Realität erschaffen - wie geht das?

Erschaffen wir unsere Realität/en?

  • Davon gehe ich aus.

    Stimmen: 18 40,9%
  • Nein, bestimmt nicht.

    Stimmen: 2 4,5%
  • Das ist eine schwierige aber interessante Frage.

    Stimmen: 5 11,4%
  • Kann sein, aber wie soll das funktionieren?

    Stimmen: 2 4,5%
  • Keine Ahnung.

    Stimmen: 2 4,5%
  • Interessiert mich ehrlich gesagt nicht.

    Stimmen: 1 2,3%
  • Wer sonst, wenn nicht wir selbst?

    Stimmen: 12 27,3%
  • Dafür ist wohl Gott zuständig.

    Stimmen: 2 4,5%

  • Umfrageteilnehmer
    44
....ganz schön philosophisch eure diskussion aber interessant...das problem ist nur man dreht sich ständig im kreis damit und das ist die realität für mich...
lg:)
 
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Das Thema ist ziemlich komplizert und absolut wahre Aussagen werden weder ich noch Du über dieses Thema treffen können (vielleicht),aber ich will es mit einer Analogie versuchen zu interpretieren:
Siegmund Freud sagt, dass die menschliche Persönlichkeit aus 3 Teilen besteht:
-Das Über-Ich
-Das Ich
-Das Es
Es gibt in vielen Philosophien diese "Dreiheit", z.B. ja auch in der christlichen mit Seele, Körper, Geist. Auch im Huna... Es wird nicht immer gleich intepretiert, bei Freud bezieht es sich soweit ich weiß wirklich auf die menschliche Persönlichkeit, wobei es schon auch weitergeht...

Im Christentum ist es schon der Versuch einer Darstellung einer umfassenderen Wahrheit. Genau wie "Vater, Sohn und heiliger Geist"... Der "heilige Geist" ist dabei so etwas wie der Vermittler zwischen menschlicher Persönlichkeit und Wahrheit, eine Art übergeordneter Bewusstseinszustand der von der Wahrheit weiß. Wird in anderen Traditionen (hier im Forum auch) oft "hohes Selbst" genannt.

Du sagst, dass diese Wahrnehmung der 1. Schritt zur Trennung ist.
Der Gedanke" Ich bin" ist also eine Trennung, weil sie alles Andere als sich selbst ausschließt (siehe Solipsismus).
Nicht unbedingt... Das "Ich bin" ist ja schon in gewisser Weise eine Wahrheit. Wenn das eine "Sein" einen Gedanken hat wie "Ich bin"... dann schließt dieser Gedanke nicht unbedingt andere Existenzen aus, eher schließt er aber die Möglichkeit der "Nicht-Existenz" aus.

Folglich ist es eine Täuschung/Illusion, weil es nicht mehr so ist, wie es urspünglich ist. Das, vielleicht, wäre die tiefe Bedeutung des Egos (Ich)- ein abgespaltetes "Sein" innerhalb des universellen Bewusstseins, welches den Rest (ausser sich selbst) negiert (wie du oben gesagt hast bei der Negation) und welches deswegen zur Wahrnehmung fähig ist.
Ja, ich würde nicht den "ersen" ICH-BIN-GEDANKEN dazuzählen, weil der schon irgendwie die Einheit beschreibt, trotzdem nicht die umfassende Wahrheit. Ist aber mal wieder paradox... Auf eine menschliche Persönlichkeit bezogen ist es aber auf jeden Fall so. Die Wahrnehmung einer getrennten Persönlichkeit kommt sozusagen unter Ausschluß alles anderen zustande.


Die Frage ist dann: Wieso sollten wir überhaupt wahrnehmen, wenn wir uns nur trennen?
Wahrnehmung ist immer auch eine Art "Idee der Trennung", die Verwirklichung aller möglichen Aspekte eines Potentials, von Nichts bis Alles, und jedem möglichen Bewusstseinszustand... Ich glaube, das es im Grunde eine Art kreativer Prozess ist, das z.B. eine menschliche Persönlichkeit einer Art "Idee" entspricht die in die "Wahrnehmung" gedacht wird. Und auch die Trennung ist eine Idee... Anders ist keine Individualität erfahrbar. Man kann aber deutlich sehen, das alles und jeder gegen diese Trennung ankämpft, auf viele verschiedene Arten versucht Einheit zu erfahren. Man kann jeden Wunsch eines Menschen darauf zurückführen, sich nicht getrennt fühlen zu wollen. Bei den meisten geht es um Beziehungen zu anderen Menschen, bei spirituellen/religiösen Menschen geht es teilweise immer mehr um eine tiefere Einheit, was natürlich Beziehungen zu Menschen nicht ausschließt. Vielmehr glaube ich, das eine Beziehung (bzw. eine jede Beziehung die man zu Menschen hat), ein Spiegel der "inneren Trennung" ist. Je mehr man "in sich", von dem was man wirklich ist, getrennt ist, kein Empfinden bzw. Wissen davon hat, desto mehr wird sich diese Trennung auch im Äußeren spiegeln und umgekehrt. Und letztlich ist die größte Folter die man einem Wesen antun kann, oder es sich selbst... Einsamkeit...Isolation...


Wie gesagt, dass sind reine Hypothesen von mir, wissen kann man da nichts.
Was ich aber noch sagen wollte ist, Freud geht von diesen 3 Aspekten des Menschen aus. Ich würde es im Bezug auf deinen Text folgendermaßen zuordnen:
Über-Ich = Urgrung/Ursache
Ich = Ego (Abgespaltetes "Sein")
Es = ?? (Freud hat dem "Es" das Libido zugeschrieben, aber das ist ein Thema für sich...) [/FONT]
Ja, man kann es so interpretieren. Allerdings glaube ich, das Freud es anders meinte und auf die Persönlichkeit selbst begrenzte. Das Über-Ich in gewisser Weise als eine Art "höherer Instanz", der Sitz des Gewissens. Das "Ego" als die bewusste Persönlichkeit, das "Es" als triebgesteuerter Aspekt, der eher Instinkten folgt. Aber ich weiß nicht, ob ich mich da jetzt nicht irre.

Aber: Wenn Du es mal mit Christentum vergleichst... Da ist es ähnlich und so gemeint, wie Du es beschreibst: Vater, Sohn, heiliger Geist.

Vater:
"reines Sein"... das was ich "Bewusstseins-Raum" nannte.

Sohn:
die individuelle Persönlichkeit... z.B. ein Mensch.

heiliger Geist:
eine Art "Vermittler" dazwischen. Ein Bewusstseinszustand der von seiner wahren Existenz weiß... sozusagen der Aspekt in Dir der dafür sorgt, das die Trennung aufgehoben wird.

Im Huna ist es übrigens ähnlich. Das ist eine Art psychologisch-spirituelles Denksystem, das meiner Meinung nach die beste Darstellung dieser Art ist.
Könnte für Dich vielleicht interessant sein.
Hier mal die Wiki-Seite dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Huna

Dort findest Du auch Erklärungen zu den drei Selbsten, die sowohl psychologisch wie auch spirituell gesehen werden können.
 
....ganz schön philosophisch eure diskussion aber interessant...das problem ist nur man dreht sich ständig im kreis damit und das ist die realität für mich...
lg:)

Ja, zum Teil ist das schon wahr. Aber ich glaube, das man sich immer mehr "herausdreht"... ;) Das hört sich sicher alles sehr theoretisch an, hat aber einen sehr wesentlichen praktischen Bezug, weil aus dieser Art zu denken... "Philosophie" oder Theorie, eine Art Einstellung folgt, die je nachdem wie ausgeprägt sie ist, sehr großen Einfluss auf das Leben nimmt.
 
Ja, zum Teil ist das schon wahr. Aber ich glaube, das man sich immer mehr "herausdreht"... ;) Das hört sich sicher alles sehr theoretisch an, hat aber einen sehr wesentlichen praktischen Bezug, weil aus dieser Art zu denken... "Philosophie" oder Theorie, eine Art Einstellung folgt, die je nachdem wie ausgeprägt sie ist, sehr großen Einfluss auf das Leben nimmt.

...es ist wie die suche nachdem anfang....nachdem sich alles aber immer nur irgendwie im kreis dreht ist es schwer einen anfang zu finden...kein anfang kein ende...

:)
 
Hallo Condemn,
dass Wahrheit und Objektivität (ob Beides dasselbe ist, ist eine andere Frage)paradox sind, ist mir klar. Für den Mensch ist das wahr, was er wahr haben will.
Allerdings hast du jetzt ein noch interessanteres Thema angesprochen, nämlich Zeit. Du glaubst also, es gäbe keine objektive Zeit, sondern sie sei nur eine Frage des Standpunktes... Darüber müsste ich noch grübeln, aber ich interpretiere es momentan so:
Da es den Urgeist gibt (die Ursache), ist der Unterschied zwischen 2 Objekten nicht im Sein, sondern im Zustand.
Soll heißen, dass die verschiedenen Zustände unseres "Reinen Seins" -der Urquelle die Zeit ausmachen ? Meinst du es ungefähr so ?
Ja genau. Ich sehe es so: Alles was wahrgenommen wird, sind in gewisser Weise "Gedanken" die aber eben unterschiedlich wahrgenommen werden, also auch materielle Formen oder Geräusche. Man könnte vielleicht noch besser "Idee" dazu sagen, eine Art kreativer Ausdruck. Auf jeden Fall ist man selbst eben auch "nur" in jedem Moment eine Art "Idee" und zwar nicht eine Idee die konstant existiert aber sich verändert, sondern bestehend aus vielen einzelnen "Gedanken". Damit meine ich: Wenn Du Dein Leben nimmst, dann ist es nicht so, das die Idee GenFu sich seit der Geburt veränderte (das auch), eher so, das die Idee des Kindes auch jetzt noch im "Urgeist" (wie Du es nennst) existiert, genau wie die Idee "GenFu ...ist 80 Jahre" schon jetzt existiert. Eine gute bildliche Darstellung der Zeit sind Comics, oder eine Filmrolle... Stell Dir Dein Leben mal unterteilt in ganz viele Einzelmomente vor. Jeder Moment ist ein Bild in einem Comic oder Film der Dein Leben darstellt. Die einzelnen Bilder bewegen sich nicht und verändern sich auch nicht, die Veränderung liegt aber wiederum im "Sinn der Bilder"... Innerhalb eines "Bildes"/Moments existiert z.B. sowohl Erinnerung an einen früheren Moment, wie auch eine mögliche Vorstellung der Zukunft. Und Erinnerung, wie zukünftige Vorstellung sind in gewisser Weise die "Zeit-erschaffenden-Gedanken", die eine Verbindung herstellen zwischen Zuständen die dann zu einem ganzen werden, etwa Dein Leben als zeitlicher Ablauf.

Damit meine ich: Objektiv gesehen hat der Zustand "GenFu das Kind" (Momentaufnahme) und Du jetzt miteinander genausoviel oder wenig zu tun, wie Du jetzt und ich jetzt... Aber der Zustand den Du "Ich" nennst, beinhaltet Gedanken die Erinnerungen und damit "Verbindungen" darstellen, zu Zuständen die Du als "Ich, GenFu....früher...Vergangenheit" betrachtest oder auch als "Ich, GenFu... möglicherweise zukünftig". Die Zeit liegt also innerhalb der Wahrnehmung, ist selbst eine Idee und auch sie kommt durch eine Art "Trennung" zustande. Man könnte es auch anders sagen: Du als Seele oder hohes Selbst, umfasst jede mögliche Idee von "GenFu, die menschliche Persönlichkeit", was Deine Vergangenheit angeht, wie auch Deine Zukunft... .und, und das ist sehr interessant, wichtig, aber auch schwer zu glauben: Was verschiedene Möglichkeiten bzw. Wahrscheinlichkeiten angeht, die Du selbst gar nicht verwirklichst, also Du-Jetzt. Sozusagen "parallel-existierende-Wahrscheinlichkeiten"... ein GenFu bei dem genau jetzt das Telefon klingelt, einer der diese Zeilen liest aber eine Zigarette raucht... viele Möglichkeiten der Entwicklung, die Du als "Zustand" vielleicht nicht erleben wirst, Dein umfassenderes Selbst aber alle verwirklicht.

Nur so erklärt sich auch, warum die Zukunft nicht vorherbestimmt ist. Einfach weil es in jedem Moment vielleicht unendlich viele Möglichkeiten der Entwicklung gibt, während die "Wege" die man selbst als Individuum nicht geht, durchaus trotzdem vom "großen Ganzen" verwirklicht werden.

Die Physik sagt da übrigens nichts anderes. Zumindest werden Theorien über Parallelrealitäten entworfen, um gewisse Erkenntnisse einordnen zu können. Es gibt eine, ich weiß gerade nicht mehr wie sie heißt, wonach es z.B. so sein könnte, das jedes mal wenn man eine Entscheidung trifft sich sozusagen die Realität "spaltet"... Du wählst z.B. zwischen Cola und Bier die Cola... in dem Moment spaltet sich die Realität und in einer parallelen Realität wählst Du das Bier. Der Unterschied besteht nur darin: Das was ich glaube beinhaltet gar keine Zeit, weil die "Realitäten" schon getrennt sind, wie auch nie wirklich, da nur ein einziges Bewusstsein die Basis aller ist und alle wahrnimmt, während diese Theorie, die ich gerade darstellte, noch immer von Zeit ausgeht.

Zeit ist wirklich ein interessantes Thema, eine grandiose Täuschung und vielleicht das größte Problem, das viele anführen, wenn es um "Logik" geht. Denn die Existenz der Zeit würde es unlogisch machen, ist aber selbst unlogisch. Letztlich kann man sich schon allein die Wahrnehmung anschauen... Es ist immer nur "Jetzt", in jedem Moment.






Nun, ich muss sagen, das klingt plausibel. Es ist Beides letzlich Frucht des Bewusstseins. Ob Traum oder Wachzustand, Beides ist ein Erleben, der Unterschied ist jedoch, dass man im Wachzustand nur begrenzte Möglichkeiten hat.
Ja, subjektiv sicher. Objektiv wahrscheinlich nicht. Begrenzung ist eine Frage der Überzeugung davon.



So denke ich auch, Physik erforsch nur die Wirkung des Bewusstseins.
Der Gedanke mit der Farbe von dir ist genial ! Du hast recht, weißes Licht, welches man nicht sieht (nicht direkt) ist erst dann wahrnehmbar, wenn es z.B. durch ein Prisma gebrochen wird und die Frabe Grün entsteht. Analog zu dem Prinzip des Bewusst-Seins und Reines-Seins.
Ja, ich glaube das letztlich alles dieses eine Prinzip wiederspiegelt. Es gibt viele Metaphern aus der Natur etwa, die allerdings weniger deutlich sind wie ich finde. Ich glaube, das die Mathematik die beste Darstellung des Prinzips ist. Ich bin leider kein Mathematiker, aber schon alleine die Grundzüge sind ein interessantes Spiegelbild. Z.B.: Die unendliche Vielzahl der Zahlen als Ganzes, die einzelne Zahl als ein Zustand, ein Moment. Ein Bewusstsein "betrachtet" alle in ihrer Gesamtheit, ist der Mittelpunkt... also die Null... wie auch der "Umfang" die Null ergibt. Die verschiedene Wertigkeiten der Zahlen, die Existenz der Zahlen überhaupt ist ein "Axiom", eine Grundannahme. Zahlen sind Schöpfungen, deren Existenz nicht bewiesen werden kann. Ihre Bedeutung liegt innerhalb der Zahlen und ist nicht objektiv. Objektiv gesehen, haben sie keine oder dieselbe Bedeutung. Auch Zeit kann man damit recht gut verdeutlichen. Sie alle existieren jetzt, in einem ewigen Augenblick, doch eine Zahl selbst kann getrennt als eine "Beschreibung von Zeit" angesehen werden.

Im Liber Al vel Legis ist übrigens der schöne Satz zu finden:

I. 4. Jede Zahl ist unendlich; es gibt keinen Unterschied.


VG,
C.
 
Die "Leere" (Ursprung) plus dem Gedanken "Ich bin" ist dann meiner Definition nach ein "Wesen", eine "Seele". Das Potential der Leere, das alles und nichts umfasst, spiegelt sich auf viele Arten in die Wahrnehmung, letztlich als eine Art "Überzeugung" ....

Ok, du meinst also: Leere + Gedanke = Wesen
Ich würde an dieser Stelle die Theorien von Pythagoras und Thales hineinbringen.
In der antiken Philosophie ist man von einer sogenannten Arché ausgegangen, welche sozusagen das Urchaos ist.
Thales hat gemeint, aus diesem Urstoff würden sich alle anderen Formen bilden. Deswegen sagte er " Essenz (Urstoff) generiert Gestalt (Form)".
Pythagoras hingegen sagte " Struktur (Form) prägt Material (Stoff)".

Ich vertrete nun die These von Thales, weil ich ebenfalls davon ausgehe, dass die Essenz die Gestalt generiert.
Eine Art Urkosmos, welcher alle Formen zu gebären vermag.

Die Frage ist :
Was ist ein Gedanke ?
Im Bezug auf Thales, glaube ich, dass ein Gedanke eine Gestalt der Essenz ist. Das würde auch deine Behauptung erklären, dass diese Leere + einem Gedanken alles formen kann.
Sind Gedanken nun bloße Vorstellungen der phänomenalen Welt oder eher "erschaffende Prinzipien". Man könnte durchaus denken, sie sind das Urchaos selbst, welches einfach sich verzerrt und verformt hat.

Oder anders:
Stelle dir eine riesige Masse an Knete vor. Aus dieser Knete (Essenz) lassen sich viele Formen (Gestalten) machen.
Gedanken sind daher als Formen des Ursprungs interpretierbar. Das heißt Gedanken müssten auch "Alles" und "Nichts" enthalten.[/QUOTE]




Ich glaube, das "etwas wahrnehmen" nur dadurch zustande kommen kann, indem man alles andere ausschließt.

Oder stell es Dir so vor: Nimm das Yin-Yang-Zeichen... Würde man sagen, es ist der Kreis der seinen Inhalt wahrnimmt, so nimmt er nichts wahr, wenn er alles wahrnimmt, weil schwarz und weiß in gleichen Teilen vorhanden sind und sich auslöschen. Das ist ein bisschen wie in der Mathematik die Zahlen von der Null ausgehend in den Negativ- und den Positiv-Bereich.
Addiert man -Unendlich mit + Unendlich, ist das Ergebnis wieder Null. Man könnte "mathematisch-esoterisch" ;) sagen: Die Null umfasst die unendliche Vielfalt an Zahlen, ist sowohl der Mittelpunkt, wie auch der äußere Kreis "um die" Unendlichkeit.

Den Zusammenhang zur Mathematik, den du gemacht hast, finde doch jetzt sehr interessant und revolutionär gleichzeitig. Viele würden nämlich nicht "Esoterik" mit Mathematik vergleichen (glaube ich), von daher ein großes Lob an dich !! : ))
In einem deiner nächsten Beiträge hast du ja von der 0 gesprochen. Diese wäre sozusagen die Ursache, welche auch alles gleichzeitig umschließt und außschließt.
Was das Schwarz und Weiß des Yin-Yang Zeichens betrifft fällt mir Folgendes ein:
- Nehmen wir ein ganz einfaches Bild (Kennst du wahrscheinlich- Rubins Kippbild). Es handelt sich hier um ein Bild mit 2 schwarzen Gesichtern und einem weißen Gral in der Mitte (zwischen den Gesichtern). Man kann nicht Beides gleichzeitig sehen, entweder sieht man nur die schwarzen Gesichter oder nur den weißen Gral. Obwohl beide Formen da sind, kann man sie nicht gleichzeitig wahrnehmen. So verstehe ich auch dein Prinzip des Ausschließens und so "korreliere" ich jetzt mal auch dieses Kippbild mit dem Urchaos und der Wahrnehmung. Wenn ich "etwas" wahrnehme, kann ich nicht "alles" erfassen, jedenfalls nicht gleichzeitig. Was meinst du dazu ?



Und ich glaube, das alles gleichzeitig und "parallel" existiert. Sowohl das "ALLES" das nichts wahrnimmt und somit kein Bewusstsein seiner Existenz hat, wie auch das "NICHTS", das sich als “alles” wahrnimmt, den einen Gedanken "Ich bin alles" in die Wahrnehmung projeziert

Oder man könnte auch von einer Welt mit 2 Polen (wie bei der Münze die 2 Seiten) sprechen. Beide Seiten existieren parallel aber auch disjunkt, weil sie sich gegenseitig ausschließen. (wie beim Bild z.B.) Es scheint wirklich paradox zu sein, aber auch hört es sich einfach an. Ich kann diese Theorie nicht belegen, jedoch beruhe ich mich dann immer auf einer mich sehr inspirierenden Aussage von Richard Feynman " You can recognize truth by its beauty and simplicity" Dieser Satz ist so einfach, und dennoch sagt er doch so viel aus, was ihn gerade so schön macht.




Ich bin mir nicht sicher... Ich glaube schon, das es eine Art Existenz gibt, die dieses Paradox umfasst.

Und, wie gesagt: Ich glaube, das diese “Zustände” parallel existieren... bzw. “übereinander”... “ineinander”... das Große-Ganze im kleinsten Teil.... das kleinste Teil im großen Ganzen. Das alles sind ja Begriffe der Wahrnehmung. Räumlich...zeitlich... und sie passen wohl nicht wirklich.

Wenn Du sehr tief schläfst, ist Dein Bewusstsein sehr ruhig. Ich könnte mir vorstellen, dass dann auch keine Wahrnehmung stattfindet. Nur Sein....

Verstehe, für dich ist das reine Sein oder der zustandslose Zustand nicht wahrnehmbar, weil er gerade so rein und unverfälscht ist. Meine Hypothese ist jetzt, dass man so einen reinen Zustand nicht bewusst herbeiführen kann, gerade weil man wieder es wollen würde und somit auch eine Wahrnehmung vorraussetzt. Dann müsste man aufhören zu sein, also alles loslassen ? Ist nur eine Hypothese !






Die eine Quelle kann als die eine wahre Ursache angesehen werden. Allerdings wohl nicht unbedingt im Sinne von “gewollter Absicht”, sondern als “Alles ist”... als eine Art Bewusstseins-Raum, der allem Raum gibt.... zumindest als Potential..... usw (weggemacht von Gen Fu wegen Platzmangel)

Dazu habe ich mich schon geäußert.

Mit Liebe ist die Quelle und einzig wahre Ursache gemeint. Sie ist sozusagen das “reine Licht”, das alle Farben (Wahrnehmungen) umfasst. Sie ist gegen nichts gerichtet und ohne Eigenschaften. Daher perfekt, nichts ausschließend... absolut liebend.
Sie ist sozusagen die Kraft, die Energie in allem, die “Grundsubstanz” einer jeden Wahrnehmung.... von Gedanke...Bewusstsein..... bis hin zu materiellen Formen.
Diese Quelle gibt sich sozusagen selbst und wird von ihren “Wirkungen”... z.B. dem Willen “benutzt”. Der Wille ist nicht die Quelle... Der Wille kann auch nicht erschaffen. Aber der Wille kann die Kraft der Quelle (Liebe) umwandeln... fokussieren....
Es heißt “Liebe unter Willen”... Damit ist gemeint, Liebe als Basis des Willens.
Wille ist ohne Liebe (Quelle) nichts. Denn er ist Wirkung der Liebe... (beide haben übrigens im griechischen den selben Zahlenwert: 93 ). Gleichzeitig ist es der Wille, der die Kraft der Liebe steuert. Wille und Liebe zusammen verursachen erst Wirkung. Allerdings ist Wille selbst in fast allen Fällen selbst auch Wirkung... wird durch eine Reaktion auf Wahrnehmung verursacht. Um wirklich Ursache zu sein, und nicht von Wahrnehmungen/Wirkungen beherrscht zu werden, ist es wichtig, bewusst zu sein, die automatischen Reaktionen auf Wahrnehmungen zu erkennen. Denn jedes mal, wenn man von einer äußeren Ursache überzeugt ist, jedes mal wenn man etwas wahrnimmt und nicht bereit oder fähig ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen, macht man Wirkungen zu Ursachen über das eigene Leben. Und solange man nicht bewusst genug ist, glaubt man an äußere Ursachen und da das Bewusstsein das man hat, mit solcher Macht ausgestattet ist... ist die Überzeugung einer anderen Ursache unterworfen zu sein, gleichbedeutend damit, etwas anderes zur Ursache zu machen. Die wahre Ursache bleibt das Bewusstsein (Liebe und Wille... ), aber man ist seinen Überzeugungen ausgeliefert, solange man sie für Wahrheit hält... denn dadurch wird man wahrnehmen was sie aussagen. Die Überzeugung “Ich kann nicht.... “ wird Dich wahrnehmen lassen, das Du auf einem bestimmten Gebiet unfähig bist. Diese Wahrnehmung des Scheiterns, wird Dich wiederum zu der Schlußfolgerung veranlassen, das Deine Überzeugung “Ich kann nicht...” der Wahrheit entspricht. Du kannst jede Menge Gründe finden, warum Du nicht fähig bist und auch an diese fest glauben. Das ist der Weg sich selbst zu versklaven. Die Aufmerksamkeit ist das wichtigste Instrument... Doch ist man oft nicht fähig sie gewollt zu lenken, was wiederum an den Bewusstseinsinhalten liegt, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und das sind Überzeugungen... Daher ist es so wichtig, die eigenen Überzeugungen zu kennen und zu relativieren, um immer mehr sich selbst und den eigenen Willen zur Ursache machen zu können. Und dieser Satz: “Energie folgt der Aufmerksamkeit” zusammen mit Crowleys Aussage: Liebe ist das Gesetz. Liebe unter Willen. ...zeigt auch eine sehr wichtige Dynamik. Der Wille muss “lieben” um wirklich zu verursachen was gewollt ist, da er die Kraft/Energie dorthin leitet, worauf die Aufmerksamkeit gerichtet wird. Ist der Wille “gegen etwas”, so ist der Fokus auf das gerichtet, was NICHT-gewollt ist. Da die Quelle nicht urteilt, sich nicht um dafür oder dagegen kümmert, nichts gut oder schlecht findet, sondern “alles liebt”... Das ist übrigens.... wo ich schon Crowley und Huna zitiere ;) ... auch etwas das Jesus lehrte. Seine Lehre war im Kern die der Vergebung. Wobei Vergebung nicht ein “Schuld-vergeben” ist, sondern ein Richtigstellen.. Der Prozess um zu erkennen, das man einer Wirkung die Schuld gab, Ursache zu sein. Wahre Vergebung bedeutet dann, das man einer Wahrnehmung die Macht nimmt, indirekt zu verursachen.
Seine Aussage: “Liebe Deine Feinde, wie Dich selbst.” ist sehr tief, denn auch darin ist schon alles enthalten. Vergebung ist Liebe.... der Wille zu lieben ist Liebe... der Wille zu vergeben ist vergeben... Wille ist Liebe...

Sehr schöner Text, es ist ein Genuss solche Beiträge zu lesen :) !!
Ich würde gerne auf die erröteten Stellen eingehen. Ich glaube auch, dass man seine eigenen Überzeugungen kennenlernen muss, um sich selbst ins Gleichgewicht zu schwingen (auch im übertragenden Sinne). Viele kennen nicht ihr eigenes Selbstkonzept ! Dasselbe ist die felsenfeste Überzeugung dessen, was man ist. Die eigenen Selbstüberzeugungen bestimmen eigentlich wer (was) du bist. Wie du sagst, sie können dich versklaven, oder glücklich machen. Diese Überzeugungen können, meiner Meinung nach, nicht verfälscht sein, denn man muss wirklich davon überzeugt sein, deshalb sucht man auch aktiv nach Informationen, die einen bestätigen.

Was Jesus' Zitat angeht, kann ich nur sagen, dass ich es als wegweisend sehe. Der Wille zu lieben ist auch Ursache der Liebe, weil diese dem Willen seine "Motivation" verleiht. Wie soll Jemand den Willen dazu haben etwas zu vollbringen, wenn er kein Motiv hat, kein Ideal, keine Liebe, die ihn motiviert? Du hast vollkommen recht, ich glaube auch, dass Liebe dem Willen erst Sinn verleiht und ihn daher generiert.




Es ist im Kern immer die gleiche Lehre in vielen verschiedenen “Sprachen”. Es ist Kern der Philosophie fast aller KampfkünsteDenn manche können sie nirgendwo erkennen, und auch das liegt an unbewussten Überzeugungen. Die meisten Menschen die sich für rational halten, verkennen übrigens genau diesen Mechanismus,

Ja, so sehe ich es auch, ich denke, dass alle Religionen letzlich auf ein Prinzip aufbauen. Alle anderen Sachen ebenfalls, wie du sagst, Kampfkünste usw. hinter allem gibt es ein Ziel.
Es ist natürlich auch so, dass Viele gar keinen Hintergrund da sehen, wie du geschrieben hast. Das könnte man auch als "passive Ignoranz" bezeichnen.

Was die Überzeugungen betrifft, da denke ich, dass Viele Menschen andere Meinungen, Sichtweisen, Religionen usw. ablehnen um sich zu schützen. Dies geschieht, wie du sagst, ganz automatisch, eine Art "Schutzschild" der Psyche. Schutz vor dem Unbegreiflichem, vor dem Unbekanntem, vor dem, was unsere Vorstellungen beben lassen würde, also unser Weltbild was durch das Unbekannte gefährdet wäre. Deshalb sollte man diejenigen, die so viel Intoleranz zeigen, nicht verurteilen, sie brauchen eben ihre Zeit um offen für neue Sichtweisen zu sein.
Sigmund Freud sagt da :
die „Reizflut“ kann den
Organismus „durch ihre Intensi-
tät zerstören“; das Neugeborene
muss sich daher zunächst durch Schutzmechanismen gegen sie „abschirmen“!


PS: Ich habe deine Zitate gekürzt, weil mein Beitrag sonst zu groß wäre.
 
Ja... Im weitesten Sinne kann man sagen: Jeder Mensch will glücklich sein und nicht leiden. Manche glauben, Glück sei etwas, das erreicht werden müsse... z.B. das Glück durch eine Liebes-Beziehung. Andere gehen eher davon aus, das Glück der Abwesenheit von Leiden entspricht, die meisten trennen das sicher auch nicht...

Aber auch die Suche nach Glück, die Versuche glücklichmachende Erfahrungen zu erleben, sind letztlich oft eine Flucht vor Leiden und nicht wirklich bewusst motiviert. Man kennt vielleicht die Überzeugungen, die einen motivieren, man hält sie aber für wahr. Und darin liegt der Irrtum. Letztlich kann man vielleicht sagen: Eine angstmotivierte Handlung verursacht Leid, weil die Aufmerksamkeit dann auf dem Leiden liegt. Es ist dann lediglich eine Verstärkung des Leidens, oder eine Umwandlung des Leidens in eine andere Form/Erfahrung. Und genau das ist es, womit die allermeisten Menschen zu kämpfen haben... Das eine Problem geht, das andere kommt, das grundlegende Gefühl eines Mangels... zu leiden... bleibt. Und die grundlegendste Ursache für Leiden ist die Trennung von der Quelle, die Unbewusstheit, das Nicht-Wissen was man wirklich ist. Und diese Trennung spiegelt sich in vielfältiger Weise in die Wahrnehmung, und am “klarsten” vielleicht in Beziehungen. Menschen, die sich von sich selbst entfremdet haben und nur noch nach Überzeugungen funktionieren, die sie für wahr halten, entfremden sich auch von anderen Menschen und erleben Einsamkeit als das grundlegendste aller Leiden. Die Überzeugungen von äußeren Ursachen sagen ihnen dann, sie müssten erst dieses oder jenes sein oder erreichen, um der Liebe wert zu sein, und das ist die Versklavung des Geistes durch “Satan” ;) ...die Illusion des “Ego”, der Angst... Im Außen spiegelt sich die Suche nach der Liebe der Quelle und dem Mangel daran, der Trennung davon.

Eigentlich gibt es daher wohl nur 2 Wegen. Der eine ist die äußere Suche auf der Basis von Überzeugungen die für Wahrheiten gehalten werden, was bedeutet sich den eigenen Ängsten zu unterwerfen und davon steuern zu lassen. Der zweite ist, sich von allen Überzeugungen zu verabschieden, bewusst zu erkennen wie man automatisch auf Wahrnehmungen reagiert und jede Wahrheit, jede Bedeutung, zu hinterfragen. Der erste Weg führt mit vollkommener Sicherheit zu Leiden, der zweite zu Glück.

VG,
C.

So denke ich auch ! Die Probleme des Alltags überschütten den Menschen, so dass er in seiner Hektik das Wichtigste vergisst- Liebe ! Diese Trennung, wie du sagst, dieses Unterfangen seiner eigenen Überzeugungen verhindert es, dass der Mensch vollkommen frei ist.
Mich würde gerne interessieren, für wie wahrscheinlich du es hälst, dass sich auch nur 1 Mensch von seinen bisherigen Überzeugungen verabschiedet. Ich halte das für eine Utopie um ehrlich zu sein. Vielleicht gibt es solche Menschen, aber die sind meiner Meinung nach sehr selten. Man klammert sich an einer Überzeugung und Diese ist für den jeweiligen sozusagen seine Lebensphilophie. Wie kann er sich davon trennen, wenn er nicht loslässt?
Das Problem mit der Einsamkeit ist auch paradox, denn manche Menschen sagen, sie wollen unbedingt alleine sein, doch wenn sie es dann wirklich sind, und das auf Dauer, dann sehen sie die Einsamkeit als das größte Leiden, gerade weil man so isoliert ist.
 
Ja, man kann es so interpretieren. Allerdings glaube ich, das Freud es anders meinte und auf die Persönlichkeit selbst begrenzte. Das Über-Ich in gewisser Weise als eine Art "höherer Instanz", der Sitz des Gewissens. Das "Ego" als die bewusste Persönlichkeit, das "Es" als triebgesteuerter Aspekt, der eher Instinkten folgt. Aber ich weiß nicht, ob ich mich da jetzt nicht irre.

Aber: Wenn Du es mal mit Christentum vergleichst... Da ist es ähnlich und so gemeint, wie Du es beschreibst: Vater, Sohn, heiliger Geist.

Vater:
"reines Sein"... das was ich "Bewusstseins-Raum" nannte.

Sohn:
die individuelle Persönlichkeit... z.B. ein Mensch.

heiliger Geist:
eine Art "Vermittler" dazwischen. Ein Bewusstseinszustand der von seiner wahren Existenz weiß... sozusagen der Aspekt in Dir der dafür sorgt, das die Trennung aufgehoben wird.

Im Huna ist es übrigens ähnlich. Das ist eine Art psychologisch-spirituelles Denksystem, das meiner Meinung nach die beste Darstellung dieser Art ist.
Könnte für Dich vielleicht interessant sein.
Hier mal die Wiki-Seite dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Huna

Dort findest Du auch Erklärungen zu den drei Selbsten, die sowohl psychologisch wie auch spirituell gesehen werden können.

Das mit Freud habe ich auch nur im übertragendem Sinne miteinbezogen. Dieser Trieb ist ja das Libido = sexuelle Kraft (oder im Behaviorismus drive genannt, aber dort hat es einen anderen Sinn).
Was ich sagen wollte ist, dass viele Theorien dualistisch oder sogar trialistisch denken, deswegen habe ich den Trialismus mit den Einordnungen Freuds verglichen. Danke für den link übrigens : ), werde ich mir noch anschauen.
Ich wollte aber auf ein anderes Problem zurückkommen. Es geht um die Reduktion. Wie in spirituellen Lehren, so auch in der Wissenschaft versucht man alle Prinzipien und Paletten zu reduzieren um so zur Ursache zu gelangen. Nehmen wir mal die Physik.
Magnetismus und Elektrizität wurden vom Maxwell entdeckt. Gravitation und Schwerkraft von Newton. Schwache und starke Wechselwirkungen von Weinberg. All diese Gesetze werden nomologisch reduziert. Man ist zu keinem ursächlichem Gesetz gekommen. Vielleicht genau deswegen, weil dieses "Allgesetz" eben nicht messbar ist und alle anderen Gesetze vereint.
 
Damit meine ich: Objektiv gesehen hat der Zustand "GenFu das Kind" (Momentaufnahme) und Du jetzt miteinander genausoviel oder wenig zu tun, wie Du jetzt und ich jetzt... Aber der Zustand den Du "Ich" nennst, beinhaltet Gedanken die Erinnerungen und damit "Verbindungen" darstellen, zu Zuständen die Du als "Ich, GenFu....früher...Vergangenheit" betrachtest oder auch als "Ich, GenFu... möglicherweise zukünftig". Die Zeit liegt also innerhalb der Wahrnehmung, ist selbst eine Idee und auch sie kommt durch eine Art "Trennung" zustande. Man könnte es auch anders sagen: Du als Seele oder hohes Selbst, umfasst jede mögliche Idee von "GenFu, die menschliche Persönlichkeit", was Deine Vergangenheit angeht, wie auch Deine Zukunft... .und, und das ist sehr interessant, wichtig, aber auch schwer zu glauben: Was verschiedene Möglichkeiten bzw. Wahrscheinlichkeiten angeht, die Du selbst gar nicht verwirklichst, also Du-Jetzt. Sozusagen "parallel-existierende-Wahrscheinlichkeiten"... ein GenFu bei dem genau jetzt das Telefon klingelt, einer der diese Zeilen liest aber eine Zigarette raucht... viele Möglichkeiten der Entwicklung, die Du als "Zustand" vielleicht nicht erleben wirst, Dein umfassenderes Selbst aber alle verwirklicht.

Nur so erklärt sich auch, warum die Zukunft nicht vorherbestimmt ist. Einfach weil es in jedem Moment vielleicht unendlich viele Möglichkeiten der Entwicklung gibt, während die "Wege" die man selbst als Individuum nicht geht, durchaus trotzdem vom "großen Ganzen" verwirklicht werden.

Die Physik sagt da übrigens nichts anderes. Zumindest werden Theorien über Parallelrealitäten entworfen, um gewisse Erkenntnisse einordnen zu können. Es gibt eine, ich weiß gerade nicht mehr wie sie heißt, wonach es z.B. so sein könnte, das jedes mal wenn man eine Entscheidung trifft sich sozusagen die Realität "spaltet"... Du wählst z.B. zwischen Cola und Bier die Cola... in dem Moment spaltet sich die Realität und in einer parallelen Realität wählst Du das Bier. Der Unterschied besteht nur darin: Das was ich glaube beinhaltet gar keine Zeit, weil die "Realitäten" schon getrennt sind, wie auch nie wirklich, da nur ein einziges Bewusstsein die Basis aller ist und alle wahrnimmt, während diese Theorie, die ich gerade darstellte, noch immer von Zeit ausgeht.

Zeit ist wirklich ein interessantes Thema, eine grandiose Täuschung und vielleicht das größte Problem, das viele anführen, wenn es um "Logik" geht. Denn die Existenz der Zeit würde es unlogisch machen, ist aber selbst unlogisch. Letztlich kann man sich schon allein die Wahrnehmung anschauen... Es ist immer nur "Jetzt", in jedem Moment.

Hi Condemn,
wirklich spannend was du da schreibst.
Das Problem der Zeit wird wohl niemals gelöst werden, da Zeit für mich nicht im wahrsten Sinne des Wortes existiert. Es gibt Menschen, die davon ausgehen, dass alles schon von Anfang an determiniert ist, und somit immer nur eine Alternative besteht, welcher man sich nicht mal bewusst sei. Ich halte nicht viel von Determinismus, ich glaube, die Freiheit liegt darin, so zu wählen wie man will.
In einem Punkt muss ich dir aber widersprechen. Du sagst, dass zu jeder Handlung unendlich viele andere Alternativhandlungen parallel existieren. Ich glaube aber, dass sobald man sich für eine Handlung entschieden hat, alles andere schon ausgeschlossen wird.
Oder aber ich mache den Zusammenhang mit Zeit und Wahrnehmung und sage, dass das Einschließen (entscheiden) der einen Handlung und das Außschließen der Alternativhandlungen mit dem Alles-und-Nichts-Prinzip vergleichbar ist, dass beide Sachen disjunkt sind, aber trotzdem parallel existieren. Vielleicht ist es auch zu einfach, sich alles damit zu erklären, aber sonst verstehe ich deine Aussage nicht (dass alle Alternativhandlungen, welche nicht stattgefunden haben, doch parallel existieren).
Was Zeitwahrnehmung an sich betrifft, hast du recht. Es scheint, es gibt nur das Jetzt, denn der Moment, in dem ich diese Zeilen eintippe, ist schon Vergangenheit. Das Wort am Anfang meines Satzes ist auch Vergangenheit, während das Wort, was ich nach 1 Sekunde anfangen werde zu schreiben, zwar Zukunft ist, aber auch schon fast Gegenwart.
Die Frage ist doch : Was ist Zeit überhaupt ?
Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Zeit nichts anderes als die Veränderung der Atome (des Stoffes) ist. Was wäre aber wenn alle Veränderung wegfiele ? Würde dann Zeit überhaupt existieren ? Ich verbinde damit das Abbild auf der Retina und die Bewegungswahrnehmung. Bewegung ist auch Veränderung, aber Bewegung ist nur die rasche Folge ortsfester Empfindungen. Ein Bild wird durch die Retina projeziert und im nächsten Augenblick ist es schon bei den nächsten Stäbchen (oder Zapfen).
Bewegung -- Veränderung -- Zeit
Das ist natürlich nur was ich denke bzw. vermute. Ob Bewegung mit Veränderung wirklich gleichzusetzen ist, stelle ich in Frage.
Was ich aber sagen wollte, vielleicht ist Zeit auch so eine rasche Abfolge von festen Ereignissen, daher glaube ich, wenn es keine Bewegung gäbe, dann müsste sowas wie Zeit nicht existieren.
 
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Zeit, Raum und Distanz können nur zwischen zwei Punkten oder zwei Ebenen von Bewußtsein existieren.

Im "Einssein", also bei Verschmelzung dieser beiden Ebenen, kollabiert diese und wird zur "Nichtzeit".
 
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