Psychologie: Wissenschaft oder Unfug ?

Ich finde schon, dass die Psychologie wissenschaftlich ist und die Statistiken / Studien etc. eben notwendig, weil die Psyche in vielen Hinsichten nicht messbar ist. Ich denke in vielen wissenschaftlichen Bereichen musste man erstmal mit Studien etc. arbeiten um überhaupt Messmittel zu finden. Das Problem ist, dass mit der Psychologie (genauso wie es gut und böse in allen anderen Bereichen gibt) auch viel Schmu getrieben wird und als Ausrede oder Manipulation benutzt wird und auch Fehldiagnose gestellt werden das stimmt, aber das wird doch mit allem gemacht oder nicht?

Aber zu den Prognose Fragen.
Ich denke die psychosomatischen Störungen werden bei uns zunehmen da wir einfach unter viel mehr Leistungsdruck (innerlich) stehen und mehr in weniger Zeit schaffen und unsere Ansprüche aber gleichzeitig auch steigen.Gleichzeitig habe ich das Gefühl werden wir zu einer immer größeren Neidgesellschaft bei der man anderen nichts mehr gönnt (Gift für die eigene Ausgeglichenheit).
Und zu den äußeren Faktoren, Arbeitslosigkeit etc. nimmt ja eigentlich auch zu (jede Statistik die was anderes sagt ist meiner Meinung beschönigt) also auch hier die Unzufriedenheit die sich oft psychisch auswirkt.
Und leider werden wir auch immer bequemer was zB dazu führt, dass man aktiveren etwas anstrengenden Kindern gleich sowie wie ADHS anhängt oder es ist einfacher auf Dauer Tabletten zu nehmen als etwas an bestimmten Situationen zu ändern (ich rede jetzt nicht von schweren psychischen Störungen da ist das klar notwendig).
 
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Man muss erstmal "Psychologie" und "Psychiatrie" voneinander trennen. Die Psychologie liegt in den Händen der Diplom Psychologen und die Psychiatrie in den Händen von Ärzten – die beide umfangreiche Studien absolvieren müssen.

Wie gut oder schlecht beide Disziplinen sind, dies Frage stellt sich so eigentlich nicht, denn sie ist so gut oder schlecht wie alle andern Berufsgruppen auch. Mit andern Worten, in allen Berufen gibt es gute, schlechte oder mittelmäßige „Handwerker“.

Warum soll es überhaupt eine Psyche geben? Was ist der naturwissenschaftliche Hintergrund.

Du bezweifelst die Anwesenheit der Seele? Dann zerlege mal das Wort Psychologie, dann erfährst du, worum es dabei geht.

Psychologie (griechisch ψυχολογία psychología. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Seelenkunde. Psyche ist ‚Hauch', oder ‚Seele', und damit ist das ‚Gemüt' gemeint. und –die Silbe „logie“ stammt von Stammwort "Logos2 ab, was so viel bedeutet wie: "dem Gehalt geben" oder „Sinn“.

Wie sieht die Psychologie in Ländern aus wie Indien, China, Afrika und Lateinamerika aus?


Auch wenn in diesen Ländern nicht das Wort benutzt wird (aber ich bin sicher, die kennen das auch), wird auch dort die Seelenkunde betrieben. Überall l dort, wo Menschen sich um andere kümmern, sorgen, Befindlichkeit erforschen, Trauer begleiten oder Kummer abwenden - geht es um die Seele und das ist Psychologie. Es ist die Beschäftigung des Menschen mit dem Menschenkind und warum soll es in diesen Länder nicht geben?


Das Know-How der Psychologie ist nach wie vor starken Änderungen unterlegen.


Ja und das ist gut so, wenn Erkenntnisse wachsen, wachen auch die Möglichkeiten die Seelenkunde zu erweitern. Fortschritt hat noch nie geschadet oder? :whistle:

Die Klinische Psychologie hat viele Veränderungen im letzten Jahrhundert durchgemacht.

Skorpina
 
ja und Veränderung durchmachen kann nur etwas was Veränderung braucht, also nicht der Wahrheit entspricht, sonst könnte es sich ja nicht verändern, wohin auch..?


Ist das nicht ein bisschen kryptisch ich meine, eine verdrehte Ableitung?

Du sagst, das war „verändert“ wurde, entspricht nicht der W A H R T H E I T? Ich glaube, was du sagen möchtest ist – das ist nicht mehr zeitgemäß.

Nehmen wir als Beispiel die Kindererziehung! Die Menschen haben dazu gelernt. Heute erzieht man Kinder anders, als noch vor 50 Jahren. Ich bin mir ziemlich sicher, in weiteren 50 Jahren wird man wieder Veränderungen vornehmen, und einiges anders als Heute handhaben.

Das ist nicht immer eine Frage von "richtig" oder "falsch" - um Wahrheit geht es hier nicht, weil niemand wissentlich etwas falsch machen möchte. Es ist doch so, dass bestimmte Gruppe (Lehrer) (Eltern) ihre eigene Realität haben.

Lehrer sprechen heute von „Helikopter – Eltern“ wenn sie überbehütende Eltern sehen, das klingt ganz schrecklich und auch entwertend. Früher (so der Vorwurf) haben Eltern nicht genug behütet /gefördert heute tun sie angeblich zu viel. Ich wollte mit diesem Beispiel in der Analogie bei der psychologischen Erziehung ´im Bild bleiben´. Ein gutes Beispiel für psychologische Erkenntnisse. Verstehst du was ich meine?

Die Wahrheit hat dabei niemand gepacktet, es sind nur "Sichtweisen" und da spielt der "Zeitgeist" eine große Rolle. So ist es mit der ganzen Disziplin Psychologie.

Skorpina
 
ja und Veränderung durchmachen kann nur etwas was Veränderung braucht, also nicht der Wahrheit entspricht, sonst könnte es sich ja nicht verändern, wohin auch..?
Erst mal zur "Veränderung".
Physisches Leben ist gekennzeichnet durch Veränderung, es kann gar nicht anders als sich zu verändern, dies nennt man Wachstum - Werden und Vergehen.

Du sprichst der Veränderung die Wahrheit ab, weil Wahrheit keine Veränderung braucht. Könnte es aber nicht vielleicht auch sein, dass Veränderung an sich schon wahr ist, da sie eine Grundbedingung für unser physisches Leben ist?

D.h. da Stillstand das Gegenteil der "Veränderungswahrheit" ist, wäre somit Stillstand, Starrheit das nicht-wahre im physischen Leben.

LGInti
 
wie wissenschaftlich ist eigentlich die Psychologie ?

Eigentlich stellst du die Frage, ob die Wissenschaftlichkeit nicht Systembestandteil zur Kontrolle => Klassifizierung von verhaltensauffälligen Individuen und Gruppen ist.

Ja. Man stellt Psychatriepatienten zB nur still, für eine intensive und wirklich greifende Therapie ist kein Geld da. Hier herrscht eine Pillenpsycholgie. Depressionen? Nehmen sie xy-pharm.

Ich glaube, wir stehen erst am Anfang, das Wunder unseres Geistes, das Wunder des Gehirns, das Wunder der Verbundenheit von Körper, Persönlichkeit und Gehirn zu verstehen. Das, was man so "Ich" nennt, also die Persönlichkeit, gehört hauptsächlich zur Gehirnregion des Neokortex, der aus der Kurzzeiterinnerung unsere kohärente Persönlichkeiterfahrung konstruiert. Siehe Demenzkranke, ohne Neokortex kein Ich mehr. Doch dann haben wir noch ein Langzeitgedächtnis, das limbische System, und das scheint zum Desktop oder Windows unserer Persönlichkeit eine Art DOS zu sein, nach den Erfahrungen mit meinem kranken Vater liegt aber DORT die Erinnerung an die Identität. Keine Persönlichkeit mehr, aber wenn man ihn fragt, wer er denn ist, legt er die Hand aufs Herz und sagt: Ich!

Und ehe wir das nicht klar haben, was wir eigentlich selber sind, die hier posten, bleiben alle psychologischen Richtungen nur Ansätze, Fragestellungen, wie etwa traumatische Störungen und Psychosomatik zu verstehen sind.
 
@Tide
schön dargelegt - wobei für mich das Gehirn nur die Andockstelle des Geistes in die Physis hinein ist. Es ist das adäquate Instrument sich hier in der Physis zu äußern.

LGInti
 
Man muss erstmal "Psychologie" und "Psychiatrie" voneinander trennen. Die Psychologie liegt in den Händen der Diplom Psychologen und die Psychiatrie in den Händen von Ärzten – die beide umfangreiche Studien absolvieren müssen.

Wie gut oder schlecht beide Disziplinen sind, dies Frage stellt sich so eigentlich nicht, denn sie ist so gut oder schlecht wie alle andern Berufsgruppen auch. Mit andern Worten, in allen Berufen gibt es gute, schlechte oder mittelmäßige „Handwerker“.



Du bezweifelst die Anwesenheit der Seele? Dann zerlege mal das Wort Psychologie, dann erfährst du, worum es dabei geht.

Psychologie (griechisch ψυχολογία psychología. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Seelenkunde. Psyche ist ‚Hauch', oder ‚Seele', und damit ist das ‚Gemüt' gemeint. und –die Silbe „logie“ stammt von Stammwort "Logos2 ab, was so viel bedeutet wie: "dem Gehalt geben" oder „Sinn“.




Auch wenn in diesen Ländern nicht das Wort benutzt wird (aber ich bin sicher, die kennen das auch), wird auch dort die Seelenkunde betrieben. Überall l dort, wo Menschen sich um andere kümmern, sorgen, Befindlichkeit erforschen, Trauer begleiten oder Kummer abwenden - geht es um die Seele und das ist Psychologie. Es ist die Beschäftigung des Menschen mit dem Menschenkind und warum soll es in diesen Länder nicht geben?





Ja und das ist gut so, wenn Erkenntnisse wachsen, wachen auch die Möglichkeiten die Seelenkunde zu erweitern. Fortschritt hat noch nie geschadet oder? :whistle:

Die Klinische Psychologie hat viele Veränderungen im letzten Jahrhundert durchgemacht.

Skorpina

Gut beschrieben :)

Und doch kommt immer noch nicht an, was denn nun genau Psycholgie ist - sie wird immer noch gern mit Psychopathologie und dem kleinen Teilbereich der klinischen Psychologie und teilweise sogar Psychoanalyse gleichgesetzt.

Dass ein Diplompsychologe (heute Master), der sich nicht auf klinische Psychologie spezialisiert hat, nie etwas von irgendeinem Krankheitsbild gehört hat, scheint auch nicht bekannt ... ;) .

Hier ist es gut zusammengefaßt:

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass sich die Psychologie hauptsächlich mit gestörtem Verhalten und psychischen Problemen beschäftigt. Eine andere populäre Ansicht ist die Gleichsetzung von Psychologie und Psychoanalyse - der Therapie auf der berühmten "Couch". Beides sind aber nur einzelne Themenbereiche der Psychologie, die darüber hinaus noch viele weitere und ganz andere Gesichter hat.
...
Psychologie ist zuallererst ...
... eine Wissenschaft

Die Psychologie ist eine empirische Wissenschaft, die sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen beschäftigt.

  • ... empirisch, d.h. psychologische Annahmen, Theorien, Modelle und Hypothesen werden anhand von konkreten Beobachtungen und Daten aus wissenschaftlichen Experimenten überprüft.
  • ... Wissenschaft, d.h. die Psychologie hat zum Ziel, menschliches Erleben und Verhalten zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen. Dabei bewegt sie sich im Schnittfeld von Geisteswissenschaften (Hermeneutik: Verstehen und Interpretieren) und Naturwissenschaften (experimentelle Psychologie: erklären und vorhersagen).
  • ... Erleben, d.h. Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Wollen, Erinnern.
  • ... Verhalten, d.h. soziales Handeln, Kommunikation, Problemlösen
    https://www.psychologie.uni-freiburg.de/studium.lehre/studieninteressierte/was_ist_das

 
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schön dargelegt - wobei für mich das Gehirn nur die Andockstelle des Geistes in die Physis hinein ist. Es ist das adäquate Instrument sich hier in der Physis zu äußern.

Ja, natürlich, es wirkt Höheres, doch da beginnt dann auch wieder eine Art klug klingender Nebel, was genau ist denn Geist?

Meine Sicht dabei ist - wir können hier sehr gelehrt eigentlich nur ausdrücken, das wir sehr wenig wissen und noch wie die ersten Westler vor den Pyramiden stehen.

so = :confused4
 
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