Quantenphysik

Über die mögliche Nutzung dieser "spukhaften Fernwirkung", die Einstein einst für völlig absurd hielt, schreibt man heute in vielen Publikationen. Leider wird aber allzu oft vergessen, dass eine befriedigende Verbindung von bewiesenen Resultaten quantenphysikalischer Experimente und der ebenso gültigen Relativitätstheorie nicht einmal in Sichtweite gerückt ist. Nicht umsonst haben Einstein und Heisenberg bis zu ihrem Lebensende vergeblich dasjenige gesucht, was eine solche befriedigende Erklärung liefern könnte: die berühmte "Weltformel".

Das ist so nicht ganz richtig. Diese "spukhafte Fernwirkung" widerspricht der Relativitätstheorie nämlich nicht unbedingt. Um das zu verdeutlichen, muss ich die gängigen Experimente mal in einem Gedankenexperiment veranschaulichen.

Angenommen zwei Leute Alice und Bob sind in einem Raum. Beide nehmen jeweils einen Wuerfel eines Paares, welches vorher irgendwie "verschränkt" wurde. Sie werfen ihre Wuerfel in ein Wuerfelbecher und schuetteln diesen. Den Becher ewig schuettelnd verlassen sie den Raum und gehen inunterschiedliche Richtungen davon. Alice wird jetzt irgendwelche Dinge anstellen... und letztendlich werfen beide ihren Wuerfel.

Der Clou bei der Sache ist: Jetzt ruft einer den andere an. Oder eine dritte Person Charly ruft beide an und fragt nach dem Ergebnis. Und oh wunder: Beide Wuerfel werfen immer das selbe. Um das festzustellen, muss aber eine klassische Informationsleitung gelegt sein. Und selbst, wenn die nicht gelegt ist, und die beiden nun wissen: "Ich habe jetzt eine 3 gewuerfelt, also mein Gegenueber auch." können die beiden damit nicht ueberlichtschnell weitere Informationen austauschen... ausser darueber, welche Zahl oben liegt.

Eine mögliche Interpretation ist, das Lokalitätsaxiom aufzugeben. Die Relativitätstheorie muss man deswegen aber nicht in Frage stellen; die gilt nach wie vor.

Mit der Suche nach der Weltformel ist etwas anderes gemeint. Es ist bisher noch nicht gelungen, alle Wechselwirkungen in einem einfachen gemeinsamen Formalismus zu beschreiben. Die elektromagnetische und die schwache Wechselwirkung gehen relativ einfach. Die sog. starke Wechselwirkung ist auch relativ leicht zu vereinheitlichen. Das geschieht derzeit im sog. Standardmodell der Elementarteilchenphysik, einer Quantenfeldtheorie. Die Gravitation macht da aber nicht mit. Die beste Beschreibung der Gravitation ist derzeit die allgemeine Relativitätstheorie. Und diese beiden Beschreibungen passen nicht so ganz zusammen... und wir wissen, dass beide nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Was hat das mit Mystik zu tun?

Viele Gruesse
Joey
 
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Das ist so nicht ganz richtig. Diese "spukhafte Fernwirkung" widerspricht der Relativitätstheorie nämlich nicht unbedingt. Um das zu verdeutlichen, muss ich die gängigen Experimente mal in einem Gedankenexperiment veranschaulichen.

Angenommen zwei Leute Alice und Bob sind in einem Raum. Beide nehmen jeweils einen Wuerfel eines Paares, welches vorher irgendwie "verschränkt" wurde. Sie werfen ihre Wuerfel in ein Wuerfelbecher und schuetteln diesen. Den Becher ewig schuettelnd verlassen sie den Raum und gehen inunterschiedliche Richtungen davon. Alice wird jetzt irgendwelche Dinge anstellen... und letztendlich werfen beide ihren Wuerfel.

Der Clou bei der Sache ist: Jetzt ruft einer den andere an. Oder eine dritte Person Charly ruft beide an und fragt nach dem Ergebnis. Und oh wunder: Beide Wuerfel werfen immer das selbe. Um das festzustellen, muss aber eine klassische Informationsleitung gelegt sein. Und selbst, wenn die nicht gelegt ist, und die beiden nun wissen: "Ich habe jetzt eine 3 gewuerfelt, also mein Gegenueber auch." können die beiden damit nicht ueberlichtschnell weitere Informationen austauschen... ausser darueber, welche Zahl oben liegt.

Eine mögliche Interpretation ist, das Lokalitätsaxiom aufzugeben. Die Relativitätstheorie muss man deswegen aber nicht in Frage stellen; die gilt nach wie vor.

Mit der Suche nach der Weltformel ist etwas anderes gemeint. Es ist bisher noch nicht gelungen, alle Wechselwirkungen in einem einfachen gemeinsamen Formalismus zu beschreiben. Die elektromagnetische und die schwache Wechselwirkung gehen relativ einfach. Die sog. starke Wechselwirkung ist auch relativ leicht zu vereinheitlichen. Das geschieht derzeit im sog. Standardmodell der Elementarteilchenphysik, einer Quantenfeldtheorie. Die Gravitation macht da aber nicht mit. Die beste Beschreibung der Gravitation ist derzeit die allgemeine Relativitätstheorie. Und diese beiden Beschreibungen passen nicht so ganz zusammen... und wir wissen, dass beide nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Was hat das mit Mystik zu tun?

Viele Gruesse
Joey

Nun Joey, ich stimme hier intuitiv Prof. Dürr zu, und der Mann ist ja auch Physiker.
Im weiteren Sinne gehe ich davon aus, daß unsere phänomenale Wirklichkeit, die im klassischen Sinne ja auch die objektive Wirklichkeit ist, in Wahrheit eine subjektive Projektion ist, oder besser, eine subjektive Überlagerung der objektiven Realität. Alles was dort geforscht wird, betrifft damit immer auch unser Bewußtsein. Welt und ICH sind damit untrennbar verbunden, wie vorder und Rückseite einer Münze.
Der Wissenschaftler erforscht die gegenstänliche Welt, der Mystiker die Bewußtseins-Innenwelten, und beide wollen letztendlich wissen;
Was die Welt
im innersten zusammenhält.
 
Was hat das mit Mystik zu tun?
Auch wenn die Frage nicht an mich gerichtet war,
so will ich sie doch für meine Zwecke missbrauchen ...

Das Mysterium liegt in der Vergleichbarkeit der elektromagnetischen Kraft
zur Gravitation. Wenn ich das korrekt interpretiere, so müsste die
Gravitation doch wesentlich stärkere Auswirkungen haben.
Darauf lassen zumindest Berechnungen der Stringtheorie schliesssen,
hab aber vergessen von wem, die davon ausgehen, dass die
Gravitation nur deshalb nicht in ihrem vollen Umfang
wahrgenommen wird, weil sie auch in anderen
Dimensionen gewissen Wirkungsgrad hat.

Das eigentliche Rätsel nun besteht in der Vorstellung,
dass es sowas wie ein Graviton geben könnte.
Ein Teilchen, welches quasi materiell fassbar,
den Ursprung dieser Kraft bilden soll ...
... wie passen diese beiden Vorstellungen zusammen?


Euer, dat nich so recht auf die Reihe kriegender, Ischariot

PS: Wenn schonmal Physiker anweswend sind, so scheut meinereins
auch nicht davor zurück, diese schamlos auszufragen *he, he, he*
 
«unmöglich!» rief da Einstein aus,
«dann könnt ja eine kleine Maus
allein nur durch ihr Angedenken
den großen Mond am Himmel lenken!»

«Wenn niemand hinguckt ist er fort!»
gab Heisenberg das Widerwort,
«und erst wenn´s jemand überprüft,
er dadurch aus dem Nichts ihn hievt!»

Da schrie ihm Einstein ins Gesicht:
«Du bist verrückt, Gott würfelt nicht!»
Darauf der Werner Heisenberg:
«Albert, du Gedankenzwerg!

Hast Du´s noch immer nicht gerafft,
daß der Alte heimlich pafft?
Für unsre Logik ist das Gift:
Gott würfelt nicht, Oh nein, er kifft!»

Mathias Bröckers, Hanf und die Quantenphysik
 
Zu dem Adler sprach die Taube:
Wo das Denken aufhört, da beginnt der Glaube.
Recht, sprach jener, mit dem Unterschied jedoch,
Wo du glaubst, da denk ich noch.

Robert Ludwig
 
Inwieweit glaubt ihr gibt es für den Menschen ein "Basis-Set" an Verhaltensmustern (denken, fühlen usw. unabhängig der Herkunft) gibt welches vorgegeben ist und quasi auf dieser Existenzebene das Leben lenkt.

Tiere vermehren sich auch instinktiv, fressen um zu überleben, killen den "Feind" wenns sein muss.

Wir schwirren ja nicht alle als formlose Nebel durch die Gegend sondern nehmen ja durchaus Gestalt an. Und wenn ich nu die Kopenhagener Interpretation dazumische in der es jetzt mal abstrakt nach meinem Verständnis heißt, dass die Welt ohne unser aller Beobachtung nicht existent wäre - woher kommt dann die Grundannahme über die Welt wie diese denn ist oder "zu sein hat", um sie dann eben so zu erschaffen wenn man so möchte. Diese Überlegung führt schnell zu einem "Erschaffer" welcher die Fäden in der Hand hat und die Rules bestimmt - kein Wunder dass es Religionen mit Überwesen gibt.
(wobei ich selber durchaus gläubig bin)

Wie ich mir schon öfters gedacht habe: ich bin froh dass das alles einfach "nur" funktioniert! Weil mit meinem Verstand wär da nix zu holen... :D

Ich hoffe es findet nie jemand die todsichere Formel bzw. einfache Methode für einfache bzw. bewußte Realitätsveränderung mithilfe von Quanten oder ähnlichem. Weil das voreingeimpfte Weltbild (Geld, Macht, Gier...) welches überwiegend herrscht - wohin würde das führen?
(sieht man eigentlich eh wohin... die Methoden sind halt etwas subtiler)

Das erinnert mich ganz platt an den Film wo Jim Carrey Gott vertritt. Wo alle das bekommen was sie sich wünschen weil ER zu faul ist um sich die Fälle genau anzusehen; war auch nicht gut auf Dauer. Aber ich scheife ab...
 
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Wir sind seit Jahren dabei. Zeilinger und co. denken sich viele gute Experimente aus, die uns irgendwann helfen werden, die QM richtig zu verstehen.

Viele Grüße
Joey


Die Quantenphysik gibt uns immer noch Rätsel auf. Dabei entspricht sie exakt der Logik der Natur. Da verhalten sich Teilchen wie Wellen und Wellen wie Teilchen. Diese Unschärfe verweist auf den Ursprung alles Lebendigen – auf einen zugrunde liegenden universellen Code, der nichts anderes ist als Information. Diese Theorie, die von einigen Quantenphysikern vertreten wird, legt nicht weniger als ein neues Weltbild nahe. Sich da-rauf einzulassen ist gewiss nicht einfach – aber wenn wir es tun, werden wir ganz neue Möglichkeiten entdecken, mit unserem Planeten umzugehen.

P.M.: Herr Professor Dürr, was ist eigentlich Materie?

Dürr: Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung – gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist. Nach Albert Einstein ist Materie nur eine verdünnte Form der Energie. Ihr Untergrund jedoch ist nicht eine noch verfeinerte Energie, sondern etwas ganz Andersartiges, eben Lebendigkeit. Wir können sie etwa mit der Software in einem Computer vergleichen.
 
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