rechtlich Seite beim Schreiben

Chemieze

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5. Oktober 2008
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14
Ort
Frankfurt am Main
Hallo ihr :)
Ich überlege schon seit Tagen (eigentlich seit Monaten lool), ob ich ein Buch über das schreibe, was mir passiert ist.
Jetzt würde ich gern wissen, ob ich notwendigerweise die Namen ändern muss, damit die vorkommenden Personen sich nicht zwingend erkennen (oder andere Personen sie erkennen). Gibt es da irgendwelche rechtlichen Dinge, die ich beachten muss, damit ich mich nicht strafbar mache von wegen Verleumdung oder sowas? Ich würde ja erzählen, was diese Personen getan, gedacht haben und sie möglicherweise bloß stellen oder outen oder so...
Wahrscheinlich ist es besser, Orte und Namen zu ändern oder? Das macht die Sache natürlich ein wenig komplizierter, wäre aber zumindest für mich sicherer...
Was meint ihr dazu?
LG
 
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Hallo ihr :)
Ich überlege schon seit Tagen (eigentlich seit Monaten lool), ob ich ein Buch über das schreibe, was mir passiert ist.
Jetzt würde ich gern wissen, ob ich notwendigerweise die Namen ändern muss, damit die vorkommenden Personen sich nicht zwingend erkennen (oder andere Personen sie erkennen). Gibt es da irgendwelche rechtlichen Dinge, die ich beachten muss, damit ich mich nicht strafbar mache von wegen Verleumdung oder sowas? Ich würde ja erzählen, was diese Personen getan, gedacht haben und sie möglicherweise bloß stellen oder outen oder so...
Wahrscheinlich ist es besser, Orte und Namen zu ändern oder? Das macht die Sache natürlich ein wenig komplizierter, wäre aber zumindest für mich sicherer...
Was meint ihr dazu?
LG

Hallo Chemieze,

das was Du beachten musst ist das Persönlichkeitsrecht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Persönlichkeitsrecht

LG

T.
 
Also wenn ich Namen und Orte verfremde, müsste das reichen oder? Wenn sich Personen durch die Handlung wiedererkennen, ist das nicht schlimm oder? Das mit dem Persönlichkeitsrecht hab ich mir schon gedacht... aber die Frage ist, wie weitreichend das wäre...
 
Also wenn ich Namen und Orte verfremde, müsste das reichen oder? Wenn sich Personen durch die Handlung wiedererkennen, ist das nicht schlimm oder? Das mit dem Persönlichkeitsrecht hab ich mir schon gedacht... aber die Frage ist, wie weitreichend das wäre...

Ich denke, es kann immer zu einem Problem werden, wenn man etwas über andere Personen schreibt, das ihr Persönlichkeitsrecht verletzt, und das kann ja auch passieren, wenn jemand die Person in dem Buch wiedererkennt und beim Namen benennt und mit der Person in Deinem Buch in Verbindung bringt. Und dann spielt es sicher eine Rolle, ob die betreffende Person gegen das Buch Schritte unternimmt oder eher nicht.

Ich würde ja erzählen, was diese Personen getan, gedacht haben und sie möglicherweise bloß stellen oder outen oder so...

Nun, das hört sich nach einer klassischen Persönlichkeitsverletzung an, und das wäre sicher nicht weise.

Wenn Du das Buch veröffentlichen willst, dann können Dir die Verlage exakt sagen, was sie in dem Buch akzeptieren und was nicht. Eine kompetente Beratung wäre sicher das Beste.

Etwas anderes ist es, wenn Du die Wahrheit schreibst und es belegen kannst als Fakten, aber auch da gilt das Persönlichkeitsrecht.

Und wenn es ein Roman wird, in dem zwar die Dialoge echt sind, aber die Personen unkenntlich gemacht sind, so dass es um die Geschichte geht, dann denke ich kann es möglicherweise ohne Probleme funktionieren.

Viel Glück!

T.
 
Also das, was ich schreiben würde, wäre im Großen und Ganzen die Wahrheit. Ich könnte viele Dinge mit Datum und Uhrzeit belegen, wobei ich mir noch gar nicht sicher bin, wie ich das alles überhaupt aufbauen würde.
Aufgrund der ganzen Ereignisse sind wirklich akzeptierte Beweise relativ schwierig... wie kann man denn Gespräche beweisen?!? Natürlich hätte ich auch in kleiner Form schriftliche Beweise, aber ich möchte ja niemandem damit weh tun oder ihn outen oder so.
Aber es kann eben passieren, dass die Hauptperson von deren Bekannten erkannt würde. Ich denke nicht, dass diese Leute das Buch lesen würden und ob sie wirklich die Rückschlüsse ziehen könnten und würden, aber es ist sicherlich nicht unmöglich.
Wie kann man denn über seine eigene Geschichte schreiben, ohne dass die betreffenden Personen, die unweigerlich eine Rolle spielen, beeinträchtigt werden?!?
 
Also das, was ich schreiben würde, wäre im Großen und Ganzen die Wahrheit. Ich könnte viele Dinge mit Datum und Uhrzeit belegen, wobei ich mir noch gar nicht sicher bin, wie ich das alles überhaupt aufbauen würde.
Aufgrund der ganzen Ereignisse sind wirklich akzeptierte Beweise relativ schwierig... wie kann man denn Gespräche beweisen?!? Natürlich hätte ich auch in kleiner Form schriftliche Beweise, aber ich möchte ja niemandem damit weh tun oder ihn outen oder so.
Aber es kann eben passieren, dass die Hauptperson von deren Bekannten erkannt würde. Ich denke nicht, dass diese Leute das Buch lesen würden und ob sie wirklich die Rückschlüsse ziehen könnten und würden, aber es ist sicherlich nicht unmöglich.
Wie kann man denn über seine eigene Geschichte schreiben, ohne dass die betreffenden Personen, die unweigerlich eine Rolle spielen, beeinträchtigt werden?!?

Hallo Chemieze,

neben dem Persönlichkeitsrecht gibt es noch die philosophische Unterscheidung über das, was das Eigene ist und das, was das des Anderen ist. Dabei ist alles das, das eigene ist frei, und/aber das, was nicht das eigene ist nicht frei. Und darüber hinaus gibt es noch das Geben und Nehmen. Man kann dem Anderen Alles gegeben, aber man darf ihm nichts nehmen, auch nicht seinen guten Ruf.

Wie gesagt, wenn das, was Du schreibst der Wahrheit entspricht und das Motiv auch nur die Wahrheit ist, dann kann das m.E. nicht das Persönlichkeitsrecht verletzten. Wenn aber das Geschriebene eine Person diskreditiert oder herabwürdigt, ist es nicht mehr erlaubt.

Mein Gefühl ist, ohne das ich Dein Motiv kenne, dass dann, wenn es überwiegend deine eigene Geschichte ist, in der einige Personen vorkommen, die unkenntlich gemacht sind, und damit ihr Persönlichkeitsrecht nicht verletzt wird, auch wenn Insider die Person wieder erkennen, dann damit ja auch nicht eine nachweisbare Herabwürdigung einer Person verbunden ist.

Anders wäre es m.E. wenn die Basis der Geschichte die andere Person ist, und die Absicht ist, dass sie herabgewürdigt werden soll.

Ich würde es erst einmal schreiben so, wie Du es möchtest, und später kannst Du immer noch etwas Unkenntlich machen.

LG

T.
 
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Also ich würde meine Geschichte schreiben... das, was mir passiert ist. Aber das zentrale Thema wäre schon mehr oder weniger eine andere Person...
Ich weiß nicht, ob ich da jetzt ein passendes Beispiel finden kann so auf die Schnelle...

Vielleicht kann ich es so erklären: Wenn ich einen Menschen kennenlerne und mein Leben mit ihm beschreibe und dabei aber eigentlich ihn, seine Probleme und deren Wirkung und Einfluss auf mich erkläre, dann könnten andere Menschen, die diese Person kennen, ihn vielleicht wiedererkennen. Ich würde die Geschichte aus meiner Sicht und nach meinem Empfinden schreiben, aber das Thema oder Grundproblem wäre das Wesen des anderen Menschen.

Wahrscheinlich ist es wirklich der beste Weg, wenn ich einfach anfange, es zu schreiben...
Wenn mir ein Verlag am Ende sagen würde, ich könnte und dürfte dies oder jenes nicht schreiben, wäre es aber wohl nicht mehr meine Geschichte. Eigentlich schreibe ich es ja, um es für mich zu verarbeiten und vielleicht auch, um den Menschen ein wenig die Augen zu öffnen. Wenn meine Geschichte geändert werden muss, wäre es wahrscheinlich nicht mehr das, was ich eigentlich wollte.
Aber gut, das weiß ich erst, wenn es soweit ist.

Vielen Dank für deine Antworten :D
 
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