Rechtsradikalismus und Familienaufstellung

Goldfisch zu schreibst in Rage.
Eher wie ein Haifisch.

Du führst dich autoritär auf 'ich hör wohl nicht recht'.
Gleichstellung zwischen Opfer und Täter, du bestehst auf die Trennung, Opfer bleibt Opfer und Täter bleibt Täter.

Sach mir noch, wielange ?


riesengrosser Unterschied, ob ich Menschen bestialisch gefoltert und ermordet habe, oder ob jemand das Verhalten der Täter anprangert.

Die Frage ist, muss man das ? Es gibt doch Gerichte dafür, warum sich aufschwingen zum Richter ?
Deine Beschreibungen 'bestialisch ...' polarisieren, machen Front, heizen die Gewalt an.

Gerade er als Betroffener hat eine Verantwortung seinen Vorfahren gegenüber.

Er ist nicht Betroffener, er ist ein Nachkomme. Er hat es nicht erlitten, und da ist ein Unterschied.

Du klingst militärisch, kriegerisch.

Ich hab meinen Teil dazugetan, ich bleibe wohl unverstanden. Ich ziehe mich aus der Diskussion zurück, den es verschärft sich nur.

Das ist das was wohl Lazpel wil, stell dir vor es streiten sich ein paar und keiner geht hin, Wort/Sprachverweigerer .......

DagoBert
 
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lieber goldfisch!
Goldfisch schrieb:
Es ist eine abstruse und beleidigende Idee, nationalsozialistische Massenmörder und die Kinder der Opfer in einen Topf werfen zu wollen. Ich kann mir diese Gleichsetzung eigentlich nur dadurch erklären, dass man insgeheim ebenfalls eine faschistische Gesinnung hat und versucht, sie mit dem Mäntelchen der Moral bzw. mit einer systemischen Ideologie, die sich Familienaufstellung nennt, zu umhüllen, um den Tätern einen Persilschein auszustellen. Eine heuchlerische Moral.
Wer wirft Massenmörder und Kinder der Opfer in einen Topf? Das behauptest nur Du in deiner polemischen Verkürzung, aber es geschieht nirgendwo in einer systemischen Betrachtung. Wenn du es dir nicht anders erklären kannst ... okay, das akzeptiere ich. Wir haben alle unsere Grenzen. Sachlich falsch ist es, Familienaufstellung als Ideologie zu bezeichnen. Und wiederum frei von jeder tatsächlichen Befassung mit der Art und Weise, in der Täter-Opfer-Relationen in der FA bearbeitet werden, ist die Unterstellung, FA würde Tätern einen Persilschein ausstellen. Du sagtest ja selber, du kennst FA nur aus kritischen Artikeln im "Spiegel" etc. ... sei mir nicht böse, wenn ich mehrfach widerlegtes Wiedergekäutes nicht allzu ernst nehme. Ich halte mich an meine eigene, persönliche Erfahrung mit FA.
Nicht nur die Kinder der Opfer sind zu recht empört über die Verbrechen, die im dritten Reich passierten, sondern jeder aufrichtige Mensch, der über Moral und Gewissen verfügt, empfindet das genau so.
Ich bin Nachfahre eines Opfers, ich bin Nachfahre mutmaßllicher Täter... und ich werde allmählich müde, immer wieder gegenüber irgendwem political correctness und strammen Antifaschismus nachweisen zu müssen. Wenn aber Empörung Voraussetzung dafür ist, ein aufrichtiger Mensch mit Moral und Gewissen zu sein, dann gehöre ich nicht zu diesen Lichtgestalten. Was ein Verbrechen ist, definiert die jeweilige Politik (im Dritten Reich war Widerstand ein Verbrechen, und es haben sich die Hitler-Fans empört gegenüber den Vaterlandsverrätern). Und bitte nicht mit dem "gesunden Volksempfinden" kommen ... das hatten wir schon mal in unserer Geschichte.

Das Gewissen nehme ich ernst ... Gewissen ist individuell systemisch eingebunden, und im Gewissen sind auch Täter und Opfer verbunden (aber nicht in einem Topf).

Vermischen wir nicht die Ebenen. Es gibt den sozial notwendigen und immer wieder zu hinterfragenden und zu legitimierenden Bereich der Justiz, der nach Maßgabe des gesellschaftlichen Konsenses Recht spricht und durchsetzt. Rechtliche Folgen gehören zu den Konsequenzen einer Tat und zu dem, was ein Täter unter anderem auf sich zu nehmen hat. Das ist - aus meiner Sicht wenigstens - völlig außer Streit gestellt. Aber eben auch eingeschränkt durch den Hinweis, dass die Justiz immer nur das gerade herrschende politische System wiederspiegelt und dass, was heute Recht heißt, morgen Verbrechen heißen kann. Und wenn ich lese "für immer wegsperren" und so... also wenn das nicht faschistoid ist, dann weiß ich nicht, was...

Es gibt den Bereich der Politik, der über den Gesetzen daran arbeitet, was Gesetz wird und was nicht, was Staat ist ... und selbstverständlich trete ich (nicht nur verbal) dafür ein, die demokratischen Grundlagen dieser Prozesse zu festigen (selbst wenn ich mich oft auf Seiten einer Minderheit sehe, die gern stärker ihre Position vertreten sehen möchte).

Und es gibt den Bereich der Menschen und ihres Umgangs miteinander, der sich dem Zugriff der Gesetze und der Ideologien entzieht, in dem wir anderen Linien gehorchen und andere Begriffe von Gewissen, Schuld und Ausgleich etc. kennen als sie in juristischen Gesetzen normierbar sind.

So weiß auch die kriminologische Forschung um Täter-Opfer-Beziehungen, das wird weitab von jeglicher FA sehr genau untersucht, weil es ja auch für die Kriminalitäts-Prophylaxe wertvolle Erkenntnisse liefert. Differenzierteres Hinschauen führt uns dazu, vielleicht immer besser zu verstehen, was sich in den vielschichtigen Relationen von Menschen ereignet und wie es dazu kommt, dass Schlimmes und Schlimmstes geschieht.

Sich mit Stammtisch-Argumenten einfach empört drüberzustellen und sich daran zu berauschen, sich selbst zu den aufrechten Moralischen zu zählen und Andersdenkende pauschal abzuqualifizieren, hat noch keinem einzigen Opfer geholfen, auch den künftigen nicht, weil es in keiner Weise dem Verstehen von komplexen Prozessen dient, weil es in keiner Weise Versöhnungsarbeit leistet und Fronten abträgt, weil es in keiner Weise Ansätze zur Friedensarbeit liefert, sondern nur einen einzigen Effekt hat: Man zählt (sich selbst) zu den Guten am Stammtisch. Na dann Prost...

Alles Liebe, Jake
 
Hallo Berta,

DagoBerta schrieb:
sagst du, 'ich denke (nur übers ausschliessen von Menschen/Tätern) also bin ich unschuldig'. ?
Und ich sage, am Anfang war der Gedanke.

Am Anfang bei den Faschisten war der Gedanke "Andere Menschen sind minderwertig.". Ist das nichts anderes als "Ich bin unschuldig"?

Dagoberta schrieb:
Leider blendest du immer wieder komplett aus, dass ich die Justizia nicht abschaffen will.

Liest sich aber anders. Was willst Du denn sonst mit den Tätern machen? Sie in einer Kuschel-Sitzung über ihre Opfer klagen lassen? Sie alle lieb haben lassen?
Und sie dann nach Hause gehen lassen, damit sie die Tat dann ein weiteres mal wiederholen?

"Ja, Adolf. Wir verstehen, was Dich zu dieser Tat geführt hat. Aber das lass nun alles hinter Dir."

Ich schätze, hätte Hitler eine solche Strafe erwartet, hätte er sich nicht feige in den Selbstmord gestürzt.

Dagoberta schrieb:
In dem Moment wo man jemanden verfolgst, entzieht er sich,
wenn man jemanden Vorhaltungen machst, macht sich der Vorhalter groß und das gegenüber klein und wird er nicht zu hören, allein um seine Würde zu wahren.
Denn er ist ebenbürtig.
Auch dann wenn er große Schuld auf sich geladen hat. Was ihm abgesprochen werden soll, ist die Menschenwürde.

"man"/"du".. Worte enden mit "st" und nicht mit "t".. ich würde da jetzt anstelle von "man" "du" einsetzen. Aber vielleicht war der Text ja auch zuerst so. Aber gut, gehen wir aufs inhaltliche:

Der Mörder bleibt ein Mensch, das ist zweifelsfrei der Fall. Jedoch ein Mensch, welcher eine der verachtenswertesten Taten vollzogen hat, die es gibt: Er hat ein Menschenleben genommen. Und dafür muß er in seiner Lebenszeit betraft werden. Und natürlich muß er damit rechnen, von seinen Opfern verachtet zu werden.

Dagoberta schrieb:
Du kannst nicht wissen was die Opfer wollen, denn du hast eine Haltung eines Nachfahren der Stellvertretend ohne eigenes Leid rächen/Ausgleichen will.

Zur Rache: Ich will mich nicht rächen. Ich will dran erinnern, und ich will diejenigen mit Worten anklagen, die sich per Mord an anderen vergangen haben. Die Erinnerung daran muß gewahrt bleiben.

Also ich kann mir schon vorstellen, daß mein Großvater nicht sonderlich glücklich war, des Nachts abgeholt zu werden, in ein Lager deportiert zu werden, zu arbeiten, bis er nicht mehr konnte, und dann erschossen zu werden, weil er seine Leistung nicht mehr brachte.

Oder wärst Du an Seiner Stelle glücklich und dankbar, und würdest die Opfer als "ebenbürtig" sehen, dessen Menschenwürde gleich "deiner" wären, sie nicht "verurteilen", weil Dich das ja Dich auch zum "Täter" machen würde?

Merkst Du eigentlich, wie falsch Deine Ideologie ist? Oder ist die Verblendung bereits abgeschlossen?

Dagoberta schrieb:
So wie die Täter die Opfer ausschlossen, deportierten so schliesst man auf geistiger Gedankenebene die Täter aus, wenn man sagt schliesst sie für lebenlänglich weg.

Was möchtest Du sonst mit ihnen machen? Sie sofort wieder auf die Gesellschaft loslassen? Einen Mengele wieder als Arzt arbeiten lassen, der in seiner Freizeit "rassisch unreines Marterial" selektiert?

Dagoberta schrieb:
Das ist elegant, der Täter wird leben aber er ist ausgeschlossen wie sein Opfer. Das Opfer ausgeschlossen, der Täter ausgeschlossen.

Nein, kleiner Unterschied. Die Täter wurden ob ihrer Tat eingesperrt, die Opfer wurden ermordet, im Falle eines Völkermordes hat gleich eine Person 100e oder 1000e an Menschen ermordet.

Ich seh da einen Unterschied. Aber wir sprachen ja schon über Stereotypen, nicht wahr, DagoBerta?

Dagoberta schrieb:
Das Opfer wird seiner Familie fehlen und auch der Täter wird seiner Familie fehlen. So wie das Opfer geliebt wurde, wurde auch der Täter in seiner Familie geliebt.

Sollen wir also Deiner Meinung nach einen Trauertag einführen, an welchem Adolf Eichmann getötet wurde?

Dagoberta schrieb:
Wer trägt schlimmer deiner Meinung nach ? Das Opfer ? oder Täter ? Das Opfer ist moralisch im Recht und der Täter ist das Schwein. Der Täter trägt die Last seiner Schuld, er hat ein Menschenleben auf dem Gewissen.

Ja, ist auch echt schlimm, jemanden zu verurteilen, der viele Tausend Menschen getötet hat. Wie kann man nur. Ich Täter, ich. Komm, lass uns mit Adolf knuddeln gehen, Dagoberta. Geh Du schon mal vor. Ich warte dann auf die Opfer, und werde versuchen, ihnen beizustehen.

Sorry, aber Sarkasmus erscheint mir hier als einziges passend. Weil diese Art Ideologie so weltfremd ist, daß ich mich frage, ob es wirklich Menschen geben kann, die diese Ideologie vertreten, ohne sich dabei zu schämen.

Dagoberta schrieb:
Einer der dem anderen das Leben nimmt, hat sein Leben vor der eigenen Seele verwirkt.

Und jemand, der 4 Mio. Menschen vergast hat? Der schon bei den ersten 100 keinerlei Anstoß daran nahm? Und bei den ersten 1000? Bei der ersten Million?

Und der Erwachsene, der das Kind vergewaltigt. Und es wieder tut. Und keinerlei Anstoß daran sieht.

Glaubst Du nicht, daß es diesen Personen furchtbar egal ist, ob sie "ihre eigene Seele" verwirkt haben?

Das einzige, was hier Einhalt gebieten kann, ist eine gerechte und rechtsstaatliche Justiz und ihre Exekutive.

Dogmaberta schrieb:
Und man muss da noch nicht mal mit einer inneren Haltung eingreifen, man muss da nichts beschleunigen, vorgreifen, besser machen als das Leben, das Schicksal selbst. Einer der dem anderen das Leben nimmt hat vor sich selbst das Leben verwirkt, aber man muss ihn sich selbst überlassen, man darf ihn nicht verfolgen, nicht mit Hass oder Wut verfolgen, sonst gelingt die Sühne nicht.

Man muß ihn in den Arm nehmen, lieb haben, und ihm viel Erfolg beim nächsten Mord wünschen?

Dagoberta schrieb:
Man darf die Verfolgung der Täter nicht zur eigenen Sache machen, weil es sonst eben Beigeschmack des eigenen Süppchens kochen bekommt.

Nochmal: Ich verfolge die Täter nicht, ich verachte sie und verurteile sie mit Worten und mit Aufklärung über das, was ihre Ideologie an Mordopfern hervorgebracht hat.

Dagoberta schrieb:
Du meinst du kannst sagen was du willst ?

Solange ich niemanden beleidige, schon. Mundtot machen lass ich mich gewiss nicht.

Dagoberta schrieb:
Aber welche Wirkung hat das in deiner Seele ?

Meine Seele meint dazu: Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern. Näheres regelt ein Bundesgesetz. Oder die Forenregel.

Dagoberta schrieb:
Was nimmt dich da gefangen ? Was nimmt dich da in den dienst, von was bist du in den Dienst genommen ?!

Mich nimmt nichts gefangen (Wir sind ja nicht im Nationalsozialismus). Ich arbeite im Dienst von niemandem, außer mir selbst.

Dagoberta schrieb:
Aus einer Familienslinie bin ich Nachfahrin eines Täters.
Meine Geschwister und ich hatten in der Kindheit das Gefühl keine Daseinsberechtigung zu haben. So wirkt die Schuld eines Ahnen auf die Nachkommen.

Die Nachkommen der Täter sind schuldfrei.. wenn sie nicht selbst zu den Mitteln greifen, die ihre Ahnen einst wählten.

Dagoberta schrieb:
Die Nachkommen der Opfer werden oft zu Rächern der Opfer und sie richten ohne Empathie, ohne Mitgefühl und ohne Mass.

Ich bin kein Rächer. Ich klage lediglich diejenigen an, die anderen Menschen psychischen oder physikalischen Schaden zufügen. Und ich glaube, das ich mir das auch herausnehmen darf.

Dagoberta schrieb:
Zitat:
Das hast nicht Du mir unterstellt, sondern Christoph. Rede ich hier gerade mit einem Alter-Ego von Christoph?

Wo hat ers geschrieben ? In seinem Beitrag um 19.23 h, hatte ich noch nicht gelesen als ich meinen Text geschrieben habe.

Ich hatte das nochmal überprüft im Nachheinein, der Vorwurf stammte doch von Dir. Allerdings argumentiert ihr beide recht gleich, und die Vorwürfe und Beleidigungen decken sich. Die Gebetsmühle könnte die gleiche Farbe haben.

Verzeih mir bitte diese Verwechslung :)

Dagoberta schrieb:
Um Recht und Unrecht, den gerechten Ausgleich, es wirkt als würdest du persönlich es ausgleichen wollen ? Als hättest du es in Hand den ausgleich herbeizuführen.

Sorry, aber so wenig ich ein "Rächer" bin, genauso wenig will ich der "Ausgleicher" sein. Ich frage nur, und ich schließe daraus. Und bisher habe ich gelernt, daß Deine Ideologie und die vom Christoph einer Generalüberholung bedarf.

Dagoberta schrieb:
Wenn du den Tätern die Schwere der Schuld läßt, und sie ihnen nicht hinterherträgst, haben sie das ganze Gewicht der Schuld.
Wenn du sie ihnen hinterherträgst, wer trägt dann die Schuld ?

Nette kleine Metapher. Aber vollkommen falsch. Ich trage ihre Schuld nicht, ich halte sie ihnen vor. Und zwar die Schuld, die die Täter selbst zu tragen haben.

Dagoberta schrieb:
Du siehst, ich bin gar nicht dafür, dass man Täter entlastet. [...]
Es gehört zu ihrem Leben, zu ihrem Schicksal, wer da eingreifen will, meint er könne an Vergangenem, Geschehenem was ändern, der Antrieb ist Liebe und Verbundenheit, aber denoch ist es Anmassung vor dem Schicksal, weil man meint es ändern zu müssen

Alles Karma, daß der Mörder mordet? Daß ein Kind geschlagen wird? Daß einem Menschen Leid angetan wird?

Genau das ist der Grund, warum ich dahinter einen seltsamen weltfremden religiösen Ansatz vermutet habe.

Wird der Täter nicht seiner Freiheit beraubt, wird er mit seinen Taten fortfahren. Dies gilt insbesondere für Triebtäter und Fanatiker. Da hilft keine "Gesprächsrunde" und kein "drauf Zugehen", da helfen nur harte Strafen im Leben.

Desweiteren wird der Täter überstilisiert. Die Frage, ob man Herrn Adolf Eichmann einen Gedenktag widmen sollte, weil er ja "nur seinem Schicksal" folge, und "man selber ein Täter sei", wenn man einen Täter verurteilt, steht weiter im Raum.

Gruß,
lazpel
 
deine gebetsmühle leiert. ich mag deinen furchtbaren sarkasmus nicht, es läßt die grausigen Taten und Tage fast wieder auferstehen. Der Teufel ist wieder an die Wand gemalt. Wenn du dem soviel raum geben willst ?! *achselzuck*.

Lies bei Jake nach, der kann es besser ausdrücken.

Gruss DagoBert(a)
wenn wir schon bei der korrekten Schreibform angelangt sind, bestehe ich auf die korrekte Schreibform meines Nicks, danke.
 
weißt du lazpel ...

ich muss kein familienaufsteller sein um zu sehen, wie du vor hass sprühst ... wie zerfressen du innerlich bist ...
das ist nicht ungewöhnlich, obwohl es mich doch wundert so etwas hier zu lesen ...
ich dachte esoterik sei ansich eine andere art die dinge zu sehen und dazu gehören gerade themen wie opfer/täter ...

stell dir mal vor, es gäbe tatsächlich keine strafen mehr. jeder könnte morden, prügeln, vergewaltigen wie er wollte ... was daran macht dir am meisten angst ?
das du selbst zum mörder werden könntest ? oder das man dir gewalt antut und du dich nicht wehren kannst ?

hält irgendein gesetz mörder davon ab zu morden. vergewaltiger zu vergewaltigen ?

und du sagst, wenn ein erwachsener ein kind vergewaltigt, dann tue er das ohne das geringste gefühl einer schuld . woher weißt du das ? woher wissen wir, was täter fühlen, was sie denken, warum sie täter sind ...

ich denke mal, du befindest dich in einem film, der noch nicht mal dein eigener ist. dein großvater ist tot, seine henker werden es wohl mittlerweile ebenso sein ... du lebst. jetzt. in einer demokratie mit justiz, polizei und jede menge friedens-organisationen ... alles ist gut ...

es sei denn, es betrifft dich doch und du bist opfer von gewalt - jetzt oder in der vergangenheit ...

wenn radikale linke gegen radikale rechte marschieren, worin unterscheiden sie sich dann voneinander ? ist es nicht einfach nur gewalt, egal welches mäntelchen sie sich umhängt ? macht es tatsächlich einen unterschied warum ich auf einen anderen einschlage, warum ich hasse, warum ich quäle, trenne, verachte ?

lg mara
 
Desweiteren wird der Täter überstilisiert. Die Frage, ob man Herrn Adolf Eichmann einen Gedenktag widmen sollte, weil er ja "nur seinem Schicksal" folge, und "man selber ein Täter sei", wenn man einen Täter verurteilt, steht weiter im Raum.
Gruß,
lazpel

der einzige, der einen gedenktag einrichtet bist DU selbst ... es sind genau leute wie du, die immer und immer wieder die vergangenheit lebendig werden lassen ... du lebst in dieser vergangenheit und genau DU bist es, in dessen schatten diese gestalten weiter ihr dasein führen. du selbst hälst sie und ihre taten am leben ...

warum kannst du sie nicht endlich gehen lassen ... denkst du wir sind alle dumm, denkst du ohne deine statements würden wir auf den nächstbesten volksverhetzer reinfallen ... die welt hat sich weitergedreht. das dritte reich hat seine aufgabe erfüllt. es war eine zeit dafür. diese zeit ist JETZT VORBEI ...

wach auf, lazpel... und sieh dich endlich um ...

:) mara
 
und an die familienaufstellungspartei ...


:D ihr wollt also mörder und auch adolf hitler in euer herz nehmen, nur mit lazpel gelingt das nicht so ganz, was :D


:lachen:

;) mara
 
Hallo jake,

jake schrieb:
Wer wirft Massenmörder und Kinder der Opfer in einen Topf?

Ich darf zitieren:

Wer die Täter verurteilt, übernimmt ihre Mentalität und macht sich selbst zum Täter, welcher nicht besser ist, als die Täter selbst

Daraus rekapituliere ich:

Verurteile ich Adolf Hitler ob seines Massenmordes, ich, der ich selbst der Enkel eines Opfers bin (somit auch indirekt ein Kind), werde ich selber zu einem Täter der nicht besser als der Täter (in diesem Falle A. H.) ist.

Somit wertden Täter und Kinder der Opfer in einen Topf geworfen. Ich hoffe, damit Deine Frage beantwortet zu haben.

Für Rückfragen steh ich natürlich gern zur Verfügung.

Jake schrieb:
Wenn du es dir nicht anders erklären kannst ... okay, das akzeptiere ich. Wir haben alle unsere Grenzen.

Sehr sachlich, Jake, sehr sachlich. Und als nächstes unterstellst Du Deinen Kritikern, sie hätten Mundgeruch?

jake schrieb:
Sachlich falsch ist es, Familienaufstellung als Ideologie zu bezeichnen.

Dann definier doch mal "Ideologie", jake, mein Freund.

jake schrieb:
Und wiederum frei von jeder tatsächlichen Befassung mit der Art und Weise, in der Täter-Opfer-Relationen in der FA bearbeitet werden, ist die Unterstellung, FA würde Tätern einen Persilschein ausstellen.

Folgendes bezieht sich auf einen Familienvater, welcher sich an seinem Kind vergeht, und welcher nicht dazu bereit ist, dies einzustellen:

Frage an Christoph:
"Gilt dann für Dich auch vornehmlich die Versöhnung mit dem Täter? Auch, wenn dieser garnicht einsehen würde, seine Taten zu unterlassen?"

Christoph schrieb:
JA. Unbedingt. Zum Nutzen der Töchter! Und die Erfahrung - die du diesbezüglich nicht hast - zeigt: dann werden die Täter weich. Nur wenn die Liebe wieder gesehen wird, kann es Heilung geben.

Aha, also mit Liebe. Auch wenn der Vater weiterhin meint, sich am Kind vergehen zu wollen.

Aus Dagobertas Worten wird desweiteren klar, daß selbst in dem Falle eine weltliche Gerichtbarkeit abgelehnt werden würde.

Ich sehe da eine Art Persilschein. Einen ideologischen Persilschein.

Jake schrieb:
Du sagtest ja selber, du kennst FA nur aus kritischen Artikeln im "Spiegel" etc. ... sei mir nicht böse, wenn ich mehrfach widerlegtes Wiedergekäutes nicht allzu ernst nehme. Ich halte mich an meine eigene, persönliche Erfahrung mit FA.

Um ehrlich zu sein.. Ich glaube dem Spiegel eher als jemandem, der seinen finanziellen Eigennutz aus solchen Veranstaltungen zieht.

Jake schrieb:
Ich bin Nachfahre eines Opfers, ich bin Nachfahre mutmaßllicher Täter... und ich werde allmählich müde, immer wieder gegenüber irgendwem political correctness und strammen Antifaschismus nachweisen zu müssen.

Ist ja auch furchtbar. Wir alle sollten endlich wieder aufrechten Hauptes am Ehrendenkmal vorbei gehen und unseren Nationalfeiertag mit Tusch, Marschmusik und Sauerkraut den ganzen Tag feiern können dürfen. Und Gedenktage für die armen Täter einführen. Jawoll!

Merkt eigentlich niemand, wie viel Zynismus in der ganzen Idee steckt? Macht die Täter den Opfern gleich ist ein Vergehen an den Opfern, und an ihrem Gedenken.

Jake schrieb:
Was ein Verbrechen ist, definiert die jeweilige Politik (im Dritten Reich war Widerstand ein Verbrechen, und es haben sich die Hitler-Fans empört gegenüber den Vaterlandsverrätern). Und bitte nicht mit dem "gesunden Volksempfinden" kommen ... das hatten wir schon mal in unserer Geschichte.

Was ein Verbrechen ist, definiert aber auch der gesunde Menschenverstand, und der Humanismus. In fast allen Kulturen gilt das Zufügen von psychischem oder physikalischem Leid an Menschen als Verbrechen.

Jake schrieb:
Das Gewissen nehme ich ernst ... Gewissen ist individuell systemisch eingebunden, und im Gewissen sind auch Täter und Opfer verbunden (aber nicht in einem Topf).

Das zu widerlegen, wird jetzt aber wirklich schwer, lieber Jake. Siehe die Diskussion bisher, falls Du sie gelesen haben solltest.

Jake schrieb:
Und wenn ich lese "für immer wegsperren" und so... also wenn das nicht faschistoid ist, dann weiß ich nicht, was...

Also willst auch Du die Täter lieber wieder sofort freilassen? Und sie weitere Taten verüben lassen?

Oder was darfs nach Deiner Definition, Jake, denn sein? Meditiations- und Knuddellager für die lieben Massenmörder?

jake schrieb:
So weiß auch die kriminologische Forschung um Täter-Opfer-Beziehungen, das wird weitab von jeglicher FA sehr genau untersucht, weil es ja auch für die Kriminalitäts-Prophylaxe wertvolle Erkenntnisse liefert. Differenzierteres Hinschauen führt uns dazu, vielleicht immer besser zu verstehen, was sich in den vielschichtigen Relationen von Menschen ereignet und wie es dazu kommt, dass Schlimmes und Schlimmstes geschieht.

Natürlich ist Prophylaxe wichtig, allerdings ist es unmöglich, alle Fälle präventiv zu verhindern. Solange der Mensch Mensch bleibt, gibt es auch Verbrechen.

Jake schrieb:
Sich mit Stammtisch-Argumenten einfach empört drüberzustellen und sich daran zu berauschen, sich selbst zu den aufrechten Moralischen zu zählen und Andersdenkende pauschal abzuqualifizieren, hat noch keinem einzigen Opfer geholfen, auch den künftigen nicht, weil es in keiner Weise dem Verstehen von komplexen Prozessen dient, weil es in keiner Weise Versöhnungsarbeit leistet und Fronten abträgt, weil es in keiner Weise Ansätze zur Friedensarbeit liefert, sondern nur einen einzigen Effekt hat: Man zählt (sich selbst) zu den Guten am Stammtisch. Na dann Prost...

Sich eine Ideologie anzuziehen, nach welcher Mörder und Vergewaltiger mit den Opfern gleichgesetzt und im besten falle nicht bestraft werden sollen, sondern welche ihre Taten weiterhin durchführen dürfen, hat einen viel schlimmeren Effekt: Man vergisst das, was die Opfer durchmachen, und hält sie auch noch dazu an, sich den Tätern zuzuwenden. Zitat: "Danke, Adolf.".

Gruß,
lazpel
 
Hallo Mara,

Mara schrieb:
ich muss kein familienaufsteller sein um zu sehen, wie du vor hass sprühst ... wie zerfressen du innerlich bist ...

Nö, garnicht. Ich versteh nur diese Ideologie nicht, und ich kann nicht verstehen, wie man sich ernsthaft mit diesem gequirlten Gehirn-Eiter identifzieren kann.

Mein Sarkasmus hat nichts mit Hass zu tun. Er ist einfach eine Abwehrreaktion gegen diese Art der unmenschlichen Ideologie.

Mara schrieb:
das ist nicht ungewöhnlich, obwohl es mich doch wundert so etwas hier zu lesen ...
ich dachte esoterik sei ansich eine andere art die dinge zu sehen und dazu gehören gerade themen wie opfer/täter ...

Ich bin Atheist. Falls Deine Religion Dir vorschreibt, Täter und Opfer in ein und dem selben Licht zu sehen, kann ich damit leider nicht so ganz konform gehen.

Mara schrieb:
stell dir mal vor, es gäbe tatsächlich keine strafen mehr. jeder könnte morden, prügeln, vergewaltigen wie er wollte ... was daran macht dir am meisten angst?

Die Idee an sich. Rechtsstaatlichkeit sollte schon gewährleistet sein. Aber die Frage kann ich an Dich zurückgeben: Stell Dir vor, jemand würde Dich dann bedrohen, Dich töten wollen, Deine lieben angreifen wollen. Wie würdest Du reagieren? Mit "Liebe"?

Mara schrieb:
das du selbst zum mörder werden könntest ? oder das man dir gewalt antut und du dich nicht wehren kannst ?

Zum Glück muß ich mich auf diesen Fall garnicht weiter einlassen. Weil er bisher noch nicht eingetreten ist. Aber ich würde mich wahrscheinlich irgendwo tief eingraben und nur noch in der Nacht herauskommen, um die Brosamen des Tages einzusammeln.

Mara schrieb:
hält irgendein gesetz mörder davon ab zu morden. vergewaltiger zu vergewaltigen ?

Nein, allerdings die Strafe im wirklichen Leben. Es gäbe viel mehr Mord und Totschlag, gäbe es keine Strafen.

Mara schrieb:
und du sagst, wenn ein erwachsener ein kind vergewaltigt, dann tue er das ohne das geringste gefühl einer schuld . woher weißt du das ? woher wissen wir, was täter fühlen, was sie denken, warum sie täter sind ...

Warum tut er es dann möglicherweise immer wieder?

Mara schrieb:
du lebst. jetzt. in einer demokratie mit justiz, polizei und jede menge friedens-organisationen ... alles ist gut ...

Nunja, lese ich Ideologien, welche Täter zu Opfern stilisieren, denke ich an "Wehret den Anfängen".

Mara schrieb:
wenn radikale linke gegen radikale rechte marschieren, worin unterscheiden sie sich dann voneinander ? ist es nicht einfach nur gewalt, egal welches mäntelchen sie sich umhängt ? macht es tatsächlich einen unterschied warum ich auf einen anderen einschlage, warum ich hasse, warum ich quäle, trenne, verachte ?

Verachten und verurteilen und eine gerechte Strafe wünschen ist noch etwas anderes als Morden, quälen, trennen, oder meinst Du in etwa auch, es gäbe dort nur schwarz und weiß?

Gruß,
lazpel
 
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Hallo Mara,

Mara schrieb:
:D ihr wollt also mörder und auch adolf hitler in euer herz nehmen, nur mit lazpel gelingt das nicht so ganz, was :D

Tja, die wollen mich, den bösen Kritik-Täter, alle wirklich nicht lieb haben. Allerdings könnte das glatt eine neue Marktlücke aufmachen: Kritiker-Zusammenführung.

Ich frage mich, wieviel der anwesenden Herrn Geschäftsleute mir gerade aktiv den Forums-Tod wünschen...

Ein gutes halbes Dutzend wirds sicherlich schon sein :schaukel:

Gruß,
lazpel :witch:
 
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