Raumzeit und Materie

Die “Stringtheorie” bietet da zwar scheinbar wirklich einen Ausweg (auch was die Expansion des Alls betrifft) – ob die aber wirklich jemals „alltagstaugliche Beweiskraft“ erlangen wird, kann im Moment wohl noch niemand wirklich „wissen“.

Ein (raumzeitloses) „Vakuum“ ist jedenfalls kein Nichts, für mich. Gleichwohl trotzdem subjektiv unvorstellbar.
 
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Ein (raumzeitloses) „Vakuum“ ist jedenfalls kein Nichts, für mich. Gleichwohl trotzdem subjektiv unvorstellbar.

Ich glaube nicht, dass leerer Raum real existent ist. Weder der interstellare noch der interplanetare Raum kann völlig leer sein, da es sonst keine (gravitativen und elektromagnetischen) Wechselwirkungen zwischen den diversen Himmelsobjekten gäbe. Mindestens Gravitation und Elektromagnetismus füllen also den zwischen den Sternen und Galaxien befindlichen Raum. Früher postulierte man eine Trägersubstanz, Äther genannt, die jenen Raum auskleiden sollte. Vor über 100 Jahren ließ man die Ätherhypothese jedoch fallen.
 
Einstein nannte die Einführung der kosmischen Konstante zwar die "größte Eselei" seines Lebens.
Tendiere aber auch eher dazu zu glauben, dass sie sich post mortem vielleicht doch noch als seinen größen Geniestreich herausstellen Könnte.
 
(...) Also muss Materie Raum und Zeit erzeugen. DAS war mein Argument, nicht dass die Eigenzeit der Materie "gehört".

Dann habe ich Dich in diesem Punkt falsch verstanden. Sorry. Dennoch gefällt mir das Verb "erzeugen" in dem Zusammenhang nicht wirklich. Aber das ist nur eine Spitzfindigkeit.

Prima, dann ist jener Aspekt doch endlich geklärt.

Jain. So wie ich ich verstanden habe, ist Deine Kritik an der ART, eben "nur" eine geometrische Berschreibung zu sein und keine "dynamische Erklärung".

Verstehe mich bitte nicht falsch: Du stellst gute Fragen, und auch das ist eine gute Frage. Meiner Ansicht nach kommt die Forderung nach einer dynamischen Erklärung allerdings eben daher, weil man versucht, die "naive" Alltagsverstellung von Raum und Zeit in die AR zu pressen, so als wenn eine Wechselwirkung den Raum verbiegt, wie ein Stück Blecht verbogen wird... oder wie das berühmte Gummituch, mit dem die Theorie gerne veranschaulicht wird. Das ist meiner Ansicht nach eine falsche Forderung. Aber evtl. wird sie durch spätere Theorien erfüllt werden... auch, wenn ich es bezweifle.

Das soll meines Wissens ein Ziel der Stringtheorie sein. Man müsste allerdings erst einmal durch Analysen der Oberflächenstrukturen belegen, dass sich die echten Elementarteilchen, Quarks und Leptonen, weiter "dividieren" lassen. Belege stehen noch aus.

Naja, die bisherigen String-Theorien liefern viel-versprechende Ansätze. Ob sie wirklich zum Ziel führen, bleibt abzuwarten.
 
Einstein nannte die Einführung der kosmischen Konstante zwar die "größte Eselei" seines Lebens.
Tendiere aber auch eher dazu zu glauben, dass sie sich post mortem vielleicht doch noch als seinen größen Geniestreich herausstellen Könnte.

Naja, die Gründe, weswegen er sie eingeführt hat, haben sich als falsch herausgestellt. Dennoch ist es eine Verallgemeinerung der Feldgleichungen, die sich als sinnvoll herausgestellt hat.
 
Naja, die Gründe, weswegen er sie eingeführt hat, haben sich als falsch herausgestellt. Dennoch ist es eine Verallgemeinerung der Feldgleichungen, die sich als sinnvoll herausgestellt hat.

Schon, aber nix destotrotz scheinen einige Wissenschaftler es für möglich zu halten, sie aus „aktuellem“ Anlass gewissermaßen 1 zu 1 wieder rein zu basteln. Oder hab ich da was falsch verstanden?
 
Hallo!

Welcher Substanz ist das vierdimensionale Raumzeit-Kontinuum der Einstein'schen Relativitätstheorie? Ist sie materiell-energetischer Natur? Oder handelt es sich bei der Raumzeit gar um eine autonome, gänzlich eigene ontologische Entität?

Laut der modernen Physik stellt die Lichtgeschwindigkeit eine Naturkonstante und ein absolutes Limit für Geschwindigkeiten dar. Weder Materieteilchen, noch Energieformen, noch Informationen können sich demnach jemals schneller als mit c = 300 000km/s ausbreiten.

Nun postulieren die Astronomen jedoch, dass es Regionen innerhalb der Raumzeit gebe, die sich mit superluminarer Geschwindigkeit = Überlichtgeschwindigkeit bewegten, so dass uns die Signale aus jenen Arealen des Kosmos niemals erreichen könnten.

Welche Konsequenzen resultieren aus diesen Fakten? Folgende:

1. Die Raumzeit muss etwas mit der Materie und der Energie Differierendes sein.

2. Die Raumzeit muss, sollte sie denn überhaupt real existieren, etwas Autarkes darstellen und somit eine eigene Dimension bilden.

3. Diese beiden Dimensionen = Substanzen (Materie/Raumzeit) müssen imstande sein, miteinander in Interaktion zu treten, um sich gegenseitig in ihrem Verhalten zu manipulieren (Zeitdilatation, Ablenkung elektromagnetischer Wellen, Beschleunigungsprozesse, Induktion der geometrischen Modifikationen der Raumzeit etc.).

Viele Grüße

Duckface
Ich finde, es ist das gleiche wenn di schläfst, du denkst du hast nicht lange geschlafen, aber dabei, die ganze Nacht.
 
Ich habe Dir nicht widersprochen. Ich schrieb ja, dass sich die kosmologische Konstante als sinnvoll herausgestellt hat.

Ok, aneinander vorbei geschrieben. :)
Ich meinte ja auch bloß, dann war es vielleicht keine „Eselei“ sondern „objektiv“ betrachtet vielleicht sogar „genial“ das auszutüfteln.
 
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Jain. So wie ich ich verstanden habe, ist Deine Kritik an der ART, eben "nur" eine geometrische Berschreibung zu sein und keine "dynamische Erklärung".

In Kürze zitiere ich, was ich persönlich unter physikalischer Dynamik verstehe: "Dynamik (Physik), das Teilgebiet der Mechanik, das sich mit der Wirkung von Kräften befasst". (Quelle: Wikipedia).

Dass man mittels der allgemeinen Relativitätstheorie z. B. kinematische Prozesse und kosmologische Phänomene weitgehend exakt mathematisch beschreiben kann, ich denke, darüber sind wir uns von Anfang an einig. Wenn ich nun kritisiere, dass die allgemeine Relativitätstheorie jedoch keine dynamischen Erklärungen liefere, dann meine ich damit, dass mir deren theoretisches Konzept nicht plausibel machen kann, welche spezifischen Kraftwirkungen die allgemeinrelativistischen Effekte und die Beschleunigungsprozesse hervorrufen. Geometrische Modifikationen, die mittels der Einstein'schen Feldgleichungen mathematisch formuliert werden und denen die Materie folgt, sind für mich eben keine physikalisch realen Kräfte.

oder wie das berühmte Gummituch, mit dem die Theorie gerne veranschaulicht wird.

Ja, das Gummituch-Analogon legt eine solche Vorstellung von der Raumzeit nahe. Inzwischen scheinen wir ja geklärt zu haben, dass erst die Präsenz der Materie (und Energie) die Existenz der Raumzeit begründet. Das habe ich als Erzeugung bezeichnet.
 
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