Psychopharmaka gegen Trauer

silberstern schrieb:
Was haltet ihr davon:

Ein Arzt verschreibt seiner Patientin, die vor 6 Monaten ihren Mann verloren hat, mit dem Sie die letzten 35 Jahre verbracht hat, ein starkes Antidepressivum, ein Psychopharmakum mit erheblichen Nebenwirkungen.

Ist das normal?

Normal ist es wohl schon, was ich davon halte ist eine andere Frage.

Eine Freundin von mir litt sehr darunter, dass ihr Mann sie verlassen hatte. Der Arzt verschrieb ihr ebenfalls Antideressiva. Sie nahm zu von den Medikamenten, das Gesicht quoll richtig auf und sie sah fürchterlich aus.

Ich denke, es gehört zu unserer persönlichen und spirituellen Entwicklung einfach dazu gewissen Erfahrungen zu machen, auch Trauer und Verlust sind wichtige Erfahrungen. Man kann sich nicht um das bewußte Verarbeiten drücken, indem man eine Pille einwirft, irgendwann werden einen die unbewältigten Gefühle wieder einholen. Darin sehe ich die größe Gefahr, dass Menschen die Psychopharmaka nehmen dadurch versuchen zu vermeiden, sich mit sich selber auseinanderzusetzen.
Wenn man allerdings grundsätzlich bereit ist, diesen Weg zu gehen, halte ich es in bestimmten Situationen auch für legitim psychoaktive Substanzen zu sich zu nehmen. Aber immer mit Bedacht. (Allerdings würde ich persönlich da eher andere Stoffe nehmen, als Psychopharmaka, aber ich denke, es tut sich letztendlich nicht viel.)
Jemand kann vielleicht solche Medikamente als "Erste Hilfe-Lösung" sehen, aber dann darf es dabei alleine nicht bleiben.
 
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Bei der Diskussion hier scheint manchmal in Vergessenheit zu geraten, dass keine Krankheit vom Himmel fällt, auch keine psychische Krankheit wie Depressionen oder Magersucht.
Alles diese haben ihre tiefen Ursachen, meistens in Erfahrungen aus der Kindheit.
Und alle diese seelischen Krankheiten lassen sich auch wieder heilen, es gibt viele gute Ansätze dazu, holothrophes Atmen oder Rebirthing ist z. B. ein solcher Ansatz, aber auch Dinge wie Gestaltherapie.
 
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