Ramana Maharshi

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Hallo wren

Ich denke durch Nichtstun passiert gar nichts. Wenn man wirklich nur ist (im Sinne von Sein), dann kommt alles an die Oberfläche, was man sonst mühsam unterdrückt hat. Dann ist nichts mit lustig sein, sondern dann ist Leiden angesagt.

Wenn man Jahrzehnte lang alle Verletzungen hinuntergeschluckt hat, und das tun wir alle, dann kann man nicht so tun, als ob da nichts wär. Was meinst Du wie es innen in uns aussieht?

Und was verstehst Du unter Askese? Enthaltsamkeit? Ich empfinde Enthaltsamkeit nicht als Askese sondern als äusserst angenehm. Und zwar aus dem Grund, weil mich Sex überhaupt nicht mehr interessiert.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo wren

Ich denke durch Nichtstun passiert gar nichts. Wenn man wirklich nur ist (im Sinne von Sein), dann kommt alles an die Oberfläche, was man sonst mühsam unterdrückt hat. Dann ist nichts mit lustig sein, sondern dann ist Leiden angesagt.

Wenn man Jahrzehnte lang alle Verletzungen hinuntergeschluckt hat, und das tun wir alle, dann kann man nicht so tun, als ob da nichts wär. Was meinst Du wie es innen in uns aussieht?

Und was verstehst Du unter Askese? Enthaltsamkeit? Ich empfinde Enthaltsamkeit nicht als Askese sondern als äusserst angenehm. Und zwar aus dem Grund, weil mich Sex überhaupt nicht mehr interessiert.

Alles Liebe. Gerrit

ich habe erfahren, dass durch Nichtstun genauso so viel passiert, wie durch Tun


Leiden?


in mir ist seit Kindheit eine innewohnende Traurigkeit zuhause.


Bis zehn wollte ich ins Kloster und zog Märtyrergeschichten von Christen in Löwengruben und so nacheinenander rein


Bis ich erkannt habe, Traurigkeit ist Verstand



und hat nichts mit Sex oder Enthaltsamkeit zu tun
 
Hallo wren

Heilungsprozesse sind immer schmerzhaft. Und wenn man nicht den Mut hat sich zu öffnen, alle Gefühle zuzulassen, auch die traurigen, wut- angst- und hassbesetzten Gefühle, dann wird es keine Heilung geben.

Was auf dem spirituellen Weg, dem Weg der Heilung, passiert, ist folgendes: Als erstes verschwindet das sinnliche Begehren. Als zweites verschwinden alle negativen Emotionen (Hass, Angst, Trauer, Wut, Neid...). (weitere Veränderungen siehe hier)

ich habe erfahren, dass durch Nichtstun genauso so viel passiert, wie durch Tun

Mag sein, dass das für dich gilt. Ich habe andere Erfahrungen gemacht. Was hat sich bei dir verändert? Und wie sah dieses Nichtstun aus? Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es ohne Leiden ging.

in mir ist seit Kindheit eine innewohnende Traurigkeit zuhause.

Das kenne ich auch sehr gut. Mir geht es ebenso. Aber mir ist es einmal gelungen, sie vollkommen abklingen zu lassen. Es war zu jener Zeit, als ich den gleichen Weg beschritt, den ich jetzt auch beschreite. Damals gab es Seligkeit statt Traurigkeit. Aber leider habe ich durch meine Unreife alles wieder verloren.

Bis ich erkannt habe, Traurigkeit ist Verstand

Ist Traurigkeit nicht eher eine emotionale Geschichte und damit nicht eher im Herzen bzw. in der Magengegend zu Hause als im Verstand?

und hat nichts mit Sex oder Enthaltsamkeit zu tun

Das meiste Leid hat mit Sex zu tun. Es ist nur den meisten nicht bewusst. Sexuelle Energie ist Lebensenergie und ausschliesslich zur Zeugung gedacht. Vergeude ich diese Energie für andere Zwecke, so leidet die Lebensqualität beträchtlich darunter.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo wren

Heilungsprozesse sind immer schmerzhaft. Und wenn man nicht den Mut hat sich zu öffnen, alle Gefühle zuzulassen, auch die traurigen, wut- angst- und hassbesetzten Gefühle, dann wird es keine Heilung geben.

Was auf dem spirituellen Weg, dem Weg der Heilung, passiert, ist folgendes: Als erstes verschwindet das sinnliche Begehren. Als zweites verschwinden alle negativen Emotionen (Hass, Angst, Trauer, Wut, Neid...). (weitere Veränderungen siehe hier)



Mag sein, dass das für dich gilt. Ich habe andere Erfahrungen gemacht. Was hat sich bei dir verändert? Und wie sah dieses Nichtstun aus? Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es ohne Leiden ging.



Das kenne ich auch sehr gut. Mir geht es ebenso. Aber mir ist es einmal gelungen, sie vollkommen abklingen zu lassen. Es war zu jener Zeit, als ich den gleichen Weg beschritt, den ich jetzt auch beschreite. Damals gab es Seligkeit statt Traurigkeit. Aber leider habe ich durch meine Unreife alles wieder verloren.



Ist Traurigkeit nicht eher eine emotionale Geschichte und damit nicht eher im Herzen bzw. in der Magengegend zu Hause als im Verstand?



Das meiste Leid hat mit Sex zu tun. Es ist nur den meisten nicht bewusst. Sexuelle Energie ist Lebensenergie und ausschliesslich zur Zeugung gedacht. Vergeude ich diese Energie für andere Zwecke, so leidet die Lebensqualität beträchtlich darunter.

Alles Liebe. Gerrit



Hallo Gerrit

zuerst eine technische Frage: Wie schaffst du es, Abschnitte zu zitieren? Würde ich auch gerne lernen...

Also das Nichtstun bezog sich bei mir auf den rein praktischen Alltag und nicht auf spirituelle Praktiken. Da ich aber vorwiegend aus meinem Alltag Erkenntnisse schöpfe, ziehe ich da durchaus Parallelen.

Natürlich bringt auch mir der Alltag nur dann Erkenntnisse, wenn ich ihn betrachte, bewusst erlebe. So gesehen, tue ich nicht nichts, wenn ich nichts tue und manchmal strengte es mich sogar sehr an, nichts zu tun. Nichtstun kann dann auch in Demut münden, dass nicht alles machbar ist..............schon gar nicht durch den Verstand

und da wäre ich bei der Traurigkeit. Wenn ich meiner Traurigkeit entlanggehe, lande ich immer im Verstand. Traurigkeit ist wie Wut oder Angst ein Aufbäumen des Verstandes gegen das was ist.

was den Sex betrifft. Für mich ist Sex eine Möglichkeit, meinen Körper zu erfahren. Mich mit dem Körper überhaupt abzufinden. Ich hatte immer Zeiten, in denen ich keinen Sex hatte. Das hat sich aber einfach so ergeben, und ich hatte kein Problem damit. Noch heute geniesse ich Sex sehr, wenn er sich mir anbietet, aber ich suche ihn nicht.
Auch da habe ich für mich festgestellt, dass nicht Sex mir Energie raubt, sondern der Verstand, wenn er einsetzt (Eifersucht/Scham, etc.)


Wenn einige Religionen sich gegen die Zügellosigkeit aussprechen, könnte das vielleicht auch fehlinterpretiert in Enthaltsamkeit umgewandelt worden sein? Könnte es nicht auch sein, dass damit ursprünglich gemeint war, dass man lernen soll, sich allem bewusst, aufmerksam - eben nicht zügellos - hinzugeben?

Das sind für mich alles Fragen, Gerrit. Ich habe da keine Antworten und würde dir darum auch nie von deinem Weg abraten wollen. Versteh mich also nicht falsch.
 
Hallo wren

Wie schaffst du es, Abschnitte zu zitieren?

Wenn ich zum Thema antworte, gibt es über dem Antwortfeld, unter Schriftart und Farbe, eine Reihe mit verschiedenen Buttons, die man für verschiedene Funktionen nutzen kann. Den Button ganz rechts, dieses weisse Blatt mit dem Häkchen nach unten, kann man nutzen, um Zitate einzufügen.

Dazu musst Du mit dem Mauszeiger über den Text fahren, den Du als Zitat einfügen möchtest und dann auf den Button "Zitat einfügen" klicken.

Nichtstun kann dann auch in Demut münden.

Das mit der Demut gefällt mir.

was den Sex betrifft. Für mich ist Sex eine Möglichkeit, meinen Körper zu erfahren.

Natürlich kann man durch den Sex den Körper erfahren. Aber immer nur für sehr kurze Zeit. Was meinst Du, was man erst erfahren kann, wenn man enthaltsam lebt. Nicht sofort, aber nach einigen Monaten Enthaltsamkeit ist man voller Energie und fühlt eine sehr grosse Lebensfreude.

Wenn einige Religionen sich gegen die Zügellosigkeit aussprechen, könnte das vielleicht auch fehlinterpretiert in Enthaltsamkeit umgewandelt worden sein? Könnte es nicht auch sein, dass damit ursprünglich gemeint war, dass man lernen soll, sich allem bewusst, aufmerksam - eben nicht zügellos - hinzugeben?

Die Religionen unterscheiden zwischen dem normalen Menschen, dem sie Zurückhaltung und den Mönchen, denen sie Enthaltsamkeit empfehlen. Buddha sagt, dass man als "Laie", also Nichtmönch, zwar auch recht glücklich werden kann, dass aber so etwas wie Erleuchtung für Laien nicht möglich ist.

Alles Liebe. Gerrit
 
yoga verwirklicht etwas anderes, als z.b. die lehre von RM

man muss sich mal darüber klar werden, daß es verschiedene techniken oder verwirklichungen gibt ... konzentriert man sich auf ZEN oder diese andere geschichte, kommt man zu erkenntnissen und verwirklichungen wie etwas @fckw ... das ist auch gut

ZEN sagt etwa: die konzentration auf das JETZT ist der schlüssel ... jeder gedanke, jede illusion, jeder wunsch usw. stört nur, und führt in einen leidenszustand ... ZEN führt in eine realisation eines NICHTS, erweckt die kundalinishakti und führt zu einer art erleuchtung, welche eine rückkehr unmöglich macht

meiner ansicht nach sollte man aber "willkürlich" zwischen den bewusstseinzuständen wechseln können ... wie auf einer skala die man beliebig und nach geschmack einstellt

RM sagt nicht viel anderes als ZEN ... eigentlich schreibt RM vom ZEN, nur mit dem unterschied des göttlichen selbst ... was im ZEN das "NICHTS" ist, ist bei RM das göttliche selbst ... das ist letzendlich ein erheblicher unterschied ... der RM verwirklichte lebt im göttlichen selbst, und der ewigen freude davon ... dem ZEN mann kann es passieren das er im "NICHTS" lebt

der yogi macht etwas völlig anderes ... yoga zieht prana an sich heran ... das prana des hathayoga ist wiederrum rein anderes prana, als das des rajayoga

das prana des hathayoga, ist das prana der macht über die materie ... ein hathayogin kann zu einer art der verwirklichung kommen MIT EGO sogar, und trotzdem befreit sein, da er die realisation über den körper, und nicht das denken an sich heranzieht ... allerdings bleibt er, da er materie anwendet auch bis zuletzt in den materie stecken ... aber das stört den hathayogin nicht, da er durch den massiven "pranazuschuss" energetisch derart aufgeladen ist, sodaß es ihm NUR GUT GEHT ... NUR ... aber einem gewissen punkt

und so gibt es fundamental verschiedene verwirklichungen ... ich halte für das beste, man realisiert ALLE ... nur wer kann das schon ?

RM hat natürlich recht wenn er schreibt man sollte die gedanken abweisen, ich halte aber nichts von der gedankenabweisung bis auf NULL gedanken

gedanken haben ganz sicher ihren sinn

meines wissens nach hat RM karmayoga betrieben ... aber ich kenne mich nicht genug mit RM aus
 
Hallo Return

Ich stimme mit dir überein, dass viele Wege nach Rom führen. Was mich bei RM allerdings stört, ist sein Anspruch, dass nur sein Weg der richtige ist.

Ausserdem gefällt es mir nicht, dass er den Yogaweg so negativ darstellt. Dabei ist die Selbstergründung, die RM favorisiert, in meinen Augen nichts anderes als Meditaion.

RM hat ein sehr strenges yogisches Leben geführt. Hat sehr asketisch gelebt und stundenlang meditiert bzw. Selbstergründung betrieben.

Alles Liebe. Gerrit
 
ja

und nicht alle wege führen nach rom, sondern es gibt auch wege, die führen nach moskau und andere nach kalifornien

allen letztendlichen zuständen ist eines gemeinsam ... die befreiende auswirkung

das dumme ist ja der mensch selber, welcher mit seinem gefühlsleben nicht klarkommt und dem anderen lieber ein beinchen stellt, als ihn zu fördern

und auch aus anderen gründen sind praktiken der befreiung entwickelt worden

es gab mal einen grossen yogi, der sagte etwa: " was soll ich im samadhi oder anderen zuständen der glückseligkeit, solange auch nur ein regenwurm noch leidet ? ... ich verzichte"

diese einstellung ist sehr konsequent, und ein entwickelter, welcher rücksichtslos in seine eigene glückseligkeit geht und die anderen zurücklässt, ist ein egoist allererster garnitur ... zu diesen egoisten werde ich gehören

es ist wie wenn jemand auf eine tolle party geht, obwohl draussen leute hungern ... wir sind eben nunmal egoistische drecksärsche
 
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Lotusz schrieb:
Hallo Return

Ich stimme mit dir überein, dass viele Wege nach Rom führen. Was mich bei RM allerdings stört, ist sein Anspruch, dass nur sein Weg der richtige ist.

Ausserdem gefällt es mir nicht, dass er den Yogaweg so negativ darstellt. Dabei ist die Selbstergründung, die RM favorisiert, in meinen Augen nichts anderes als Meditaion.

RM hat ein sehr strenges yogisches Leben geführt. Hat sehr asketisch gelebt und stundenlang meditiert bzw. Selbstergründung betrieben.

Alles Liebe. Gerrit

ja

die leute welche "weiter" sind vergessen dann auch ihren weg dorthin

der beste darin ist jiddhu krishnamurti ... der schreibt etwa: "wozu wollen sie meditieren ? sie sind ohnehin schon dort wo sie hinwollen, nur sie wissen das nicht" ... er selber hat aber ohne ende meditiert

manche von den typen haben leicht einen weg

ist ja auch klar ... ich glaube ganz sachlich und alles bedenkend ist sri aurobindo

so einer wie swami sivananda ist für meine begriffe "abgedreht"
 
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