Rassismus in der Esoterik?

KZs also nix anderes als Robinson-Clubs... vielleciht sollten wir dem Adi noch ein denkmal setzen...zu Kotzen.

Besuchen sie den Erlebnissferien Ort Bergen-Belsen, geniessen sie sie das Gemeinschaftsgefühl in rustikalen, gut gelüfteten Massenunterkünfte, erleben sie mit ihren Freunden und bekannten fröhliche Märsche hin zu einem Abwechslungsreichen Animationsprogramm, gehen sie bis an ihre Grenzen und darüber hinaus, kommen sie in den Genuss der neusten Experimentellen Medizin und verliehren sie dabei noch ihr Übergewicht...

die Kosten belaufen sich auf ihr Körperhaar, allfällige Zahnplomben und ihr Leben

(PS: wer nicht merk dass es sich hier um bitteren Sarkasmus handelt, der sollte ein Bungjee Sprung für Fortgeschrittene besuchen: mit dem Seil um den Hals)
 
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Kommt Leute., auch Steiner hätte Bergen-Belsen nicht akzeptiert.
Okay, er hat fahrlässige Aussagen gemacht. Und er hat diese unsägliche Theorie der Wurzelrassen zeitweilig angenommen. Er hat das aber auch wieder zurückgenommen.
Es irrt der Mensch so lange er strebt.

!997 wurde Steiners Werk (89000 Seiten) überprüft. Und man fand 69 Seiten, die rassistisch bedenklich waren. Davon 16 Seiten, die nach niederlänidschem Recht heute strafbar wären. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Anthroposophie#Kritik_an_Steiners_Anthroposophie

Ich denke, dass Steiner in einem rassistischen Umfeld lebte, wie es halt in den 30ern üblich war.

Und das, obwohl er aus meiner Sicht spirituell oft im Irrtum war. Aber, ein Nazi war er nicht.

:)

crossfire
 
Ich denke, dass Steiner in einem rassistischen Umfeld lebte, wie es halt in den 30ern üblich war.

tolle Entschuldigung... wie kommt es dann das z.b. Leute wie Kurt Tucholsky sich so wehement gegen Rassismus ausgesprochen haben, obwohl sie auch in den 30igern Lebten?

und was sagt das über die Denkfähigkeit eines Menschen aus, der, nur weil es zu seinem Umfeld passt, jeden Blödsinn des Umfeldes nachplappert? :rolleyes:

lG

FIST, der mit dem Rückgrad
 
Apropoz Tucholsky.. seine Kritik an Steiner hätt auch gut zu anderen Wörterschwinger in dieser Zeit passen können

„Rudolf Steiner, der Jesus Christus des kleinen Mannes, ist in Paris gewesen und hat einen Vortrag gehalten. […] Ich habe so etwas von einem unüberzeugten Menschen überhaupt noch nicht gesehen. Die ganze Dauer des Vortrages hindurch ging mir das nicht aus dem Kopf: Aber der glaubt sich ja kein Wort von dem, was er da spricht! (Und da tut er auch recht daran.) […] Wenns mulmig wurde, rettete sich Steiner in diese unendlichen Kopula, über die schon Schopenhauer so wettern konnte: das Fühlen, das Denken, das Wollen – das ‚Seelisch-Geistige‘, das Sein. Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen. Man sagt, Herr Steiner sei Autodidakt. Als man dem sehr witzigen Professor Bonhoeffer in Berlin das einmal von einem Kollegen berichtete, sagte er: ‚Dann hat er einen sehr schlechten Lehrer gehabt -!‘ Und der Dreigegliederte redete und redete. Und [der bekannte Journalist Jules] Sauerwein übersetzte und übersetzte. Aber es half ihnen nichts. Dieses wolkige Zeug ist nun gar nichts für die raisonablen Franzosen. […] Die Zuhörer schliefen reihenweise ein; dass sie nicht an Langeweile zugrunde gingen, lag wohl an den wohltätigen Folgen weißer Magie. Immer wenn übersetzt wurde, dachte ich über diesen Menschen nach. Was für eine Zeit -! Ein Kerl etwa wie ein armer Schauspieler […], Alles aus zweiter Hand, ärmlich, schlecht stilisiert … Und das hat Anhänger -! […] Der Redner eilte zum Schluss und schwoll mächtig an. Wenns auf der Operettenbühne laut wird, weiß man: Das Finale naht. Auch hier nahte es mit gar mächtigem Getön und einer falsch psalmodierenden Predigerstimme, die keinen Komödianten lehren konnte. Man war versucht zu rufen: Danke – ich kaufe nichts.“

Tucholsky über Steiner, in der Weltbühne 3. Juli 1924
 
tolle Entschuldigung... wie kommt es dann das z.b. Leute wie Kurt Tucholsky sich so wehement gegen Rassismus ausgesprochen haben, obwohl sie auch in den 30igern Lebten?

und was sagt das über die Denkfähigkeit eines Menschen aus, der, nur weil es zu seinem Umfeld passt, jeden Blödsinn des Umfeldes nachplappert? :rolleyes:

lG

FIST, der mit dem Rückgrad


Ach du rückgrathaltiger Fist,

nein es ist keine Entschuldigung für Steiner. Es ist nur Verstehen.
Tucholsky, den ich mehr als Steiner schätze, war ein politischer Mensch.
Steiner spielte mit der Akasha-Chronik rum.
Es ist der Fokus, der den Unterschied macht.
Steiner war wie die meisten Esos. Er sah was und interpretierte es so, wie er aus seiner Weltsicht glaubte. Und diese Weltsicht war eben zeitgeistig beeinflusst.
Wie halt die meisten Channelings heute noch rassistisch sind. Denn, sie machen einen Unterschied zwischen den Erwählten und dem Rest. Ist rassistisch.
Aber, Steiner war kein Nazi. Vielleicht ein Rassist. Vielleicht aber auch einfach ein zerrissener Mensch.

:)

crossfire

 
Sein "Gesit" ist in den 30-ern sicher umgegangen, das streitet keiner ab und die Geschichte zeigt´s ja eider...er starb 1925...


http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Steiner
Im Übrigen haben sich schon im 19.Jh leute für die Gleichberechtigung der Schwarzen und das Verbot der Sklaverei ausgesprochen. Von all dem scheint er wohl nix mitgekriegt zu haben....

Sage
 
Zitat:
»Wir wollen eine Kultur begründen, die den Erdball umspannt, ohne Unterschied von Rasse, Geschlecht, Beruf und Bekenntnis.«

Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophie, am 1.2.1906


Seiner hat ja auch sowas gesagt. War halt ein Mensch. Zerrissen zwischen Furchtbar und Großartig.

:)

crossfire
 
Shimon es ist richtig, dass einige Anthroposophen sich durch das mythologische Weltbild der Nazis angezogen fühlten. Und die Anthroposophen Probleme haben sich damit auseimnanderzusetzen - allerdings gabe es welche die es taten dazu gehörte z.B. Arfst Wagner, Uwe Werner, Lorenzo Ravagli, Hans-Jürgen Bader.

Auch haben sich einige mit der Rassismus-Kritik an der Anthroposophie beschäftigt und einige Stellen aus seinem Werk herausgesucht, die sich mit "Rassen" beschäftigen, oder die auf seine Einstellung zum "Rassismus" hinweisen.

http://www.anthroposophy.com/aktuelles/ueberw.html


LGInti

... danke für die hinweise, habe mich so intensiv damit bisher nicht beschäftigt...
 
@ Fist - sind Zeitzeugen glaubhafter in ihrer Beurteilung oder hat Tucholkys Kritik irgendeine handfeste Aussage?

Tucholsky kritisiert hier nicht die Inhalte von Steiners Werk sondern bezeichnet sie lediglich als wolkig, was auch immer das heißen mag. Naja zumindest kritisiert er bei ihm nicht dessen Rassenverständnis, sondern wundert sich nur darüber dass Franzosen (sehr pauschal als raisonable bezeichnet - könnte man eine solche generalisierte Beurteilung eines Volkes vielleicht als rassistisch bezeichnen?) reihenweise bei seinen Vorträgen einschlafen. Wenn er dies nur als Ergebnis der Langweiligkeit des Redners einstuft ist das eine sehr kurzsichtige Beurteilung, denn es könnte auch an den Fähigkeiten der Zuhörer liegen.

Ich schätze Tucholky sehr in seinen Überlegungen zu politischen und gesellschaftlichen Themen aber im Bereich der religiösen und spirituellen Themen hat er mir nichts zu sagen.

LGInti
 
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Also, Tucholski kritisiert hier doch etwas mehr, nämlich Steiner als Menschen, nach dem Eindruck, den der bei ihm hinterlassen hat.

Gut, er hat ihn nur einmal gesehen, und ich war selbst nicht dabei etc. pp., aber
"Ich habe so etwas von einem unüberzeugten Menschen überhaupt noch nicht gesehen. Die ganze Dauer des Vortrages hindurch ging mir das nicht aus dem Kopf: Aber der glaubt sich ja kein Wort von dem, was er da spricht!"
- ich hab schon einiges Vertrauen in Tucholskis Wahrnehmung, und das was er da schreibt gibt mir zu denken.

Und Steiners Werk als "wolkig" zu bezeichnen ist ja wirklich freundlich und milde. Mir fallen da eher Adjektive wie "total durchgeknallt" ein.
 
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