Redeangst

Ich bin nicht der Typ der gerne im Rampenlicht steht. Sobald mich alle anschauen und quasi mein Wort gilt setzt es bei mir aus. ..

die gucken zum einen aus Interesse, und das ist ja etwas Schönes,
und zum anderen gucken sie aus Höflichkeit, denn es würde als
unhöflich gelten, wegzugucken, während jemand spricht.
das ist also beides etwas Gutes und zeigt, das sind nette Menschen.

und noch ein anderer Gedanke: du kennst es sicher auch von dir selber,
daß man als Zuhörer längst nicht immer sehr aufmerksam ist und nach
jedem verquer liegenden Haar oder sonstigen Makeln des Vortragenden forscht,
sondern man sitzt einfach da, hat´s einigermaßen bequem, der da vorne
macht sein Ding, und man guckt halt hin, so wie ins Fernsehen.


das sind alles so Sachen, die können dir zukünftig helfen.
dazu mußt du sie dir natürlich öfter mal ins Bewußtsein rufen.
du merkst dann auch, was für Gedanken dir kommen, also was für
"Einsprüche". dann weißt du wo du ansetzen kannst.
 
Werbung:
Früher hab ich mich vor solchen Situationen richtiggehend in dem fixen Gedanken verstrickt, dass ich den Faden verliere und die Situation dann urpeinlich wird.
Und klar - es kam oft wie es kommen mußte ...
Sich von dem eitlen Gedanken zu verabschieden alles perfekt hin zu bekommen ist schon ein wahrer Segen.
Wer bestimmt eigentlich was und ab wann was peinlich ist ?
Gibts dafür gültige Regeln ?
Genauso dieses ewige Gerede ums Scheitern in einer Sache...
Jeder redet davon aber wer bestimmt was das ist und wann es denn als solches zu bezeichnen ist ?
Kein Wunder dass sich viele nichts mehr was zutrauen ...
 
In meinem Elternhaus galt es als urpeinlich etwas Unreflektiertes zu sagen. Ganz besonders auf Frauen die viel und "Blödsinn" reden, wurde sehr herablassend geurteilt.
Das aber in erster Linie von meiner Mutter sowie meiner Großmutter !
Mein Vater spezialisierte sich dabei eher auf Grammatik und Rechtschreibfehler.
Fazit - ich hab mich in der Schule vorzugsweise in der letzten Reihe verkrochen und den Mund kaum aufgetan ...
Meine Mitarbeitsnoten waren stets im Keller... Aber klar - wer gar nix tut, kann auch nix falsch machen.

Ich hatte damals eine Schulkollegin - sie kam aus einem komplett anderen, viel freigeistigeren Elternhaus.
Sie hat einfach frisch von der Leber geredet wenn sie meinte was zum jeweiligen Thema beitragen zu können.
Oftmals wars in den Augen von uns anderen ein urpeinlicher Blödsinn und wir haben blöd gelacht ...
Sie hat verwundert geguckt, nix persönlich genommen und die Sache mit Witz und Charme umgedreht.
Im Nachhinein genial !
Sie hat sich einfach von uns anderen das Gefühl der Peinlichkeit nicht überstülpen lassen ...
Nun - meine Kollegin hat dieselbe Berufswahl wie ich getroffen und - wen wunderts - sie ist erfolgreicher als ich ...
Sie hatte einfach das Glück von Kind auf ermutigt worden zu sein sich was zu trauen und das "Scheitern" einfach dazugehört und nix peinliches ist.
 
In meinem Elternhaus galt es als urpeinlich etwas Unreflektiertes zu sagen. Ganz besonders auf Frauen die viel und "Blödsinn" reden, wurde sehr herablassend geurteilt.
Das aber in erster Linie von meiner Mutter sowie meiner Großmutter !
Mein Vater spezialisierte sich dabei eher auf Grammatik und Rechtschreibfehler.
Fazit - ich hab mich in der Schule vorzugsweise in der letzten Reihe verkrochen und den Mund kaum aufgetan ...
Meine Mitarbeitsnoten waren stets im Keller... Aber klar - wer gar nix tut, kann auch nix falsch machen.

Ich hatte damals eine Schulkollegin - sie kam aus einem komplett anderen, viel freigeistigeren Elternhaus.
Sie hat einfach frisch von der Leber geredet wenn sie meinte was zum jeweiligen Thema beitragen zu können.
Oftmals wars in den Augen von uns anderen ein urpeinlicher Blödsinn und wir haben blöd gelacht ...
Sie hat verwundert geguckt, nix persönlich genommen und die Sache mit Witz und Charme umgedreht.
Im Nachhinein genial !
Sie hat sich einfach von uns anderen das Gefühl der Peinlichkeit nicht überstülpen lassen ...
Nun - meine Kollegin hat dieselbe Berufswahl wie ich getroffen und - wen wunderts - sie ist erfolgreicher als ich ...
Sie hatte einfach das Glück von Kind auf ermutigt worden zu sein sich was zu trauen und das "Scheitern" einfach dazugehört und nix peinliches ist.

Mit dem geb ich dir vollkommen Recht. Das liegt natürlich tief in der Kindheit. Nur schade, dass ich dieses Vertrauen nicht mitbekommen habe.
 
Ich kenne diese Angst. Ich habe zwar keine Probleme damit, mich jemandem vorzustellen, aber sobald ich vor mehreren Leuten etwas sagen oder präsentieren muss, kriege ich Angst.
Was mir teilweise hilft, mir vorzustellen ich wäre allein, also irgendwie versuchen gedanklich die anderen Personen verschwinden zu lassen.
 
Es kommt drauf an mit wen ich rede! Red schon mal gerne, aber nicht in so einer Situation...

Hier könnte man ansetzen, in Vertrauter Umgebung läßt sich in "geschütztem Rahmen" gut üben...

Ich empfehle nonsense-Reden, zwischen 3-5 Minuten lang.

zb, erkärst du was ein Faltkäfer ist:

Der gehört nämlich zur Untergattung der Maikäfer, hat aber keine Punkte am Rücken, sondern lauter Falten. In diesen Falten, die bei großer Hitze den Körper des Insekts kühlen, legen die Weibchen ihre Eier ab, die dann vom jeweiligen Männchen herumgetragen und ausgebrütet werden. Faltkäfer bilden lebenslange Partnerschaften , bei denen Treue ähnlich hoch geschrieben wird, wie es auch bei Enten beobachtet werden kann. Von daher hat sich im Laufe der Zeit unter Biologen die fachliche Bezeichnung "Entenfaltkäfer" eingebürgert, die mittlerweile als offizielle Bezeichnung als gültig angesehen wird...Faltkäfer ist somit nur die alte Bezeichnung nach dem Biologen Gregorianus IV (1623-1755), welcher den auffälligen Paarungstanz der Tiere erstmalig in seinem Werk Liber Animali verzeichnet hat...

...könnte man ewig lang fortsetzen, aber wie gesagt: nicht länger als 5 Minuten und auch nicht kürzer als 3 Minuten...

Du kannst das auch alleine, vor dem Spiegel üben. Du kannst eine Rede halten und dich aufnehmen. Immer und immer wieder, die selbe nonsense Rede und schauen, was sich da noch verbessern liesse...Tonalität, Körperhaltung, Inhalt...

Eine nonsense Rede muß nicht lustig sein, es muß keine pointe geben, es geht nur darum, daß du dich hinstellst und etwas unsinniges als sinnvoll "verkaufst".

dabei geht es um nichts...wenns um nichts geht...wozu aufgeregt sein?^^
-----------
Wenn du über ein Thema fachlich referierst, ist es vor allem wichtig, etwas vom Fach zu verstehen. Du mußt dann auch davon ausgehen, daß Leute im Publikum sitzen, die etwas vom Fach verstehen und die sich auch melden wenn du von den Dingen, von denen du sprichst keine Ahnung hast. Darum ist es vor allem wichtig, gut vorbereitet zu sein und daß du auch eine Ahnung von den Dingen ahst, über die du sprichst...

Eine Rede, zwei bis dreimal geprobt (vor dem Spiegel, laufender Kamera, Diktaphon) kann hierbei helfen.
Eine kurze Rede sollte ca. 10-15 Minuten lang dauern. Was über diese Aufmerksamkeitsspanne hinausgeht, muß wirklich fachlich fundiert und wichtig sein, ansonsten fangen sich die Leute ab hier zu langweilen an.

Irgendwann könnte es sogar mal passieren, daß es anfängt Spaß zu machen...vielleicht bist du in Wahrheit sogar eine Rampensau und weißt es bloß noch nicht xD
 
Werbung:
Das kann gut sein mit Rampensau - wenn man den Dreh raus hat, machts durchaus Spass einen Haufen Leute zu unterhalten.
Mein Sohn hat zur Matura seine Fachbereichsarbeit zum Thema Körpersprache geschrieben - und gleich einiges in seine Vortrag eingebracht.
Wenn du mit Menschen kommunizierst macht deine Persönlichkeit 70% aus und nur 30% das was du sagst !
Bin im vorjahr in eine berufssituation geraten die mir abverlangte vorne zu stehen und zu reden.
Und das über dinge über welche ich viel weniger wußte als meine kollegen ... stress pur.
Am besten ists autentisch zu bleiben und sich ned zu verbiegen - nichts auf der welt kommt sympathischer rüber :)
 
Zurück
Oben