Rassistisch motivierte? Straftat und Rassismus in unserem Denken?

ja, weil Papa Staat erziehen möchte. leider ist Papa Staat aber ein Kinderschänder. Ich verstehe was du, ich, wir alle unter Mord verstehen, aber es will mir nicht eingehen, was die Feststellung des rassistischen Mordes - den sich manche dann als besonders niederträchtig vorstellen - für weitere Konsequenzen haben sollte, als der Mord aus Liebeskummer. Welche Gründe die Befriedigung meines Mordens haben, wird doch spätestens an diesem Beispiel hinfällig, es ist uns ja ohnehin nicht zugänglich.

Ob da juristisch ein Unterschied gemacht wird, weiß ich nicht.

Aber Du schreibst ja selbst, dass Du Dich auf ein breiteres Feld beziehst - und das tue ich auch. In meiner persönlichen Bewertung macht es einen Unetrschied - wobei ich ausdrücklich NICHT wünsche, dass mein persönliches Empfinden Grundlage einer judikativen und/oder exekutiven Rechtsprechung würde.

ich bin kein Jurist. ich mutmaße hier auch nur - find ich aber nicht schlimm, weil meine Argumente sich ohnehin auf ein breiteres Feld beziehen.

Ich verstehe, was Du meinst. Dann können - oder sollten sogar - wir die jusristische Sicht aber ausklammern und nur z.B. über das persönliche Rechtsempfinden reden.
 
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In der italienischen Kleinstadt Fermo wurde ein nigerianischer Flüchtling umgebracht.

http://www.spiegel.de/panorama/just...ner-strasse-zu-tode-gepruegelt-a-1101806.html



Es steht allerdings Aussage gegen Aussage. Der Tatverdächtige stellt es folgendermaßen dar:



Wenn Ihr das so lest, wie bewertet Ihr das geschehen? Wem glaubt Ihr mehr? Hat der tatverdächtige Eurer Ansicht nach korrekt gehandelt - zumindest anfänglich? Ist seine Notwehr-Behauptung für den ersten Schlag glaubwürdig Eurer Meinung nach? Oder war das ganz einfach eine rassistisch motivierte Gewalttat mit Todesfolge?

Und nun stellt Euch vor, die Situation wäre umgekehrt. Also, dass der Nigerianer den Italiener umgebracht hat, und hinterher aussagt, dass dieser Autos verdächtig inspiziert habe etc. Würde Eure Bewertung der Situation anders aussehen? Würde jetzt der Tatverdächtige mehr oder weniger Euer Glauben bekommen?

Hi Joey


Wenn Ihr das so lest, wie bewertet Ihr das geschehen?


Es ist schade, dass die Darstellung der anderen Zeitung nicht gleich übersetzt mitgeliefert wurde, das könnte das Bild abrunden.

Daher möchte ich das jetzt gar nicht bewerten, -bis auf natürlich dass es erschütternd ist, was diesem Ehepaar wiederfuhr- , sondern einfach mal einige Eindrücke schildern ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit, versteht sich.



Wem glaubt Ihr mehr?

Ich glaube der Darstellung der Frau mehr. Die Physiognomie des Verstorbenen gibt für mich einen sehr entspannten, freundlichen Charakter wieder. Die Tatsache, dass sie aus Nigeria vor den brutalen Boko Haram in eine christliche Einrichtung geflohen sind legt nahe, dass es sich um gläubig praktizierende Christen handelt, für die es untypisch ist, schon gar nicht mit Ehefrau zusammen dubios auf Parkplätzen nach Autos zu schauen, die sie ggf. mitgehen lassen könnten. Ich denke, sie sind aggressiv provoziert worden und glaube auch, dass der Mann ehrverletzt auf die Beschimpfung seiner Frau, sie sei ein Affengesicht reagierte. Wie heftig das war lässt sich natürlich nicht ermessen. Trotzdem wäre verbalaggressive Wehrhaftigkeit in so einem Moment völlig normal und menschlich.


Hat der tatverdächtige Eurer Ansicht nach korrekt gehandelt - zumindest anfänglich?

Der Tatverdächtige ist ein bereits bekannter Gewaltverbrecher, in anderen Berichten war von Hooligans mit entsprechend nazistischer Gesinnung die Rede, es hatte wohl schon mehrere Bombendrohungen in den Kirchen und Klöstern dieses Ortes gegeben, die Flüchtlinge aufnahmen.

Ich gehe davon aus, dass das Ehepaar unschuldig nach dem eigenen Auto Ausschau hielt, die Pöbler das Ehepaar bewusst provozierten... die Suche auch bewusst als möglichen Diebstahl, der folgen würde oder ähnliches interpretierten und der Tatverdächtige die Wehrhaftigkeit des Mannes sehr gerne als Einladung interpretierte, den Mann jetzt wirklich totzuschlagen. Ein Mann, der mehrmals hefitg auf den Kopf einschlägt und tritt will töten/vernichten... nicht bloss warnen.



Ist seine Notwehr-Behauptung für den ersten Schlag glaubwürdig

Für mich bei dem Ausschnitt an Darstellungen nicht, siehe Antwort auf die erste Frage.


Oder war das ganz einfach eine rassistisch motivierte Gewalttat mit Todesfolge?

Davon gehe ich stark aus, da die Beschimpfung zB. "Affengesicht" fiel und der Verdacht, das Ehepaar hätte irgendwas illegales im Schilde geführt einfach mit einem Notruf der Polizei hätte beantwortet werden können/müssen/sollen.


Und nun stellt Euch vor, die Situation wäre umgekehrt. Also, dass der Nigerianer den Italiener umgebracht hat, und hinterher aussagt, dass dieser Autos verdächtig inspiziert habe etc. Würde Eure Bewertung der Situation anders aussehen? Würde jetzt der Tatverdächtige mehr oder weniger Euer Glauben bekommen?

Ich finde gerade den Filmriss, den diese Vorstellung in mir verursacht krass, weil mir die Situation umgekehrt sehr unwahrscheinlich, eigentlich einfach irreal erscheint, ist einfach nicht geläufig.

Aber gesetzt den Fall, es würde sich exakt so abspielen wäre das für mich gleichermassen unglaubwürdig, sprich genauso eine aus Hass gespeiste Tat mit gezieltem Vernichtungswillen... der ausgesprochene Verdacht, hier hätten Leuts kriminelle Absichten genauso eine Ausrede, denn die Wahl des Friedens wäre in so einem Fall schlicht die Polizei oder Notruf zu verständigen.
 
(...) nämlich warum ich der Meinung bin, dass die "rassistische Handlung" eines Menschen nichts ist, das den Staat, oder andere Personen etwas angeht.

Die Gedanken sind frei,
niemand kann sie erahnen.
Sie fliegen vorbei,
wie nächtliche Schatten *sing*

Ein schönes Lied, wie ich finde, und der Text ist wahr.

Ich stimme Deinem Satz hier aber nur bedingt zu. Denn, aus der rassistischen Haltung entspringen eben mitunter auch Nachteile für Menschen anderer Rasse, die diese nicht "verdienen", denen sie aber auch nicht so einfach ausweichen können.

Ob jemand denkt "Sch... Neger" oder ähnliches... darauf hat niemand Einfluss. Wenn aus diesem Denken aber Handlungen folgen, die auch klar auf diese Art zu denken zurückzuführen sind, so werden die gedanken eben "sichtbar" und auch kritisierbar.

Manche Menschen glauben, sobald sie so etwas vages wie Rassismus in der Nase haben, dürften sie sich erlauben Gewalt anzuwenden, andere Menschen wieder in Reih und glied der Political correctness zu zwingen, ich sehe das anders.

Von was für einer Gewalt redest Du hier? Ich erlaube mir zu widersprechen, bzw. es anzumerken, wenn ich Rassismus in meiner Nähe erahne. Fällt das für Dich auch schon unter Gewalt?
 
Das Beispiel mag ungeeignet sein. Mir geht es auch nicht umbedingt um das Beispiel, sondern um das Gedankenexperiment, die Situation neu zu überdenken, wenn die Rollen vertauscht sind. Und das sollte man m.M.n. nicht nur in diesem Fall tun, sondern in jedem Fall, der einem so begegnet.

Ja, sehe ich auch so, finde es auch eine gute Idee, darüber zu reflektieren, gerade weil in unseren Medien oft tendenziös diskriminierend geschrieben wird, wenn der Fall nicht so eindeutig erscheint wie bei diesem Beispiel. Gerade erst sah ich ein Video, wo ein Schwarzer von Polizisten erschossen wurde. Allerdings sagte derjenige selbst, dass er eine Waffe habe. Vielleicht dachten die Polizisten, dass er die Waffe zieht, als er die Ausweise zeigen sollte/wollte. Das wäre jetzt ein Grenzfall, wo genau diese Grundfrage auftaucht, ob es eine womöglich rassistisch motivierte Erschießung war oder einfach Panik der Polizisten.
 
Ja, sehe ich auch so, finde es auch eine gute Idee, darüber zu reflektieren, gerade weil in unseren Medien oft tendenziös diskriminierend geschrieben wird, wenn der Fall nicht so eindeutig erscheint wie bei diesem Beispiel. Gerade erst sah ich ein Video, wo ein Schwarzer von Polizisten erschossen wurde. Allerdings sagte derjenige selbst, dass er eine Waffe habe. Vielleicht dachten die Polizisten, dass er die Waffe zieht, als er die Ausweise zeigen sollte/wollte. Das wäre jetzt ein Grenzfall, wo genau diese Grundfrage auftaucht, ob es eine womöglich rassistisch motivierte Erschießung war oder einfach Panik der Polizisten.

ich habe aber auch gehört das dort wohl jeder eine Waffe besitzt, in USA ist das nicht so selten.
Wenn das hier in D zB wäre, würde ich das ansatzweise nachvollziehen können, die Gedanken, doch die Tata nicht.
 
Die Gedanken sind frei,
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Ein schönes Lied, wie ich finde, und der Text ist wahr.

Ich stimme Deinem Satz hier aber nur bedingt zu. Denn, aus der rassistischen Haltung entspringen eben mitunter auch Nachteile für Menschen anderer Rasse, die diese nicht "verdienen", denen sie aber auch nicht so einfach ausweichen können.

Ob jemand denkt "Sch... Neger" oder ähnliches... darauf hat niemand Einfluss. Wenn aus diesem Denken aber Handlungen folgen, die auch klar auf diese Art zu denken zurückzuführen sind, so werden die gedanken eben "sichtbar" und auch kritisierbar.

Von was für einer Gewalt redest Du hier? Ich erlaube mir zu widersprechen, bzw. es anzumerken, wenn ich Rassismus in meiner Nähe erahne. Fällt das für Dich auch schon unter Gewalt?

schönes Lied - in meiner Welt sind aber nicht nur die Gedanken frei ;)

ich glaube da kommt ins Spiel was ich oben schon angedeutet habe, als ich meinte nur Gesetze können als "rassistisch" verurteilt werden, dann nämlich wenn öffentliche Güter in einer ausschließlichen Weise verteilt werden, wie es in einer Demokratie der Fall ist, in der der staatsbürger eine andere Rechtspersönlichkeit ist, als ein sogenannter "Ausländer". dieser republikanische Rassismus ist jeder Demokratie wesentlich und lässt die rechten und linken populistischen radikaldemokratischen Bewegungen nicht als Negativ-Erscheinungen verstehen, sondern als höchster Ausdruck des demokratischen Staates.

Sobald dem einzelnen etwas weggenommen wird, um es im "brüderlichen Geiste" der Demokratie zu verteilen, werden diese Gesetze zu rassistischen Gesetzen, im sinne von exklusiven Rechten.

In einer herrschaftslosen Welt in der es einzig und allein definierte eigentumsrechte gibt, gibt es auch keine rassistischen Gesetze. wie ich aber mit meinem eigentum verfahre, bleibt einzig und allein mir selbst überlassen und geht niemand anderen als mich und jene an, denne ich mich freiwillig, oder aus liebe verpflichtet habe, wenn überhaupt. Auf dieser ebene kann es keinen Rassismus mehr geben. Wenn ein Weißer mit mir Geschäfte machen will und ich weigere mich aufgrund seiner Hautfarbe, ist das nicht rassistisch, es ist schlicht und einfach nicht relevant - was nicht bedeutet, dass es wirtschaftlich sei.

wenn du meinst mich deshalb ansprechen zu müssen, ist es nicht gewaltsam, ich werde dir dann eben meine Meinung geigen. Mich aber bereits zu bedrohen ist ein handelnder Akt und ich werde mein eigentum (in diesem Fall mich selbst) beschützen.
 
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Das, was Rassisten eben als "andere Rasse" betrachten.
Hier ist es definiert
https://de.wikipedia.org/wiki/Rasse

https://de.wikipedia.org/wiki/Rassentheorie
In der Biologie wird die Art Homo sapiens heute weder in Rassen noch in Unterarten unterteilt. Molekularbiologische und populationsgenetische Forschungen seit den 1970er Jahren haben gezeigt, dass eine systematische Unterteilung der Menschen in Unterarten ihrer enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen Populationen nicht gerecht wird. Zudem wurde herausgefunden, dass der größte Teil genetischer Unterschiede beim Menschen innerhalb einer geographischen Population zu finden ist. Die Einteilung des Menschen in biologische Rassen entspricht damit nicht mehr dem Stand der Wissenschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus
Menschen mit rassistischen Vorurteilen diskriminieren andere aufgrund solcher Zugehörigkeit, institutioneller Rassismus verweigert bestimmten Gruppen Vorteile und Leistungen oder privilegiert andere. Rassistische Theorien und Argumentationsmuster dienen der Rechtfertigung von Herrschaftsverhältnissen und der Mobilisierung von Menschen für politische Ziele.

Rassismus ist es, wenn jemand meint, weil jemand eine dunkle Hautfarbe hat, sei er dümmer als Menschen mit heller Hautfarbe. So als würde die Hautfarbe hier einen Einfluss auf den IQ eines Menschen nehmen.

Kein Rassismus ist es, wenn objektiv festgestellt werden kann, dass z.B. die Fertilitätsrate in Afrika weitaus höher ist als in Europa. https://de.wikipedia.org/wiki/Zusammengefasste_Fruchtbarkeitsziffer
 
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