Psychiatrie - Schizophrene Psychose oder doch Hellhörig?

Ich weiß nicht ganz genau, wie du das meinst, denn gerade Schizophrenien sind ja überdeutlich ... .

Meinst du die Abgrenzung der Schizophrenien voneinander oder die relativ große Vielfalt der Psychosen an sich oder meinst du weitere Diagnosen wie ADHS, Persönlichkeitsstörungen, depressive Episoden, Autismus usw., die noch mal ganz anders sind (sowohl in der Diagnose als auch im zeitlichen Wandel der Diagnosen - ein sehr komplexes und spannendes Thema)?

alles zusammen, inclusive der Veränderungen, die sich rein auf Veränderungen der Definitionen abspielen...
darüber, über wieviele Hürden wir die Diagnose Asperger bekommen haben, könnte ich ein Buch schreiben...zum Glück gab es im Hintergrund einen befreundeten Psychiater, der uns unterstützend zur Seite stand.
Ob Asperger stimmt, sicher wissen wir es nicht, aber die Beschreibung fühlte sich stimmig an und die vorgeschlagene Therapie funzte, und das spielt für uns die wichtigste Rolle.
 
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alles zusammen, inclusive der Veränderungen, die sich rein auf Veränderungen der Definitionen abspielen...
darüber, über wieviele Hürden wir die Diagnose Asperger bekommen haben, könnte ich ein Buch schreiben...zum Glück gab es im Hintergrund einen befreundeten Psychiater, der uns unterstützend zur Seite stand.
Ob Asperger stimmt, sicher wissen wir es nicht, aber sie fühlte sich stimmig an und die vorgeschlagene Therapie funzte, und das spielt für uns die wichtigste Rolle.
Ok, Autismus ist ein ganz kompliziertes Thema und seitdem gerade Asperger deutlich "salonfähiger" geworden ist (Nerds ... ) hat sich vieles geändert - der soziokulturelle Aspekt spielt eine extreme Rolle.

Schizophrenie ist dem gegenüber hinsichtlich Diagnostik komplett anders.
 
Ich kenne die Aufenthaltsdauern, weil ich in einer Psychiatrie arbeite.

Und ich arbeite in der Sozialpsychiatrie, welche aber kein Krankenhaus ist aber dennoch auch stationär zu betiteln wäre u.a.

Längere Aufenthaltsdauern gibt es bei uns, im Vergleich zu "früher" kaum noch, u.a. weil es Wohngruppen u.ä. gibt

eben genau in solcher Einrichtung von stationären Wohngruppen als auch ambulanten WG´s oder sogar eigener Wohnraum arbeite ich

Aber trotzdem kann es passieren, dass akut ein Schub kommt, Patienten wahnhaft werden z.B. und ins KKH müssen/selber wollen.
Und je nachdem entweder in der offenen oder geschlossenen Psychiatrie landen.
Sind die Patienten fremd- oder eigengefährdet dann geht es eh zunächst auf die Geschlossene. Dann kann danach ein Wechselspiel stattfinden; geschlossen/offen. Und da kommt es eben auf das Ausmaß drauf an...wie psychotisch sie aktuell sind. Und da kann es eben doch passieren, dass schnell 3,4 Monate KKH Aufenthalt eben keine Seltenheit sind. Sicherlich eher die Ausnahme, aber eben nicht selten.

Geht jemand nicht freiwillig wird zuvor eh ein gerichtlicher Beschluss erstellt. Der umfaßt zunächst einen kürzer Zeitraum und wird ja nie für gleich 4 Monate gestellt/verfaßt.

Aber selbst im KKH kann es passieren, dass die Medikamente nicht so greifen wie erwünscht. Da bedarf es eben mitunter einen größeren Zeitrahmen, bis die Betroffenen wirklich gut eingestellt sind.

Und was erschwerend hinzukommt ist, dass auch noch andere psychische Diagnosen gestellt sind. Eine zusätzliche Depression geht oftmals mit einher.
 
die für Musikhören per Kopfhörer, während die Stimmen ihn arg belästigten, plädierte und meinte, er kann dadurch seine Medikation im Schach halten und eher drücken als erhöhen.

wenn das klappt, dann ist das eine echt gute Sache. Bestimmt nicht für jedermann geeignet aber auf jeden Fall lohnenswert zum ausprobieren
 
Und da kann es eben doch passieren, dass schnell 3,4 Monate KKH Aufenthalt eben keine Seltenheit sind.

Ich kenne die Abläufe, ich arbeite schon mein ganzes Berufsleben in diesen Einrichtungen.

Es dürfte mindestens 15 Jahre her sein, dass ich erlebt habe, dass ein Psychotiker 4 Monate stationär war, deshalb meine irritierte Reaktion.
Bundesweit (offizielle Zahlen) wird der Durchschnitt mit 32 Tagen angegeben (nur bei Schizophrenien).
Dass sich ein Therapieaufenthalt direkt an einen akuten Aufenthalt anschließt, ist bei uns eine absoute Seltenheit (macht in der Regel keinen Sinn) und ein Therapieaufenthalt dauert in der Regel nicht länger als 3 Monate.
Letztendlich wüßte ich auch nicht, wie man es anstellen sollte, dass eine Krankenkasse das zahlt ... .
Vielleicht ist es in deinem Bundesland doch noch einmal anders.

Wenn ich also erleben sollte, dass jemand aufgrund eines Schubs 4 Monate "am Stück" in einer Psychiatrie war und hinterher so gut beisammen ist wie die Dame, dann werde ich erst einmal sehr stutzig und werde der Sache genauestens auf den Grund gehen.

Sicherlich eher die Ausnahme, aber eben nicht selten.
Ausnahmen haben die Eigenschaft, selten zu sein (eigentlich)^^.
 
Wenn ich also erleben sollte, dass jemand aufgrund eines Schubs 4 Monate "am Stück" in einer Psychiatrie war und hinterher so gut beisammen ist wie die Dame, dann werde ich erst einmal sehr stutzig und werde der Sache genauestens auf den Grund gehen.
Ich habe es inzwischen vergessen, aber ist es bei ihr nicht so, dass ihr Aufenthalt und auch Ausbruch der Erkrankung inzwischen ein paar Jahre her ist?

Sie ist ja auch weiterhin medikamentös eingestellt und somit auch durchgängig in Behandlung.
 
Letztendlich wüßte ich auch nicht, wie man es anstellen sollte, dass eine Krankenkasse das zahlt ... .
Der Kasse bleibt da ja nichts anderes übrig, denn was soll man denn machen, wenn der Zustand nicht besser wird? Entlassen, obwohl der Patient sich die Haare anzündet und sich verbrennen will? Es noch nicht mal der Versuch gestartet werden kann von der Geschlossenen auf die Offene zu kommen? Und vorher geht es eben nicht wieder nach Hause oder ins betreute Wohnen.
 
Der Kasse bleibt da ja nichts anderes übrig, denn was soll man denn machen, wenn der Zustand nicht besser wird? Entlassen, obwohl der Patient sich die Haare anzündet und sich verbrennen will? Es noch nicht mal der Versuch gestartet werden kann von der Geschlossenen auf die Offene zu kommen? Und vorher geht es eben nicht wieder nach Hause oder ins betreute Wohnen.

Wenn sich der MDK einschaltet und irgendwelche Kriterien findet, die die Aufenthaltsdauer nicht nachvollziehbar machen, dann kann es tatsächlich sein, dass das betreffende Krankenhaus auf den Kosten sitzenbleibt.

Kaum eine Therapiestation arbeitet ohne Auftrag des Patienten und die meisten Schizophrenen haben halt nur den Auftrag, medikamentös gut eingestellt zu werden, um ihr bisheriges Leben ganz normal weiterleben zu können - bei vielen ist tatsächlich nur die Schizophrenie das Problem.
Wozu dann stationäre Psychotherapie?
Wenn sich doch psychotherapierelevante Probleme zeigen sollten, dann ist es sinnvoll, eine Zeitspanne zwischen dem akuten und dem psychotherapeutischen Aufenthalt vergehen zu lassen, damit sich beides nicht miteinander vermischt.
Zudem gibt es eigentlich immer eine gut gefüllte Warteliste, zumindest seltenst ad hoc ein freies Bett.

Eine Psychiatrie oder eine Psychotherapie dient nicht dem Zweck, besonders glücklich zu werden oder zu irgendeiner anderen Optimierung der Lebensqualität o.ä., sondern im Alltag klar zu kommen.
 
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