Psychologische Grenzen - Staatliche Toleranz

Hmm, ich kenne die Ausgangsdiskussion jetzt nicht, aber ich bin eher eine Befürworterin gemässigter Meinungsfreiheit.

In jeder Situation alles sagen zu dürfen scheint mir eine Form von Rücksichtslosigkeit zu sein oder sogar Gewalt.

Das liest sich für mich nicht unbedingt nach was Freiem. Ich persönlich möchte mich da auch nicht von irgendjemanden einschränken lassen - genauso wie ich mir nicht sagen lassen möchte, wo ich wann welchen Weg langzugehen habe.
 
Werbung:
Das liest sich für mich nicht unbedingt nach was Freiem. Ich persönlich möchte mich da auch nicht von irgendjemanden einschränken lassen - genauso wie ich mir nicht sagen lassen möchte, wo ich wann welchen Weg langzugehen habe.

Ja, so ungefähr sehe ich das auch. Wie ich etwas sage und wann ich etwas sage, kann ja durchaus "pädagogisch" justiert werden, doch was ich zu sagen habe, sagen will oder sagen möchte, sollte nicht beschränkt werden, weil durch eine Beschränkung durchaus die Sprache des Schweigens sinnvoller ist als etwas "nicht sagen wollendes" zu sagen.

Als mein Opa frei raus meinem Bruder auf den Kopf zu sagte, dass Opas Kusine verstorben ist, war er sofort plötzlich hysterisch am Weinen, weil er in dieser omalichen Frau eine sehr herzliche Bezugsperson gewonnen hatte und er sehr stark an ihr hing. Wenn Opa da den Tod anders und sensibler versucht hätte ihm nahezu bringen, wäre es besser gewesen. Es ihm nicht zu sagen, wäre jedoch auch falsch gewesen.
 
Ja, so ungefähr sehe ich das auch. Wie ich etwas sage und wann ich etwas sage, kann ja durchaus "pädagogisch" justiert werden, doch was ich zu sagen habe, sagen will oder sagen möchte, sollte nicht beschränkt werden, weil durch eine Beschränkung durchaus die Sprache des Schweigens sinnvoller ist als etwas "nicht sagen wollendes" zu sagen.

Als mein Opa frei raus meinem Bruder auf den Kopf zu sagte, dass Opas Kusine verstorben ist, war er sofort plötzlich hysterisch am Weinen, weil er in dieser omalichen Frau eine sehr herzliche Bezugsperson gewonnen hatte und er sehr stark an ihr hing. Wenn Opa da den Tod anders und sensibler versucht hätte ihm nahezu bringen, wäre es besser gewesen. Es ihm nicht zu sagen, wäre jedoch auch falsch gewesen.

Ja, ich verstehe, wie du es und was du meinst, ... Nur ich glaube, jeder kann das auch nicht so. Und ich weiss nicht, inwieweit es dann immer am anderen liegt, "wie" dieser etwas rüberbringt oder rübergebracht hat. Kann ja auch genauso mit einem selbst zusammenhängen, wenn man z.Bsp. auch etwas überreagiert oder überempfindlich ist? oder sogar falsch aufnimmt/versteht.

Es kann auch keiner vorher wissen, wer, wie, wo, wann auf was super-hysterisch reagiert, da kann man selbst dann ja auch schon mal erschrecken. :o
 
inwieweit es dann immer am anderen liegt, "wie" dieser etwas rüberbringt oder rübergebracht hat. Kann ja auch genauso mit einem selbst zusammenhängen, wenn man z.Bsp. auch etwas überreagiert

In diesem Fall handelt es sich um ein "wissentlich krankes Kind" dessen geistiges Aufnahmevermögen "der Umwelt wissentlich" bekannt ist. :) Ist zwar schon lange her, doch solche Augenblicke bleiben mir halt im Gedächtnis... Jedenfalls werde ich nie zulassen, dass ich über kranke Menschen je denken werde, sie wären Schuld, weil sie so oder so empfinden.
 
In diesem Fall handelt es sich um ein "wissentlich krankes Kind" dessen geistiges Aufnahmevermögen "der Umwelt wissentlich" bekannt ist. :) Ist zwar schon lange her, doch solche Augenblicke bleiben mir halt im Gedächtnis... Jedenfalls werde ich nie zulassen, dass ich über kranke Menschen je denken werde, sie wären Schuld, weil sie so oder so empfinden.

Ok, das wusste ich nicht - und hm, ja, wenn man das weiss, ... allerdings weiss ich auch nicht, wie es um den Übermittler steht/stand.

Es kann so schwierig unter Menschen sein, ich weiss das selbst auch. Weil's auch nicht mit jedem "stimmig" ist. Deshalb weiss ich auch nicht so wirklich, was sagen darauf.
 
Es kann so schwierig unter Menschen sein, ich weiss das selbst auch. Weil's auch nicht mit jedem "stimmig" ist. Deshalb weiss ich auch nicht so wirklich, was sagen darauf.

Völlig Stimmig. Das ist die Kernkomponente, weshalb ich gegen Beschränkungen bin. Auch deshalb, weil Menschen bei gleichen Sätzen dennoch unterschiedliches meinen können, und wenn Inhalte vorgeschrieben werden, zu sagen oder zu unterlassen, dann wird diese Schwierigkeit der Kommunikation noch zusätzlich erschwert.

Ich kann dem Einen sagen....... und dieser geht in die Luft
Ich kann dem Zweiten sagen..... und dieser lacht mich aus
Ich kann dem Dritten......nicht sagen, und er nimmt es mir übel

Das ist so unterschiedlich, dass es keine Gleichsperre geben sollte....
 
Jedenfalls werde ich nie zulassen, dass ich über kranke Menschen je denken werde, sie wären Schuld, weil sie so oder so empfinden.

Man sieht's auch nicht immer allen und jedem an, ob oder dass jemand krank ist. Es können auch beide Seiten ihre Probleme haben, weshalb es zu diesen Schwierigkeiten oder Disputen kommt/kam oder kommen kann. Selten reagiert jemand absichtlich verletzend (würd ich vermuten) - ausser selbst aus einer Verletzung heraus. Allgemein mein ich.
 
Völlig Stimmig. Das ist die Kernkomponente, weshalb ich gegen Beschränkungen bin. Auch deshalb, weil Menschen bei gleichen Sätzen dennoch unterschiedliches meinen können, und wenn Inhalte vorgeschrieben werden, zu sagen oder zu unterlassen, dann wird diese Schwierigkeit der Kommunikation noch zusätzlich erschwert.

Ich kann dem Einen sagen....... und dieser geht in die Luft
Ich kann dem Zweiten sagen..... und dieser lacht mich aus
Ich kann dem Dritten......nicht sagen, und er nimmt es mir übel

Das ist so unterschiedlich, dass es keine Gleichsperre geben sollte....

Ja, so ist es. :thumbup:
 
Und wenn wir das leidige Thema des Rassisten nehmen:

Wenn er klar und ehrlich sagen darf, was er denkt, dann wissen wir, können uns wappnen, vorsehen, uns drauf einstellen, uns zur Wehr setzen, verteidigen und solcher Möglichkeiten mehr. Wir wissen dann, woran wir bei solch einem Menschen und seiner Gesinnung sind.

Wenn wir es ihm jedoch "verbieten", dann regen wir seine Phantasie an und seine Künste der Schauspielerei, mit der Möglichkeit, auf verdeckte, versteckte Weise zu agieren, und wir wissen nicht, woran wir sind, weil es nicht mehr klar offensichtlich ist, und letztlich ist es dann meist zu spät, wenn es doch noch erkannt wird.

Heinz Erhardt hat gezeigt wie es geht: Aus dem "Maulwurf" wurde der "Mundschmiss". Und das ist noch eine leichte und humorvolle Variante, die noch sofort erkannt werden kann...

Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es ist, neben einem echten Rassisten zu sein, ohne es zu wissen.
 
Werbung:
Hi Chocolade,

Deinem Beitrag entnehme ich eindeutig das "WIE". Wie etwas gesagt wird. Dem stimme ich auch zu. Doch in der Thematik geht es um "WAS" gesagt wird. Ob jemand nun alles sagen darf. oder gesetzlich gleich zu schweigen hat. Gesetzlich gleich = Dass der Inhalt vom Gesetz her für alle gleich festgelegt ist, was wiederum ein Unrecht ist, da es nicht gleich gewollt ist.

Bei einer gemäßigten Meinungsgfreiheit, gibt es keine Meinungsfreiheit, dann gibt es eine Meinungsgrenze. Wenn, dann sollten wir das, was es ist, auch beim tatsächlichen Namen nennen, und uns nicht selbst heuchelnd bescheißen. :)

Ich sehe das nicht so sehr im Sinne von Ideologie, sondern nur von praktischen Konsequenzen.
Und das ist auch karmisch ganz einfach, fügst du Schaden zu, kommt der zu dir zurück.
Deshalb rede ich von Flexibilität.
Es mag Situationen geben, wo das Reden mehr Schaden zufügt oder das Schweigen.
Dass wir uns irgendwann all unseren Konflikten und Inhalten stellen müssen zweifle ich nicht an, doch gibt es dann auch wieder einen richtigen oder falschen Zeitpunkt.

Soll man die totale Meinungsfreiheit zulassen ist wie die Frage ob man körperliche Gewalt zulassen darf.
Ich drücke also meine Wut aus indem ich jemandem ein paar reinziehe ?

Klingt nach Wildem Westen.
 
Zurück
Oben