Rache, Gerechtigkeit, Ausgleich oder doch lieber Wahrheit/Liebe?

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Jesus hat z.B. versucht, diese Verstrickungen zu lösen, in dem er die Feindes- und Nächstenliebe predigte.. nur wahre Liebe und echtes Verzeihen kann die karmischen Verkettungen mit Rache und Ausgleichsforderungen tatsächlich auf- und erlösen. Genau das sehe ich auch als eine der "Geheimnisse" von Jesu Botschaft an. LIEBE macht dich letztendlich von all diesem Leid frei - man erlöst sich selber aber auch viele andere Menschen, Völker oder gar den Weg der Erdgeschichte insgesamt...

Guten Morgen

alphastern deine Worte passen sehr gut mit Jesus Christus.

Jesus Christus meinte mit der Nächstenliebe die Bedingungslose Liebe zu allem Sein. Da gibt es keinen Gerechtigkeitssinn des einzelnen sondern die Menschen leben ihren Göttlichen Kern und der hält alles automatisch alles im Gleichgewicht.

Jeder Mensch empfindet anders er ist ein Individium, aus diesem Grund fühlt jeder Gerechtigkeit anders, was für den einen Gerechtigkeit ist kann für einen anderen Ungerechtigkeit sein. Jeder Mensch setzt doch da seine eigenen Prioritäten.
Gutes Beispiel dazu war der Beitrag von Grauer Wolf. Einem anderem Menschen sind die Wölfe Jacke wie Hose.


Wir nur als Mensch gesehen werden nie für Gerechtigkeit sorgen können.
Leben wir aber als Mensch mit unserem Göttlichen Kern, erkennen diesen an und geben Ihm den Raum in uns, um Ihn im Aussen auch zu leben kommt alles Automatisch ins Gleichgewicht.


LG Elias
 
Gerechtigkeit erfährt und fühlt man auch nicht, wenn man weltfremd wird und sich das Leben schön schwätzt.
Das ist richtig - es sollte nicht beim Schwätzen bleiben.

Und man sollte auch wissen, dass das Leben nicht gerechter wird durch Blutrache, eine alte, aber nicht bewährte Steinzeitmethode des Ausgleiches.

Chloroplast und Alphastern gehen schon einen guten Weg, weiter so!

LGInti
 
Bitte kannst du das genauer erklären?
Ja, der Glaube an Trennung ist eine Folge des Glaubens an die Deutungen des Ego. Die Grundlage dafür bringt das Leben in dieser Welt und mit diesem Körper mit, der andere Teil der Deutungen wird uns durch die Gesellschaft beigebracht. Ich will jetzt nicht auf alle Erscheinungsformen und Deutungen eingehen, weil meine Aussage ja war, dass das Problem der Trennung bereits gelöst ist. Das einzige, was uns davon abhält das zu erkennen ist, dass wir immernoch den Deutungen des Ego glauben.

Einheit ist eine Erfahrung, die prinzipiel jeder, jederzeit auf vielfältige Art erleben kann. Es ist nichts außergewöhnliches oder total abgehobenes oder etwas, wofür man jahrelang meditieren muss. Das einzige, was diesem Erleben im Weg steht sind bestimmte Deutungen der Welt. Wir können auch unsere ewige Natur erfahren und damit ein lebendiges Bewusstsein dafür bekommen, dass wir Geist und damit nicht vergänglich sind.

Das ist, was ich mit "dieses Problem ist bereits gelöst" meine. Es gibt am Ende nur dieses eine Problem und das ist schon gelöst. Alle anderen Probleme dieser Welt sind Symptome, die auf dieses Problem hinweisen. Wenn wir uns mit den Symptomen beschäftigen ist das nicht schlecht, sie sollten uns nur nicht davon ablenken, dass sie Symptome sind.
 
Damit kann man letztlich jedes Verbrechen entschuldigen, jeden Taschendiebstahl, jeden Raubmord: Er/sie konnte ja nicht anders. Sorry, wenn ich da nicht mitspiele (näher möchte ich das nicht ausführen).

Die Denke, die Du vertrittst, ist die von neumodischen Psychologen und Verständnishabern, die jugendlichen Intensivtätern noch einen Abenteuerurlaub in Patagonien spendieren, die krampfhaft in jedem Gewalttäter aus niederen Motiven das Gute suchen. Ich halte es eher mit dem alten, chinesischen Sprichwort "Aus den Zähnen einer Ratte kann man kein Elfenbein machen." plus den Gesetzen meiner spirituellen Ahnen, die schon alt waren, als die Menschheit noch nicht mal existierte...

Und die in spirituellen resp. esoterischen Kreisen so oft propagierte "Liebe"? Die ist Wesen vorbehalten, die mir etwas bedeuten: Sehr wenige Menschen und sehr viele Tiere...

LG
Grauer Wolf
Du missverstehst das Thema wirklich sehr gründlich. Es geht hier nicht darum irgendwelche Taten zu entschuldigen oder gar zu rechtfertigen. Das hier ist kein Thema für Juristen und juristische Strategien. Es geht auch nicht darum zu psychologisieren. Du argumentierst auf der konventionellen Ebene und die ist eben einfach ein Symptom. Das Symptom kann man anschauen, aber wie du selbst bemerkt hast, es bringt nichts daran zumzudoktoren. Zu Recht hältst du das für Unsinn. Um das Symptom ging es mir nicht und Alphastern wohl auch nicht.

Es geht um die Erkenntnis dessen, was wir sind und die Folge davon. Was du hier dagegen hältst ist, ob es dir gefällt oder nicht, gesellschaftlicher Konsens. Das ist eine sehr verbreitete Ansicht. Ich und andere Schreiber können nicht das schreiben, was wir hier schreiben, wenn es nicht auf grundlegenden Erfahrungen beruhen würde, denn dann hätte es gar keine Kraft in so einem Umfeld zu bestehen.

Das ist die andere Seite deines chinesischen Spruchs, aus Elfenbein kann man Rattenzähne machen und Menschen glauben lassen dies seien Rattenzähne. Egal, was wir glauben wahrzunehmen Elfenbein bleibt Elfenbein, auch wenn es aussieht wie Rattenzähne. Wir können kollektiv fest daran glauben, dass es Rattenzähne sind, das ändert nichts an dem, was sie wirklich sind.
 
Du missverstehst das Thema wirklich sehr gründlich.
Etlichen Deiner Gedanken kann ich nicht mal mehr folgen. Ich gebe zu, da könnte teilweise auch alienesisch gesprochen werden, so fremdartig kommen mir die vor... Spätestens bei "Feindesliebe", wie sie von Christen propagiert wird, steige ich aus...

Es geht um die Erkenntnis dessen, was wir sind und die Folge davon.
Hmmm, ich weiß, wer/was ich bin und meine Haltung ist letztlich die Folge davon. Daß sich das in Teilen mit gesellschaftlichen Normen deckt, ist einerseits Zufall, andererseits dem geschuldet, daß ich manche Gedanken hier nicht offenlege...

Und man sollte auch wissen, dass das Leben nicht gerechter wird durch Blutrache, eine alte, aber nicht bewährte Steinzeitmethode des Ausgleiches.
Nochmal "hmmm"... Was heute unter Blutrache verstanden wird, deckt sich nicht mit meiner Auffassung. Es geht nicht um das oberflächliche Gefühl der Rache, das wäre einfach ineffektiv. Es geht darum, jemanden, der einem selbst, einem, der einem sehr nahestand, oder dem Clan schwerstens geschadet hat, so aus dem Weg zu räumen, daß er niemals wieder Schaden anrichten kann. Ich gebe offen zu, daß diese Denkweise sehr archaisch ist, aber auf jeden Fall nachhaltiger als die moderne, weichgespülte "Recht"sprechung, die selbst Raubmörder nach 15 Jahren wieder auf die Umwelt losläßt: Das Opfer bleibt tot, ermordet wegen vielleicht lächerlicher 5 Euro (schon dagewesen!), die Angehörigen bleiben traumatisiert, der Mörder springt wieder frei rum und läßt sich obendrein noch von der Gesellschaft aushalten (Sozialhilfe und Co.). Und mit was Pech führt er seine kriminelle Karriere weiter...

Der Threadtitel beinhaltete ein "oder". Und ich bin dabei grundsätzlich für die erste Variante...

LG
Grauer Wolf
 
Etlichen Deiner Gedanken kann ich nicht mal mehr folgen. Ich gebe zu, da könnte teilweise auch alienesisch gesprochen werden, so fremdartig kommen mir die vor... Spätestens bei "Feindesliebe", wie sie von Christen propagiert wird, steige ich aus...
Das glaub ich dir, ohne die entsprechenden Erfahrungen und vor allem auch ein entsprechendes Verständnis der Erfahrungen, fehlt der Anknüpfungspunkt. Du könntest wahrscheinlich sogar einige der Erfahrungen gemacht haben, die da meinen Hintergrund bilden, hast sie aber anders gedeutet oder übersehen.

Für mich macht Feindesliebe total Sinn, weil sie meine wahre Natur bestätigt. Mein Selbst ist unangreifbar und daher ist Feindesliebe der natürliche Ausdruck dieses Selbst. Feindesliebe macht allerdings gar keinen Sinn, wenn man darin eine Methode sieht, die man anwenden kann, dann funktioniert es wahrscheinlich auch nicht.

Feindesliebe ist eine Folge aus der Selbsterkenntnis. Nur dann ist sie natürlich und hat überhaupt eine Chance sinnvoll gelebt zu werden. Wenn ich nur so tue als ob, weil ich darin einen moralisch ansprechenden Wert oder ein nachzueiferndes Ideal sehe, dann ist Feindesliebe bedeutungslos und vielleicht sogar schädlich, weil sie die Angst verdrängt, die ohne die Erkenntnis eben doch noch da ist. Dann lieber keine Feindesliebe und lieber ehrlich und authentisch etwas anderes.

Das Problematische an Gerechtigkeit, Ausgleich, Rache etc. ist, dass sie einen Menschen beeinträchtigen. Die Begründung dafür ist, dass ein anderer Mensch beeinträchtigt/angegriffen wurde. Indem wir Angriff als Handlungsmöglichkeit in Erwägung ziehen machen wir ihn überhaupt erst möglich. Darum steckt darin ein Teufelskreis.

Das heißt im Umkehrschluss nicht(!), dass wir einfach die ganzen Handlungen, die wir im Namen von Gerechtigkeit ausführen (Gerichtsverhandlungen, Verurteilungen, Gefängnisstrafen, Erziehungsmaßnahmen, Wiedergutmachung etc.) einfach unterlassen und dann wird alles gut. Da wissen wir alle, dass das nicht funktionieren wird. Hier gilt das gleiche wie oben geschrieben. Es geht nicht darum eine bestimme Handlung auszuführen und sich davon etwas zu versprechen, sondern eine innere Haltung, die auf Selbsterkenntnis und Erfahrung beruht, einzunehmen und erst diese Haltung führt dann Stück für Stück zu Handlungen und nur in dem Maße, wie diese Haltung eine gesellschaftliche Grundhaltung geworden ist, können wir auch über Änderung auf gesellschaflticher Ebene nachdenken.
 
Allerdings ist es im kleinen Kreis, also im direkten Umfeld voll lebbar.

Auch das ist eine Utopie. Wenn erst dort hingegangen werden muss, wo es lebbar ist, dann ist es ein Ausweichen. Es ist nicht überall im Kleinen Kreis des Umfelds lebbar. Was nicht gleich bedeutet, dass es keine lebbaren Kreise gibt. Es sagt nur, dass nicht alle kleinen Kreise so leben können.;)
 
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Auch das ist eine Utopie. Wenn erst dort hingegangen werden muss, wo es lebbar ist, dann ist es ein Ausweichen. Es ist nicht überall im Kleinen Kreis des Umfelds lebbar.
Keine Utopie. Ich habe keine Möglichkeit dorthin zu gehen, wo es lebbar ist, weil ich mit einer Vielzahl an Menschen zusammenlebe, die ich mir nicht bewusst aussuchen kann und es ist in meinem gesamten "kleinen Kreis" lebbar. :)
 
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