Reale Bedeutung der Tierkreiszeichen - astrologische Archetypen

Im Entwicklungskreis ist Schütze die Weltsicht (Philosophie, Theologie). Was danach kommt, hat er nur Ahnungen und Vermutungen.

Wissen hat ihren Stand - stets heute, drum ist was der Schütze über die Folgezeichen weiß stets unvollständig. Darum baut er sich reduzierte Konstrukte.

Wie spirituell man Steinbock bis Fischen sieht, ist Ansichtsache (Schütze)! Und so schließt sich der Kreis. Grundsätzlich hat jedes Fachgebiet sein Grundanahmen (Axiome) - auch das ist Schütze. Astrologie ist da keine Ausnahme.

D.
 
Werbung:
Hallo Dilbert,

Der Schütze wird von Jupiter beherrscht, aber ebenso herrscht er auch über die Fische, wo sein Auge nach innen gerichtet ist, und so hat er auch mit dem vierten Quadranten und dem zwölften Haus zu tun. Neptun hat man ins zwölfte Haus gesetzt, Uranus ins elfte. Aber die Anordnung und Zuweisung von Ptolemäus ist absolut stimmig!

Alles liebe!

Arnold
 
Hallo Arnold,

ich sehe da kein Widerspruch. Klassische und moderne Zuordnung ist Ansichtssache - also Schütze.
Jetzt kommt der Nächste und spricht von Zuordnung = Ordnung - Steinbock. Auch irgendwie richtig.
Wir sind noch im Entwicklungsweg vom Widder zur Fische. Schütze kennt Steinbock noch nicht, darum stellt er sich Steinbock als Ordungsmodell vor - immernoch Schütze-Sicht.

Als API-ler kennst Du dich besser mit A.A.B aus. Wenn dies von Jüngerschaft, Meisterschaft und Hierachie redet, redet sie von Steinbock. OK? Das bedeutet auch, daß sie von der Reife (= Entwicklung in der Zeit) redet. Der Schütze kommt da an der "Herr der Schwelle". Seine Reife ist der Wissenstand Zeitfaktor "heute",aber alles andere als das Umfassende in Fische.Schütze ist expansiv und will sich ausbreiten. Die ist eine andere Art von Entwicklung. Diese beruht auf Wissen. Darum pfeift ihn der Steinbock zurück und fragt nach der Erfahrung (Reife in der Zeit).

(Natürlich kenne ich auch die üblichen TK-Zuweisungen).

Je nach Sichtweise (Schütze) kann man Steinbock bis Fische als trivial-materialisitsich, transpersonal, spirituell, schicksalhaft betrachten.

(Theologie kennt jeder als die Lehre von Gott. Theos ist gr. und bedeutet Betrachter o. Zuschauer. Gott ist altgerm. und bedeutet der Anrufbare. Grundsätzlich ist es ok Gott mit Theos zu übersetzen - beide mehr o. minder passiv. Theorie bedeutet so viel wie Betrachtung. Passt schon, daß dies dem Schütze zugeordnet ist.)

(Meine Sicht: Schütze)

D.
 
Die einzelnen Zeichen des Tierkreises beschreiben unter anderem ja auch einen Entwicklungszyklus, sozusagen als archetypisches Konstrukt (was streng genommen ein Widerspruch ist, ich weiß) ... mit dem Tierkreis und seinen Symbolen haben sich die Astrologen eine kreisförmige Skala geschaffen, die nach meinem Empfinden eine faszinierende innere Ordnung aufweist. Und diese Ordnung geht völlig verloren, wenn man da einfach Zeichen um Zeichen anekdotische Wahrnehmungen auflistet, die den Gehalt des jeweiligen Zeichens auf seine Färbung reduzieren, die es der Sonne mitgeben kann. (Mein Interesse an solchen Ordnungen im Chaos hat zum Beispiel weniger mit meiner Fische-Sonne zu tun, die sich im Chaos wohlfühlt, sondern wohl eher mit meinem Steinbock-Aszendenten ... und meinem Wassermann-Merkur, der Ordnungen lieber als bewegliche Systeme in Wechselbeziehungen begreift denn als festgefügte statische Gebilde. Ich könnte ja nicht einmal mich selbst verstehen, wenn ich nur auf's Sonnenzeichen schaue ...)

Ein paar sehr stark verkürzte Inputs zum TK als Entwicklungskreislauf:

Mit dem Widder geht's los. Der Urknall. In dem ist die spätere Entwicklung enthalten, als Potenzialität ... aber um das Potenzielle zu verwirklichen, muss es sich erst einmal entfalten. Expandieren. Vom Impetus über das Gestalthafte ins Funktionale (wie es in allen vier Quadranten jeweils als Dreischritt gegeben ist: kardinal - fix- beweglich). Auch das jeweilige Gegenüber ist im TK immer interessant – beim Widder die Waage; wo im Widder die materielle Potenzialität angesiedelt ist, stößt sie in der Waage auf "das Andere", das Nicht-Idente, auf die Begegnung. Und was ich nicht bin, kann ich nur über die Idee wahrnehmen, was der/die/das Andere sein könnte. Umgekehrt ist für die luftige Waage die Begegnung mit dem raumgreifend Expansiven des Widders ein körperlicher Anstoß, durchaus vielschichtig gemeint. Oder: Die Begegnung des unbedingten Durchsetzungswillens mit dem Sozialen.

Weiter im Kreis: Im Stier nimmt der Grundimpuls Gestalt an. Er materialisiert sich. Fügt sich ins Irdische. Sowohl das Moment des Gestaltens als Formgebung wie auch das Moment des Materiellen als Ansammlung sind hier daheim. Das fixe Zeichen, das den Grundimpuls stabilisiert. Gegenüber (und diese Gegenüber, diese Oppositionen, sind sowohl Gegensätze als auch Ergänzung, Yin und Yang) finden wir im TK den Skorpion, der den ideellen Grundimpuls der Waage, die Potenzialität des Begegnenden, verdichtet zur Vorstellung, zum inneren Bild, zur Ideologie. So wie im ersten Quadranten der materielle Stier die funkensprühende Dynamik des Widder erdenschwer konkretisiert, so verdichtet der Skorpion die charmante Vielfalt der luftigen Ideenwelt der Waage zu einer machtvollen Vorstellung darüber, wie die Welt sei und wie man ihr zu begegnen hätte. Und die konkrete Materialisierung im Stier hat zu tun mit archetypischen, immateriellen Formbildern im Skorpion. Dass nebenbei auch die Aufhebung der materiellen Existenz, der Tod, an dieser Achse 2/8 angesiedelt ist, versteht sich von selbst.

Die beweglichen Zeichen ... Materie, für sich genommen, ist Existenz ohne Funktion, ohne Sinn. Im Zeichen Zwillinge steht das Funktionale im Mittelpunkt. Materie, die mit Materie funktional interagiert ... das ist zum Beispiel Technik. Das ist aber auch Kommunikation, das ist Wechselwirkung. Luhmann beschreibt Systeme nicht über die Elemente, die einem System angehören, sondern über die "Kommunikationen" zwischen den Elementen.

Gegenüber, im Zeichen des Schützen, werden Idee und Vorstellung funktional integriert und erweitert ... Integration ist ein weiteres Stichwort zu den beweglichen Zeichen, neben der Funktion. Es entsteht eine Welt-Anschauung, die geistig zusammenfügt und mit Sinn erfüllt, was da so alles im Einzelnen herumgeistert. Das kann von großer Toleranz und weiten Horizonten geprägt sein oder sich als engstirnig-ängstlich dogmatisierte Religion zeigen, je nachdem ...

Halbzeit, der erste und der dritte Quadrant mit ihren Zeichen. Das Materielle und das Geistige. Die Gegensätzlichkeiten und die Ergänzungsbeziehungen in der Systematik des Tierkreises. Wir könnten auch auf die trigonalen Beziehungen schauen, die Zeichen gleicher Elemente miteinander verbinden, oder auf die rechtwinklig-quadratischen, die jeweils Zeichen der gleichen Dynamik berühren, und daraus etwas über Aspekte lernen ... hier mal nur als Hinweis angedeutet auf weitere Vielschichtigkeit in der TK-Systemik.

Mit dem Zeichen Krebs betreten wir den zweiten Quadranten. Wieder kardinaler Grundimpuls, diesmal im Bereich des Psychischen. Ob ich das nun als eine Sonderform materieller Funktionalität betrachte, wie es die neodarwinistischen Physikalisten tun, oder ob ich es als "seelisch" begreife und die Seele als eine eigenständige Dimension meiner Existenz begreife ... hier egal, wir bleiben auf jeden Fall unterm Horizont der AC/DC-Achse. Im Bereich der eigenen Identität.

Krebs ist die Empfindung. Krebs ist die grundsätzliche Potenzialität der Hingabe, der Öffnung für alles, was Nicht-Ich ist. Ich kann mich nicht abschotten von der Welt, selbst die extremsten Formen mentaler Störungen, selbst der asketische Eremit sind in stofflicher und psychischer Interaktion mit ihrer Umgebung. Das lässt sich in einem Dreischritt beschreiben: Input – Output – Integration. Krebs steht für den Input, das Hereinströmende, das auf eine bereits vorhandene, funktionierende materielle Struktur trifft und in diesem Auftreffen impulshafte Empfindungen auslöst, Gefühle, noch weit entfernt von bewusstem Wahrnehmen. Im kardinalen Zeichen des Löwen erhalten diese Gefühle Substanz und Gestalt, werden sie zu Gefühlsausdruck, zu Emotion und Bewusstsein. Und insgesamt zum Ich-Gefühl, zum Selbstbewusstsein, das sich aus den materiellen Gegebenheiten des ersten Quadranten und den spezifischen Formen der Öffnung zur Umwelt ergibt ... da wird es schon reichlich komplex. Mit diesem Fühlen und Wissen um die eigene Identität hat das fixe Zeichen Löwe seinen Beitrag zur Stabilisierung und Konkretisierung des Grundimpulses an der Spitze des psychisch/seelischen Quadranten geleistet. Mit dem Zeichen Jungfrau geht es nun darum, diese Identität zu funktionalisieren ... diesen steten Strom von Wahrnehmung und Reaktion auf Wahrnehmung sozusagen zu verdauen und fruchtbar zu machen. Die eigene Identität in den Austausch einzubringen mit anderen Identitäten - was uns direkt weiterführt in die obere Hälfte des Horoskops, in die Außenwelt, die Begegnung. Jungfrau hat auch mit Immunisierung zu tun, mit dem Umgang mit Dingen, die wir aufnehmen und die uns schaden könnten, vom Virus bis zum destruktiven mentalen Input. Jungfrau hat mit Vernunft zu tun.

Abschließend der sozusagen oppositionelle Quadrant, die Zeichen Steinbock, Wassermann und Fische, beginnend mit einem kurzen Rückblick auf die bisherige Reise um den Tierkreis: Urknall, Ursprung im Widder, Konkretisierung und Materialisierung im Stier, Funktionalität und Kommunikation im Zwilling. Öffnung gegenüber dem Außen im Krebs, Selbstbestimmung im Löwen, vernünftige Integration in der Jungfrau. Damit ausgestattet für die Begegnung mit den/dem Anderen, mit dem Nicht-Ich, das ich nur über die Ideen erahnen kann, mit meinen Vorstellungen, die ich damit verbinde, wie es sein könnte, der/das Andere zu sein. Das kann sich in Weiterführung aus Waage im Skorpion zu fixen Leitbildern verdichten, die ebenso stabilisierende Struktur wie auch zwickendes Korsett sein können; systemische Loyalitäten können tief im Unbewussten wurzeln und machtvoll die Verhaltenspotenziale einengen. Im beweglichen Zeichen des Schützen können sowohl die Oberflächen wie auch die Tiefen erschlossen, verstanden und eingegliedert werden – oder aber, wenn die Potenzialität des Verstehens und Entwickelns ungenutzt bleibt, über die Grenzen hinaus ins Exzessive driften. "Ex oriente lux - ex occidente Luxus" lautete einmal das Motto von Salzburger Hochschulwochen.

Mit dieser Reise durch neun Zeichen haben wir quasi eine runde, annähernd volle Existenz vor uns, ob es sich nun um einen Menschen oder ein Ding oder ein Ereignis handeln mag – das Gesagte lässt sich jeweils analog übersetzen. Den vierten Quadranten möchte ich – in Opposition zum psychisch/seelischen des zweiten Quadranten – als spirituellen Quadranten fokussieren.

Mit dem kardinalen Steinbock wird der Grundimpuls des "es ist, was es ist" skizziert, sozusagen das, was aus der Entwicklung der ersten drei Quadranten als Ergebnis resultiert. Das Faktische. Und die (scheinbar) "normative Kraft des Faktischen". Was ich bin, verpflichtet mich, definiert meine Grenzen und meine Möglichkeiten. Offener formuliert: Es definiert einen Rahmen, in dem ich mich bewege. Oder, noch offener: Was ich als Rahmen erfahre, in dem ich mich bewege. Als Ordnungsstruktur. Als Belastung. Als Karma aus all den Dingen, die ge- oder misslungen sein mögen und mich in die Spur gesetzt haben, in der ich mich bewege ... meine, mich bewegen zu müssen.

Warum dann der Wassermann, dieses Zeichen des Aufbrechens, der Alternative, ausgerechnet als fixes Zeichen gilt, gehört zu den schwieriger zu verstehenden Bereichen der TK-Systemik. Einsichtiger wird es, wenn wir uns vor Augen halten, was Erstarrung im Erreichten, im Erwirtschafteten, im Verschuldeten und im Gegebenen bewirkt: das Ende der Lebendigkeit. Das Ende von Entwicklung. Um die Existenz zu sichern, um ihr weiterhin lebendige Gestalt geben zu können, muss die Ordnung des Steinbocks, wenn es denn eine erstarrte geworden ist, wieder aufgebrochen, wieder belebt werden, um Leben zu ermöglichen. Der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr sagt, er hätte 50 Jahre gebraucht, um zu lernen, dass es keine Materie gibt, sondern dass Materie immer nur eine konkrete Realisierung von dahinter leitender Potenzialität ist. Im Wassermann geht es nicht um die vordergründige Materialisierung des Erwirkten, das ist "nur" eine Form. Es geht darum, in Bewegung zu bleiben. Wenn und wo Steinbock und Wassermann zusammenspielen, werden sie im Doppelpack (was sie ja auch im Kalender sind) zum Hüter der Flamme, statt sich als Bewahrer der Asche zu gerieren. Leben ist dort gesichert, wo Aufbruch und Erneuerung gegeben sind. Veränderung ist ein Grundprinzip des Lebens. Leben ist Wandel.

Zuletzt das Zeichen Fische. Buddhisten sprechen von Maya, von täuschenden Trugbildern, wenn wir das, was ist, für das halten, was ist. Das Zeichen Fische führt das gesamte Rund des TK an die Schwelle dessen, was ist. Oft wird Saturn als "Hüter der Schwelle" bezeichnet, analog zu Steinbock an der kardinalen Spitze des vierten Quadranten. Die Aufgaben dort sind zu bearbeiten, aus karmischen Kreisläufen uranisch aufzubrechen und zu beleben ... und dann, an der Schwelle ... das verliert sich im Nebel der Worte. Die Erfahrung des All-Einen, die Verbindung damit, das tiefe Empfinden, dass alles mit allem verbunden ist, dass ich nicht nur Teilchen, sondern Beteiligter bin, eingebunden und geborgen ... eine spirituelle Erfahrung jenseits der Begriffe.

Oder aber das Diesseits der Schwelle. Der Berg des Sisyphos. Das Eingesperrt-Sein "in dem, was ist". Das Leiden. Und immerhin daraus resultierend das Potenzial des Mitgefühls.

Zuletzt das Zeichen Fische? Nein – der TK ist ein Kreis, ein Zyklus. Wenn die Fische letzten Endes in ein gestalt- und zeitloses Unsagbares, Undenkbares münden, dann ist das auch der Punkt, an dem ein neuer Urknall das alles wieder in "etwas" hinein expandieren lässt ...

Und vor diesem idealtypischen Hintergrund des Tierkreises, dieses (meines Erachtens) genialen Konstrukts in zwölf Kapiteln, spielt es sich dann konkret und praktisch unendlich komplex ab mit den Positionen und Querverbindungen von Gestirnen, Achsen, Deutungs-Fokussierungen ... Shakespeare abgewandelt: "Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Euer Sonnenzeichen euch vermuten lässt ..."


Boh...is das ein Text....ich meine NICHT den Inhalt....sondern die länge der Texte.
 
Einverstanden ... ich hatte auch geschrieben, dass Jungfrau weiterführt in den dritten Quadraten, ins Begegnen (und wenn's missverständlich formuliert gewesen sein sollte, dann war es zumindest so gedacht). Selbstverständlich ist Abgrenzung eine Voraussetzung von Begegnung – sonst würde das Ich im Nicht-Ich aufgehen, und das ist frühestens auf der Gegenseite, in den Fischen und auf einer anderen Ebene, der Fall.
Ja, ok - Abgrenzung (personale Entwicklung) ist eine notwendig, aber keine hinreichende Bedingung für Begegnung.

Da stimme ich zu, sofern die persönliche Begegnung gemeint ist. Ich meine aber schon, dass Jungfrau – ähnlich wie der Bereich der Kommunikation beim Zwilling - die funktionale Einbindung von Ambiente im Sinne von (Zusammen)Arbeit und ökologischer wie ökonomischer Integration umfasst ... bzw. in der entsprechenden defizitären Variante auch das psychosomatische Leiden unter nicht geglückter Integration ins Ambiente, beispielsweise (wobei mir alle monokausalen Zuordnungen eh suspekt sind). Wo sollte ein Ich wurzeln, wachsen und Früchte tragen, wenn es nicht in guten Austausch mit dem Boden gedeihen könnte?
ja, die Jungfrau wird über "Arbeit" in ökonomische (und ökologische) Zusammenhänge integriert und genau so ist es ihr ja auch recht: sie erfährt auf diese Weise auch die Anerkennung für die effiziente Struktur, die sie durch ihre individuelle Arbeit verrichtet. Eine derartige Integration durch effiziente Arbeit, deren Kommunikation auf Informations-Austausch (Merkur) beruht, unterscheidet sich aber von einer Kommunikation, in der sich Menschen tatsächlich als Individuen begegnen: hier geht es nicht um den Austausch von Informationen von Mensch zu Mensch, sondern um intime Begegnung des einen Menschen als Individuum und des anderen Menschen als Individuum selbst.
Das kann einerseits über ästhetische Formen (Waage) erfolgen, die das Individuum "schmücken" - dieses etwa bloß in ein schönes Licht rücken oder (idealerweise) als Individuum selbst in seiner gesamten Schönheit erstrahlen lassen. Dies kann aber auch gerade durch Ent-Maskierung, Authentizität, pure Intimität und somit auch pures Vertrauen erfolgen - zunächst selbst durch Rollen-Formen des Dominierenden und Dominierten, später aber auch einfach in Unmittelbarkeit. Und schließlich kann die Begegnung der Individuenn selbst als "Entwicklung" (Schütze) verstanden werden - es geht nicht nur um ein schönes Begegnen, auch nicht um die Hoffnung, durch einen Schlag ALLES in der Symbiose/Tiefeneinheit zu erfahren, sondern um die Sichtweise, dass sich Begegnung/Beziehung zu entwickeln vermag, wie sich auch die Individuen zu entwickeln vermögen: die Beziehung selbst erscheint als koordinierbares Entwicklungsbeziehungsgeflecht, das die Entwicklung der Individuen voraussetzt und zugleich systemisch (Hellinger ist Schütze) darüber hinausgeht.

Ich denke, das schließt sich nicht aus. Wie bei allen begrifflichen Konstrukten bewegen wir uns ja immer im Bereich spezieller Fokussierungen – ich sage nicht, dass der Vierer generell und ausschließlich spirituell zu betrachten wäre. Mir lag daran, in meiner Skizze zum Entwicklungskreislauf auch einmal diesen Aspekt darzustellen ... und ich stehe schon dazu, dass STB, WAS und FIS auch als spirituelles Ensemble sinnvoll betrachtet werden können ... wobei freilich dann auch zu beschreiben wäre, was jemand jeweils unter "spirituell" versteht. Sehr verkürzt trau ich mich, das als Weg vom Karma zur Erlösung zu beschreiben ... wohl wissend, dass das lauter Begriffe sind, die jeweils danach schreien, genauer ausgeführt zu werden.
mit STeinbock verbinde ich ebenfalls: "Das Faktische", "normative Kraft des Faktischen", "Rahmen, in dem ich mich bewege", "Ordnungsstruktur".
In diesem Sinne verstehe ich die Steinböcke nicht mit ihrem individuellen Karma, sondern mit dem kollektiven Karma in Verbindung. Was jedoch nicht heißt, dass sie dieses tatsächlich transformieren. Ich verstehe sie eher als Ausdruck des kollektiven Karmas, insofern sie durch die "Man"-"Ordnungsstruktur" gesteuert werden.
Ich verbinde die Steinböcke als individuelle Wesen am ehesten noch mit dem Spirituellen dadurch, dass ich ihnen prinzipiell zutraue, "Gesetze" zu erkennen und nach diesen zu handeln - somit auch universale Gesetze.
In der Realität sehe ich jedoch nicht, dass Steinböcke besonders spirituell wären, ganz im Gegenteil - ich finde sie empirisch vor allem in großen Konzernen, politischen Parteien, etc. mit gesellschaftlicher Macht und Ruhm verbunden, somit nicht den universalen Gesetzen folgend, sondern viel eher durch das kollektive Karma und die ökonomisch-kapitalistischen Normen getrieben.
 
Im Entwicklungskreis ist Schütze die Weltsicht (Philosophie, Theologie). Was danach kommt, hat er nur Ahnungen und Vermutungen.

Wissen hat ihren Stand - stets heute, drum ist was der Schütze über die Folgezeichen weiß stets unvollständig. Darum baut er sich reduzierte Konstrukte.

Wie spirituell man Steinbock bis Fischen sieht, ist Ansichtsache (Schütze)! Und so schließt sich der Kreis. Grundsätzlich hat jedes Fachgebiet sein Grundanahmen (Axiome) - auch das ist Schütze. Astrologie ist da keine Ausnahme.

D.
dass er sich reduzierte Konstrukte baut, zeigt eigentlich sehr schön, dass wir bei ihm gerade NICHT erfahrungsbasierte "Weltsicht" finden können.
Meines Erachtens wird der Schütze hier einerseits überschätzt, denn von ihm können wir nicht eine erfahrungsbasierte Weltsicht erfahren wie beispielsweise von einem Wassermann.
Andererseits wird er zugleich unterschätzt, weil man oftmals nicht die Kompetenz sieht, die ihn eigentlich auszeichnet: seine Fähigkeit, in sozialen Beziehungen und Individuen "Entwicklungen" zu erkennen.
Der Schütze bleibt in unserer Gesellschaft oftmals noch im "predigen" stecken, weshalb wir ihm die Weltsicht zuordnen. Erst wenn der Schütze selbst Erfahrungen erfahren hat, er aus dem Predigen herauskommt, sich in soziale Interaktionen einlässt, entfaltet er selbst ein Entwicklungspotential.
 
In diesem Sinne verstehe ich die Steinböcke nicht mit ihrem individuellen Karma, sondern mit dem kollektiven Karma in Verbindung. Was jedoch nicht heißt, dass sie dieses tatsächlich transformieren. Ich verstehe sie eher als Ausdruck des kollektiven Karmas, insofern sie durch die "Man"-"Ordnungsstruktur" gesteuert werden.
Ich verbinde die Steinböcke als individuelle Wesen am ehesten noch mit dem Spirituellen dadurch, dass ich ihnen prinzipiell zutraue, "Gesetze" zu erkennen und nach diesen zu handeln - somit auch universale Gesetze.
In der Realität sehe ich jedoch nicht, dass Steinböcke besonders spirituell wären, ganz im Gegenteil - ich finde sie empirisch vor allem in großen Konzernen, politischen Parteien, etc. mit gesellschaftlicher Macht und Ruhm verbunden, somit nicht den universalen Gesetzen folgend, sondern viel eher durch das kollektive Karma und die ökonomisch-kapitalistischen Normen getrieben.
Du machst viel am Sonnenzeichen fest, liebe Energeia ... ich hab's mir abgewöhnt, Formulierungen wie "Steinböcke als individuelle Wesen" zu verwenden, weil ich gerade das individuelle Wesen eben nicht auf sein Sonnenzeichen reduziert betrachten möchte. Hier rede ich von den TKZ und einigen Aspekten ihrer Ein-Ordnung in den Tierkreis als Entwicklungskreislauf – und nicht einmal da sage ich kategorisch: "Der TK ist ein Entwicklungskreislauf und sonst nichts!", sondern ich halte das lediglich für eine hilfreiche Betrachtungsweise, wenn ich Zeichen in ihren Wechselbeziehungen beschreiben möchte. Auch deshalb, weil die ja jeder in seinem Horoskop hat und weil es nicht alle anderen Zeichen ausblendet, wenn jemand "ein Steinbock" ist.

Zum Spirituellen in den großen Konzernen: Ich meine, dass wir gerade jetzt, in den Zeiten von Pluto im Steinbock, das "Spirituelle" des Geldes erleben, in durchaus pervertierten Formen. In meiner Begrifflichkeit heißt "spirituell" nicht, dass jemand einer wahren, reinen und guten "höheren Ordnung" folgt oder gar universalen Gesetzen (die Zeitgenossen aus den Feldern der Komplexitätswissenschaften schon mal als Gewohnheiten der Evolution bezeichnen), sondern ich verstehe unter "Spiritualität" zunächst einmal nur die Grundhaltung, die essenzielle Orientierung, mit der jemand sein Leben einrichtet. Viele, denen es bedeutsam ist, im neoliberalistischen Klima Karriereleitern zu erklimmen, sehe ich orientiert an einer Spiritualität, in der das Materielle schon dermaßen überhöht und verabsolutiert wird, dass es Götzencharakter annimmt. Der österreichische Kabarettist Gunkl hat das mal nett beschrieben, "die Wirtschaft" als Religion, das ehrfürchtige Schaudern, mit denen manche "die Wirtschaft" sagen und es als Sakrileg betrachten, wenn jemand "der Wirtschaft" schaden könnte. "Die Wirtschaft" hat ihre Wortgottesdienste – wenn man die Nachrichten im Fernsehen verfolgt, möchte man meinen, jeder Zuseher hätte in dickes Aktienpaket. Die monotonen Litaneien der "Analysten" als PriesterInnen "der Wirtschaft", "der Wirtschaft" werden Opfer noch und noch gebracht ... wenn da keine spirituellen Haltungen im Hintergrund stehen, weiß ich nicht, wo ... man vergleiche einmal die Strukturen eines Börsen-Senders und eines Religions-Senders in den Weiten der Satellitenkanäle ...

Und auch zu den "kollektiven Ordnungen" möchte ich noch etwas sagen. Selbstverständlich ist vordergründig die Unterscheidung zwischen gesellschaftlicher Norm, meinetwegen Naturgesetzen und individuellen Ordnungen hilfreich und sinnvoll. Ich meine, dass das Zeichen Steinbock damit aber nicht erschöpft ist. Wenn ich von "normativer Kraft des Faktischen" spreche, dann bin ich damit gleich zweifach im Bereich spiritueller Haltungen: Normen werden auf der Grundlage transpersonaler Werte formuliert und auf der Basis individueller Werthaltungen akzeptiert. Und der Begriff "Fakten" wird vom lat. "facere = machen" abgeleitet ... Fakten werden als solche mental konstruiert; was ich als "Fakt" anerkenne, ist in meinem Gehirn entstanden und nicht "da draußen" – mehr darüber bei Humberto Maturana. Und auch bei der Konstruktion von Fakten spielen spirituelle Haltungen eine tragende Rolle.

Für mich steht Steinbock somit sehr sinnvoll am Beginn eines "spirituellen Quadranten" ... wobei ich gern einräume, dass diese Sichtweise an eine Reihe von Voraussetzungen gebunden ist, die niemand teilen muss. Das kann man so sehen, muss man aber nicht.

Ich versuch's mal anhand der klassischen Fokussierungen "defizitär – kompensierend – entwickelt" zu illustrieren.

Kompensierend zeigt sich das Steinbock-Thema für mich u.a. dort, wo (wie oben beschrieben) das Materielle zum Thema Nr. 1 wird ... sei es nun neoliberal-brutalkapitalistisch konnotiert oder sei es der physikalistisch reduzierende Forscher, dessen Welt mit dem Messen und dem Messbaren (sprich: Falsifizierbaren) beginnt und endet. Diese (für mich auch spirituelle) Orientierung generiert Fakten, die zwingend und bestimmend werden, auch über Generationen und Grenzen des Individuellen hinaus. Ich kann das Karma nennen, was da an Faktizität produziert wird, muss aber nicht. Defizitär wird's, wenn das Leiden unter den scheinbar unentrinnbaren Sachzwängen, unter karmischen Fokussierungen, unter materiellen Defiziten in den Vordergrund tritt.

Das ginge dann defizitär weiter im Wassermann – wenn "die Märkte" ihren Zusammenbruch erleben, wenn der Materialismus "der Massen" den Materialismus der "der Oligarchen" attackiert, wenn etablierte wissenschaftliche Theorien den Paradigmenwechsel erleben ... wenn Menschen erfahren, dass ihre gemachten/faktischen/scheinbaren Ordnungen brüchig sind und auch in die Brüche gehen. Auch das, was individuell für Ordnung, für stützende Struktur gehalten wurde ... kompensierend wird's dort, wo die Zuflucht in der Flucht aus der eigenen Enge gesucht wird, in flacher Geselligkeit, in der Jagd nach Abwechslung, nach dem bizarren Kick, der das triste Leben aufpeppen soll.

Die Fische schließlich in der defizitären Fokussierung: Auflösung, Verwirrung, Täuschung. Ordnungen, die nicht gehalten haben, werden als Betrug erfahren. Die spirituelle Verwässerung ... nichts gilt mehr, nichts trägt mehr. Null Orientierung. Depression. Kompensierend: die illusionäre Welt der Bilder und Geschichten, Hollywood & Co., die Enttäuschungen durch noch mehr Täuschung übertünchen wollen. Die Lüge, vorzugsweise in die eigene Tasche.

Ich meine, das alles hat auch mit spirituellen Haltungen und Orientierungen zu tun, wie sie in Steinbock ihren Ausgang nehmen und in Fische münden - Herausforderung der "entwickelten Form" wäre, mit dem Steinbock das Faktische des eigenen Lebens oder des zu betrachtenden Themas so nüchtern wie möglich zu prüfen und mit dem Vorbehalt anzuerkennen, dass es ein "Faktum", ein selbst konstruiertes mentales Produkt ist ... wobei an dieser Konstruktion selbstverständlich der ganze bis dahin schon durchlaufene Entwicklungskreis vom Widder bis zum Schützen seine Anteile hat, wie er halt realisiert wurde und wird, und auch die noch bevorstehenden Weiterführungen bis zum Abschluss des Zyklus wirken darauf zurück – Binsenweisheit, dass alles mit allem verbunden ist. Mit dem Steinbock prüfe ich also, was ich für mich maßgeblich mache, etabliere ich meine eigene Ordnung. Erschaffe und modifiziere mein Karma.

Mit dem entwickelten Wassermann befreie ich meine eigene Faktizität von ihrer Erdenschwere und konfrontiere sie mit der frischen Luft der Alternative, dem Reich des Möglichen, der Potenzialität. Das hat auch mit Humor zu tun ... worüber ich lachen kann, das kann ich in Freiheit erleben. Das "Faktische" hat nicht das letzte Wort, es erweist sich als entwickelbar. Das Prinzip der Evolution. Leben ist Wandel.

In den Fischen schließlich wird der immer noch aufregende, polarisierende Wandel zum Fluss. Hier mündet und endet auch jedwede Spiritualität.
 
Mir ist auch schon aufgefallen, daß die typischen Eigenschaften der einzelnen Zeichen meist nicht zutreffen. Aber kann das nicht auch einfach an der Verschiebung des Tierkreises um fast 30 Grad in den letzten zwei Jahrtausenden liegen? Demnach müssten die meisten Widder-Geborenen dann Fische-Typen sein, was mit deiner Beschreibung des Widder-Zeichens gut übereinstimmt. Und die Schütze-Typen wären dann Skorpione, was ebenfalls passen würde zu dem, was du beobachtet hast. Und so bei den anderen Zeichen auch.

Mir ist eher so aufgefallen, daß die Kardinalzeichen die tiefsten Denker und ehrlichsten Charaktere sind. Die Fixzeichen sind auch noch brauchbar, während die veränderlichen Zeichen haltlose und oberflächliche Witzbolde ohne Tiefgang und Seele sind.

Widder-Typen, die den Fische-Charakter haben, gibt es tatsächlich tonnenweise. Ich habe aber auch viele recht oberflächliche und naive Menschen in diesem Zeichen gesehen. Sind meistens völlig harmlos und leicht lenkbar. :D

Krebs-Menschen sind oft überlegen im Auftreten, sehr selbstbewußt, die Erhabenheit in Person, paßt gut zu deinen Beschreibungen. :thumbup:

Schützen sind sadistisch und arrogant – das trifft genau zu. Wobei man den Sadismus dann auf den Skorpion schieben könnte, wenn man den Tierkreis mit dem vor 2000 Jahren abgleicht. :)

Löwe-Typen sind meist nur auf Äußerlichkeiten bedacht, werden auch schnell neidisch und sind meist nicht übermässig intelligent. Sind gute Angestellte, aber keine Führer.

Deiner Beschreibung zu Wassermann kann ich nicht so zustimmen. Das klingt bei dir so, als wären das alles Nazis! Ich empfinde den Wassermann zwar als störend, aber rechts sind die meisten, die ich kenne nicht, eher so Mainstream und meist sehr von sich überzeugt. :confused:

Naja, hat halt jeder so seine Erfahrungen. Peace, Freunde. :)

Hallo Karmathematiker,

also ich finde deine Aussagen treffen wenig zu. Das ist aber nur meine Meinung und Erafahrung. Die Kardinalzeichen sind deiner Meinung nach ehrlich und die tiefsten Denker, die Menschen die ich in diesen Zeichen kenne, sind sehr gegenteilig anbehaftet, trifft dann aber eher auf Waage und Widder zu.

Wie kann man sagen dass ein Mensch "brauchbar" ist nur aufgrund seines Sternzeichens? Weiters sind die Argumentationen wie wenn man sich nur eine Seite des Würfels ansieht....Aszendent, Häuserbesetzung uvm. kann man nicht einfach Beiseite schieben, sonst wären wir alle gleich die in dieses Schubladendenken passen.

Ich bin ein Schütze, und habe weder Anwandlungen von Sadismus, noch von Arroganz, könnte man dann auch nicht auf die 30 Grad Verschiebung schieben??? Also ja finde das alles sehr oberflächlich geschrieben, aber das ist nur meine Meinung und soll bitte nicht falsch aufgefasst werden.

Sonnige Grüße,
Leylaa
 
Werbung:
Zurück
Oben