine Art Tabuthema ist.


Gruss cuckma
 
hallo cuckma

dein beitrag hat mir gefallen. ich finde auch, dass man einen sterbenden menschen nicht in eine glaubensrichtung zwängen kann. schon der versuch wäre zu diesem lebensabschnitt fehl am platz. es ist richtig jedem menschen zuzuhören und im besonderen bei sterbenden auf ihn einzugehen. ihn soweit zu beurteilen, um zu sehen, wie weit er sich mit dem thema sterben schon beschäftigt hat. und zu spüren wie der sterbende mensch von seiner seelischen reife schon fortgeschritten ist.
jemandem etwas zu erklären, wovon er keine ahnung hat, hat keinen wert. jemandem angst zu nehmen und das in ehrlicher und einfühlsamer art ist viel wert, aber nicht jedem gegeben.

in diesen momenten ehrlich zu sein zu sich selbst. das gehörte in sich aufzunehmen und den anderen zu beruhigen ist wohl das beste. die erlösung wird die erkenntnis bringen, erklärungen vorher sind nur oberflächlich und können die betroffene person verwirren.

love for the world
the searcher
 
....ich habe erst einmal in meinem Leben (meine Schwiegermutter) beim Sterben "begleitet"....es war eine eigenartige Erfahrung für mich....fast neugierig war ich auf jede Reaktion der Sterbenden...wenn sie in kurzen Momenten "da" war hatte sie Schmerzen...ich versuchte sie zu trösten, in dem ich ihr sagte, dass sie es bald geschafft hätte....irgendwie erinnerte es mich an eine ganz andere Situation, nämlich als ich einer Erstgebärenden beistand. Beide wußten nicht was auf sie im nächsten Moment zukommen würde, und doch konnte ich "nur" durch meine Einfühlsamkeit Trost spenden. Beide hatten sich entschieden...meine Schwiegermutter w o ll t e sterben und die Erstgebärende w o ll t e ihr Kind.....
Es stimmt schon, dass Menschen in ihren schicksalshaftesten Stunden eine eigene Aura haben....diese Momente werden mir unvergesslich bleiben....was mir aufgefallen ist, ist, dass meine sterbende Schwiegermutter immerwieder nach dem Fenster sah und fast überrascht oder erstaunt war was sie dort "sah" oder "erfuhr"....
Ich würde mich jedenfalls nicht scheuen einem sterbenden Menschen in diesen Stunden wieder Gesellschaft zu leisten, denn ich könnte nur wieder daraus lernen und meiner Seelenbildung hat es sicherlich nicht geschadet.

liebe Grüße, eure Angel66
 
Original geschrieben von Kuku

Der Tod verliert seinen Schrecken, weil man ihn nicht mehr als Ende sondern nur als Übergang sehen lernt!

Und im Grunde genommen hat der Mensch keine Angst vor dem Tod - sondern davor sterben zu müssen, bevor er seine Aufgabe zu Ende gebracht hat. Wir leiden - im Nachhinein unter unseren Versäumnissen um ein Vielfaches mehr, als unter unseren Taten!

Das 'Wieso habe ich nicht??' schmerzt in den meisten Fällen hundertmal mehr als das 'Wieso habe ich!?'.

Liebe Grüße
Kuku

Ich habe diesen Beitrag im Forum gefunden und er hat mich sehr beindruckt, außerdem finde ich er passt hier sehr gut her. Ich hoffe Kuku ist mir nicht böse darüber!
 
Der Schwiegervater stirbt, er weiß es, seine Frau weiß es, wir wissen es. Die letzten Tage versuchen wir ihn zu begleiten, er ist der einzige ruhige unter uns. Die Schwiegermutter ist ständig um ihn, läßt ihm keine Ruhe. Nach 50 Jahren geht eine Gemeinschaft zu Ende - sie ist hilflos. Sein Sohn und ich sitzen daneben und versuchen sie etwas zurückzuhalten, damit der Sterbende "Luft" bekommt.
Als einziger verhält sich unser Sohn, der Enkel normal. Er sieht Opa hat Hunger und füttert ihn, oder streichelt ihn einfach.
Ein kleines Kind kennt keine Angst vor Tod, Trennung oder den Übergang auf eine andere Ebene.
Der kleine hat mich gelehrt den Opa in den letzten Minuten einfach nur als den Menschen zu sehen, nicht als jemanden der stirbt, erst da war ich in der Lage mich von ihm zu verabschieden und ihm alles Gute zu wünschen auf seinem Weg.
olima
 
Ich empfehle dir die Beiträge von Sanhei.
Da steht, wie man mit Sterbenden umgehen sollte. Ich bin heute noch von ihr beeindruckt, wenn ich daran denke. Alwin
 
Werbung:
Hallo alle zusammen,

ich hab mir grad die Zeit nehmen können alle Beiträge zu lesen, und ich möchte dazu auch einige Erfahrungen preisgeben,

Ich bin Friseurin und arbeite im Geschäft meiner Eltern, dieser existiert durch Stammkunden seit bestimmt 50 Jahren, so dass diese Kunden mich also auch oft seit meiner Kindheit kennen, ich habe im Laufe der Zeit viele Kunden an den Tod verlohren und ich, sowie auch diese Kunden wussten, wann sie zum letzten Mal kamen - Man gab sich ein letztes mal die Hand, schaute sich in die Augen und sah sich nicht wieder - ich erfuhr zuletzt das mein Gefühl stimmte vor 1 WE als eine liebe Kd mit 64 Jahren verstarb, wir sprachen auch über den Tod - sie litt an Krebs - sie wollte gehen, und hatte keine Angst. Diese Aussage bekam ich öfter, ich glaube viele Menschen haben nur Angst vor dem Tod, weil sie das Gefühl haben etwas unerledigtes zurückzulassen, bei diesen Menschen sollte man nach diesem Unerledigtem fragen und dafür eine Lösung suchen, vielleicht verlieren sie so ihre Angst?!?!

GLLG
chaosdrachen
 
Zurück
Oben