Rechtsradikalismus und Familienaufstellung

Mara,
Lazpel ins Herz nehmen ?
Doch das geht. Man kann Tacheles schreiben und einander trotzdem im Herzen haben, eben sowohl als auch ;o).

Ich sehe es aufgehoben in einem Grösseren. Ich muss es nicht wenden, ich muss es nicht ändern.

Ich hab ihm ein paar Denkanstösse gegeben, die konnten nicht so verwertet werden, wie ich sie meinte. Seine Ideloogie ist gross.

Und da lasse ich es dann auch.

Lieben Gruss DagoBert
 
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lazpel schrieb:
Ich frage mich, wieviel der anwesenden Herrn Geschäftsleute mir gerade aktiv den Forums-Tod wünschen...
Warum denn? Belebt doch ungemein... wär ich ein Geschäftsmann in Sachen FA, würde ich mich sogar über die Reklame freuen, die solche Auseinandersetzung bringt. Ich hab aber auch kein Problem, den guten lazpel nicht in mein Herz zu schließen ... da bin ich durchaus wählerisch. Vor allem aber kenne ich ihn nicht, sondern nur seine verbalen Outings. Und ich entwerte nicht meine Herz-lichkeit, indem ich pauschal Hinz und Kunz inhaliere.

Auf den Rest geh ich nicht ein, das spricht eh für sich, das eine wie das andere. Und ich gehe mal davon aus, dass die Mehrzahl der Forums-Teilnehmer nicht bei den Scheuklappen der Selbstgerechtigkeit hängen bleibt.

Alles Liebe, Jake
 
Leute, Leute, wenn ihr unter eurer Familienaufstellung versteht, den Täter nur mit Samthandschuhen anzufassen und ihm ins Gewissen zu reden, anstatt ihn ebenfalls für seine verbrecherischen Taten hart zu bestrafen, dann taugt eure ganze Familienaufstellung nichts.

Wenn ich diese Leute nicht einsperre, dann morden sie weiter, unterdücken weiterhin die demokratischen Strukturen und verbreiten ihre verbrecherische Ideologie ebenfalls weiter.

Und dann wollen wir mal sehen, wer von den eingesperrten Tätern überhaupt an einer Versöhnung interessiert ist. Ich will euch sagen was passiert. Sie lachen euch aus.

AL Goldfisch
 
Hallo jake,

jake schrieb:
Auf den Rest geh ich nicht ein, das spricht eh für sich, das eine wie das andere.

Schade, hätte vielleicht noch interessant werden können.

jake schrieb:
Und ich gehe mal davon aus, dass die Mehrzahl der Forums-Teilnehmer nicht bei den Scheuklappen der Selbstgerechtigkeit hängen bleibt.

Und ich hoffe, daß jeder sich ein Bild von den Fehlern der vermittelten Ideologie machen kann.

Gruß,
lazpel
 
Goldfisch schrieb:
Wenn ich diese Leute nicht einsperre, dann morden sie weiter, unterdücken weiterhin die demokratischen Strukturen und verbreiten ihre verbrecherische Ideologie ebenfalls weiter.
goldfisch, liest du eigentlich, was ich schreibe? ich meine, du musst ja nicht... aber dann verlieren deine antworten ein wenig den kontext...
Jake schrieb:
Rechtliche Folgen gehören zu den Konsequenzen einer Tat und zu dem, was ein Täter unter anderem auf sich zu nehmen hat. Das ist - aus meiner Sicht wenigstens - völlig außer Streit gestellt.
so steht's ein stückchen weiter oben...

alles klar?

Jake
 
Hallo Jake

Ich frage mich, ob Du liest, was die anderen geschrieben haben.

Für mich hört es sich so an, als ob sie:

1. die Täter nicht einsperren wollten
2. als ob man versucht, die Täter und die Nachkommen der Opfer auf eine Stufe zu stellen

AL Goldfisch
 
na klar lese ich auch das, was die anderen schreiben, goldfisch.

die diskussion über sinnvollen strafvollzug ist eine. das ist hier teilweise reingerutscht. die diskussion über die systemischen zusammenhänge ist eine andere, die hat mit dem einsperren nichts zu tun.

meinst du denn, dass, wer das (ver)urteilen den dazu berufenen überlässt, die dafür ihre klaren, legitimierten regeln erhalten haben, damit automatisch schon zum sympathisanten der täter wird?

wer immer sich mit der betreuung von verbrechensopfern befasst - egal aus welcher psychologischen richtung - weiß, dass der hass eines opfers auf den täter dem täter nicht schadet, wohl aber dem opfer selbst weit über die eigentliche tat hinaus. damit bleibt das opfer an den täter gebunden und hat keine möglichkeit, die tat und ihre folgen so gut, wie es eben möglich ist, in sein leben zu integrieren.

opfer hingegen, denen es gelingt, sich selbst, täter und tat im licht des hinschauens auf die weiteren zusammenhänge zu betrachten, haben die weitaus größeren chancen, sich von den tatfolgen zu befreien, den täter in frieden ziehen zu lassen (was ja nicht heißt, dass ihn nicht die justiz auf ihrer ebene belangen kann) und aus dem erlebten den guten boden einer wertvollen erfahrung zu machen. das braucht, wie gesagt, keinen hellinger und keine familienaufstellung ... das lässt sich auch bei viktor frankl nachlesen, logotherapie, der selbst im KZ saß und der beschreibt, wie menschen (auch viele NS-verfolgte), die statt rache sinn suchen, an kraft, lebensmut und tiefe gewinnen.

es hat nichts mit einer gleichmacherei von täter und opfer zu tun, überhaupt nichts. es hat damit zu tun, beide zu sehen und nicht verurteilend zu sehen, sondern verstehend. verstehen heißt nicht entschuldigen ... den schuldausgleich können nur täter und opfer vollziehen. verstehen heißt einsicht gewinnen aus zusammenhängen --- besseres kann nicht geschehen, um wiederholungen zu vermeiden. ist es da noch wichtig, auf welcher stufe täter und opfer stehen? für die opfer nicht ... nur für die empörer, damit ihre selbstgerechtigkeit genährt wird.

alles liebe, jake
 
Hallo Jake

Ich stimme mit dem, was Du eben gesagt hast, bis auf die Empörer... vollkommen überein. Bei anderen liest sich das allerdings ganz anders.

AL Goldfisch
 
sarkasmus hat sehr wohl etwas mit hass zu tun ... ich habe mir mal gerade so vorgestellt, wie das wohl in einer familie gewesen sein könnte, in der der opa ein opfer des nazi-regimes geworden ist.

vll. hat oma überlebt, allein mit den kindern. große entbehrungen musste sie nun auf sich nehmen, es gab ja eh nichts ... und ohne mann war es noch mal so schwer (obwohl das subjektiv ist, denn in der realität waren - ich schätze mal - 80% der frauen ohne männer, meine oma auch, denn opi war in sibirien in gefangenschaft und kam erst lange nach kriegsende zurück) ...
wäre ich also diese oma, dann hätte ich sehr wahrscheinlich das regime für meine not verantwortlich gemacht ... das ist normal ... auch den kindern ging so einiges ab und sie bekamen schon mit der muttermilch die schuldigen serviert. und gaben deine eltern es an dich weiter. vll. mußtest auch du entbehrungen hinnehmen in deiner kindheit und hast dann - weil du es nicht anders kanntest - ebenso das regime dafür verantwortlich gemacht ...

bei entbehrungen spreche ich nicht von materiellenn dingen, ich spreche von liebe, geborgenheit usw. ... dieser krieg hat wirklich weitreichende folgen ... es ging mE vielen von uns nachkriegskindern so ... wie liebe und geborgenheit geben, wenn man nur angst kennt. meine mutter bekommt heute noch zustände, wenn die sirene angeht, oder bei gewitter ... sie war 4 jahre damals alt und zog mit meiner oma durch halb deutschland - auf der flucht ...

und noch was habe ich mir überlegt. stell dir vor, wir haben jetzt 1940. wir sind mitten drin. du weißt, das juden deportiert werden, aber du sagst nichts, weil du angst hast, dann selbst dazuzugehören. nebenan das unscheinbare pärchen fällt niemandem auf, sie sind immer still, zurückgezogen und haben schon 1000en von juden zur flucht bzw. in sichere verstecke geholfen ...

wenn der krieg dann vorbei ist, was glaubst du? wer schreit und schimpft am meisten auf das regime ?

:D ...

das familienstellen funktioniert auf einer höheren basis, lazpel. viel von dem was hier diskutiert wird, birgt die mißverständnisse in der diskussion von verschiedenen ebenen aus ... es fängt schon damit an, wie du über den tod denkst ... ist der tod für dich endgültig, gibt es für dich kein leben nach dem tod, wie auch immer das geartet sein mag, dann ist ein mord für dich natürlich eine unvorstellbar schlimme sache. glaubt man aber an reinkarnation - an karma wohlmöglich ergeben sich daraus ganz andere sichtweisen. dann ist ein tod nur noch ein übergang von einer seinsform in die nächste, von einem leben ins andere ...
das zweite ist die höhere liebe. aus der höheren liebe heraus gesehen sind wir hier alle eins. das heißt wir sind hier um uns gegenseitig zu bestimmten erfahrungen zu verhelfen ... dazu gehören auch mord, totschlag, gewalt ...

ich habe nicht viel bis gar keine ahnung von familienaufstellungen, aber auch schon viel darüber gelesen ... mE funktionieren die aufstellungen über diese höhere ebene ... ich denke, das es die höheren seelenanteile (das höhere selbst) ist, was dann in kommunikation tritt. auf dieser ebene gibt es nun einmal keine täter, keine opfer ... es gibt nur ideen, energien, die hier sind um erfahrungen zu machen ... diese form der therapie arbeitet mit liebe und liebe kann nichts ausschließen ...

das gibt es auch in anschaulicheren varianten. denk an frauen, die ihre männer auch dann noch lieben, wenn sie gemordet haben. an kinder, die immer noch lieben, obwohl sie schlecht behandelt werden. an mütter, die ihre kinder auch dann noch lieben, wenn sie auf die schiefe bahn geraten sind, oder sie nicht mehr achten oder was weiß ich, wo es überall liebe gibt, die nach deinen vorstellungen dann auch nicht mehr sein dürfte... liebe fragt nicht nach solchen dingen wie moral, recht oder unrecht, gut oder schlecht ... liebe schließt alles mit ein ...

hätte ich zu diesen zeiten gelebt, lazpel... dann hätte ich dieses regime (so wie ich heute bin und fühle) aus ganzem herzen abgelehnt und ich hätte gehasst, was sie den menschen antun ... und doch hätte ich es aus dieser höheren sicht verstehen und annehmen können.
das hat nur einen grund, der aber mE sehr wichtig ist: nämlich selbst ganz zu bleiben und sich nicht in diesen negativen energien zu verlieren ... das heißt aber nicht, das ich zb. hitler in den arm hätte nehmen können, dafür wäre er mir in seiner verachtung den menschen gegenüber, dem leben gegenüber viel zu sehr zuwider gewesen ...

und du fragst, was ich tun würde, wenn jemand mich oder mein kind mit dem tod bedroht ? ich weiß es nicht. ich kann mir vorstellen, das ich mich töten lassen würde und ich kann mir auch vorstellen zu töten ... wenn es der einzige weg wäre mich/mein kind zu retten ... und doch sage ich dir auch hier wieder ... wie innen so außen ... ich weiß um meine gewaltbereitschaft, ich kenne meine grausamkeit, zu der ich fähig bin, in mir ist keine VERDRÄNGTE gewalt und deshalb würde sie mir auch nicht im außen begegnen ... ;)

und sollte ich mich da täuschen rettet mich immer noch meine hingabe an das schicksal und das was ist ... dann ist es eben so ...

Es gäbe viel mehr Mord und Totschlag, gäbe es keine Strafen.

nee ... das glaub ich nicht. es gibt in uns selbst eine instanz, die uns sagt was richtig und was falsch ist - ich glaube auch, das die individuell ist, aber menschen, die grundsätzlich nichts "falsches" dabei sehen, zu töten, töten ... egal ob strafe oder nicht... aus meiner sicht wissen sie vll. sogar eher um diese höhere gerechtigkeit ... *nichthauen* *grins*

Warum tut er es dann möglicherweise immer wieder?

weil es ein teufelskreis ist ... ich habe mal die erfahrung machen dürfen, wie es in solch einem menschen aussieht. was ihn antreibt ist qual ... eine unzufriedenheit mit sich selbst, die in einem unglaublichen schmerz mündet und dieser schmerz will einfach sichtbar gemacht werden. etwas in solchen menschen ist zerstört ... wodurch auch immer. menschen, die hohe schmerzen (jetzt mal körperlich gesehen) aushalten müssen, werden irgendwann aggressiv bis gewalttätig ... dieser schmerz macht einfach mürbe und so ist es auch mit dem seelischen schmerz. er zermürbt innerlich, er zerfrisst sozusagen die seele ... zurück bleibt eine ohnmacht, hilflosigkeit und irgendwann der wahn, diesen schmerz loszuwerden, koste es was es wolle. und dann sucht dieser mensch sich ein ventil. er verschafft sich erleichterung, indem er den schmerz jemand anderem zufügt - ihn dadurch SICHTBAR macht und ihn sich ansehen kann. doch diese erleichterung ist leider nur von kurzer dauer und so kann es geschehen, das er es wieder und wieder und wieder tut, weil es ihm kurzfristig einen einblick beschert in sich selbst. vll. auch aus der genugtuung, das sein opfer vll. nicht so standhaft diesen schmerz erträgt wie er und bettelt oder fleht und er sich so ein wenig besser fühlen kann ...

es ist sicher schwer zu verstehen, doch solche menschen haben mein höchstes mitgefühl (von den opfern brauchen wir da gar nicht reden ... die kommen immer zuerst) ...

von dieser warte aus gesehen, ist so eine meditationstherapie für solche leute gar nicht so abwegig. wenn sie nur an den schmerz in sich gelangen könnten, ihn ansehen, annehmen und vll. sogar lieben ... und siehst du, hier schließt sich der kreis, denn dann sind sie selbst opfer von was auch immer ... und brauchen unsere annahme, hilfe und liebe ...

al mara
 
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lazpel schrieb:
Hallo Mara,



Tja, die wollen mich, den bösen Kritik-Täter, alle wirklich nicht lieb haben. Allerdings könnte das glatt eine neue Marktlücke aufmachen: Kritiker-Zusammenführung.

Ich frage mich, wieviel der anwesenden Herrn Geschäftsleute mir gerade aktiv den Forums-Tod wünschen...

Ein gutes halbes Dutzend wirds sicherlich schon sein :schaukel:

Gruß,
lazpel :witch:

hör auf krieg zu spielen ...

über verschiedene meinungen zu diskutieren ist doch schön und macht sogar spass ... ich habe eure diskussion gerne verfolgt ...

was stört ist immer nur, wenn es dann an die person geht. das ist unsachlich und mE voll daneben ...

das haben deine kritiker dir übrigens voraus, du kritiker-täter ... *grins*

aL mara
 
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