Psychotherapie - übertherapiert ?

aha...ein guter Therapeut sollte also mindestens ne Vergewaltigung, einen schweren Unfall, den Selbstmord naher Angehöriger etc etc etc durchgemacht haben, damit er/sie auch wirklich auf den Klienten eingehen kann.



und....sind die danach von ihrem Problem *geheilt* ?

ich denke du suchst hier einfach nur Bestätigung, daß *es nicht geht* und da biste bei Abraxas genau an der richtigen Adresse, der genau weiß, wie das mit *euch* und den Psychiatern so abläuft und daß *ihr* untherapierbar seid.

:thumbup:

am besten meldest du dich bei ihm an :)


Hallo Nizuz,

ich muss immer wieder feststellen, das es oft einfach zu schnell zu Meinungen kommt, weil man einem Thema nicht gerecht werden kann, und es leider oft nicht möglich ist, es ausführlich darzustellen.

Ich bin nicht der Meinung, das ein Therapeut alles durchgemacht haben muss, um seinen Klienten zu verstehen. Er sollte feinfühlig, sensibel sein, weil er einerseits auch einiges durch hat, und anderseits einfach so gestrickt ist. Nicht jeder, der viel erlebt hat, kann auch ein guter Therapeut sein.

Wenn ich einen Menschen mit seinen Problemen so annehme, und ihm das Gefühl gebe, ich verstehe ihn, dann kann ihm das helfen, natürlich löst das nicht das Problem, aber es ist ein Anfang und kann sehr wichtig sein.

LG Sonnenkind
 
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Hallo Sonnenkind,


es geht hierbei mE weniger um "Wissen", vielmehr um das Wie und das Tun. Wenn beispielsweise irgend ein Ereignis aus der Kindheit auftaucht, dann geht es weniger darum, das zu "wissen" - die Information -, sondern um die Praxis mit diesem.

Das gilt auch für das Verhältnis zum Therapeuten: es geht hier nicht um Wissensübertragung, sondern vor allem auch um das "Wie" des Miteinanders (der gegenseitigen Übertragungen).
Der Therapeut kann vielleicht gut "analysieren" und hierdurch "Wissen" befördern, aber auch hierbei ist das "Wie" entscheidend.


"besser weiß"... ...wie gesagt: richte doch deinen Fokus ein wenig vom "Wissen" weg und mehr zum "Wie" hin. Und dann schaue dir einfach mal an, welche Haltung du gegenüber dem Therapeuten einnimmst, in deinem "Wie".
Und diese Praxis ist dann ein "TUN".

Liebe Grüße,
E.


Hallo Energeia,

das hast du gut beschrieben.
Es führt zu weit, wenn ich hier genau beschreibe, wie das in meiner Therapie aussieht.
Ich habe viele Therapeuten kennen gelernt, und kann deshalb sagen, das dieser Therapeut sich nicht so verhält, wie es sein sollte.
Ein guter Therapeut sollte seine eigene Problematik nicht mit ins Spiel bringen, es sollten keine Gefühlsregungen zu sehen sein, wie ein midleidsvolles Gesicht während der ganzen Sitzung usw. Es hilft dem Klienten nicht, wenn man das Gefühl hat, man fühlt sich geborgen und verstanden, sowie bei einem Freund / Freundin. Und wenn dann auch noch kommt, das er ratlos ist, und sagt was man machen soll.... nein, das ist keine Therapie, die etwas bringt.

Für viele ist ja gerade das TUN das Problem. Wenn einem Klienten seine Situation bewusst wird, ist es nicht damit getan, wenn es dann heißt : So jetzt kannst du es ändern.
Wenn z.B. eine Frau unter emotionaler Abhängigkeit leidet, und das alles bewusst abläuft und sie alles weiß, wird es trotzdem nicht klappen ,wenn sie dann mal einfach so loslässt, und sich nicht mehr klammert oder abhängig fühlt.

Alles hat aber seinen Grund, warum man einen bestimmten Menschen oder Therapeuten anzieht. Nichts passiert zufällig. Es hat eine Bedeutung für den Therpeuten, genauso wie für mich.
Damit möchte ich nur sagen, dass ich es mit mit dieser Einstellung nicht einfach mache.

LG Sonnenkind
 
Mhm, ich kann dich da schon verstehen. Ich habe selbst Psychologie studiert und warte gerade auf meinen Diplomprüfungstermin, kenne einige Therapierichtungen und mir ist das meiste da zu verkopft, um nachhaltig was bewirken zu können. (ist aber halt meine Wahrnehmung, es gibt viele Psychologen und Therapeuten, die anders denken, auch viele psychologische und therapeutische Schulen, die sehr kognitiv vorgehen ... aber es gibt auch andere).
Es nutzt meiner Meinung nach nichts, wenn der Verstand alles versteht, und durch eine Therapie oder Beratung noch zusätzlich genährt wird, und eigentlich die Gefühle (oder vielleicht Körperstellen), vielleicht Chaos, etc. geradezu schreit danach, auch beachtet zu werden.
Wenn ich dich, Sonnenkind, aber richtig einschätze ... wobei ich mich da natürlich auch total irren kann ... habe ich den Eindruck, dass du im Augenblick, was deine "Probleme" angeht, auch ein recht verstandesorientierter Mensch bist, also viel darüber nachdenkst, was da gerade los ist, warum es nichts bringt, was anders sein müsste, etc..
Die Fragen jetzt sind gar nicht so sehr zum öffentlichen Beantworten gedacht, sondern mehr nur für dich.
Wie stehst du deinen Gefühlen gegenüber?
Hast du das "Gefühl", dass du dich mit deinen Gefühlen, etc. besser auskennen müsstest, damit es besser werden kann?
Hast du (vielleicht "nur" subtil) Angst, mit deinen Gefühlen in Kontakt zu kommen?

Zu dem Punkt, ob Psychologen, Therapeuten, etc. selbst das erlebt haben müssen ... das glaube ich nicht, denn jeder Mensch ist anders und jede Situation, auch wenn sie unter dem gleichen Wort beschrieben wird, ist trotzdem so unterschiedlich, weil die daran beteiligten Menschen so unterschiedlich sind.
Die Gefahr, dass jemand dann glaubt, dass er, nur weil er das selbst erlebt hat, weiß, wie dem anderen zumute ist, und was da jetzt gerade abläuft und ihm das dann "überstülpt", ist da meiner Erfahrung nach sehr groß.
Was meiner Meinung nach aber supersuperwichtig ist bei Menschen in solchen Beruf(ung)en - und da ist es dann egal, ob sie das schon selbst erlebt haben oder nicht - ist, dass sie offen dem individuellen Menschen sind, nicht mit einem bestimmten Denkmuster an Probleme drangehen, sondern sich individuell auf das einstellen, was gerade im Augenblick da ist. Wenn man erkennt (und das ganzheitlich und nicht nur mit dem Verstand), was das ist, dann ist schon ein großer Schritt getan.

Alles Liebe dir!

Hallo Nelchen,

du hast mir richtig aus der Seele gesprochen, und das auf den Punkt genau getroffen.

Ich will das hier öffentlich nicht genau beschreiben, wie es mir geht, aber es ist schon richtig, das ich zu sehr mit dem Verstand an die Dinge herangehe, alles analysiere, mich kontrolliere, auch die Gefühle....
Von daher bringt es mir nichts, immer nur wieder zu reden, es dreht sich im Kreis.
Deshalb denke ich an alternative Therapien, und werde jetzt erst mal eine systemische Familienaufstellung machen.

Mit dieser Einstellung wirst du sicher eine gute Psychologin. :) Dir auch alles Gute !

LG Sonnenkind
 
Als Besserwisser wird jemand bezeichnet, der meint, vieles besser zu wissen. Die Bezeichnung Besserwisser soll ausdrücken, der Betreffende neige dazu, andere Menschen zu belehren, verschließe sich aber gegenüber Meinungen und Wissen anderer.

Die Meinungsäußerungen eines Besserwissers erlebt seine Umgebung manchmal als überheblich.quelle Wiki:


Manchen Besserwissern wird zugestanden, tatsächlich etwas von ihrem Thema zu verstehen. Sie würden aber versuchen, durch Demonstration von Fachwissen sozialen Status als fachliche Autorität zu gewinnen. Ihre Äußerungen werden somit als Angriff auf Autoritätsstrukturen empfunden, welche von den anderen Beteiligten stillschweigend anerkannt werden

Ich denke es geht auch ein bisschen um diesen Punkt, man meint es besser zu Wissen, aber eben meinen ist nicht wissen. :D
lg
Cyrill
 
Ich hab meine Therapien immer kombiniert. Eine reine Gesprächstherapie ist gut für Menschen, die noch am Anfang ihres Erkenntnisweges (über ihre eigene Psyche) sind. Später ist es in meinen Augen sinnvoll, sich auch mit Körperarbeit, Trancearbeit und/oder anderen Möglichkeiten zu beschäftigen, die direkt mit dem Unterbewusstsein zusammenwirken.
 
Du selbst hast den Schlussel in deine Hände zur "Heilung" nur siehst das im Moment noch nicht aber irgendwann findest du durch ein Ereignis heraus wohin der Schlussel gehört.

Liebe Grüsse Misja
 
Hallo Nizuz,

danke für deine Antwort.
Ja, du hast Recht. Trotzdem bin ich so verunsichert, weil ich schon darüber nachdenke, was ich falsch mache.

Alternative Methoden schweben mir viele im Kopf herum, ist allerdings eine Kostenfrage.
Aber ich habe jetzt endlich einen Termin für eine systemische Familienaufstellung, das hatte ich schon lange vor.
Das habe ich dem Psychologen auch mitgeteilt, er war darüber sehr ärgerlich, weil ich das nicht mit ihm abgesprochen hatte.
Obwohl er mir oft genug mitgeteilt hat, das er ratlos ist.....

Und sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Wie gesagt, ich mache es mir nicht einfach und sehe mich als Opfer, o.ä.

LG Sonnenkind58
Armer Therapeut.
Wovon soll er denn leben, wenn du plötzlich deine Probleme selbst in die Hand nimmst und versehentlich löst. :ironie:
 
@sonnenkind58, es gibt noch eine preiswerte Alternative, wie Du Dir auch selber helfen und Dich mit aller Achtsamkeit und Fürsorge mit bioenergetischen Übungen nach Alexander Lowen selber therapieren und Dich aus Seelen- und Muskelpanzerung bringen kannst:

http://www.amazon.de/Bioenergetik-T...1?ie=UTF8&s=books&qid=1288188104&sr=8-1-spell

Hallo DiaBowLow,

danke für den Tipp.
Ja, ich denke auch, das die Zeit der ständigen Gespräche, die sich im Kreis drehen, vorbei sein sollte.

LG Sonnenkind
 
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Ich hab meine Therapien immer kombiniert. Eine reine Gesprächstherapie ist gut für Menschen, die noch am Anfang ihres Erkenntnisweges (über ihre eigene Psyche) sind. Später ist es in meinen Augen sinnvoll, sich auch mit Körperarbeit, Trancearbeit und/oder anderen Möglichkeiten zu beschäftigen, die direkt mit dem Unterbewusstsein zusammenwirken.

Hallo Ahorn,

ja, so sehe ich es jetzt auch. Würde gerne eine Seelenreise nach Brandon Bays machen, das hört sich für mich stimmig an.

LG Sonnenkind
 
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