Quak

M

maiila

Guest
Traurigkeit ohne Grund
und Boden
Setzt sich eine Energie in meinem Magen fest
und weigert sich, weiterzufließen
Als ich sie ansehe, schaut sie mich mit großen schuldbeladenen Augen,
mit schweren und uralten Augenlidern an und ich sage:
"Du brauchst dich nicht so unglaublich schwer fühlen..."
Doch sie schaut nur zurück, wie ein viel zu dicker Frosch, der unfähig ist sich selber zu bewegen.
Ich locke ihn.
Ich halte ihm Fliegen vor die Nase, Mücken, Kandis
der Frosch quakt nichtmal. Er sitzt nur da, und futtert jeden Schlamm, den er auflesen kann.
Facepalm.
Ich flippe aus.
Will doch auch mal wieder tanzen, mich leicht fühlen,
fliegen und vor allem was anderes von der Welt sehen als diesen Blei am Fuß.
Der Traurigkeitsmagenfrosch rülpst. Es is ihm scheiß egal.

Ich nehm Tabletten gegen ihn. Ipuprofen und Panthoprazol und Menthol und der Frosch futtert und futtert, es kümmert ihn wenig was er frisst.
Was er nicht will, kackt er als Abfall raus, und ich sitze hilflos daneben und schau zu.
Reden will er nich mit mir. Von mir was wissen will er auch nicht.
Ich überlege, ob ich den Frosch aufessen soll, doch bei seinem Anblick wird mir übel. Außerdem bin ich nicht hungrig.

Ich werfe Steine und schlechte Gedanken nach ihm.
Doch er quakt nichtmal.
Er hat sich entschieden mein Freund zu sein
und mir ist es nicht so recht, weil ich doch so gern alleine bin.

Nach 12 Tagen beuge ich mich meinem Schicksal.
Lese ihm abends eine Gutenachtgeschichte vor, streichel ihn bis er einschläft,
doch er ist kaum berührbar....
Ich schlafe selbst ein, und als ich am nächsten Morgen aufwache, sitzt der Frosch immernoch da.

"Quak!"
macht er zur Begrüßung und ich habe die Hoffnung, dass er jetzt vielleicht endlich mit mir reden will um mir zu sagen was er will.
Doch er verfällt wieder in dumpfes Schweigen und futtert den Schlamm, der ihn umgibt.

Ich rufe meine Freunde an. Sie kommen mit einem riesengroßen Bagger und gemeinsam schaffen wir den Frosch weg.
Setzen ihn auf eine grüne Wiese, mit tausenden bunten Blumen und Schmetterlingen und Zitronenfaltern und null Schlamm. Wir wollen ihn aushungern lassen.

Der Frosch sitzt trauriger als je zuvor auf der Wiese, heult.
Ich setz mich neben ihn.
Er vermisst seinen Schlamm.
Nach einigen Stunden muss er mal...und den ganzen Schlamm, den er vorher gefressen hat, kackert er aus.
Es stinkt bestialisch,doch der Frosch greift zu.

Mir hat mal einer gesagt, meine Liebe zu den Tieren würde mir vielleicht zum Verhängnis werden und ich sollte mich lieber um mich selber statt die ganze Zeit um andere kümmern.
Das fällt mir jetzt gerade ein....

Denn ich könnte den Frosch natürlich auch einfach hier lassen. Er kommt schon klar. Schlamm gibts überall.

Doch was wird dann aus mir?
 
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erzähl ihm von all den guten dingen die dir täglich passieren :)

von den schmetterlingen die im sonneschlicht tanzen
dem kind das dich angelächelt hat und du dich gefreut hast
den wärmenden gedanken einer umarmung

und er wird sich anfangen wohl zu fühlen

es braucht zeit

mindestens 30 tage .. und schreib ihm all diese schönen dinge in ein buch hinein
damit ihr noch viele jahre zusammen lächelnd am see sitzen könnt wenn ihr diese wunderbaren positiven gedanken durchlest

von herzen tara
 
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