D
DUCKFACE
Guest
Hallo!
Oft stelle ich mir die Frage nach der psychologischen Funktion psychischer und psychosomatischer Symptome. Hypochondrische Ängste stellen in unserer Gesellschaft meines Wissens keine Rarität mehr dar. Aus welchem Grunde aber erleiden die Hypochonder immer wieder panische, sich mit aller Konzentration auf ihre Gesundheit fokussierende Ängste?
Meine ganz persönliche These lautet, dass zum Einen ein falsches Lernen am Modell die Genese dieser psychischen Dysfunktion initiieren kann. Wenn sich ein Elternteil im Übermaß um die eigene und um die Gesundheit des Kindes sorgt, integriert das Kind diese von Angst durchsetzten Denkschemata in die eigene Persönlichkeit. Sie werden ein elementarer Bestandteil seiner Identität, welcher sich im adulten Zustand im Gewande hypochondrischer Angstattacken bemerkbar machen kann.
Zum Anderen sehe ich in narzisstischen Konflikten eine nicht irrelevante Ursache hypochondrischer Ängste. Die Gedanken des Hypochonders zirkulieren in den panischen Phasen ausschließlich um das Thema der eigenen Gesundheit, womit er sich selber ins Zentrum des Erlebens stellt. Auch die von ihm alarmierten Ärzte werden sich komplett und anteilnehmend auf den Hypochonder fixieren und ihm somit die seinerseits vermisste soziale Resonanz und Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, so dass er seine Minderwertigkeitskomplexe, seine Emotionen der Bedeutungslosigkeit und Einsamkeit erfolgreich kompensieren und abwehren kann.
Der Infantile sucht permanent ein Substitut für die Mutter. Ohne die emotionale Bindung ans elterliche Objekt fühlt er sich unsicher, ängstlich, ohnmächtig, hilflos, ausgeliefert, unvollständig, allein. Als Mutterersatz fungiert vielleicht ein Scheinmedikament, das der Hypochonder auf seinem Nachttisch platziert, so dass es ihm abends vor dem Schlafen eine emotionale Sicherheit verleihen kann. Das auf dem Nachtschrank positionierte Scheinmedikament symbolisiert in diesem Falle die mütterliche Hand, welche behutsam und Schutz stiftend die "Hand" des in der Kindheit nicht in die Autonomie entlassen wordenen Hypochonders hält.
So viel zu meinen persönlichen Hypothesen betreffs der Hypochondrie. Wenn Ihr weitere Ideen habt, lasst mich doch daran teilhaben.
Viele Grüße
Bella
Oft stelle ich mir die Frage nach der psychologischen Funktion psychischer und psychosomatischer Symptome. Hypochondrische Ängste stellen in unserer Gesellschaft meines Wissens keine Rarität mehr dar. Aus welchem Grunde aber erleiden die Hypochonder immer wieder panische, sich mit aller Konzentration auf ihre Gesundheit fokussierende Ängste?
Meine ganz persönliche These lautet, dass zum Einen ein falsches Lernen am Modell die Genese dieser psychischen Dysfunktion initiieren kann. Wenn sich ein Elternteil im Übermaß um die eigene und um die Gesundheit des Kindes sorgt, integriert das Kind diese von Angst durchsetzten Denkschemata in die eigene Persönlichkeit. Sie werden ein elementarer Bestandteil seiner Identität, welcher sich im adulten Zustand im Gewande hypochondrischer Angstattacken bemerkbar machen kann.
Zum Anderen sehe ich in narzisstischen Konflikten eine nicht irrelevante Ursache hypochondrischer Ängste. Die Gedanken des Hypochonders zirkulieren in den panischen Phasen ausschließlich um das Thema der eigenen Gesundheit, womit er sich selber ins Zentrum des Erlebens stellt. Auch die von ihm alarmierten Ärzte werden sich komplett und anteilnehmend auf den Hypochonder fixieren und ihm somit die seinerseits vermisste soziale Resonanz und Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, so dass er seine Minderwertigkeitskomplexe, seine Emotionen der Bedeutungslosigkeit und Einsamkeit erfolgreich kompensieren und abwehren kann.
Der Infantile sucht permanent ein Substitut für die Mutter. Ohne die emotionale Bindung ans elterliche Objekt fühlt er sich unsicher, ängstlich, ohnmächtig, hilflos, ausgeliefert, unvollständig, allein. Als Mutterersatz fungiert vielleicht ein Scheinmedikament, das der Hypochonder auf seinem Nachttisch platziert, so dass es ihm abends vor dem Schlafen eine emotionale Sicherheit verleihen kann. Das auf dem Nachtschrank positionierte Scheinmedikament symbolisiert in diesem Falle die mütterliche Hand, welche behutsam und Schutz stiftend die "Hand" des in der Kindheit nicht in die Autonomie entlassen wordenen Hypochonders hält.
So viel zu meinen persönlichen Hypothesen betreffs der Hypochondrie. Wenn Ihr weitere Ideen habt, lasst mich doch daran teilhaben.
Viele Grüße
Bella