Psychologie vs. Spiritualität

H

huibuhhuh

Guest
Angeregt durch den Thread "psychische Erkrankung vs. Esoterik", würde ich das Thema gerne noch mal zur Diskussion stellen, da mir aufgefallen ist, dass die themenbezogenen Beiträge doch ziemlich untergegangenen sind...wobei die Thematik doch wirklich sehr interessant ist. Dazu möchte ich zur Diskussionsgrundlage einige Aussagen aus einem Artikel von Stanislav Grof hier reinstellen( wobei es nicht zwingend notwendig ist, sich konkret darauf zu beziehen). Grof dewegen, da er als transpersonaler Psychologe genau an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlich- psychologischen Weltbild und spirituellen Weltbild ansetzt und diese beiden Weltbilder miteinander verbindet.
Die Problematik wie psychische oder spirituelle Phänomene eingeordnet werden, sehe ich in den Paradigmen der verschiedenen Weltbildern selbst begründet.
Hier einige Auszüge aus dem Artikel:

"In einer Welt, in der nur das wirklich ist, was materiell, berührbar und meßbar ist,gibt es keinen Platz für Spiritualität, in welcher Form auch immer. Obwohl religiöse Aktivitäten im allgemeinen erlaubt oder sogar formal unterstützt werden, gilt aus streng wissenschaftlicher Sicht jede Beschäftigung mit spirituellen Angelegenheiten als irrationale
Aktivität, die auf emotionale und intellektuelle Unreife hindeutet-
Bildungsmangel,primitiven Aberglauben und Regression zum magischen und infantilen Denken. Der Glaube an jedwede Form von Existenz nach dem Tode wird allgemein belächelt. Der Tod des Körpers, besonders des Gehirns, wird somit als das absolute Ende jeder Art bewußter Aktivität gesehen. Der Glaube an eine posthume Reise der Seele, ein Leben nach dem Tod oder Reinkarnation gilt als Produkt des Wunschdenkens von Menschen, die nicht in der
Lage sind, den offensichtlichen biologischen Imperativ des Todes zu akzeptieren, dessen absolute Natur jenseits aller vernünftigen Zweifel wissenschaftlich bewiesen wurde."

"Direkte Erfahrungen von spirituellen Wirklichkeiten werden folglich als
Manifestationen einer ernsten Geisteskrankheit angesehen, der Psychose. Die westliche Psychiatrie kennt keine Unterscheidung zwischen einer mystischen und einer psychotischen Erfahrung."

Kann leider nicht den gesamten Artikel rein stellen, da zu umfangreich. Wen es interessiert, hier nachzulesen: http://www.stanislavgrof.com/wp-content/uploads/pdf/TechnologiendesHeiligen.pdf
 
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Psychologie --- Spiritualität

für mich ist das kein entweder oder.

der Psychologie fehlt was ohne Spirituelles,
und heutzutage die Psychologie auslassen zu
wollen, wäre m.M.n. ebenfalls ziemlich dumm.

mir ist das so sonnenklar, daß ich es als müßig
empfände, darüber viel Text zu schreiben oder
gar mich darüber herumzustreiten.

würde jemand sagen, Trinken ist Quatsch, wir
sollen nur Essen, das fänd ich genauso Panne.
aber wer es unbedingt machen will, ja nu, soll er.
 
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Hallo Hui

Spiritualität hat so viele Seiten, das ich sie nicht wirklich auf Psychologie drauflegen kann. Mit Psychologie kann ich Spiritualität nicht erfassen. Sie ist zu jung. Aber vieles an der Psychologie kann zumindest mit spirituellen Systemen erklärt werden.

Aus schamanischer Sicht ist ein normaler Mensch Teil eines Rudels das sich ums kleine Stück Fleisch rauft das irgendwo am Weg liegt.
Der fortgeschrittene Schamane hat das nicht nötig, weil er jeden Tag ins Volle greifen kann.

Die Diskussion selbst ist ein Rad das ein normaler Mensch auf der Suche, aber nicht mehr am Ziel führt.

Frag mich nicht was einen Psychologen antreibt, und was einen Mensch spirituell macht. Die Wurzeln scheinen ähnlich. Am Weg selber mag mancher Spiri wohl einen Psycho kennenlernen, aber der Weg ist nur dann zu Ende, wenn ein gewisses Maß an Ganzheit erreicht wurde.

Ein Abenteurer sucht immer Abenteuer und ein Kranker geht zum Psychologen. Also ich betreibe Spiritualität im Geiste eines Abenteurers (eigentlich schon immer) und finde das Thema ein bisschen fad, hab dir aber geantwortet, weil ich dich mag. :)
 
Finde zu dem Thema gibt es noch sehr viel zu sagen. Es ist halt auch auch nicht alles Gold das glänzt.Es macht durchaus auch Sinn, die Dinge von einer rationalen psychologischen Seite zu betrachten. Es gibt gerade im Bereich der Esoterik so viele Anschauungen, die ich einem Wunschdenken zuordnen würde, genauso wie Aberglauben, Formen von religiösen Fanatismus oder religiöse Dogmen, die zu unguten Strukturen führen. Auf der anderen Seite gibt es auch Menschen, die profunde spirituelle Erfahrungen machen aber aus einer rational-wissenschaftlichen Sicht pathologisiert werden.
 
Mit Psychologie kann ich Spiritualität nicht erfassen. Sie ist zu jung. Aber vieles an der Psychologie kann zumindest mit spirituellen Systemen erklärt werden.

Aus schamanischer Sicht ist ein normaler Mensch Teil eines Rudels das sich ums kleine Stück Fleisch rauft das irgendwo am Weg liegt.
Der fortgeschrittene Schamane hat das nicht nötig, weil er jeden Tag ins Volle greifen kann.

Die Diskussion selbst ist ein Rad das ein normaler Mensch auf der Suche, aber nicht mehr am Ziel führt.

Frag mich nicht was einen Psychologen antreibt, und was einen Mensch spirituell macht. Die Wurzeln scheinen ähnlich. Am Weg selber mag mancher Spiri wohl einen Psycho kennenlernen, aber der Weg ist nur dann zu Ende, wenn ein gewisses Maß an Ganzheit erreicht wurde.

Ein Abenteurer sucht immer Abenteuer und ein Kranker geht zum Psychologen. Also ich betreibe Spiritualität im Geiste eines Abenteurers (eigentlich schon immer) und finde das Thema ein bisschen fad, hab dir aber geantwortet, weil ich dich mag. :)
Ich denke, dass es eine große Gemeinsamkeit zwischen Schamanen und Psychologen gibt:

Sagt ein Schamane zu einem Psychologen (oder war es umgekehrt?):

"Dir geht´s gut. Wie geht´s mir?"
 
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Ich denke, dass es eine große Gemeinsamkeit zwischen Schamanen und Psychologen gibt:

Sagt ein Schamane zu einem Psychologen (oder war es umgekehrt?):

"Dir geht´s gut. Wie geht´s mir?"


Oder um mit Richard David Precht´s Worten zu sprechen: "Wer bin ich - und wenn ja wie viele?
 
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Angeregt durch den Thread "psychische Erkrankung vs. Esoterik", würde ich das Thema gerne noch mal zur Diskussion stellen, da mir aufgefallen ist, dass die themenbezogenen Beiträge doch ziemlich untergegangenen sind...wobei die Thematik doch wirklich sehr interessant ist. Dazu möchte ich zur Diskussionsgrundlage einige Aussagen aus einem Artikel von Stanislav Grof hier reinstellen( wobei es nicht zwingend notwendig ist, sich konkret darauf zu beziehen). Grof dewegen, da er als transpersonaler Psychologe genau an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlich- psychologischen Weltbild und spirituellen Weltbild ansetzt und diese beiden Weltbilder miteinander verbindet.
Die Problematik wie psychische oder spirituelle Phänomene eingeordnet werden, sehe ich in den Paradigmen der verschiedenen Weltbildern selbst begründet.
Hier einige Auszüge aus dem Artikel:

"In einer Welt, in der nur das wirklich ist, was materiell, berührbar und meßbar ist,gibt es keinen Platz für Spiritualität, in welcher Form auch immer. Obwohl religiöse Aktivitäten im allgemeinen erlaubt oder sogar formal unterstützt werden, gilt aus streng wissenschaftlicher Sicht jede Beschäftigung mit spirituellen Angelegenheiten als irrationale
Aktivität, die auf emotionale und intellektuelle Unreife hindeutet-
Bildungsmangel,primitiven Aberglauben und Regression zum magischen und infantilen Denken. Der Glaube an jedwede Form von Existenz nach dem Tode wird allgemein belächelt. Der Tod des Körpers, besonders des Gehirns, wird somit als das absolute Ende jeder Art bewußter Aktivität gesehen. Der Glaube an eine posthume Reise der Seele, ein Leben nach dem Tod oder Reinkarnation gilt als Produkt des Wunschdenkens von Menschen, die nicht in der
Lage sind, den offensichtlichen biologischen Imperativ des Todes zu akzeptieren, dessen absolute Natur jenseits aller vernünftigen Zweifel wissenschaftlich bewiesen wurde."

"Direkte Erfahrungen von spirituellen Wirklichkeiten werden folglich als
Manifestationen einer ernsten Geisteskrankheit angesehen, der Psychose. Die westliche Psychiatrie kennt keine Unterscheidung zwischen einer mystischen und einer psychotischen Erfahrung."

Kann leider nicht den gesamten Artikel rein stellen, da zu umfangreich. Wen es interessiert, hier nachzulesen: http://www.stanislavgrof.com/wp-content/uploads/pdf/TechnologiendesHeiligen.pdf

Das ist bei den klassischen Natur- und Geisteswissenschaften eben die schwerlastige Crux, die ich schon des Öfteren hier beklagt habe: Deren einäugige, geist-los intellektual-materialistische Versiertheit...

Erst diese geistige Infantilität entwickelte den modernen wissenschaftlichen Aberglauben, aus welchem heraus man nur dasjenige für wahr hält, was mess-, zähl- und wägbar ist - ja, im Extrem sogar als desto wirklicher und realer, je unzugänglicher die Gegenstände unseren natürlichen(!) Sinnen sind! Mithin widerspiegelt der wissenschaftliche Aberglaube in geradezu grotesker Weise auf der physischen Ebene exakt diejenige Geisteshaltung, welche dieser dem naiven Volksglauben auf dem nicht-physischen Felde unterstellt, denn beide - wissenschaftlicher und volkstümlicher Aberglaube - sind von einer Sache desto überzeugter, je ferne sie dem sinnlichen Erkenntnisvermögen liegen. Sind es etwa in der Wissenschaft die "Welle", die "Schwingung", das "Atom" usw., die sie regelrecht als unentbehrliche "objektive Erkenntnisgrundlage" ihres Forschens herausstellt, so sind es im Volksglauben die "Geister", "Gespenster", "Magie" und "übernatürliche Kräfte" etc., welche allesamt sich dem sinngebundenen Be-Greifen entziehen. Das Offensichtliche, das sinnen-fällige Phänomen gilt jenem unzulänglichen Wissenschaftsverständnis als (be-)trügende Täuschung und wird als relevantes Forschungselement kurzerhand ignoriert. Und auch der dem Aberglauben Unterworfene misstraut allem, was ihm all zu offensichtlich er-scheint...

Also: Klassische Wissenschaft und Aberglaube sind wesentlich das Selbe, nur auf unterschiedlichem Geistesniveau...

Das rein Seelisch-Geistige ist für die klassische Psychologie eine Utopie; Gefühle, Emotionen, Gedanken entstammen für sie nicht einer über-physischen, vom Stofflichen unabhängigen Organisation, sondern gelten als Induktionen physio-pathologischer Exkretionsprozesse; Freude, Trauer, Angst, Zorn, Liebe, Hass - das sind keine seelisch-geistigen Wesensäußerungen, sondern Erzeugnisse komplexer neuronaler Abläufe. Also auch hier: Das Offensichtliche, für das gesunde Empfinden und Denken unmittelbar wahrnehmbare Seelisch-Geistige wird als innerpsychische Illusion abgelehnt, wogegen das für das konkrete Fühlen und Denken nicht Offensichtliche - der durch Drüsensekretion provozierte und als "Schwingung" oder "Strömung" messbare neuronale Impuls - als die Ursache für dasjenige angenommen wird, woran die Psychologie nicht glaubt: An ihren ur-eigenen Forschungsgegenstand, das Seelisch-Geistige...










 
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