Psychiatrische Krankheitsbilder aus schamanischer Sicht

Hallo @ all!

Sehr herzlichen Dank an alle – auch wenn ich meine letzten Beiträge doch für recht dünn halte, so bin ich mitten einem sehr angeregten Prozess- DANKE EUCH ALLEN DAFÜR.

Für den Moment möchte ich nur noch dieses ergänzen:

1. Für die Fragestellung müsste Einigkeit darüber bestehen welche konkreten Krankheitsbilder man sich gemeinsam anschaut und wie sie zu definieren sind.

2. Gleichzeitig müsste allen verständlich sein, wie diese Definitionen zustande kommen, bzw. auf welcher Anschauung von Seele etc dies geschieht. >>> Die Auffassung der Welt und der Seele im Schamanismus ist im Grunde ja gar nicht vergleichbar mit dem psychiatrischen Konzept.

3. Wenn Entstehung von Krankheit mit der Frage geklärt werden soll(te), dann muss ja nach Ursachen geschaut werden, was aber (mehrfach erwähnt) auch wegen etw. Widerstände nicht öffentlich im Forum möglich ist.

4. Abkürzen könnte ich die Fragestellung – die sich eigentlich auch durch die Arbeitsweise des Schamanen selbst erübrigt, als das er jede Situation / Krankheit/ jeden „RUF“ von Menschen individuell bearbeitet. Im Grund kommt er (o.SIE natürlich) ohne das Konzept von „Krankheit“ aus. Es ist für ihn un- Wesent- lich :zauberer1:D

5. Der Begriff „Kontrollverlust“ ist für mich verstehbar – unabhängig davon, wie ihn jedeR erlebt – auf den Seiten von Dr. Passie entdeckte ich jedoch den Begriff „EIGENSTEUERUNG“. So dass ich lieber vom Ausmass der Eigensteuerung reden würde.

6. Schamane und Mensch begegnen sich noch an einer anderen Begrifflichkeit : BEWUSSTSEIN – während im Alltag eine Einschränkung dieses Raums erforderlich ist, um „jagen“ etc. zu können, bringen Störungen Veränderungen in diesen Raum und der Schamane erweitert ja absichtlich diesen Raum, um noch andere Lösungswege erkennen zu können.

7. Sowohl Weltenteilung, als auch „Seelenpool“ des Schamanismus decken sich nicht mit meinen derzeitigen Denkkonstrukten, deswegen werde ich vermutlich gar nicht(s) mehr beisteuern können.

Liebe Silberelfe! Sehr sehr herzlichen Dank hier ist vieles klarer, manches fester und Einiges in Bewegung.
Nun nur noch zu den Polen oder GUT und BÖSE – natürlich gibt es auch in/bei mir / um mich die Vorstellung von Schatten/Dunkelheit – ob ich jemals an „Wesenheiten“ des Lichts und des Schattens glaube werde, so wie manche an ENGEL und TEUFEL – Ich kann es Dir nicht beantworten!
ich hab schon ein paar Gegenargumente parat ...
Da wäre ich ja sehr gespannt, schaffe ich aber zeitlich nicht einen anderen Thread zu starten... !

Hallo Roti! Ja – :danke:– da war ich wohl gestern müd.. ))

Nun – hoffe ich, dass hier noch ein paar andere Anregungen kommen – ALLes GUTE ! Papillion
 
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Ich habe Schamanen immer als Praktiker erlebt, nicht als Theoretiker. Ich denke, ein Schamane würde an diese Frage praxisorientiert herangehen: was braucht genau dieser Mensch in genau seiner Situation?

Genau - Praktiker und nicht Theoretiker.
Deswegen vll. einfach die Welt des Klienten bereisen, die eigenen Verbündeten zu Rat ziehen, etc. - um zu sehen, was braucht dieser Mensch in seiner Situation. Sich das nicht theoretisch fragen, sondern ansehen.
Sich von den Verbündeten beraten lassen um dann was zu machen oder auch nicht. Je nachdem was ansteht und nicht, je nachdem was man dachte, dass ansteht.

:)
 
Ich zumindest erkenne nicht daraus, dass Hellinger ein Dummkopf ist. Ich halte ihn auch für keinen Dummkopf, sondern schätze, was er an Erkenntnissen hervorgebracht hat. Seine persönliche Art zu arbeiten sah ich für mich nicht als den optimalen Weg an, wobei sich da auch viel gewandelt hat, seit er Geistiges Aufstellen macht.

Es ist immer leicht, was als dumm abzutun. Vielleicht hat man nur nicht verstanden, was es eigentlich aussagt. Ich kann daran nichts Dummes erkennen.
Wenn dieser Gedanke Hellingers auch nur einem einzigen Menschen hilft, ist es bereits ein Gewinn.

Dazu fällt mir nichts mehr ein.
 
Hallo Silberelfe,
Hallo Cayden,
ich kann mit deinen Ausführungen viel anfangen, danke.
Und das hab ich bisher gar nicht beachtet:
Gerne:)
Wenn ich das richtig verstehe, ist gemeint: man geht in eine Handlung, die man kennt, um Streß und Angst auszuagieren, die von etwas verursacht werden, was man nicht kontrollieren kann. Man kontrolliert also die Handlung, um das Gefühl zu haben, die Kontrolle über die Situation zu behalten.
Interessanter Ansatz, und scheint mir stimmig.
Ja.
Wie könnte man das mit schamanischen Augen sehen? Ein Schock, der so groß war, dass man alles tut, um eine Wiederholung zu vermeiden. Da lande ich wieder bei Seelenanteilen und Schocklösung.

Ja. Dabei ist es so, dass Zwänge ja schon etwas sehr offensichtlich Wahrnehmbares sind. Das heißt, derjenige der den Zwang hat, erlebt diesen sehr bewußt und empfindet ihn als sehr störend und einschränkend. Und es ist zwar ein Trauma was es auslöst, aber nicht nur. Genausogut können starker Drill oder Erziehung zu solchen Zwängen führen (Dauertrauma). Man ist da quasi einer ständigen Bedrohung ausgesetzt (wenn du dies oder jenes nicht tust kommst du in die Hölle, z.B., ist jetzt was Extremes für ein Kind und in vielen Religionen gar nicht so unüblich). Eine Bekannte von mir hat durch ihre stark religiöse Familie und einen fatalistisch religiösen Vater schreckliche seelische Probleme. Dabei ist sie ein sehr sensitiver Mensch und darf das nicht leben, was sich bei ihr in Depressionen und dissozativen Zuständen äußert.

Schamanisch, schreibst du, landest du wieder bei Schocklösung und Seelenanteilen. Ja, so kann man es sehen. Es ist aber nicht unbedingt nur eine schamanische Sichtweise. Auch die ganz normale Psychologie landet genau dort. Die Arbeitsweisen, daran, sind nur verschieden.

Schlimmer finde ich die Zwänge, denen man unbewußt ausgesetzt ist. D.h. das man eine verschobene innere Einstellung/Sichtweise auf bestimmte "Dinge" (Menschen, Situationen, Kommunikation, Zwischenmenschliches) hat derer man zwar teilbewußt gewahr ist (irgendetwas stimmt da nicht) die aber aus subjektivem Gefühl durch etwas von Außen (wird getriggert) gestört ist. Zwanghaft wiederholt man immer wieder die gleichen fehlerhaften Verhaltens/Denkweisen.

Ein normaler Mensch lernt aus/durch zwischnemenschlichem Verhalten/Kommunikation, Einer der ein Trauma hat, kann das nicht oder nur schwer. Es fehlt ein ganz bestimmter Teil mit dem der Mensch selbst arbeiten kann (der Zugang ist ja nicht da). Und ob man den nun psychologisch oder schamanisch wieder "zum laufen bringt" ist eigentlich wurst....Hauptsache es ist möglich Den da wieder zu integrieren.

Der Ursprung ist die Beobachtung, wie oft es in Familienaufstellungen nötig ist, dass man etwas zurückgibt, das man getragen hat - ich nenne das jetzt einfach Energieanteile. In "normalem" Ausmass, so wie jeder von uns das erlebt, hat man fremde Gefühle, fremde Glaubenssätze, fremde Gedanke bei sich. Gefühle und Gedanken meist dann, wenn ein Vorfahre oder (meist totes)Geschwister sie nicht leben konnte oder durfte. Dann bleibt es wie ein freier Energiefetzen in der Familie und jemand übernimmt es. Glaubenssätze übernimmt man, um dazuzugehören, um sich akzeptiert und geliebt zu fühlen.
Das kann dazu führen, dass man sich z.B. eine glückliche Partnerschaft versagt, weil es in der Familie den Glaubenssatz gibt: eine starke Frau ist eine Frau, die keinen Mann hat. Oder man wird wütend auf den Partner, weil man sich abgelehnt fühlt, in Wahrheit ist es die Wut eines Onkels, der abgelehnt und ausgeschlossen wurde. Das sind alles ganz normale Prozesse, die in jeder Familie wirken, und davon nicht nur einer sondern viele.
Wenn diese fremden Anteile nun eine gewisse Grenze überschreiten, könnte das m.M.n. zu Zwangsgedanken führen, zu Entfremdungserlebnissen (man nimmt sich selbst als fern und unwirklich wahr), Beeinflussungserlebnissen (man hat das Gefühl, Gedanken oder Erleben werden von außen aufgedrängt) oder zu Angststörungen (wenn eine massive Angst übernommen wird), laut Hellinger eben auch zu Schizophrenie. Eigentlich könnte jegliche Störung aus dem Familiensystem kommen, wenn ich es so weiterdenke.
Allerdings müssen da wirklich heftige Dinge im Familiensystem passiert sein, die vertuscht und verschwiegen wurden. Sobald jemand zu seinen Handlungen steht, brauchen diese Mechanismen nicht mehr zu wirken, weil Transformation einsetzen kann. Diese Mechanismen greifen m.M.n. weil Energie nicht verschwinden, sondern nur transformiert werden kann. Wenn etwas vertuscht wird, drückt es sich bei einem Nachfahren wieder aus, weil die Energie der Lösung zustrebt.

Danke für deine Gedanken,
liebe Grüße, Irene
Im Grunde sehe ich es ähnlich. Nur hab ichs nicht so mit den Familienaufstellungen, wenn ich ehrlich bin.

Ich sehe das Ganze als Prägungen, Muster, erzieherische Beeinflußungen, Glaubensätze sowohl in Familie, wie auch Umgebung und Gesellschaft, die eigentlich normal und offen (offene Kommunikation) sein sollten und auch normal verarbeitet werden können wenn das Individuum gesund oder stark genug ist seine Individualität zu bewahren oder wenn diese sogar unterstützt wird.

Wenn sich ein Individuum in einer kranken Familie/Umgebung/Gesellschaft befindet ist es wohl klar, dass unförderliche Muster, etc.......gelebt werden und Traumen meist nicht ausbleiben. Du hast schon recht damit, dass wenn man über gewisse Dinge in der Familie nicht spricht (nicht kommuniziert) diese unter der Decke unbewußt schwelen und keiner so wirklich weiß, was denn da los ist, wenn es Generationen zurückliegt. Da ist dann ein unbearbeitetes Trauma von nem Trauma von nem Trauma usw. .....klar das sich das in einer Familie manifestieren kann in Form von bestimmten Mustern und Verhaltensweisen. Es ist wichtig zu erfahren, was passiert ist und darüber zu reden (es ins Bewußtsein bringen und da bearbeiten), dann kann man sich mitunter viele "komische Dinge" die in einer Familie ablaufen erklären, bewußtmachen und sie auch von sich weisen.

Ich nehem mal an, da ist eine Familienaufstellung vllt. eine gute Methode um an die "Verdunkelungen" der Generationen zu kommen und sie an die Oberfläche zu bringen. Meine Erfahrungen dahingehend waren eher nicht besonders aufschlußreich *G.

Eine andere Methode ist die schamanische. Ich finde sie anders/direkter, wenn es einer kann. Nur ist mir noch keiner begegnet, der es konnte. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden.:)

Lg:) Cayden
 
Hallo Papillion,
na wer wird denn gleich so postulativ unterwegs sein :D

1. Für die Fragestellung müsste Einigkeit darüber bestehen welche konkreten Krankheitsbilder man sich gemeinsam anschaut und wie sie zu definieren sind.
Warum denn? Warum die Fülle beschränken?
Ich habe die Frage in den Raum geworfen um neue Impulse zu erhalten und nicht um irgendein Postulat in Bezug auf einzelne Krankheitsbilder zu kreiieren. Wenn man einzelne Krankheitsbilder rauspickt, verpaßt man die Impulse zu den anderen, weil halt einer, der was Wichtiges beizutragen hätte, in bezug auf das genannte Krankheitsbild nichts weiß und das wär doch schade, denn.....

so wie ich Schamanismus verstehe ist er ähnlich wie die Homöpathie ein Entdecken von Naturgesetzen wie sie sind, nur dass es hier um Naturgesetze geht, die eine höhere Ordnung definieren, unabhängig von Raum und Zeit.
Heißt: hab ich den roten Faden entdeckt, hab ich die Natur erfaßt, paßt sie auf alles, ohne es einzuschränken oder in seiner Individualität nicht wahrzunehmen.


Den roten Faden kann ich einfacher entdecken, wenn viele was beitragen - und ich bin auch schon dabei, meinen roten Faden zu finden, auch wenn ich ihn noch nicht in Worte fassen kann, aber er schwebt schon vor mir wie Spinnweben im Wind.
2. Gleichzeitig müsste allen verständlich sein, wie diese Definitionen zustande kommen, bzw. auf welcher Anschauung von Seele etc dies geschieht. >>> Die Auffassung der Welt und der Seele im Schamanismus ist im Grunde ja gar nicht vergleichbar mit dem psychiatrischen Konzept.
Och du bist ein Spielverderber. Wo bleibt denn da der Raum für Entwicklung und gegenseitiges Wachsen, wenn alle alles gleich definieren und vom gleichen Wissens- und Anschauungsstand ausgehen.
Jeder Mensch ist ein faszinierendes, in vielen Jahrtausenden entstandenes, unter Mühen, Leiden und Freuden selbsterschaffenes Gesamtkunstwerk. Da muss man keine Regeln erschaffen, wer was wissen und denken muss, um mitreden zu dürfen und damit die Kommunikation Sinn macht. Du willst vielleicht wo landen, wo was Vorzeigbares rausschaut. Ich will ein verstecktes Wissen finden, das ich schon riechen kann. Dabei hat mir jede(r) geholfen, der/die hier was beigetragen hat.
Ich hab für Menschen, die an bestimmten Dingen festhalten den Begriff "Arseniker" entlehnt.... lustig, der fällt mir grad ein.
Ich sehe es ganz und gar nicht so, dass die Auffassung von Seele in Schamanismus und Psychiatrie nicht vergelichbar sind. Ganz im Gegenteil!!!
Sonst wäre die Fragestellung ja völlig sinnlos gewesen.

3. Wenn Entstehung von Krankheit mit der Frage geklärt werden soll(te), dann muss ja nach Ursachen geschaut werden, was aber (mehrfach erwähnt) auch wegen etw. Widerstände nicht öffentlich im Forum möglich ist.
Die Entstehung von Krankheit war nie Teil der Frage. Hab ich von Anfang an bewußt ausgeklammert, auch wenn ich mich mal etwas unklar ausgedrückt habe. Hab ich aber nachgeholt. Kann natürlich hier von anderen diskutiert werden - aber ICH hab nie danach gefragt.
4. Abkürzen könnte ich die Fragestellung – die sich eigentlich auch durch die Arbeitsweise des Schamanen selbst erübrigt, als das er jede Situation / Krankheit/ jeden „RUF“ von Menschen individuell bearbeitet. Im Grund kommt er (o.SIE natürlich) ohne das Konzept von „Krankheit“ aus. Es ist für ihn un- Wesent- lich :zauberer1:D
Auch Praktiker dürfen theoretisieren, wenn es sie dann in der Praxis weiterbringt. Schließlich haben wir es mit Menschen zu tun, und da sollte man a) wissen was man tut b) sich auch regelmäßig hinterfragen und c) sich bewußt sein, dass wir hier als Schamanen oder schamanisch Tätige in einer westlichen Kultur arbeiten, wofür eine Beschäftigung mit Grundmechanismen förderlich ist.
Denn:

Der Schamane ist ein Meister im Bereisen der Welten, er hat viel durchgemacht, um sich mit den Welten, der Kosmologie und den Ebenen vertraut zu machen. Ich bin hier im Westen. Also kann es nur gut sein, wenn ich die Kosmologie nicht 1 zu 1 übernehme, sondern meine eigenen Landkarten zu erschaffen und erweitern willig bin.

6. Schamane und Mensch begegnen sich noch an einer anderen Begrifflichkeit : BEWUSSTSEIN – während im Alltag eine Einschränkung dieses Raums erforderlich ist, um „jagen“ etc. zu können, bringen Störungen Veränderungen in diesen Raum und der Schamane erweitert ja absichtlich diesen Raum, um noch andere Lösungswege erkennen zu können.
Ich lese gerade "Die Heilung kommt von außerhalb. Schamanismus und Familienstellen" von Daan van Kampenhout. Dort wird ebenfalls vo Raum gesprochen, in dem der Schamane arbeitet, im Gegensatz zur Zeit, in der der Therapeut arbeitet. Hat was.
7. Sowohl Weltenteilung, als auch „Seelenpool“ des Schamanismus decken sich nicht mit meinen derzeitigen Denkkonstrukten, deswegen werde ich vermutlich gar nicht(s) mehr beisteuern können.
Ja, schade. Solang ich das Gefühl hab, ich hab was davon, red ich weiter :D

Danke dir für die Beteiligung :danke:
:winken5:
LG Irene
 
Hallo Cayden,
danke - dein Beitrag bringt mich auf Zusammenhänge, die mir bisher nicht so wirklich bewußt waren. Sind sie noch immer nicht, aber ich merke, da ist was drin, was den roten Faden klarer fassbar machen könnte

Schlimmer finde ich die Zwänge, denen man unbewußt ausgesetzt ist. D.h. das man eine verschobene innere Einstellung/Sichtweise auf bestimmte "Dinge" (Menschen, Situationen, Kommunikation, Zwischenmenschliches) hat derer man zwar teilbewußt gewahr ist (irgendetwas stimmt da nicht) die aber aus subjektivem Gefühl durch etwas von Außen (wird getriggert) gestört ist. Zwanghaft wiederholt man immer wieder die gleichen fehlerhaften Verhaltens/Denkweisen.

.....

Ich sehe das Ganze als Prägungen, Muster, erzieherische Beeinflußungen, Glaubensätze sowohl in Familie, wie auch Umgebung und Gesellschaft, die eigentlich normal und offen (offene Kommunikation) sein sollten und auch normal verarbeitet werden können wenn das Individuum gesund oder stark genug ist seine Individualität zu bewahren oder wenn diese sogar unterstützt wird.

Klassischer Schamanismus läßt sich eigentlich nicht über einen Kamm scheren, genauso wie "Indianer". Es gab nie "Indianer" sondern nur unterschiedliche Enthnien, die dem Weißen unbekannt waren und weil Columbus glaubte, er hätte Indien entdeckt sind das bis heute die "Indianer".
Spanndenderweise nennen sich Angehörige von amerikanischen Ethnien oft selbst "Indianer" und ich denke, sie tun es, um sich hier Gehör zu verschaffen (zu unterschiedlichen Zwecken) - damit wir einen Begriff hören, der uns was sagt, auch wenn es eh nur eine Riesenillusion ist.

In diesem Sinne verwende ich jetzt auch den Begriff klassischer Schamanismus, damit generell ein Feld umrissen wird dessen, was gemeint ist, wohlwissend, dass der Begriff ein Kunstprodukt der weißen Wissenschaft ist.

Klassischer Schamanismus hat sich in der Regel in kleinen Stammesverbänden abgespielt, wo das Überleben der Gruppe vom Einzelnen abhing. Die Sozialisierung war eine völlig andere als hier. Man kannte jedes Mitglied des Stammes und wußte daher auch klar, zu welcher Gemeinschaft man gehört, aus welchen Individuen diese Gemeinschaft besteht und welche Regeln in der Gemeinschaft gelten. Der Ich-Begriff schien ein anderer zu sein, was man, finde ich, gut daraus erkennen kann, dass die ersten Ethnologen in der Regel nicht wirklich in der Lage waren, diesen Ich-Begriff zu verstehen und zu transportieren.

(Exkurs: Kennt ihr die Geschichte vom Ethnologen (war es Malinowski, ich weiß es nicht mehr), der allen Ernstes mit einem Feldforschungsergebnis heimkam, das besagte, das der Stamm nicht wisse dass Kinder durch sexuelle Begegnungen entstehen. Der Stamm hatte über diese Sichtweise gelacht - klar, denn es führt ja kaum jede sexuelle Begegnung zu einer Schwangerschaft. Ihren Glauben, dass ein essentieller Bestandteil zu der Entstehung eines Kindes die Tatsache ist, dass eine Seele inkarnieren will, was dem Stamm dadurch gezeigt wurde, dass ein Totemtier sich zeigte (materiell oder feinstofflich), dem das neue Mitglied der Gemeinschaft dann zugeordnet wurde, wurde völlig mißverstanden)

Bevor ich mich selber zu gern reden höre, hier der knapp gefaßte Grundgedanke:

Das Kollektive hat enormen Einfluss auf den Einzelnen. Jetzt bewegen wir Westler uns in einem völlig unüberschaubaren Kollektiv, in vielen Systemen zugleich, die unterschiedliche, sich oft widersprechende Regelwerke haben, und viele davon versteckt und verstrickt. Zusätzlich dazu weist unsere Familiengeschichte das Erleben der Weltkriege mit all seinen Schrecken auf.

In die schamanische Sichtweise übersetze ich das so: wer schamanisch in der westlichen Welt arbeitet, muss seine Kosmologie um einige Zusammenhänge erweitern, die es im traditionellen schamanischen kontext gar nicht gibt.

Ist in der praktischen Arbeit wahrscheinlich wurscht, weil die Helfer einen dorthin führen, wo man was bewirken und abholen kann.

Wenn man aber das Konzept von van Kampenhout ("Die Heilung kommt von außerhalb - Schamanismus und Familienstellen) ins Kalkül zieht, wonach der Schamane mit dem Raum arbeitet, der Psychotherapeut dagegen mit der Zeit eröffnet es interessante Persepektiven.

*weiternachdenk*

Liebe Grüße, Irene
 
Liebe Silberelfe,

da sehe ich doch ein Posthorn vor mir und trörörötrörörö:D:D

ich lache und das gefällt mir ausgesprochen gut - :D ...und gut das Dir der Arseniker gekommen ist - nu hab ich gerad was ganz tolles gefunden.. :kiss4::kiss4::kiss4:

...Das mit dem Raum und dem Weben - da treffen wir uns bestimmt noch mal - fürs Erste gehe ich mal in den Untergrund - trörörötrörörö:D:D

Das hier fiel mir gerade ein - sehr schön - im world wide web youtube.com/watch?v=VR_hPPV8td8&feature=results_video&playnext=1&list=PL6E009CD31E9E01E8

Viel Freude und Kraft! Papillion
 
Hallo Silberelfe:),

Ich möchte gern zu deinem post #46 schreiben, will ihn aber nicht in seiner Gänze zitieren. Ich gehe da mit dir konform. Und eigentlich möchte ich nur ein paar Gedanken dazu äußern.

Du hast, glaub mich zu erinnern, irgendwo geschrieben, dass du mit einer/m Menschen der Schizophrenie hat, versucht hast zu arbeiten und dir das Durcheinander in diesem Menschen als sehr störend, beim arbeiten mit ihm/ihr, aufgefallen ist. Und das wundert mich eigentlich nicht wirklich.

Für mich stellt sich das Zusammenhangmäßig dar, was du in post #46 dazu schreibst. Und ich selber persönlich nehme es auch so wahr.

Wenn man in einer geschlossenen Familie/Verband/ Gemeinschaft/Dorf zusammen lebt (so wie früher oder so wie du das mit den Nativen beschreibst, meine ich), wo jeder jeden von Geburt an kennt und alle Verhältnisse offen(sichtlich) sind, ist es ja nicht so schwierig eine Störung zu finden und daran zu arbeiten.

Wenn aber, so wie bei uns in der westlichen Gesellschaft, alles Familiere und auch die Gesellschaft selbst ein totales Chaos ist (da ja heutzutage auch bei uns in einem Dorf kein echter Zusammenhalt sonder eine völlige Entfremdung, sogar zw. den eigenen Familien herrscht), wundert mich nicht im geringsten, dass so ein Durcheinander sich in vielen Menschen innen wiederfindet und was erst bei Jemandem, den dies so stark hernimmt, dass er/sie davon schizophren/depressiv/manisch wird/ist (gibt ja eine vorgeburtliche Prägung auch!), sichtbar wird (das Chaos), und was Alles eigentlich nicht mehr nachvollziehbar ist.

Ich schrieb ja schon vom "Raum ohne Begrenzung" ....da tummelt sich dann dieses Durcheinander (Seis das man vorgeburtlich schon eine Tendenz dazu hat -offenere Grenzen - oder die Grenzenlosigkeit (eines bestimmten Raumes) erst durch ein Trauma entsteht oder Beides zusammen).

Es wundert mich auch nicht im geringsten, dass Aufgrund unserer Gesellschaftsform immer mehr Menschen, welche eigentlich gesund wären wären sie in einer Familie/Verband/Gemeinschaft die für sie da sein sollte, krank und depressiv werden. Dieser Teil der Gesellschaftsform ist nicht normal (entfremdung voneinander) und sehr ungesund für das einzelne Individuum (bei aller Liebe die ich zur Individualität hege).

Ich persönlich, obwohl ich ein sehr individualistischer und freiheitsbetonter Mensch bin, nehme den Verlust des mir nahen Familien u. Ortsverbandes sehr schmerzlich wahr. Es ist niemand da zu dem man zurückkehren kann, der sich freut, wenn er einen wiedersieht, niemand, dem man etwas mehr bedeutet, niemand, der sich um einen umschaut oder mal eingreift, wenn es nötig ist, niemand, für den man etwas besonderes kann und der einen genau deshalb vertraut und braucht. Und sein wir uns mal ehrlich, bei aller individualität und selbstverantwortungsschiene, brauchen wir uns gegenseitig. Nobody ist perfekt und niemand kann alles allein. Es ist Ausdruck einer übermäßigen Wohlstandsgesellschaft.

Jetzt könnte man meinen, das Ding hätte auch ne andere Seite....die Abhängigkeit des Einzelnen von so einem Verband und die eigene Verpflichtung diesem Verband gegenüber. Was ja eigentlich einer Individualität des Einzelnen widerspricht.

Die Frage ist nun, existiert in unserer Gesellschaftsform überhaupt wirklich und real sowas wie ne Unabhängigkeit und Atonomität des einzelnen Individuums im Vergleich zu geschlosseneren kleineren Systemen? Oder ist es nicht viel mehr so, dass es bei einem kleinen Verband einfach überschaubarer ist und in unserer Gesellschaftsform die Abhängigkeiten und Verpflichtungen des einzelnen Individuums einfach viel unüberschaubarer, fremdbestimmter, weniger zuordnenbarer, indirekter sind und deshalb der fiktive Eindruck entsteht, man sei unabhängiger und individualistischer wie früher? (In Wahrheit ist man nur einsamer, alleingelassener und unbestimmbaren fremdbestimmten unübersichtlichen Prozessen schutzloser ausgeliefert. Freiwillig ist das nur was für ganz Harte).

Übrigens so am Rande....mit meinem Familienverband, der über ganz Europa verstreut daherkam war und ist, hättest du deine helle Freude. Und mehr, wenn du auch noch die aus Asien miteinbeziehst. :ironie:
Ich kenne keinen, der sein ganzes Leben in einem Land verbracht hätte und nicht mindestens 1 mal sein ganzes Hab und Gut verloren hat (ständiges nochmal von 0 Beginnen). Ich lebe diese Muster (rastlosigkeit) nach und das zipft mich so dermaßen an:(, weil es mir im Grunde total widerstrebt.

Ich steh bei meiner Familie total an meinen Grenzen so viele Baustellen sind da. :angry2:Ich kann sie an mir und meinem ausagieren erkennen im vollen Bewußtsein dessen (der ganzen Familieren Prägungen und Muster), dass es familiere aber nicht meine persönlichen "Dinge" sind, kann ich das Lösen kaum bewältigen, denn hab ich mal wieder ein Muster geknackt und gewandelt, wird die nächste Baustelle sichtbar (und andere ahnend hinterher):autsch:. Mir kommt das vor, wie bei der Homoöpathie, wie die Schalen einer Zwiebel. Manchmal denke ich, ich komme nie an den Kern und es hört nie auf und manchmal denke ich, ich laß die ganze Sch.... :tongue2:und leb einfach und kümmer mich nicht mehr um die Zwiebel. :escape:

Wer bin ich, zum Kuckuck, dass ich das für meine Ahnen und meine Nachkommen tragen und lösen muß, mein eigenes Leben nicht leben kann??? Nur weil ich es seh/erkenne, weil mir das so klar vor Augen liegt???
Dabei seh ich ja nicht nur meine familieren Verstrickungen, das kommt noch hinzu.....bei aller Sehnsucht nach einer Familie oder einem Verband, hab ich gerade deshalb die Tendenz zum Einsiedler.

(Mensch Meier, bist du deppert.....hab ich jetzt viel gequasselt...aber jetzt stehts da und ich laß es so......wer keine Lust hat das zu lesen, den versteh ich total)

LG Cayden
 
Lieber Cayden,
sorry dass ich erst heute antworte, ich habe gearbeitet und war gestern zu müde um zu antworten, ich hab es aber gestern schon gelesen und war sehr berührt.

Ich empfinde vieles so wie du. Das, was du über die Gesellschaft sagst, und das, was du über deine Familie sagst. In meiner Familienstruktur ist es nicht das Verstreute, sondern ewig viele Fragezeichen, der Vater meiner Mutter wurde verheimlicht und von der Seite ist gar nichts bekannt, und auf der Seite meines Vaters gibt es jede Menge Konflikte und da er früh starb, kenn ich den Teil der Familie auch kaum. In einer meiner ersten Ausbildungen schaute mein Ausbilder meinen Stammbaum an und sagte: da kriegt man ja Kopfweh... danke, sehr ermutigend :mad: aber er hatte einfach recht.
Ich hab jahrelang aufgeräumt und aufgeräumt und jedesmal, wenn ich den Staub weggeblasen hatte, erschien eine neue Falltür.
Aber: ich dachte mir immer: es ist nun mal so, aus welchem Grund auch immer. Ich für mich will aber glücklich sein. Ich bin es mir wert, zu kämpfen, denn ich habe das Gefühl von Freiheit verdient. Ich werde nicht damit aufhören, Müll wegzuschaffen, bis ich für mich und mein Leben das Gefühl hab: jetzt paßt es. Jetzt bin ich frei und fühl mich wohl in meiner Haut.

Und seit ein paar Jahren ist es so. Ich hab viel Geld und Zeit investiert und bereue nichts davon. Hat sich absolut ausgezahlt. Und spannenderweise bin ich jetzt auch in meiner Kernfamilie akzeptiert und geschätzt, was ich nie war - ganz im Gegenteil. Und das kam irgendwie durch die Hintertür mit dazu.

Es ist erstaunlich, wie anders ich die Welt jetzt sehe. Es ist erstaunlich, wie anders die Menschen sind, mit denen ich heute zu tun habe. Wenn deine Verstrickungen sich lichten ist ein völlig anderes Erleben möglich.

Wurde jetzt ganz schön persönlich und hat mit dem Thema absolut nichts zu tun. Und auch ich lasse es so stehen.

Überleg dir, ob du es dir nicht doch wert sein willst, so viel aufzuräumen, dass DU ein schönes Leben haben kannst.
Vielleicht ist es ja weniger als du denkst.

Ganz liebe Grüße,
Irene
 
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Hallo Irene,

Du, dass ist kein Problem:).....ich hab auch nicht immer Zeit gleich zu antworten. Ich war selbst etwas verwundert über meinen Erguß:D. Dabei sollt isch schon gewohnt sein:rolleyes:.

Wenn man von seiner Familie und den Ahnen so einiges nicht weiß, ist das schon anstrengend. Anstrengend wahrscheinlich auch nur für Jemanden, der sich damit befasst oder befassen muß. Manchmal hat man halt keinen Ausweg. Das kommt mir so ähnlich vor, wie die Schamanisierenden immer wieder sagen, dass manche Menschen da nicht daran vorbeikommen (an gewissen Dingen), sie nicht ignorieren können. Manche sind in einem anderen Bewußtsein, sehen "Dinge", die andere nicht mal wahrnehmen oder beachten (obwohl viele unglücklich sind).

So wie du sah ich das nie für mich....ich meine das: Ich bin es mir wert, ich kämpfe für mein persönliches Glück.......usw.
Für mich ist es wie ein Gefängnis, und lange Zeit fand ich die Türe nicht. Dann war da eine Türe und kein Schlüssel dazu. Das meiste mache ich allein ohne fremde Unterstützung.
Es ist erstaunlich, wie anders ich die Welt jetzt sehe. Es ist erstaunlich, wie anders die Menschen sind, mit denen ich heute zu tun habe. Wenn deine Verstrickungen sich lichten ist ein völlig anderes Erleben möglich.

Ganz liebe Grüße,
Irene
Ja, da bin ich deiner Ansicht. Ist mir Letztens auch so ähnlich ergangen.
Ich merke aber auch noch, dass ich mir da selbst nicht erlaube zu vertrauen. Für mich ist es eher ungewohnt(es) (Muster), wie positiv viele Menschen plötzlich auf mich reagieren. Da merke ich leichte Flucht.- u. Rückzugstendenzen bei mir (Verlegenheit).:D Es ist erstaunlich, dass man sich auch an das Gute (Muster) erst gewöhnen muß.

Wenn es Jemandem gelingt einen großen Brocken zu lösen, kann das einen guten Teil der persönlichen blockierten Wahrnehmung öffnen. Man handelt anders und ist dann Aufgrund der Erkenntnis(se) anders und da ist es auch so wie du beschreibst, dass die Resonanz der Anderen verändert erlebt wird, positiver, da sich so Einiges relativiert und plötzlich nicht mehr stört oder konstruktiver verarbeitet werden kann. Im Grunde sieht man aber nur selbst bestimmte Situationen, Menschen, Zwischenmenschliches mit anderen Augen.

Hat sich auch Letztens bei mir sowas in einem Teilbereich gelöst. Es sind aber noch ausreichend Verstrickungen da, nicht zuletzt dadurch, dass ich selbst noch in so ne Verstrickungsfalle getappt bin, bevor ich daran zu arbeiten begann.

Mir bleibt eigentlich gar nichts anderes übrig als weiter aufzuräumen.:kugel: Nein, es ist nicht weniger als ich denke. Es ist mehr als ich mir jemals vorstellen konnte.:schmoll: Dabei ist es nicht die Quantität der Dinge sondern deren Qualität und die gelebten Muster, die ich erkennen kann. Fragt sich nur, was davon kann ich überhaupt lösen? Momentan konzentriere ich mich auf die Dinge, die mich selbst am meisten betreffen und behindern.

Es hat schon mit dem Thema zu tun und ich finde es ist zwar persönlich, aber mehr auf das Innere bezogen als auf persönliches Umfeld oder persönliche Lebensumstände. Wovon soll man hier sonst reden, als über das Innere phänomenale Erleben seiner Selbst? Genau da passieren ja auch die ganzen Störungen wie Depressionen, Schizophrenie, Seelenverluste und Dergleichen. Wie C.G. Jung so schön sagte: Kein Kind kommt leer auf die Welt.:) Da bekommt auch die verpönte religiöse Erbsünde eine andere Anschauungsart.

Ich finde es schön, dass du, durch deine Arbeit daran, schon zu einer guten Lebensqualität gelangt bist und weiterhin viel Erfolg.

Lg Cayden
 
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