Chloroplast
Sehr aktives Mitglied
Kernpunkt nicht weniger religiöser und spiritueller Vorstellung ist die Rache oder etwas freundlicher ausgedrückt die Gerechtigkeit oder noch freundlicher ausgedrückt der Ausgleich.
Das ist auch etwas sehr menschliches, wir haben einen "Gerechtigkeitssinn", der springt an, wenn wir sehen, dass jemand unverhältnismäßig schlecht behandelt wird (wir selbst sind nicht selten dieser jemand). Wenn Menschen sich vorstellen jemand würde ihren Liebsten etwas antun, dann springt genau dieser "Sinn" sehr stark an.
Auf einer sehr pragmatischen Ebene sind diese Konzepte derzeit noch notwendig. Wir sind als Gesellschaft momentan einfach noch drauf angewiesen Gerichte und Gefängnisse zu haben. Selbst wenn jemand Konzepte vorstellen würde, die dieses System überflüssig machen würden, ein Großteil der Gesellschaft würde das schlichtweg nicht wollen.
Grundcharakteristikum bei allen Formen des "Ausgleichs" ist, dass es gegen den Willen und meist auch zum Schaden des Täters geschieht. Das heißt, der Wunsch nach Rache, Gerechtigkeit, Ausgleich ist immer auch ein Wunsch nach Beeinträchtigung eines anderen Menschen. Im harmlosesten Fall soll derjenige einfach nur etwas Zeit opfern um etwas wieder gut zu machen und in den krasseren Fällen gehts um richtig dolle Bestrafung, wenn nicht hier, dann wenigstens in der Hölle oder im nächsten Leben.
Dass das nichts mit Liebe zu tun hat, ist für mich offensichtlich. Genau das ist auch der Grund, warum das für mich nichts mit Gott oder Wahrheit zu tun hat.
Es gibt eine einzige Variante des Ausgleichs, die etwas mit Liebe zu tun hat. Das ist der angebotene Ausgleich, der aber auch einfach abgelehnt, verschoben oder verhandelt werden kann. In den meisten Fällen steht dieses Angebot sowieso. Wer sich mit seinem Partner oder einem anderen Menschen streitet und dabei Sachen sagt, die verletzend sein sollen, der kann, wenn er wieder bei Sinnen ist, etwas tun um das auszugleichen und mir geht es so, ich will das tun. Meistens ist es einfach nur eine Umarmung, weil sie wieder richtigstellt, was ich vorher verzerrt habe. Hier wird etwas gerichtet, also richtig gestellt und zwar wer ich wirklich bin und wer der Streitpartner wirklich ist.
Diese Form hat eine ganz andere Dimension. Hier ist nicht das Opfer oder die Gesellschaft oder Gerichte oder Gott die Institution, die bestimmt (und damit tlw. selbst zum Täter wird), sondern der sog. "Täter" hat die Möglichkeit eigenverantwortlich etwas zu tun. Das versetzt ihn in die einzigartige Lage dem wahnsinnigen Kreislauf ein Ende zu setzen, indem er zum einen sich selbst wieder ins Licht der Wahrheit rückt (durch liebevolles handeln) und damit auch allen anderen die Möglichkeit gibt ihre Irrtümer über sich und die Menschen durch Vergebung aufzugeben.
Das passiert bei der üblichen Variante nicht, die übliche Variante hält an den Rollen und dem Status Quo und vor allem der Schuld fest. Auch genau dieses festhalten am Problem und damit an der Trennung ist für mich wieder ein Zeichen, dass das nichts mit der Wahrheit in uns zu tun hat.
Klar ist es eine relative Wahrheit, weil es einfach das ist was momentan eben ist, aber darüber hinaus sind für mich all diese Konzepte sehr fragwürdig, weil sie immer mit einer Lüge über die Wahrheit im Menschen verbunden sind.
Nur das eigenverantwortliche Richtigstellen durch den Tuenden selbst kann zu Wahrheit führen, weil nur dieses wirklich in und aus Liebe geschieht. Nur auf diese Weise wird wieder die Wahrheit über dieses und alle beteiligten Kinder Gottes erzählt.
Wie erlebt ihr das oder eben auch nicht? Was sagt eure Erfahrung und euer Weltbild dazu?
Liebe Grüße Chloroplast
Das ist auch etwas sehr menschliches, wir haben einen "Gerechtigkeitssinn", der springt an, wenn wir sehen, dass jemand unverhältnismäßig schlecht behandelt wird (wir selbst sind nicht selten dieser jemand). Wenn Menschen sich vorstellen jemand würde ihren Liebsten etwas antun, dann springt genau dieser "Sinn" sehr stark an.
Auf einer sehr pragmatischen Ebene sind diese Konzepte derzeit noch notwendig. Wir sind als Gesellschaft momentan einfach noch drauf angewiesen Gerichte und Gefängnisse zu haben. Selbst wenn jemand Konzepte vorstellen würde, die dieses System überflüssig machen würden, ein Großteil der Gesellschaft würde das schlichtweg nicht wollen.
Grundcharakteristikum bei allen Formen des "Ausgleichs" ist, dass es gegen den Willen und meist auch zum Schaden des Täters geschieht. Das heißt, der Wunsch nach Rache, Gerechtigkeit, Ausgleich ist immer auch ein Wunsch nach Beeinträchtigung eines anderen Menschen. Im harmlosesten Fall soll derjenige einfach nur etwas Zeit opfern um etwas wieder gut zu machen und in den krasseren Fällen gehts um richtig dolle Bestrafung, wenn nicht hier, dann wenigstens in der Hölle oder im nächsten Leben.
Dass das nichts mit Liebe zu tun hat, ist für mich offensichtlich. Genau das ist auch der Grund, warum das für mich nichts mit Gott oder Wahrheit zu tun hat.
Es gibt eine einzige Variante des Ausgleichs, die etwas mit Liebe zu tun hat. Das ist der angebotene Ausgleich, der aber auch einfach abgelehnt, verschoben oder verhandelt werden kann. In den meisten Fällen steht dieses Angebot sowieso. Wer sich mit seinem Partner oder einem anderen Menschen streitet und dabei Sachen sagt, die verletzend sein sollen, der kann, wenn er wieder bei Sinnen ist, etwas tun um das auszugleichen und mir geht es so, ich will das tun. Meistens ist es einfach nur eine Umarmung, weil sie wieder richtigstellt, was ich vorher verzerrt habe. Hier wird etwas gerichtet, also richtig gestellt und zwar wer ich wirklich bin und wer der Streitpartner wirklich ist.
Diese Form hat eine ganz andere Dimension. Hier ist nicht das Opfer oder die Gesellschaft oder Gerichte oder Gott die Institution, die bestimmt (und damit tlw. selbst zum Täter wird), sondern der sog. "Täter" hat die Möglichkeit eigenverantwortlich etwas zu tun. Das versetzt ihn in die einzigartige Lage dem wahnsinnigen Kreislauf ein Ende zu setzen, indem er zum einen sich selbst wieder ins Licht der Wahrheit rückt (durch liebevolles handeln) und damit auch allen anderen die Möglichkeit gibt ihre Irrtümer über sich und die Menschen durch Vergebung aufzugeben.
Das passiert bei der üblichen Variante nicht, die übliche Variante hält an den Rollen und dem Status Quo und vor allem der Schuld fest. Auch genau dieses festhalten am Problem und damit an der Trennung ist für mich wieder ein Zeichen, dass das nichts mit der Wahrheit in uns zu tun hat.
Klar ist es eine relative Wahrheit, weil es einfach das ist was momentan eben ist, aber darüber hinaus sind für mich all diese Konzepte sehr fragwürdig, weil sie immer mit einer Lüge über die Wahrheit im Menschen verbunden sind.
Nur das eigenverantwortliche Richtigstellen durch den Tuenden selbst kann zu Wahrheit führen, weil nur dieses wirklich in und aus Liebe geschieht. Nur auf diese Weise wird wieder die Wahrheit über dieses und alle beteiligten Kinder Gottes erzählt.
Wie erlebt ihr das oder eben auch nicht? Was sagt eure Erfahrung und euer Weltbild dazu?
Liebe Grüße Chloroplast