Psychopharmaka gegen Trauer

matrix84 schrieb:
Nie!!! Ich sage dir auch warum: die einzige Lösung für Probleme jeder Art ist Kommunikation.
Du weißt sicher aus Eigenerfahrung, wie viel besser man sich nach einem guten Gespräch fühlt, und einfach mal die ganze negative Ladung ablassen konnte. Psychopharmaka (um den politisch korrekten Ausdruck zu verwenden)verhindern, dass man zu einer Verbesserung auf der geistigen Ebene gelangt, da sie sperren. Psychopharmaka wie Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Schlafmittel und Medikamente wie Ritalin, die ja angeblich zu einer Verbesserung des Geisteszustandes führen sollen und fröhlicher, ruhiger und ausgeglichener machen sollen, sperren den Geist ein und verhindern somit eine Verbesserung von Zuständen, die Ladung kann nicht aufgelöst werden.
Menschen, die Psychopharmaka nehmen sind arm, denn sie sitzen in ihrem Problem fest, durch Kommunikation kann keine negative Ladung mehr aufgelöst werden.

lg, matrix

Ich sehe das so wie du - Gespräche können viel bringen und ich arbeite auch mit Selbstheilungskräften, aber gibt es nicht einen Punkt wo das alleine zu wenig ist? Hattest du schon mal richtig schlimme Depressionen wo du nicht mal die Kraft hattes aufzustehn und dich anzuziehen, wo du nichts mehr gegessen hast bis du nur mehr ein Strich warst? Warst du schon Suizidgefährdet? Meinst du nicht das es einen Punkt gibt wo zumindest für eine Zeit lange Psychopharmaka wie Trittico oder Cipralex, die ja eigentlich hauptsächlich in die Serotoninproduktion eingreiffen mal ok sind, nur um das heftigste abzufangen?

Liebe Grüsse
Elisabetha
 
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Elisabetha schrieb:
gibt es nicht einen Punkt wo das alleine zu wenig ist? Hattest du schon mal richtig schlimme Depressionen wo du nicht mal die Kraft hattes aufzustehn und dich anzuziehen, wo du nichts mehr gegessen hast bis du nur mehr ein Strich warst?

Nein, hatte ich noch nie und ich hoffe, du auch nicht. *auf Holz klopf*. Aber ich glaube, dass man Depressionen dieser Dimension sehr wohl abfangen kann. Man muss doch als Betroffener spüren, wenn es einem immer schlechter und schlechter geht und da muss man eingreifen. Mit Kommunikation, Vitaminen und Sport.

Es ist doch bestimmt nicht so, dass es einem vom einen auf den anderen Tag plötzlich so schlecht geht, dass man nicht mehr aufstehen, nichts mehr essen, etc. kann und total am Boden ist!?

Man kann immer etwas tun. Aber sich tatenlos dabei zusehen, wie es einem immer schlechter und schlechter geht, sich bemitleiden, oder sich bemitleiden lassen, bringt uns auch nicht weiter!

Liebe Grüße, matrix
 
also ist der kranke selber schuld?
eine kritische einstellung medikamenten gegenüber ist sicher gut und sinnvoll. aber ich überleg mir grad, was ist, wenn jemand, der die medikamente wirklich brauchen würde, diese wegen eurer postings absetzt? habt ihr euch das schon mal überlegt?
und würdest du auch dann keine medikamente nehmen, wenn du eine beginnende demenz hättest und damit die krankheit zumindest aufhalten könntest? dir noch eine kleine weile selbständigkeit erhalten könntest? auch dafür werden psychopharmaka verwendet.

ein kleiner tipp: altersheime (da gibt es genug psychisch kranke, demenz fällt nämlich darunter) und auch psychiatrien suchen ständig menschen, die kostenlos zu besuchsdiensten bereit sind. den patienten wäre geholfen, weil sie mit dem besuchsdienst zb spazieren gehen können oder einfach plaudern, und ihr könntet euch selbst ein bild machen.
 
Mondkriegerin schrieb:
und auch psychiatrien suchen ständig menschen, die kostenlos zu besuchsdiensten bereit sind. den patienten wäre geholfen, weil sie mit dem besuchsdienst zb spazieren gehen können oder einfach plaudern, und ihr könntet euch selbst ein bild machen.

Ein kluger Mensch sagte einmal: Die Psychiatrie macht keine Menschenrechtsverletzungen. Sie ist eine.
Es ist mir egal, wie viele Rote ich dafür riskiere: ich bleibe bei meiner Meinung. Psychopharmaka sind, für geistige Störungen nie die Lösung. Ich weiß nicht, wie du jetzt auf Demenz kommst, dass ist ja keine psychische Erkrankung!?!?!Habe ich jedenfalls noch nie gehört. Wenn es tatsächlich so ist, würde es andere Lösungen geben als Psychopillen.

Natürlich darf niemand, ohne vorher, mit einem kompetenten, nichtpsychiatrischen Arzt gesprochen zu haben, seine Psychopharmaka absetzen!!!

matrix
 
matrix84 schrieb:
Ein kluger Mensch sagte einmal: Die Psychiatrie macht keine Menschenrechtsverletzungen. Sie ist eine.

ja und? was hat das mit meinem vorschlag zu tun? österreich bemüht sich übrigens, die menschenrechte in der psychiatrie zu wahren. in den letzten jahren ist sehr, sehr viel passiert. nein, es ist nicht gut, aber es wird besser. du kannst dich hier informieren: www.patientenanwalt.at

und? bleibst du bei schlauen sprüchen, oder hast du vor, ein, zwei menschen regelmäßig zu besuchen?
 
Mondkriegerin schrieb:
also ist der kranke selber schuld?

es geht hier nicht um Schuldzuweisungen sondern darum, dass der Erkrankte sich so weit kennen sollte, um zu bemerken, dass er sich verändert. Und zwar nicht gerade zum Positiven.

Aber es gibt ja auch Menschen die bis zur Geburt nicht gemerkt haben, dass sie schwanger sind.
 
Mondkriegerin schrieb:
und? bleibst du bei schlauen sprüchen, oder hast du vor, ein, zwei menschen regelmäßig zu besuchen?

Ich bin Mitglied bei einem Verein, der sich tatkräftig für die Durchsetzung von Menschenrechten und die Verstöße der Psychiatrie gegen eben solche einsetzt.
Ich klopfe nicht nur hohle Sprüche, ich tue tatsächlich auch etwas, nämlich Unschuldige vor der Psychiatrie bewahren, oder gegen Elektroschocks, Fizierungen ans Bett (beides wird immer noch angewandt, vor allem in den Bundesländern, aber auch in Wien) und Zwangseinweisungen kämpfen.
 
demenz ist eine psychische krankheit laut ICD10.
http://de.wikipedia.org/wiki/Demenz

du hast recht, es gibt methoden wie validation oder basale stimulation die auch sehr gut helfen können. aber das steht nicht immer und überall zur verfügung. DAS ist wirklich ein thema, das beachtung verdienen würde und eine völlig andere gesellschaftliche wertung.
 
elektroschocks sind sehr selten geworden, werden aber noch gemacht, korrekt. ebenso fixierungen (netzbetten gibt es in wien, in nö nicht mehr), aber unter strengen gesetzlichen auflagen und mit der möglichkeit der gerichtlichen überprüfung. ebenso wird jede zwangseinweisung innerhalb von 4 tagen automatisch gerichtlich überprüft samt automatischer kostenloser beistellung eines rechtsbeistandes.
wenn du dich engagierst, solltest du wirklich wissen, was demenz ist.

matrix, wenn du rote punkte kriegst: ich wars nicht. ich diskutiere das offen und hier und nicht hinterhältig.
 
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Mondkriegerin schrieb:
verfügung. DAS ist wirklich ein thema, das beachtung verdienen würde und eine völlig andere gesellschaftliche wertung.

Ja, da hast du recht. Es wäre an der Zeit, sich viel mehr mit den Ursachen einer Erkrankung zu beschäftigen. Teilweise passiert das schon, jedoch noch immer viel zu wenig.
Warum jedoch Gesprächstherapie zusammen mit Psychopharmaka keinen Sinn macht, habe ich schon in einem vorigen Beitrag erörtert.

lg, matrix
 
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