Radix von Jesus

Die Geburt Jesu

Bevor man die Datierung der Geburt Jesu zu klären versucht, muss man sich bewusst machen, dass
unsere Zeitrechnung, die im 6. Jh. durch den römischen Mönch Dionysius Exiguus nummerisch festgelegt
wurde, wahrscheinlich auf einem Irrtum beruht. Dieser Mönch erhielt den Auftrag, den Beginn
der Zeitrechnung rückwirkend zu bestimmen und legte als das Geburtsjahr Jesu das Jahr 754 nach
der Gründung Roms fest. Rom selbst sollte nach der Legende am 21.4.753 durch Romulus gegründet
worden sein. Dieses Jahr nannte er das Jahr 1 nach Christi Geburt. Leider hat er sich dabei verrechnet,
denn er übersah das Jahr 0 und vergaß jene vier Jahre, die der römische Kaiser Augustus unter
seinem früheren Namen Octavianus regiert hatte. Texte, die über die Geburt Jesu informieren, finden
sich nur in zwei der vier Evangelien, bei Lukas und bei Matthäus. Das älteste Evangelium, das Markusevangelium,
hat kein Interesse an der Geburtsgeschichte und beginnt seine Erzählung mit Jesu
öffentlichem Auftreten als Wanderprediger in Galiläa. Die Geburtsgeschichten bei Matthäus und Lukas
sind mehr als andere Texte der Evangelien von christlich-theologischen Interessen geprägt. Matthäus
und Lukas schrieben zu einer Zeit (70-90 n.Chr.), als Jesu Leben und Taten schon längere Zeit mit
Erfolg verkündigt wurden. Sie füllen also eine Leerstelle aus, indem sie die Frage nach dem Ursprung
dieser bedeutenden Person erzählen. Das historisch Wahrscheinliche wird durch legendenhafte Züge
überlagert. Deshalb finden sich nur wenige Gemeinsamkeiten, was den Wert der beiden Erzählungen
jedoch nicht mindert. Vier Möglichkeiten das Geburtsdatum Jesu dennoch zu ermitteln, sollen im Folgenden
vorgestellt werden:

Die Rückrechnung (1)

Im Lukasevangelium wird im 3. Kap. über das Auftreten Johannes des Täufers und die Taufe Jesu
berichtet. Die Zeitangaben, die hier gemacht werden, umreißen den Beginn der öffentliche Wirksamkeit
Jesu: im 15. Jahr der Herrschaft Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in Judäa war,
Herodes [Antipas] Landesfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus Landesfürst von Ituräa und Trachonitis
, Lysanias Landesfürst von Abilene und Hannas und Kaiphas Hohepriester waren. Und in Lk 3,
23: „Und Jesus war, als er auftrat, etwa dreißig Jahre alt. Rechnet man zurück, kann man den Beginn
seines öffentlichen Wirkens auf das Jahr 28 spätestens 29 n.Chr. datieren. Wenn man unter „etwa
dreißig Jahre alt“ das Alter zwischen 28 und 32 versteht und für den Beginn der Wirksamkeit Jesu das
Jahr 28 n.Chr. annimmt, dann ist die Datierung der Geburt für den Zeitraum von 0-4 v. Chr. am wahrscheinlichsten.

Die Schätzung (2)

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt
geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Quirinius Statthalter
in Syrien war“ (Lk 2,1-2) Dies ist der Beginn der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium.
So einprägsam diese Zeilen auch sind, so verwirrend ist die Zeitangabe der Steuerschätzung
unter Quirinius in Verbindung mit der Geburt Jesu. Die Steuerschätzung war im Jahre 6/7 n.Chr. so
berichtet der jüdische Geschichtsschreiber Josephus (Antiquitates 18,1f.) Sie fand in Judäa, nicht in
Galiläa statt. (siehe Extra-Thema Die Historisch-Politische Situation zur Zeit Jesu). Man kann also
vermuten, dass Lukas die Steuerschätzung als Ereignis benutzt, um die Wanderung Josephs und
Marias von Nazareth nach Bethlehem zu begründen. Bethlehem musste der Zielort sein, da der Messias
in der Davidsstadt zur Welt kommen sollte. Es ist demnach sehr unwahrscheinlich, dass sich die
Weihnachtsgeschichte wirklich so zugetragen hat, wie Lukas sie uns erzählt.

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2

Jesus von Nazareth © DVDplus Matthias-Film gGmbH 2006

Der Stern von Bethlehem (3)

Das Phänomen des „Sterns von Bethlehem“ von dem Matthäus im zweiten Kapitel erzählt, hat Theologen
und Nichttheologen immer wieder fasziniert. Auch im Film wird wieder eine Version der Planetenkonstellation
angeboten. Eine andere Theorie identifiziert den „Stern“ mit dem Kometen Halley. Sie
lässt sich allerdings schwer mit dem Wortlaut des Textes vereinbaren und ist zeitlich zu weit entfernt
vom wahrscheinlichen Geburtstermin. Die Erklärung durch die Konjunktion von Jupiter und Venus im
Jahre 2 v. Chr. ist neueren Datums, passt aber nicht zum Todestermin Herodes des Großen.
Sehr beliebt und plausibel erschien die Version Johannes Keplers, der bereits im Jahre 1606 darauf
hinwies, dass ein eigentümliches Zusammenlaufen (Konjunktion) der Planeten Jupiter und Saturn im
Jahre 7 v.Chr. im Sternbild der Fische stattfand. Während die Konjunktion von Jupiter und Saturn etwa
alle zwanzig Jahre stattfindet, findet die dreifache Konjunktion im Sternzeichen der Fische nur alle
800-900 Jahre statt und hat deshalb vor allem eine große astrologische Aussagekraft. Jupiter galt in
der Antike als Königsstern, Saturn als Stern der Juden und das Sternbild der Fische kann in christlicher
Interpretation Bezug nehmen auf den Fisch als Symbol für die Christen. So faszinierend diese
Theorie auch ist, man muss die Verstehensbedingungen des Textes mit bedenken. Für Matthäus ist
es besonders wichtig, die königliche Herkunft Jesu zu betonen. Bereits im Alten Testament in 4. Mose
24,17-19 wird der Stern als Metapher für einen neugeborenen Herrscher geprägt. Aber auch in den
Kaiserbiografien Cäsars, Neros und Augustus werden Sterne zum Zeichen der Herrschaft. Matthäus
erzählt die Geschichte der Geburt Jesu also so, wie man in der Antike die Geschichte der Geburt eines
Königs zu erzählen hat und „baut“ das Sternenphänomen als charakteristischen Stilzug ein.

Der Kindermord zu Bethlehem (Mt 2,16 ff) (4)

Herodes der Große starb im Jahre 4 v.Chr. Wenn Jesus zu seinen Lebzeiten geboren sein soll, muss
er also bis 4 v.Chr. geboren sein. Dass Herodes, wie es Matthäus berichtet, einen Kindermord durchführen
lässt, ist historisch nicht gesichert. Wir wissen nur, dass es nach seinem Tod beim Machtwechsel
zu blutigen Unruhen kam. Das Motiv des Kindermordes und der Rettung eines besonderen Kindes
ist schon im Alten Testament ein Motiv bei der Erzählung über Mose (2. Mose 1,15-22) In dieser Erzähltradition
mag wohl auch Matthäus gestanden haben.
Fazit: Die Geburt Jesu kann demnach in einem Zeitraum zwischen 7 v.Chr. und 7 n. Chr. stattgefunden
haben. Am wahrscheinlichsten ist das Jahr 4 v.Chr.

s.a. Extra-Thema Die historisch-politische Situation zur Zeit Jesu
 
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Jake schreibt:
. . . gibt es keine einzige Quelle, die einer historischen Prüfung standhielte
Nun, es geht hier ja auch nicht um historische Prüfungen, sondern um Möglichkeiten, ein Radix von Jesus darzustellen. Die Wahrscheinlichkeit des Zutreffens mag jeder für sich beantworten.

In meinem Beitrag 38 habe ich auf das Leistungsdreieck, mit seiner Rot-Aspektierung der eigentliche Lebensmotor von Jesus hingewiesen. Mit Sonne in Zwillinge gipfelt es in der Meisterschaft des Wortes. Somit ist das Leistungsdreieck als ein Hinweis auf sein Erlösungswerk anzusehen.
Heute möchte ich mich dem Salomon-Siegel zuwenden, auch als Hexagramm bekannt. Meine Deutung dieses Hexagramms hat als Grundlage die Aspektbild-Lehre der API-Schule Adliswil/CH, das Symbolon-Deutungswerk von Peter Orban und eigene Weiterentwicklungen.

Um das Salomon-Siegel von Jesus deuten zu können, schicke ich einige Verständnis-Gedanken voraus. Im Salomon-Siegel von Jesus sind alle transpersonalen Planeten enthalten, wenngleich sie erst in neuerer Zeit festgestellt werden konnten.
Ein Salomon-Siegel im Horoskop ist eine besondere Kommunikationsform zwischen Himmel und Erde und besteht grundlegend aus zwei Trigonen, einem himmelwärts und einem erdwärts gerichteten Trigon. Ersteres kann als Trigon der Demut angesehen werden und richtet sich (im Gebet) an den Himmel. Letzteres ist ein Trigon der Gnade und stellt eine Antwort des Himmels an den irdischen Menschen dar. Es gibt zwei Arten von Salomon-Siegel, ein männliches (Feuer-Luft-Trigon) und ein weibliches Siegel (Erde-Wasser-Trigon).
Ein Salomon-Siegel besteht aus sechs Drachen-Kommunikationsräumen, die zu Einweihungsräumen in die eigenen transpersonalen Fähigkeiten werden. Teilsymbole des Salomon-Siegels sind zudem sechs Siegelbriefe, in denen Aufgaben und Bestimmungen des Menschen enthalten sind.

Ich beginne die Deutung mit dem Mond-Merkur-Drachen, der von den Neptun- und Uranus-Flügeln gesteuert wird. 1. Regel: Talentdreieck nimmt auf, Grosser Trigon gibt ab. Und was wird aufgenommen und dann transformiert abgegeben? Thema Mond im Steinbock (Gefühlskälte der Menschen) wird aufgenommen, Merkur-Abendstern im Krebs (das Mitgefühl) wird verwandelt abgegeben. Diese Transformation wird gesteuert durch Neptun im Skorpion (der Engel mit den zwei Gesichtern = die Versuchung) und Uranus in Fische (der Gralskelch = ).

Was bedeutet dies?
Der Transformationsprozess, die Entwicklung des Menschen zur mitfühlenden Seele, unterliegt einerseits der Versuchung und andererseits der Weisheitsfülle. Wer wird die Oberhand gewinnen und wer erringt das Mitgefühl als Krone des Lebens?

Alles Liebe von ELi
 
Ich möchte den sehen, der am Freitag stirbt und am Sonntag aufersteht.

Das hast du mit geschätzten 2 Mrd. lebenden Christen gemeinsam. Soll ja am Tag des Jüngsten Gerichts der Fall sein. Geduld…

Wo war Jesus diese zwei Tage?
Das findet sich im Glaubensbekenntnis der Katholiken:
Glaubensbekenntnis schrieb:
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;

… und doch: kommt niemandem in den Sinn, dass die ganze Geschichte vielleicht nur aus einzelnen Schnippseln konstruiert wurde? Immerhin hat man mit Aufzeichnungen erst ein Lebensalter nach dem Tod des beschriebenen Jesus begonnen. Das wäre so, als wenn man heute eine Geschichte über die Geburt des jungen Schickelgruber aufzeichnen würde…*Wenn wollte man fragen? Welche Dokumente einsehen? Nur weil der die meiste Zeit in München und Berlin "gepredigt" hat, sagt nix über seinen Geburtsort Braunau aus.

Institutionalisierte Religion basiert auf gut gemachten Mythen, ein Phänomen, das sich auch bei aktuellen "Stars" immer wieder beobachten lässt. Da geht es nicht um "Wahrheit", sondern um "die bestverkäufliche Wahrheit".

Irgendwann im ersten Jahrhundert wollten ein paar ihre monotheistischen Ideen umsetzen und in deren Mitgliederwerbungs-Broschüre standen dann halt die Geschichten, die wir heute in verzerrter und dreimal übersetzter Version auch vorgesetzt bekommen.

Aber macht's ruhig weiter -- besser hier schreiben als andere Leute anstänkern, sich besaufen und den Partner schlagen :D
 
Das hast du mit geschätzten 2 Mrd. lebenden Christen gemeinsam. Soll ja am Tag des Jüngsten Gerichts der Fall sein. Geduld…
Das findet sich im Glaubensbekenntnis der Katholiken:

…
Hallo hi2u,

Hier noch etwas:

http://www.makara.us/04mdr/01writing/03tg/bios/Alexander_great.htm -

Yahoo Astrologie Frage: warum gibt es den Beweis für den Alexander der Grossen und für Jesus nicht? Alexander hat vor dem Jesus gelebt.

Bei der Frage, frage ich mich auch. Da ich die Biographie über Alexander gelesen habe (er hatte seinen Astrologen, gleichzeitig Hellseher), das heißt: alles über Jesus ist nicht wahr?
Dort steht (Yahoo Astrologie): wenn man die Wahrheit wissen will, dann soll man nach Jerusalem gehen.
Keine schlechte Idee nach Jerusalem zu fliegen, aber wo ist die Wahrheit?

LG, Stella
 
Irgendwann im ersten Jahrhundert wollten ein paar ihre monotheistischen Ideen umsetzen und in deren Mitgliederwerbungs-Broschüre standen dann halt die Geschichten, die wir heute in verzerrter und dreimal übersetzter Version auch vorgesetzt bekommen.

Aber macht's ruhig weiter -- besser hier schreiben als andere Leute anstänkern, sich besaufen und den Partner schlagen :D

:lachen: Ach hi2u :), Du bist ja wieder köstlich :umarmen:

Ich hatte dieses Jahr alle Hände voll zu tun, meiner Kleinen die Existenz des Nikolaus nochmal plausibel zu machen. Sie hat's nochmal geglaubt, aber ich fürchte, nächstes Jahr hat sie fertig. :D

*gg* was das nu mit Jesus zu tun hat?... ich geh' mal davon aus, Du verstehst, worauf ich damit hinaus will. *gg*

Liebe Grüße
Martina
 
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Hi 2 u, Stella.

Yahoo Astrologie Frage: warum gibt es den Beweis für den Alexander der Grossen und für Jesus nicht? Alexander hat vor dem Jesus gelebt.
Nun -- der große Lexl hatte einen Papi, der schon nicht ganz unbekannt war. Als Königsbübchen war der Kleine also von Tag -280 gut dokumentiert. Anders bei Jesus. Scheinbar war er Zeit seines Lebens den Römern keine Zeile wert -- was seiner im NT dramatisierten Rolle als INRI deutlich Abbruch tut. Dass ein "Jesus" am Kreuz dokumentiert wurde, ist unter Umständen weniger ein Indiz für die Richtigkeit der im NT angeführten Geschichten, sondern vielleicht schlicht Namensgeber für den rund sechzig Jahre nach seinem Tod stilisierten Helden.

Denn eine gute gemachte Geschichte hat immer einen wahren Kern, und drum herum bastelt man seine Story. Wie das mit "Negativ-Beweisen" halt immer der Fall ist: es ist schwer, sie zu entkräften. Du kannst mir nicht nachweisen, dass ich nicht am 23.4.2007 einen Toten zum Leben erweckt habe. So einfach ist das…

Was übrigens durchaus auch für die Dokumentation der Herrscher gilt -- freie Presse war damals ja nicht, sondern nur Hofschreiber. Womit alles, was über die Promis (aller Epochen) bekannt ist, zumindest übertrieben ist. Wenn nicht frei erfunden. Immerhin habe ich auch schon Geschichten geschönt und in der Presse in Umlauf gesetzt -- zwar nix Weltbewegendes, aber Nützliches für meine Auftraggeber. Und dann kommt vielleicht irgendwer in zwanzig Jahren, nimmt den von mir inszenierten "journalistischen" Artikel und beruft sich darauf -- wer wollte dann noch widersprechen? Da ja niemand dabei war wohl keiner. Und der möglicherweise noch lebende "Journalist", der meine Story ohne Recherche übernommen hat, wird sich -- so er sich noch erinnern kann -- hüten, seine Schlampigkeit zuzugeben.

Dort steht (Yahoo Astrologie): wenn man die Wahrheit wissen will, dann soll man nach Jerusalem gehen.
Keine schlechte Idee nach Jerusalem zu fliegen, aber wo ist die Wahrheit?
Momenterl, du hast den Tipp wohl missverstanden: es ist doch im Original von "gehen" die Rede, nicht von "fliegen". Dann geh' mal -- ich denke, das wird, ausreichend lange Etappen vorausgesetzt, durchaus auch zu Visionen und Erscheinungen führen. Dann kennst du für dich die Wahrheit, und das sollte schon mal genug sein :)
 
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