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Stephan schrieb:Wieso wollen Außenstehende, Unbeteiligte, also Nicht-Opfer, Genugtuung von den Tätern?
Galahad schrieb:Und was das "kranksein" angeht das in solchen Fällen immer zur Sprache kommt.
Es ist doch die schönste Ausrede die ein Verteidiger zum besten gibt.
Immer sind die Täter krank. Sie hatten eine schwere Kindheit, oder sind Säufer oder was weiß ich was.
Sorry, aber die Ausrede krank zieht bei mir nicht.
Liebe Grüße
Galahad
RitaMaria schrieb:Man müsste ihre Geschichte kennen, um zu erahnen, was sie zu dem gemacht hat, was sie geworden sind...
Ignoranz völlige Ignoranz. Ich bin sprachlos. Ich weiß auch nicht, was man mit den Eltern machen müsste, daß sie begreifen, was sie getan haben. Zu entschuldigen ist das Ganze jedenfalls nicht. Wenn ich soetwas mitbekommen würde - ich könnte nicht einfach zuschauen oder ignorieren.Camajan schrieb:...
Aber ich bleibe trotzdem ratlos, fassungslos.
Warum?
Die Eltern, die Verwandten, die Behörden - wie konnten sie so erbärmlich
versagen?
Hallo naivchen,Naivchen schrieb:Ich bezweifel sowieso, das die Strafe , Strafe genug ist, bei den heutigen Knastbedingungen.
Ich bleibe dabei, das man den Eltern dasselbe antuen müßte.
Aber nicht sterben lassen, das wäre zu gnädig, sondern nach dem "Aufpäppeln", die gleiche Tortour von vorn beginnen.
Dies mein ich auch nicht nur in dem Fall von Jessica, sondern auch in all den anderen Fällen, egal, ob Kinder-oder Tierquäler.
lG. naivchen
Hi Stephan, danke für die Aufklärung. Für mich hast du zu oft Floskeln benutztStephan schrieb:Es geht mir dabei überhaupt nicht um rechtliche Schuld, weder strafrechtlich, noch zivilrechtlich,
Ich muss gestehen, ich kann mit dieser Definition von Schuld alsStephan schrieb:und auch keineswegs ums Moralisieren (siehe mein erster beitrag dazu hier im thread) sondern eben um Schuld im Sinne von Verantwortung und von "Schuldigkeit" - gegenüber dem Opfer.
Woher kennst du ihr Schuldbewusstsein?Stephan schrieb:Sie werden es zu tragen haben, beide, bis an ihr Lebensende.
...ja vielleicht berührt es sie gar nicht...Camajan schrieb:...Woher kennst du ihr Schuldbewusstsein?
Woher weisst du, dass sie überhaupt eins haben?...
es ist nicht unerheblich für mich. Allerdings versuche ich mir schon die Frage dabei zu stellen und auch zu beantworten, warum es nicht unerheblich für mich ist. Alles nur aus generellem Gerechtigkeitsempfinden?Camajan schrieb:Hi Stephan, danke für die Aufklärung. Für mich hast du zu oft Floskeln benutzt
wie "egal wie hoch die Strafe ist", welche die Interpretation nahelegen,
dass es für dich unerheblich ist, wie eine Tat bestraft wird.
hast du jemals jemandem leid zugefügt, ihn stark verletzt? Dich auf diese Weise schuldig gemacht ihm gegenüber?Camajan schrieb:Ich muss gestehen, ich kann mit dieser Definition von Schuld als
"Verantwortung und von Schuldigkeit gegenüber dem Opfer"
leider nichts anfangen.
Ich kenne es nicht. Ich kann dir nicht sagen, ob sie eins haben.Camajan schrieb:Woher kennst du ihr Schuldbewusstsein?
Woher weisst du, dass sie überhaupt eins haben?
Ja, ich versuche, mit ihnen zu fühlen. Ein unvollständiger und kaum von mit Erfolgswahrscheinlichkeit versehener Versuch, gewiß, denn ich kenne ihre Lebensgeschichte nicht, wie RitaMaria ganz richtig angemerkt hat.Camajan schrieb:Ich denke, du versetzt dich hier insgeheim in ihre Rolle und
bewertest, wie du selbst an ihrer Stelle diese Schuld tragen würdest.
? Ich habe doch diesbezüglich (noch) gar nichts eingeschätzt oder beurteilt?Camajan schrieb:Das überträgst du dann auf die Täter. Das würde ich nicht tun,da es zu völlig falschen Einschätzungen führen könnte.
(Und in diesem Fall auch dazu führt, behaupte ich.)
Stephan schrieb:Hallo naivchen,
das ist selbstgerechte Empörung. "Auge um Auge" - bis die ganze welt blind ist.
Es ist so einfach, für mich, für dich, für jeden hier, den Stab zu brechen über die Täter, gerade, wenn die Tat so grausam ist.
ich kann deine Forderung verstehen und nachvollziehen. Aber du bist mit diesem Denken dann bereits in der Denke der Täter gefangen, du bist dann mittendrin. Du möchtest ihnen dasselbe antun. (weil du meinst, einen Grund dafür zu haben, es zu dürfen). Dieselbe Grausamkeit, die du bei ihnen so vehement ablehnst - du akzeptierst sie andererseits, ja forderst sie sogar: als vermeintlich gerechte Strafe für sie.
Es müßte dann auch konsequenterweise für alles und jedes gelten - für solch schlimme Verbrechen, ebenso wie für kleine , ganz alltägliche Leidzufügungen.
Hast du noch nie jemandem weh getan, ihn verletzt, Schuld auf dich geladen?
Wäre es eine bessere Welt, wenn jedes Leid, das wir anderen zufügen, uns 1:1 oder gar um ein Mehrfaches vergolten wird?