hi mitsy!
du hast zwar arnold gefragt, aber ich misch mich ein und trage auch etwas zu deiner verwirrung bei
astrologen haben immer eine brille auf, wenn sie ein horoskop betrachten. und je nach brille betrachten sie das gleiche unter verschiedenen "färbungen". so gibt es auch bei der charakterisierung der häuser und quadranten verschiedene begriffs-systeme, die versuchen, eine fassbare ordnung in das wunderbare chaos der möglichkeiten zu bringen ... es schwimmt ja nicht jeder gern im uferlosen...
eine andere einteilung der quadranten, ein bisserl döbereiner, ein bisserl jake:
1. das körperliche, 2. das seelische, 3. das subjektive, 4. das objektive
Im I. quadranten beginnt es mit haus 1, der ur-sache, dem startimpuls, der anlage. die wird im 2. haus konkret, umgrenzt, sinnlich wahrnehmbar, manifest und erhält mit dem 3. haus ihre funktionalität ... austausch, mobilität, zusammenwirken, funktionieren.
Im II. quadranten liefert das 4. haus die empfindungen, eindrücke, die spiegelungen der außenwelt, das empfangen von reizen, die im 5. haus bewusst werden, als gefühlsausdruck geäußert werden, an der kreation des ich/selbst mitwirken, das sich im 6. haus in sein psychosoziales ökosystem integriert.
Im III. quadranten filtern wir im 7. haus aus der unbegrenzten zahl begegnender möglichkeiten jene aus, die uns resonant einschwingen lassen, das mögliche wird zur idee. im 8. haus verdichtet sich das mögliche zum verbindlichen, es entstehen unsere unbewussten leitbilder, die im begegnungsraum über das resonanzprinzip wirklichkeit erschaffen: magie. was wir wirk-lich, also realisierungswirksam, wollen, hat selten mit unserem bewussten wollen zu tun ... der plutonische konflikt. im 9. haus wird wieder integriert - in den häusern der quadranten werden immer alle vorhergehenden häuser, auch die aus den vorigen quadranten, mitverwurstet, und da ist mit 9. schon jede menge vorhanden, um weltbilder zu entwerfen, innere zusammenhänge zu verstehen, weite horizonte anzupeilen und beziehungsarbeit zu leisten.
Im IV. quadranten geht es mit 10. los: es ist, was es ist. lt. döbereiner das erwirkte - dort steht, was das objektive ergebnis unseres subjektiven strebens ist. IMHO auch unser potenzial, das gegebene - das uns gegebene - zu nehmen und mit unseren talenten zu wuchern. damit "es ist, was es ist" nicht eine gefährliche drohung wird, muss es in bewegung kommen und das werden, was es sein kann: haus 11 bricht das verkrustete auf, evolutionär oder revolutionär, bildet zum pol den gegenpol, und es kann strom fließen, wärme und licht spendend oder kurzschluss verursachend. und 12 schließlich: darin ist alles andere aufgehoben. das transzendente, das in begriffen nicht zu fassende, das, was mit gewalt nicht gesucht (sucht!) werden, sondern nur ge- bzw. empfunden werden kann. das tao. der himmel. das nirvana.
soweit die kleine reise durch den zyklus des tierkreises.
was die "leeren" quadranten angeht: wie rita schon mehrfach betonte, geht es immer um das ganze horoskop. und da hat jeder die vollständige besatzung an bord ... und wenn es auch auf den ersten blick so aussehen mag, als bekäme das schiff schlagseite, weil alle auf einer seite über die reling schauen, so ist das doch nur eine momentaufnahme. ein schnappschuss. vielleicht sind sie ja alle dort, weil es gerade darum geht, einen über bord gegangenen zu bergen. oder es zeigt sich eine schaumgebadete venus... wenn man genauer hinschaut (auf's horoskop, nicht auf die venus), dann zeigt sich schnell, wie sehr über häuserherrscher, mundane querverweise etc. alles mit allem verbunden ist.
und vor allem geht es - arnold hat das ja schon betont - weiter: transite ziehen durch die häuser, in verschiedenen formen von projektiven darstellungen der entwicklung des radix in die zeit hinein ändern sich die besetzungen von häusern und zuständigkeiten von achsen immer wieder... es geht schließlich ums leben und nicht um einen zettel papier, der eine momentaufnahme abbildet...
alles liebe, jake