Ich wetze die Gedankenecke,
in der Gedanken ich verstecke,
wenn wieder mal das Erdenleben
gab Mühe mir und Seelenbeben.
Dort lag're ich Gedanken ab,
auf die ich keine Böcke hab
oder für die jetzt ist keine Zeit,
oder für die ich nicht bereit.
In einem stillen Stündchen dann,
wenn ich freier denken kann,
nehm die Gedanken ich hervor
und bring sie an mein inn'res Ohr.
Und höre zu dem Untertan,
dem Nichtsenutz und Frustian,
der es verbockt und sabotiert,
der immer stört und doch parliert.
Erkennen tu ich dann mich selber,
als Bruder zweier Schwesterkälber,
die stets umsorgten mich und warben
bei der Mutter um derselben Farben.
Und diese inn're Mutter ist's
die stets mein Denken formt.
Sie ist zu dritt - sie fällt mir schwer -
doch ohne sie wär ich nicht wer.
Ich rufe meinen Schädel an,
wenn ich sonst niemanden anrufen kann.
Gott sagt manchmal nicht allzuviel,
und wenn die Welt so viel von mir will,
dann horch ich in meinen Kopf hinein-
Durch meine Gedanken bin ich nie allein.
Mein Gehirn ist mein Kind
und auch Mutter wie Vater
> Durch unnützen Gebrauch ....kriegt man nen Kater.
Ich rufe meine Gedanken an,
wenn ich sonst mit keinem reden kann.
Das Zwiegespräch im Kopf ist meistens fröhlich-
"Wie gehts, schau der, ach die, so ölig..."
Ich höre den Gedanken zu,
lache meist,
und staun' dazu.
Was andere Leute denken, ist mir recht egal,
ich seh's in ihren Augen,
manchmal glänzend, manchmal schal.
Ich red mit meinem Kopf als wär' er dein
Und schicke dir Gedanken zum frohen Stelldichein.