Ramadan

Inti

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Nordhessen
Hallo Muslimexperten - zur Zeit ist ja Ramadan - es wird tagsüber gefastet und nachts wird gegessen ich frage mich warum solch eine Verschiebung der Essenszeiten Fasten genannt wird. Ich esse abends meist so um 6 zum letzten mal morgends dann meist um 9 etwas - das heißt ich faste jeden Tag für ca. 15 Stunden, das ganze Jahr über - damit habe ich dann 3 Stunden mehr gefastet als Ramandan-faster, die momentan so ca 12 Stunden (wir haben gerade Tag-und-NachtGleiche) fasten.

Könnte es sein, dass es früher ein echtes Fasten war und diese Praxis durch die Erlaubnis Nachts was zu essen aufgeweicht wurde?

LGInti
 
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Derda
Ist deine Frage seriös gemeint? ...
Ja - ich will weder die Muslime noch den Ramadan schlecht machen, jeder soll so leben wie er will - aber ich sehe da Ungereimtheiten, so wie ich das formuliert habe und ich frage mich, ob das eine andere Interpretation des Fastens ist, oder ob es wirklich eine Veränderung innerhalb der Praxis des Ramadans gab.

Oder es könnte ja auch sein, dass das Nicht-Essen am Tage nicht das Wichtige am Ramadan ist, sondern das "Innehalten", dass der Sinn der Veränderung des Tages- und Nachtrhythmus einfach ein Schnitt ist, eine Art Besinnung, ein Nach-Innen-Gehen, eine Veränderung des Alltagstrottes etwas bewirken soll?

LGInti
 
Oder es könnte ja auch sein, dass das Nicht-Essen am Tage nicht das Wichtige am Ramadan ist, sondern das "Innehalten", dass der Sinn der Veränderung des Tages- und Nachtrhythmus einfach ein Schnitt ist, eine Art Besinnung, ein Nach-Innen-Gehen, eine Veränderung des Alltagstrottes etwas bewirken soll?

Ja, dieses Fasten über Tag hat nichts mit dem Reinigungsfasten zu tun, welches wir mitunter praktizieren.

Es geht um bewusste Enthaltung über Tag. Es wird ja auch nicht getrunken und die Raucher verzichten auf ihre Zigaretten. Das ist eine Übung zur Bewusstwerdung und gleichzeitig Verinnerlichung. Die Selbstkontrolle wird geschult. Das abendliche "Fastenbrechen", gemeinschaftliches und üppiges Festmahl, hat eine besondere soziale Bedeutung. Die Essensvorbereitungen, die am Nachmittag beginnen, sind mit Vorfreude verbunden.

Ich selbst habe immer nur einen Tag des Ramadan gefastet, aus Solidarität und um das Gefühl kennenzulernen. Alles tat ich langsamer und bewusster als sonst, ich erlebte ein durchgehendes meditatives Grundgefühl. Die tieferliegenden Empfindungen bekommen Raum...
Wenn man über den ganzen Monat fastet ist das natürlich wesentlich tiefgreifender und prägender. Ich halte es inzwischen für eine gute Schulung.
Kritische Zungen behaupten aber auch, dass diese Fastenpraxis die Gläubigen unter Kontrolle hält...

K.S. :liebe1:
 
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Könnte es sein, dass es früher ein echtes Fasten war und diese Praxis durch die Erlaubnis Nachts was zu essen aufgeweicht wurde?

LGInti

Nein, die Regeln des Fasten ist bestimmt von heiliges Buch. Niemand kann die Regeln von Islam aufweichen. Vielfältigkeit gilt nur für Mithos und Traditionen. Kuran ist eindeutig und einzige wirkliche Quelle von unserer Religon. Denn wir glauben dass Kuran direkt von dem Gott (ohne Apostel,Narrator...) gekommen ist.
Ich bin an Festen jetzt. Und ich bin so gemütlich. behaglich. friedlich. :liebe1:
 
Ich habe gedacht dass das nicht ernst gemeint war... hier kurz die Erklärung und das was ich genau nachgeschlagen habe:

Definition des islamischen Fastens:

In der arabischen Sprache steht das Wort „sijam“ für das Fasten. Vom sprachlichen Aspekt her heißt dies das „Zurückhalten von Wörtern und Taten“… es wird genau überlegt was gesagt und an Taten verrichtet wird. Es heißt z.B.: Same ani-t-ta’am was ungefähr bedeutet sich von der Nahrung zurückzuhalten. Oder ein weiteres Beispiel ist der Satz “Same ’ani-l-kelam“ d.h. sich vom Reden od. dem Sprechen zurückhalten (=schweigen).
In Qur’an steht dass Maryam (Maria), Allahs Wohlgefallen mit ihr, nachdem sie auf wundersame Weise schwanger geworden ist, dass wenn sie jemanden von den Menschen sieht sie sagen soll “Inni nezertu lir-Rahmani sauma …“ hier ist das das Schweigen gleich dem Fasten dargestellt!!! Sure Maryam.

Im islamischen Recht heißt - sijam:
Das bewusste Zurückhalten bei Geschlechtsverkehr und beim Hineintragen von Nahrung in den Körper von Frühmorgens bis Sonnenuntergang um auf diese Weise den Ruf Allahs, subhane, zu folgen od. zu erwidern.
Hier ist klar dass –sijam (das Fasten im islamischen Sinne) einige Bedingungen hat, nämlich die Absicht haben zu fasten und überzeugt sein dass derjenige ein Gebot Gottes/Allahs erfüllt. Wenn sich aber jemand findet der sich bei der Nahrung (Essen u. Trinken) und beim Geschlechtsverkehr (Trieb) zurückhält, also fastet… oder aus einem anderen Grund zu fasten beginnt ohne dabei die Absicht gehabt zu haben oder nicht daran gedacht hat Gottes/Allahs Gebot (hier das Fasten) zu erfüllen so wird derjenige jemand die islamischen Kriterien (Bedingungen) in Bezug auf –sijam (dem islamischen Fasten) nicht erfüllen… was mit anderen Worten heißt dass solches Fasten aufgrund der Definitionen nicht gültig sein kann und nicht aus der islamischen Sicht als Fasten (-sijam) gewertet werden kann.

Ein Gelehrter namens En-Nevevi erklärt das Fasten als: Bestimmtes Zurückhalten zur bestimmten Zeit von bestimmten Menschen bei bestimmten Kriterien (von bestimmten Sachen).

Das Fasten im Monat Ramadan ist ein Fundament des islamischen Glaubens und einer der fünf Pflichten eines jeden Muslims (=Gottergebenen Menschen). In Qur’an steht foglendes:
O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten.
Es sind nur abgezählte Tage. Und wer von euch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten). Und denen, die es mit großer Mühe ertragen können, ist als Ersatz die Speisung eines Armen auferlegt. Und wenn jemand freiwillig Gutes tut, so ist es besser für ihn. Und daß ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr es (nur) wüßtet!
Der Monat Ramadan ist es, in dem der Qur'an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) - Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen - damit ihr die Frist vollendet und Allah rühmt, daß Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein.
Sure El-Bekare, 183-185.

Hier in diesem Qur’an-Versen wird eines klar, nämlich dass das Fasten welches hier verlangt wird nicht nur das Zurückhalten bei Nahrung und Geschlechtsverkehr beinhaltet sondern dass dieses Fasten auf tiefer Überzeugung und festem Glauben beruht welches denjenigen zu der „Taqwa“ (=Gottesfurcht) verhilft. Also das Fasten welches beim Glauben anfängt und bei der Gottesfurcht endet od. zu der Gottesfurcht führt.
Es ist klar dass das Fasten nicht als Ziel hat nicht zu essen, nicht zu trinken oder kein Geschlechtsverkehr zu haben, das ist nur eine von vielen äußerlichen Manifestationen des – sijam. Hinter dem Fasten steckt ein tieferer Sinn… es ist die Möglichkeit und Chance sich in der Selbstkontrolle einzuüben und dies zur Gänze od. teilweise, je nachdem, bei sich zu verinnerlichen und unter Beweis zu stellen… es ist bei Fasten wichtig zu wissen dass Allah, subhane, alle Taten sieht… sich das bewusst werden und sich diese Eigenschaft „aneignen“, diese zu stärken und in die Tat umzusetzen… man kann besser kontrollieren wie es mit der Aufrichtigkeit gegenüber Allah, subhane, steht und sich ebenfalls in dieser Hinsicht einzuüben, einzulernen oder weiterzuentwickeln… das Fasten oder –sijam ist eine Erziehung u. Reinigung des Körpers, der Seele und vor allem des Herzens…
Weiterhin stärkt das Fasten die Beziehung zwischen dem Geschöpf Mensch und seinem Schöpfer, Gott/Allah. … usw.


Das Fasten der Muslime vor der Offenbarung des Fastens zur Zeit Ramadans:
Die Muslime haben noch vor der Offenbarung des Gebotes des Fastens im Monat Ramadan das Fasten gekannt und praktiziert. Es sind zahlreiche authentische Überlieferungen die das untermauern und beweisen. Es wurde zum Beispiel drei Tage in jedem Monat gefastet… auch gibt es Meinungen einiger Gelehrten wo am Tag der Aschura gefastet worden ist. Aus der Überlieferung von Aischa, Allahs Wohlgefallen mit ihr, erfährt man dass der Tag der Aschura in der vorislamischen Zeit gefastet worden ist und zwar auch von den polytheistischen Qurraysch wobei zu erwähnen ist dass Prophet Muhammed, fsai, diesen Tag gefastet hatte und anderen Muslimen anordnete zu fasten… das hat dann auch bis nach der Übersiedlung nach Medina gedauert… als Allah, subhane, das Fasten dann im Monat Ramadan zur Pflicht erlegte und dies offenbarte wurde das Fasten am Tag der Aschura abgeschafft… wer wollte konnte dann freiwillig entscheiden ob er an diesem Tag fastet oder nicht… nach der Meinung einige Gelehrten war dieses Fasten an diesen einen Tag die erste solche Pflicht des Fastens in Islam.

Das Fasten der drei Tage in jedem Monat:
Aus der Überlieferung von Ebu Dawud heißt es dass sowohl das Gebet als auch das Fasten drei Etappen durchlaufen hat um sich auf die Art auf später kommenden geltenden Vorschriften anzugewöhnen oder sich später bei diesen Pflichten leichter zu tun. Denn da liegt die Weisheit dieser drei Etappen… Prophet Muhammed, Friede u. Segen seine auf ihm, fastete solange die drei Tage in jedem Monat und den Tag der Aschura bis Allah, subhane, den Qur’an-Vers offenbarte Sure „O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben,….“ El-Beqare 183

Wie wurde zur Beginn gefastet? :
Nach der Offenbarung der Qur’an-Verse in Bezug auf das Fasten hatte dieses Gebot noch einmal zwei Etappen durchlaufen. Das blieb dann so bis heute in unsere Zeit.
Die erste Etappe war die Pflicht des Fastens wobei man die Möglichkeit gehabt hatte anstatt des Fastens in dem einen Monat täglich einem Armen zum Essen zu geben od. ihn/sie zu ernähren. Das heißt also man konnte in der ersten Etappe des Fastens den einen Tag fasten und am anderen Tag einen armen Menschen für das Essen aufkommen. Man hatte also zwei Alternativen oder zwei Auswahlmöglichkeiten.
Die zweite Etappe hatte dann die Auswahlmöglichkeit derogiert, also eingeschränkt. Das heißt das Fasten allein wurde zur Pflicht… für alle jene die gesund und nicht auf Reise waren. Wenn man das so will war die zweite Etappe eher streng und rigoros da in ihr die Vorschrift des Verbots von Nahrungsaufnahme und Geschlechtsverkehr zur Pflicht wurde. … usw.
 
Kann mir mal jemand erklären, wie festgelegt wird, wann Ramadan stattfindet? Irgendwie kommt es mir so vor, als ob das immer zu anderen Jahreszeiten ist... Ich bin a weng verwirrt...
 
Kann mir mal jemand erklären, wie festgelegt wird, wann Ramadan stattfindet? Irgendwie kommt es mir so vor, als ob das immer zu anderen Jahreszeiten ist... Ich bin a weng verwirrt...

Das können die meisten Moslems offenbar selbst nicht .........

Es geht wohl um das Sichten der Mondsichel im Monat Schabahn , der aber auch mal im August , mal im September beginnt.
Und weil sich keiner auskennt sitzt ein Heer von Sternenguckern da und ist mit der Beobachtung des Mondes beschäftigt. Irgendwann sagt dann ein Mullah
" jetzt ", und dann fängt Ramadan an , Bzw. hört es auf.

Ich hab das selbst mal in Marokko und einmal in Pakistan erlebt.
Übrigens nehmen die meisten während das Ramadan zu, und müssen hinterher
Fasten:) .

Für dieses Jahr schaut es vorraussichtlich so aus :

erster Tag: 13. September 2007; letzter Tag: 12. Oktober 2007 , was jeweils
die Tage sind an denen man von Neumond zu Neumond die kleinste/ schmalste Mondsichel sehen kann
 
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Nein, die Regeln des Fasten ist bestimmt von heiliges Buch. Niemand kann die Regeln von Islam aufweichen. Vielfältigkeit gilt nur für Mithos und Traditionen. Kuran ist eindeutig und einzige wirkliche Quelle von unserer Religon. Denn wir glauben dass Kuran direkt von dem Gott (ohne Apostel,Narrator...) gekommen ist.
Ich bin an Festen jetzt. Und ich bin so gemütlich. behaglich. friedlich. :liebe1:

aber was macht das denn dann für einen sinn, wenn man eh nicht fastet in wirklichkeit.
ich meine, dann ess ich abends so derart viel, dass ich den ganzen tag über ohnehin keinen hunger habe, dann ist es mir ja egal, wenn ich über den tag verteilt nichts essen und trinken darf.
was hat das dann aber noch mit fasten zu tun?
 
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