Raucher oder Nichtraucher?

Was ist Eure Meinung zum staatlich geförderten Zigarettenrauchen?

  • Sollte rauchen in allen öffentlichen Gebäuden verboten werden?

    Stimmen: 79 54,9%
  • Sollte rauchen am Arbeitsplatz grundsätzlich verboten werden?

    Stimmen: 62 43,1%
  • Sollte die Bevölkerung besser über die gesundheitlichen Auswirkungen aufgeklärt werden als bisher?

    Stimmen: 46 31,9%
  • Ist es das Recht jedes freien Menschens zu tun und lassen was er will und zu rauchen wo er will?

    Stimmen: 42 29,2%
  • So eine Debatte interessiert mich (warum auch immer) nicht!

    Stimmen: 11 7,6%

  • Umfrageteilnehmer
    144
Viele Raucher, rauchen aus Gewohnheit. Sie empfinden weder Genuss oder Entspannung dabei, sondern sie bekommen noch zusätzlichen Stress wenn sie keine volle Packung in der Tasche haben.

Ich arbeite an einer Lungenabteilung und vor kurzem hatte ich einen
22jährigen Patienten, der mit Verdacht auf einen Lungentumor zur Abklärung kam. Der junge Mann war so geschockt, das es jetzt wirklich IHM passiert ist, das er auf der Stelle zu Rauchen aufhörte. Zum Glück hat sich der Verdacht nicht bestätigt.... Er ist jetzt von seiner Gewohnheit für immer kuriert, aber ich frage mich ob es wirklich immer erst mit der "Schocktherapie" gehn muss. Sind sich die vielen Raucher selbst so wenig wert, das sie sich selbst "vergiften" möchten?
 
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Weltnichtrauchertag: 100 gute Gründe, das Rauchen zu lassen
Neuer Krebshilfe-Ratgeber beantwortet Fragen zum (Nicht)Rauchen


Wien: die Wiener Krebshilfe veröffentlicht einen brandneuen Ratgeber aus der Serie "100 Antworten auf Ihre Fragen ...": diesmal zum Thema Nichtrauchen.
Österreichs renommierteste Experten beantworten in kurzer, verständlicher Form zentrale Fragen zu den Themen Rauchen als Sucht, Passivrauchen, Risiken bei Schwangerschaft und Kindheit, Lungenkrebs und andere Raucherschäden.
Ausführlich wird auf Möglichkeiten zur Rauchentwöhnung, Methoden, therapeutische Hilfen und Anlaufstellen, die beim angestrebten Rauchstopp helfen können, eingegangen.

"Gerne unterstützt die Wiener Städtische den Ratgeber "100 Fragen zum Thema Nichtrauchen" der Wiener Krebshilfe.
Als großer österreichischer Krankenversicherer fördert die Wiener Städtische zahlreiche Initiativen zur Erhaltung der Gesundheit und zur Prävention", so Dr. Günter Geyer, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung

Der neue Ratgeber kann kostenlos bei der Wiener Krebshilfe unter der Telefonnummer 01/402 19 22 angefordert werden.

14.000 Rauch-Opfer jährlich
"Rund 3.500 ÖsterreicherInnen sterben im Durchschnitt jedes Jahr an Lungenkrebs infolge des Rauchens", ...............................

...............sagt Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze, Vorstand des Instituts für Sozialmedizin der Universität Wien.

"Viele Tausend weitere leiden an schwersten Nebenwirkungen wie Lungenkarzinomen und anderen Krebsarten, Herzinfarkt, Schlaganfall oder chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen.

Das persönliche Leid, jenes der Angehörigen, dramatische Einschränkungen in der Lebensführung und auch die enormen volkswirtschaftlichen Schäden durch aufwändige Behandlung und Pflege kommen in dieser Zahl noch gar nicht zum Ausdruck."

An den Folgen des Tabakkonsums insgesamt sterben jährlich rund 14.000 Menschen - deutlich mehr Männer als Frauen - in Österreich.

"Neben den akuten Wirkungen des Rauchens, wie Herzfrequenz- und Blutdruckanstieg, verminderter Durchblutung von Händen und Sehhaut, sowie erhöhter Magensaftsekretion und Darmtätigkeit ist es vor allem der längerfristige Rauchkonsum, der Gefäßveränderungen an Herz und Kreislauf, Atemwegserkrankungen mit Bronchitis und Emphysem, sowie Krebs mit entsprechenden Folgeerscheinungen verursacht und das Leben verkürzt", .................
....................so Primarius Dr. Kurt Aigner, Vorstand der Lungenabteilung im Krankenhaus der Elisabethinen.

"Auch die Auswirkungen des Rauches in der Schwangerschaft, auf Babys, Kinder, aber auch Ehepartner, Arbeitskollegen u.a. Mitmenschen, die den Rauch unfreiwillig inhalieren (Passivraucher), stellen eine Gesundheitsgefahr dar, die noch größer ist als die durch Feinstaub der Außenluft" warnt Univ.Prof. Dr. Manfred Neuberger vom Institut für Umwelthygiene der Medizin. Universität Wien.

Rauchen als Sucht
Für Univ.-Prof. Dr. Otto Lesch von der Univ.-Klinik für Psychiatrie ist die Zigarette eindeutig ein Suchtmittel:

"Die Zigarette und andere Rauchmittel machen bereits nach wenigen Wiederholungen psychisch von Nikotin abhängig. Nikotin wirkt im Gehirn pharmakologisch sehr rasch und sehr stark.
Ein besonderes Problem haben Raucher, die auch verstärkt zu Alkohol greifen. Hier zeigen sich noch stärkere Abhängigkeitssymptome mit depressiven Merkmalen".

Wenn man zu Rauchen aufhört, kommt es in allen Organen zu Reaktionen.
"Entzugssymptome wie Unruhe, Angst, Verlangen nach Zigaretten, Ungeduld oder auch vegetative Erscheinungen sind einige Tage bis Wochen zu beobachten.

Danach klingen die durch Umstellung des Hirnstoffwechsels bedingten Störungen ab.
Die Sauerstoffsättigung in allen Organen wird rasch verbessert und die funktionellen Organstörungen bilden sich zurück", erläutert Univ-Prof. Dr. Lesch.

Stop Smoking
Warum nur wenige Aufhörwillige es tatsächlich schaffen, erklärt in dem neuen Ratgeber Univ.-Prof. Dr. Ernest Groman:
"Es gibt sehr wirksame Methoden und therapeutische Hilfsmittel, um die Rauchsucht erfolgreich zu besiegen.
Ob ein Raucher die Entwöhnung schafft, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Von der Motivation, von der angewendeten Methode und der qualifizierten Betreuung durch den Arzt seines Vertrauens".


Therapeutika wie Nikotinpflaster, -kaugummis, -sprays und -inhalatoren oder die Antiraucherpille können dabei wesentlich unterstützen.
"Der Inhalator kommt aufgrund seiner Darreichungsform dem Hand-zu-Mund-Ritual des Rauchens am nächsten und ist daher besonders als Ersatztherapie geeignet.
Das Rauchen ist neben der möglichen Nikotinabhängigkeit immer auch von bestimmten erlernten Verhaltensweisen beeinflusst.
Daher wird es wichtig sein, Gewohnheiten zu erkennen und diese zu verändern.


Außerdem ist zu analysieren, welche "Funktionen" der Tabakkonsum noch ausübt: dient er zur Stressbewältigung, zur Belohnung, Entspannung oder etwa zum Beherrschen von Hungergefühlen?

Daher müssen Alternativen gefunden werden und gerade in der Entwöhnungsphase kann hier der Nikotininhalator oder ein anderes Nikotinersatzprodukt wertvolle Unterstützung bieten", so Univ.Prof. Dr. Rudolf Schoberberger vom Institut für Sozialmedizin.

"Es gibt viele gute Gründe mit dem Rauchen aufzuhören.
Mit professioneller Hilfe durch Arzt oder Apotheker und dem Einsatz der Nikotinersatztherapie liegt die Erfolgsquote bei 90%.

Pfizer Consumer Healthcare ist mit Nicorette Experte in der Raucherentwöhnung und verfügt über ein breites und einzigartiges Spektrum an Nikotinersatzpräparaten (z.B. Inhaler, Kaugummi, Pflaster, Microtab), die jedem Raucher eine individuelle Therapiegestaltung ermöglichen", ist Pfizer Consumer Healthcare-Manager Mag. Aleks Jovanovic zuversichtlich, dass aufhörwilligen Rauchern den Ausstieg auch tatsächlich gelingt.

Insgesamt ist der Rauchstopp wahrscheinlich die beste Investition, die ein Mensch in seine Gesundheit tätigen kann.

Univ.Prof. Dr. Michael Kunze: "In kürzester Zeit ab Entwöhnung steigt bereits die körperliche Leistungsfähigkeit.
Geschmacks- und Geruchssinn verbessern sich.
Nichtrauchen ist wichtig für das Jungbleiben der Haut und die Vitalität des Zahnfleisches.

Auf längere Sicht verbessert sich natürlich mit jedem rauchfreien Tag die Prognose des Ex-Rauchers auf ein wesentlich gesünderes Leben ohne Krebs-, Herzkreislauf- oder Atemwegserkrankung."

Quelle: http://www.pressetext.at
 
Warum wird eigentlich nicht mehr auf das eigentliche Thema dieses Threads eingegangen?

Soll der Bürger seiner nach dem Grundgesetz zugesicherten Handlungsfreiheit beraubt werden?

Zitat aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie:
Die Handlungsfreiheit bezeichnet das Vermögen eines Lebewesens, seiner Natur, seinen Interessen oder seinen Neigungen zu folgen. Verfassungsrechtlich hat die (allgemeine) Handlungsfreiheit in Art. 2 Abs. 1 Grundgesetz ihren Niederschlag gefunden: Nach der der Rechtsprechung des BVerfG garantiert Art.2 Abs.1 GG die allgemeine Handlungsfreiheit, umfasst also jegliches menschliches Verhalten und stellt ein allgemeines Auffanggrundrecht dar (BVerfGE6, 32 ). Entsprechend weit ist der Anwendungsbereich des Grundrechts. Erfasst werden u.a. der persönliche wie auch der soziale Bereich, die Freiheit im wirtschaftlichen Verkehr, die Vertragsautonomie, die Ausreisefreiheit oder die Freiheit vor Belastung mit öffentlichen Abgaben.

Die Risiken des Rauchens sollten dem Einzelnen eigentlich schon beim ersten morgendlichen Husten oder den ersten Atembeschwerden, bzw. dem daurauffolgenden Arzt-Besuch bekannt sein. Wem diese Risiken zu hoch erscheinen, dem steht es frei, sich für's Nichtrauchen zu entscheiden.

Gleiches gilt auch für jeden anderen Konsum-Artikel, sei es Tabak, Alkohol, Medikamente, etc. Das die meisten dieser Artikel suchtgefährdend sind, sollte eigentlich jedem klar sein, und muß hier doch wohl nicht noch seitenweise ausdiskutiert werden. Jeder der Raucht und damit nicht aufhört, wird sich wohl auch bewußt sein, warum er damit nicht aufhört; es gibt keine Gründe für's Rauchen, ebenso wie es keine Gründe gibt, warum jemand Alkohol oder Heroin konsumieren sollte.

Was mich vielmehr interessiert wäre die anfängliche Frage. Warum sollten einzelne Bürger bevormundet werden? Warum soll Rauchen in der Öffentlichkeit verboten werden? Warum dann nicht auch alle anderen Konsum-Artikel?

Wenn Kinder auf der Strasse einen Menschen mit Zigarette sehen, fühlen sie sich dann zum Rauchen animiert? Wie sieht es aus mit Alkohol? Nach Nikotin die die verbreiteste Sucht, und dennoch kein Verbot des öffentlichen Konsums? Warum darf in einigen Lokalen nicht geraucht, aber Alkohol getrunken werden? Ich fühle mich belästigt, wenn mich jemand anspricht, der Alkohol getrunken oder Knoblauch gegessen hat. Dieser penetrante Gestank nach altem Knoblauch treibt mich an den Rand des Brechreizes. Sollte dann nicht auch gleich der Genuß von Knoblauch verboten werden?
 
Liebe Leser!

Als einmal Raucher und einmal Nichtraucher, derzeit wieder mal Raucher, sehe ich es ähnlich wie TheFool.

Was für mich allerdings wesentlich interessanter ist als die Frage ob jemand Raucher ist oder Nichtraucher, ist die Frage, WARUM dieser Thread entstanden ist.

Ich hab von Dahlke (oder wars T. Detlefsen) die "Psychologie des blauen Dunstes" gelesen. Ein Super-Buch, das die Hintergründe, sowohl persönlich, organisch als auch sozial untersucht, die Menschen zum Rauchen bewegen.

Und zwar OHNE zu urteilen, OHNE zu polarisieren.

Der Autor hat einen für mich sehr gewichtigen Satz geschrieben:

(Sinngemäß): "Der militante Raucher UND der militante Nichtraucher bearbeiten im Prinzip dasselbe Problem, nur jeder von einer anderen Seite..."

In der Zeit, in der ich nicht geraucht habe (waren nach dem Aufhören ca. 10 Jahre) hatte ich persönlich überhaupt kein Problem mit Rauchern.

Die Frage stellt sich nun, welche Beweggründe es sein können, Anti-Raucher-Kampagnen zu eröffnen. Hier gehts um das Wort "ANTI".

Hier wird etwas bekämpft, mit allen möglichen Links, allen möglichen Argumentationen (die, seien wir uns ehrlich, bei einem Raucher sowieso nichts bewirken), hier wird eine Gruppe von Menschen "bekämpft".

Und - ob ich nun Raucher bin oder nicht (als Nichtraucher hab ich dieselbe Meinung vertreten!) - ich finde es schade, wenn Menschen aufeinander losgehen. Sei es, weil der andere raucht, Knoblauch gegessen hat, rote Haare oder sonst was hat.

Auch wenn mir dieser Beitrag rote Punkte bringen wird, polarisieren ist immer der Ausdruck eines eigenen Problems, das angeschaut werden sollte.....

Warum stört es mich und meinen Seelenfrieden, wenn jemand anderer sich seine Gesundheit ruiniert? Was für Beweggründe habe ich, mich nun in die Position des "Richters" zu stellen? DAS sind die Fragen, die ich mir stellen sollte, wenn ich eine Gruppe von Menschen "bekämpfen" möchte.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ich finde, das jeder Raucher die Behandlungskosten für die durch das Rauchen entstandenen Körperschäden aus eigener Tasche zahlen muss. Wenn man das als Zusatz zum Warnhinweis "Rauchen schädigt Ihre Gesundheit" auf der Zigarettenpackung mit draufschreiben würde, wäre das Gesundheitssystem auf einen Schlag saniert.
Dann kann sich jeder selber überlegen, ob man nicht vielleicht doch ein bißchen mehr Achtung vor seinem eigenen Körper haben sollte.
 
Lipolyse schrieb:
Ich finde, das jeder Raucher die Behandlungskosten für die durch das Rauchen entstandenen Körperschäden aus eigener Tasche zahlen muss. Wenn man das als Zusatz zum Warnhinweis "Rauchen schädigt Ihre Gesundheit" auf der Zigarettenpackung mit draufschreiben würde, wäre das Gesundheitssystem auf einen Schlag saniert.
Dann kann sich jeder selber überlegen, ob man nicht vielleicht doch ein bißchen mehr Achtung vor seinem eigenen Körper haben sollte.

Tja, das wird dann aber ziemlich schwierig, denn warum sollte ein Raucher zur Kasse gebeten werden und ein Alkoholiker oder ein stark Übergewichtiger nicht? Erstens mal könnte sich niemand eine Behandlung für einen Tumor, eine Leberzirr. oder einen Herzinfarkt leisten, ausser er ist Millionär, denn alleine die Untersuchungen dafür kosten!
Der Alkoholiker und der Übergewichtige weis genau so wie der Raucher, das ihre Lebensart nicht die Gesündeste ist, auch wenn auf einer Flasche Schnaps nicht oben steht: trinken gefährdet ihre Gesundheit.
 
Elisabetha schrieb:
Tja, das wird dann aber ziemlich schwierig, denn warum sollte ein Raucher zur Kasse gebeten werden und ein Alkoholiker oder ein stark Übergewichtiger nicht? Erstens mal könnte sich niemand eine Behandlung für einen Tumor, eine Leberzirr. oder einen Herzinfarkt leisten, ausser er ist Millionär, denn alleine die Untersuchungen dafür kosten!
Der Alkoholiker und der Übergewichtige weis genau so wie der Raucher, das ihre Lebensart nicht die Gesündeste ist, auch wenn auf einer Flasche Schnaps nicht oben steht: trinken gefährdet ihre Gesundheit.

Liebe Elisabetha!

Ich stimme Dir völlig zu, wir könnten diesen Faden ewig weiterspinnen. Als Beispiel von der Organsprache her: Arterienverkalkung korreliert von der Psyche her mit "Erstarrung", dem Festhalten an seiner Meinung und der Unfähigkeit, flexibel zu sein. Verstopfung hat die psychische Ursachen des "Nicht-Loslassen-Könnens" (z.B. bei Geiz), usw. und so fort.

Demnach müsste man nun hergehen und sagen: Ein Mensch mit Arteriosklerose ist selbst schuld, wäre er flexibler im Denken gewesen, hätte er diese Krankheit nicht erworben - nun muss er auf Allgemeinkosten behandelt werden.

Hier wird EINE Gruppe von Menschen, die eine bestimmte Verhaltensweise aufweisen - nämlich dass sie rauchen - herausgegriffen und zerlegt. Dabei gibt es sooo viele Verhaltensweisen, die schädlich sind, die zum Tod führen können (z.B. der ungeduldige Fahrer auf der Autobahn, der ständig drängelt), man könnte diese Liste ewig fortsetzen.

Ich denke, der einzig mögliche Schluss, der daraus gezogen werden kann ist der, dass letztendlich JEDER für sich und seine Verhaltensweisen selbst verantwortlich ist.

Beim Thema Rauchen kann man Schadensbegrenzung insofern betreiben, als dass man versucht, den Schaden nur auf sich selbst zu beschränken - nicht in einer Wohnung rauchen, in der sich Kinder befinden z.B.

Doch verantwortlich ist JEDER für sich, egal ob er trinkt, isst, raucht, Autofährt, unflexibel ist etc.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
TheFool schrieb:
Warum wird eigentlich nicht mehr auf das eigentliche Thema dieses Threads eingegangen?

Soll der Bürger seiner nach dem Grundgesetz zugesicherten Handlungsfreiheit beraubt werden?

Zitat aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie:


Die Risiken des Rauchens sollten dem Einzelnen eigentlich schon beim ersten morgendlichen Husten oder den ersten Atembeschwerden, bzw. dem daurauffolgenden Arzt-Besuch bekannt sein. Wem diese Risiken zu hoch erscheinen, dem steht es frei, sich für's Nichtrauchen zu entscheiden.

Gleiches gilt auch für jeden anderen Konsum-Artikel, sei es Tabak, Alkohol, Medikamente, etc. Das die meisten dieser Artikel suchtgefährdend sind, sollte eigentlich jedem klar sein, und muß hier doch wohl nicht noch seitenweise ausdiskutiert werden. Jeder der Raucht und damit nicht aufhört, wird sich wohl auch bewußt sein, warum er damit nicht aufhört; es gibt keine Gründe für's Rauchen, ebenso wie es keine Gründe gibt, warum jemand Alkohol oder Heroin konsumieren sollte.

Was mich vielmehr interessiert wäre die anfängliche Frage. Warum sollten einzelne Bürger bevormundet werden? Warum soll Rauchen in der Öffentlichkeit verboten werden? Warum dann nicht auch alle anderen Konsum-Artikel?

Wenn Kinder auf der Strasse einen Menschen mit Zigarette sehen, fühlen sie sich dann zum Rauchen animiert? Wie sieht es aus mit Alkohol? Nach Nikotin die die verbreiteste Sucht, und dennoch kein Verbot des öffentlichen Konsums? Warum darf in einigen Lokalen nicht geraucht, aber Alkohol getrunken werden? Ich fühle mich belästigt, wenn mich jemand anspricht, der Alkohol getrunken oder Knoblauch gegessen hat. Dieser penetrante Gestank nach altem Knoblauch treibt mich an den Rand des Brechreizes. Sollte dann nicht auch gleich der Genuß von Knoblauch verboten werden?


Aus einem ganz simplem Grund :

-Passivrauchen ist sehr schädlich !:nudelwalk
-Knoblauch riechen mag dir nicht sehr gefallen, ist aber nicht gefährlich !
-Alkoholfahnen sind ebenfalls nicht gefährlich, solange du nicht zu dicht rangehst !


Es bleibt natürlich jedem frei zuhause zu rauchen.

Mal zum Grundgesetzt : Da steht sicher was von "solange die Freiheit des anderen nicht eingeschränkt wird...".
 
Reinfriede schrieb:
Liebe Leser!

Als einmal Raucher und einmal Nichtraucher, derzeit wieder mal Raucher, sehe ich es ähnlich wie TheFool.

Was für mich allerdings wesentlich interessanter ist als die Frage ob jemand Raucher ist oder Nichtraucher, ist die Frage, WARUM dieser Thread entstanden ist.

Ich hab von Dahlke (oder wars T. Detlefsen) die "Psychologie des blauen Dunstes" gelesen. Ein Super-Buch, das die Hintergründe, sowohl persönlich, organisch als auch sozial untersucht, die Menschen zum Rauchen bewegen.

Und zwar OHNE zu urteilen, OHNE zu polarisieren.

Der Autor hat einen für mich sehr gewichtigen Satz geschrieben:

(Sinngemäß): "Der militante Raucher UND der militante Nichtraucher bearbeiten im Prinzip dasselbe Problem, nur jeder von einer anderen Seite..."

In der Zeit, in der ich nicht geraucht habe (waren nach dem Aufhören ca. 10 Jahre) hatte ich persönlich überhaupt kein Problem mit Rauchern.

Die Frage stellt sich nun, welche Beweggründe es sein können, Anti-Raucher-Kampagnen zu eröffnen. Hier gehts um das Wort "ANTI".

Hier wird etwas bekämpft, mit allen möglichen Links, allen möglichen Argumentationen (die, seien wir uns ehrlich, bei einem Raucher sowieso nichts bewirken), hier wird eine Gruppe von Menschen "bekämpft".

Und - ob ich nun Raucher bin oder nicht (als Nichtraucher hab ich dieselbe Meinung vertreten!) - ich finde es schade, wenn Menschen aufeinander losgehen. Sei es, weil der andere raucht, Knoblauch gegessen hat, rote Haare oder sonst was hat.

Auch wenn mir dieser Beitrag rote Punkte bringen wird, polarisieren ist immer der Ausdruck eines eigenen Problems, das angeschaut werden sollte.....

Warum stört es mich und meinen Seelenfrieden, wenn jemand anderer sich seine Gesundheit ruiniert? Was für Beweggründe habe ich, mich nun in die Position des "Richters" zu stellen? DAS sind die Fragen, die ich mir stellen sollte, wenn ich eine Gruppe von Menschen "bekämpfen" möchte.

Liebe Grüße
Reinfriede

Ich stimme dir vollumfänglich zu.

Noch eine andere Frage:
Warum gibt es so viele Autoliebhaber in unserer Gesellschaft? Autos sind umweltschädlich, es gibt massenhaft Verkehrstote und sie sind ein Stressfaktor. Wenn man aus dem Haus geht, regiert das Auto... Warum also nicht der Autoindustrie und ihren Konsumenten die Stirn bieten? Fände ich wichtiger als das Rauchen.

lg
Marta
 
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Elisabetha schrieb:
Tja, das wird dann aber ziemlich schwierig, denn warum sollte ein Raucher zur Kasse gebeten werden und ein Alkoholiker oder ein stark Übergewichtiger nicht? Erstens mal könnte sich niemand eine Behandlung für einen Tumor, eine Leberzirr. oder einen Herzinfarkt leisten, ausser er ist Millionär, denn alleine die Untersuchungen dafür kosten!
Der Alkoholiker und der Übergewichtige weis genau so wie der Raucher, das ihre Lebensart nicht die Gesündeste ist, auch wenn auf einer Flasche Schnaps nicht oben steht: trinken gefährdet ihre Gesundheit.

Dein Vergleich hinkt. Alkohol in Maßen ist sogar gesundheitsfördernd. An den Folgen des normalen Übergewichts ist soweit mir bekannt ist auch noch niemand ernsthaft krank geworden oder gestorben. Wenn Alkohol und Lebensmittel genauso gesundheitsgefährdend wären wie Rauchen, hätte der Staat schon lange auf jeder Alkoholflasche und jedem Lebensmittel den Vermerk schreiben lassen: ...gefährdet Ihre Gesundheit.
Und zu dem Argument, die Tumor-Behandlungen wären doch ach so teuer und das könnte doch niemand bezahlen: Es stand doch auf der Zigarettenpackung groß drauf, das Rauchen die Gesundheit gefährdet! Dann muss man anschließend auch mit den Konsequenzen leben.

Mein vorheriges Posting war sicherlich etwas provokativ und läßt sich so auch nicht umsetzen, da allein schon der Nachweis, ob die Erkrankung nun vom Rauchen kommt oder nicht, sich nicht führen lässt.
Aber man könnte sicherlich mal drüber nachdenken, getreu dem Verursacherprinzip, die Krankenkassenbeiträge für Raucher drastisch zu erhöhen.
 
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