Psychiatrie für alle - Artikel in der taz

Erdkröte schrieb:
Gesellschaftliche Problemlösung mit Psychopharmaka, wo soll dieser Ansatz hinführen ?

Erinnert mich ansatzweise an Aldous Huxley's "Schöne neue Welt"


Wir haben natürlich alle nicht recht. Das wird ja immer wieder zugetragen. Wir sind blöd, bescheuert und nicht fähig, uns eine anpassende Meinung zu bilden.

Tja, wo es die Elite in der Weltregierung gibt, natürlich alle miteinander verwandt, so gibt es auch die Gesellschaftselite.

Und wir haben da nunmal keinen Zugang. Wir sind die schöne neue Welt. Und das schrieb nicht nur Huxley, es sang auch Maffay.

Es scheint alles ein unüberschaubares Familienunternehmen zu sein, da ist die Pharma Industrie genauso integriert wie Wiki. Doch das stimmt natürlich alles nicht. Alles aus den Fingern gesogen, Einbildung, sehen wollen, was gar nicht da ist.

Und weil die kontinuierliche Ahnenforschung von den Mormonen stammt und die Ausarbeitung der Elite von einem Rechtsextremisten, ist natürlich alles erstunken und zusammenphantasiert, nur weil das Eine Mormonen sind und das Andere einer aus der rechtsgesinnten Ecke.

Dennoch bin ich nach wie vor dafür, dass jeder das Recht hat, sich selbst ein Bild zu machen, um zu einer Ansicht zu gelangen, auch wenn es nicht gerne gesehen wird. :)
 
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Hey, der Beitrag vor mir von Gen Fu ist echt cool. Das haut echt so hin.

Ich bin auch absolut gegen Psychiatrie, legale Drogen und psychiatrische Diagnosen. Das geht mir gegen den Strich, wenn alle Leute, die gegen die Psychohygiene verstoßen, vollgestopft werden mit den blöden Pillen, die dumm machen, abstumpfen und das Denken abstellen. Die Psychiaterschweine schalten uns doch alle gleich wie Nazis, nur nicht mehr im KZ, sondern im Beklopptenhaus, und nicht mehr mit Zyklon B, sondern mit Abilify und co.

Bin dagegen.
 
Hallo zusammen,

Soweit ich das Thema überblicke fängt das "Drama" meistens so richtig mit der Einschulung an. Ein Kind ist auffällig, die Lehrer wollen es nicht mehr in ihren Klasse haben und als Alternative wird dann z.B. eine Schule für soziale und emotionale Entwicklung angeboten. Ich arbeite an einer solchen Schule als Honorarkraft und bin ein Außenstehender.

Was sich dort für Dramen abspielen können sich glaube ich die wenigsten vorstellen. Ich denke 90 % der Kinder bekommen Ritalin ähnliche Präperate, die Lehrer sind absolut autoritär denn irgendwie klappt das ja mit den Medikamenten doch nicht so recht, also wird der zu lernende Stoff probiert mit Gewalt einzutrichtern - nach alter Ostlehrer bzw. preussischer Variante, allerdings nicht nur der. Denn die Kinder haben so gut wie keinen Hunger, also muss man ihnen das Essen reinzwingen.

Außerdem wirken die Medikamente sobald sie überdosiert sind und das kommt vor, Leistungshemmend - komplexere Aufgaben können kaum mehr erfasst werden, manche Kinder schlafen im Unterricht ein.

So richtig bizarr wird es dann, wie ich erlebe, wenn die Lehrer selber Antidepressiva nehmen, weil sie selber mit ihrem Leben nicht mehr klar kommen, aber man muss ja bis zur Pension durchhalten. Ich stehe bald täglich kopfschüttelnd davor ich frage mich wie emotional unreife Lehrer "auffällige Kinder " in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung fördern wollen und sollen. Da wird der Bock zu Gärtner gemacht

Auch das ist mittlerweile leider deutscher Schulalltag.

Ich begleite ein Kind mit Asperger-Sydrom und sowohl Therapeut und Eltern ist klar, dass ich der Schutzschirm für dieses Kind bin. Leider bräuchte eigentlich jedes dieser Kinder einen solchen Schutz. Aber leider kennen die wenigsten Eltern die rechtliche Grundlagen und Möglichkeiten und/oder sie haben nicht die Mittel und Kapazität sich mit einem solchen System auseinander zu setzen.

Allen Eltern die doch was unternehmen wollen kann ich nur den Verein LERNEN OHNE ANGST - LOA an Herz legen.

Hier der Link:

www.lernen-ohne-angst.de/


LG Siegmund
 
klingt stark danach, dass du die einmaligkeit und individualität deiner kinder respektierst. :)

tja - damit werden sie dann eben 'anders' als die norm es gerne hätte.

Liebe Magdalena :kiss4:

ja, das tue ich ... meine Kinder sind so wie sie sind, und da wird auch nix umerzogen, dass sie in irgendeine "bequeme" Schublade passen.

Beide meiner Kinder sind was besonderes, auch wenn sie für manche Dinge länger brauchen, dafür können sie es dann aber perfekt. Dies war bei meiner Großen schon so, und mein kleiner laufender Meter ist auch so. Man lässt den Kindern heute das eigene Entwicklungstempo nicht.

Wenn ich bedenke, was es für eine Farce war (und noch ist), bei meinem laufenden Meter ... der Kinderpsychologe auf dem Gesundheitsamt sollte im Januar meine Kleine einschätzen (sie spricht halt mit ihren knapp 4 Jahren nicht). Da sitzt der gute Mann mit seiner Liste mit Aufgaben, welche die Kinder "abarbeiten" sollen. Und dass es auch richtig fies wird, lässt man neben dem kleinen Kind einen großen Korb mit Spielsachen stehen.

Schon mal, ist für das Kind die Umgebung fremd, kuckt sich alles erst mal an, weil alles neu. Und dann ist der gute Mann überfordert, wenn das Kind der große Korb mit Spielsachen mehr interessiert, als die olle Holzperle, die sie auf einer Schnur auffädeln sollte. Kam der nicht mit klar.

Und weil es meine nicht interessiert hat (sie kann es, nur auf Komando schon mal gar nicht), schätzt der Kinderpsychologe sie als 2 jährige ein. Autismus hat er noch in den Raum gestellt ... "aber nee, sie kuckt einen ja an" meinte er.... "Aber einen seelischen Schaden ist schon erkennbar"

Äh ... ja, iss gut. Für mich ist der Mann einfach fehl am Platze.

Da ist auch an der ganzen Sache was faul. Denn als ich den Kindergartenplatz gefunden habe, fielen irgendwie reihenweise die Kinnladen diverser Gesichter runter. So, als sei es nicht recht, dass sie dort aufgenommen wurde. Nun, ich habe mich da halt durchgesetzt. Es war ja keiner in der Lage meinem Kind die nötige Unterstützung/Förderung auf den Weg zu bringen, wurde nur immer vertröstet. Dies ist schon mal sonderbar.

Der erste Kinderarzt hier, schob mir die ganze Schuld in die Schuhe, dass ich an allem Schuld wäre, aber eine Heilverordnung über Früherziehung oder eine Verordnung über Ergo/Logopädie hielt man nicht für nötig. Da frage ich mich "Warum nicht?". Brauche ich jetzt auch nicht mehr, sie bekommt jetzt alles, in einer Einrichtung, die das Waldorfprinzip verfolgt.

Ich habe ja die Ärztin vom Gesundheitsamt gefragt, warum denn alle so entsetzt reagieren, dass ich sie untergebracht habe. Ich und nicht die.

Ist doch wie mit meiner Großen. Da sie ja so auffällig sein soll, soll sie ins Heim, was man mir als Klinik verkaufen will. Ja, und komisch ist halt nur, welchen Ruf dieses "Haus" doch hat.

Also meine 2 Jugendamt-Damen wollen mit aller Gewalt, dass meine Große in dieses Heim geht, erfindet dafür ständig neue Gründe, die es rechtfertigen würden. Widerlege ich es, kommt ein neuer Grund, der erste wird selbstverständlich revidiert.

Ich finde jetzt leider den Bericht nicht mehr ... es gab einen Bericht, dass die Kinder, die in dem Heim waren, von der Karl-Königsschule (die mein laufender Meter besucht) aufgefangen werden. Und dann wird es mir schon klar, warum so wehement gegen diese Karl-Königschule gewettert wird.

Meine Große würde in dem Heim eingehen wie ne Primel, zumal sie nix hat. Es wird ihr schlicht und einfach nur ihre eigene Persönlichkeit abgesprochen.

Und dann fängt die Kinderärztin noch an, ob es für meine Große nicht doch ne Option wäre für das Heim, ob das Jugendamt nicht doch Recht hat. Äh, wie bitte? Wegen was?

Hatte ich im April ne mündliche Verhandlung, weil ich das alleinige Sorgerecht beantragt habe ... und es ist schon sonderbar, Thema der ganzen Verhandlung war, dass meine Große ins Heim soll und ich dem Zustimmen soll. Angetrieben natürlich von der Jugendamt-Tante. Und was meine Große sagte, war gar nicht mehr Thema.

Wo steuert das Ganze denn hin? Manchmal macht es mir den Eindruck, als bekommen die pro Kind ne Prämie, was sie erfolgreich vermitteln. Dies sage ich aus gutem Grund. Ich habe ne sogenannte SPFH (sozialpädagogische Familienhilfe), die bekommt oft Anrufe. Und komisch, es geht immer nur um Kinder, die entweder schon im Heim sind, oder auf direktem Weg dort hin. Und sowas stimmt einen nachdenklich, mich zumindest.

Beide Damen sind von mir abgelehnt, der Jugendamt-Dame steht jetzt ein Disziplinarverfahren bevor und die SPFH soll durch eine andere erstetzt werden, die ich bestimme. Die oder keine. Es ist schlicht und einfach ihre Vertretung gewesen, die mir den Tip gab mit der Karl-Königsschule, sie gab mir auch den Tip, dass ich meinen laufenden Meter nochmal zum HNO schicken soll, damit diese Anschuldigungen aufhören, sie würde nicht hören. Und siehe da, sie hört sehr gut, und hat keine sozialen Auffälligkeiten, nur eben Defizite durch das, dass sie halt nicht spricht. Ja, anderer Landkeis. Leider darf ich von Amtswegen her nicht umziehen.

Ist aber doch schon sehr sonderbar, wie man unsere Kinder "krank" Therapieren will.

Neme.gif
 
Erdkröte;3199926 schrieb:
Hallo zusammen,

habe hier einen interessanten Artikel gefunden bezüglich der Bewertung menschlichen Verhaltens, wer ist wann als krank oder noch normal zu definieren und wer gewinnt bei immer neuen Krankheitserfindungen.

So wie ich das selber in einer Schule erlebe, seit die Belegung/Beurteilung von Kindern mit ADHS-Sydrom vereinfacht wurde - wird mit Medikamenten wie Ritalin nur so um sich geworfen. Gesellschaftliche Problemlösung mit Psychopharmaka, wo soll dieser Ansatz hinführen ?

Erinnert mich ansatzweise an Aldous Huxley's "Schöne neue Welt"

Wie denkt ihr darüber ?

Hier der Link:

www.taz.de/1/zukunft/wissen/artikel/1/psychiatrie-fuer-alle/


LG Siegmund

Also ich denke aber, gerade bei Ritalin kann man doch im Grunde nicht unwissend gesunden Menschen dieses Medikament verschreiben...

Bei ADHS wirkt das Zeug dämpfend und beruhigt, bei Menschen die kein ADHS haben wirkt es genau gegenteilig...
Als würde man Amphetamin konsumieren...(ist es ja im Grunde auch) Also wie auf Speed.

Das fällt doch auf, wenn ein Kind mit diagnostizierter ADHS, obwohl es gar keines hat, nach Einnahme von Ritalin noch unruhiger wird.
 
Also ich denke aber, gerade bei Ritalin kann man doch im Grunde nicht unwissend gesunden Menschen dieses Medikament verschreiben...

Bei ADHS wirkt das Zeug dämpfend und beruhigt, bei Menschen die kein ADHS haben wirkt es genau gegenteilig...
Als würde man Amphetamin konsumieren...(ist es ja im Grunde auch) Also wie auf Speed.

Das fällt doch auf, wenn ein Kind mit diagnostizierter ADHS, obwohl es gar keines hat, nach Einnahme von Ritalin noch unruhiger wird.


Lies dich mal hier ein wenig durch, ohne es vorher als Unsinn abzutun.

http://www.gameax.de/verzeichniss/verzeichniss1/ritalin/ritalin.html
 
@ Erdkröte

Ich weiß gar nicht, was ich aus Deinem Bericht zitieren soll :)

Hab Dank für den Link, ich habe ihn mir angesehen. Werde ich mir mal in die Favoriten packen, dass man ihn parat hat, wenn es gebraucht wird.

Hm ... ich erlebe den Terror meiner Tochter in umgekehrter Weise. Da sind es die Schüler, die Mobben und Trietzen. Da stand ich bei jeder Schule, die sie bislang besucht hat auf der Matte. Und immer heißt es: "Dies ist alles Schulintern". Na toll, und die Lehrer kucken alle weg. Da kam meine Große öfter mal von der Grundschule nach Hause (die hat sie im letzten Schuljahr beendet): "Heute kam wieder jemand ins Krankenhaus"... ja einmal hat ein Kind ein Schädel-Hirntrauma, Gehirnerschütterungen waren oft an der Tagesordnung ... weil sich diverse Schüler net im Griff haben.

Ich stand oft da, und war versucht zu den Eltern zu gehen um nach zu fragen, ob deren Kinder net ausgelastet sind ... damit sie net immer auf meine Große einprügeln brauchen.

Auch hier an der Schule isses wieder eine Tortur. Und wieder bin ich diejenige, die am rennen ist und bei der Schulpsychologin auf der Matte steht. Das ist aber grad alles in den Anfängen, ich hoffe, dass die Schulpsychologin ihr eine Stütze im Schulalltag sein kann.

Neme.gif
 
Lies dich mal hier ein wenig durch, ohne es vorher als Unsinn abzutun.

http://www.gameax.de/verzeichniss/verzeichniss1/ritalin/ritalin.html

Ja, ich kenne die Wirkung von Amphetamin.

Weißt du wie du drauf wärst, wenn du als Normalo Amphatamin bzw Ritalin konsumieren würdest? Aufgedreht bis geht nicht mehr, entweder würdest du euphorisch auf Wolke 7 stundenlang durch die Gegend rennen, oder laufen, oder tanzen, oder die Wohnung zusammenräumen, oder sonstiges...denn rumsitzen und nichts machen geht mit dem Zeug schlichtwegs nicht... und schlafen könntest du dir ganz abschminken.

Hier wäre ein Bericht aus "erster Hand" einer mit diagnostizierter ADHS und Ritalineinnahme.
http://www.med1.de/Forum/Neurologie/143681/

Das genaue Gegenteil.
Auch persönlich habe ich eine Freundin deren Sohn mittlerweile 13 ist, und eine Zeitlang Ritalin bekam, und dadurch konzentrierter und ruhiger wurde.
Er nimmt es allerdings nicht mehr, da sie auch die Symptome seines ADHS mit der eventuellen (Langzeit)wirkung von Ritalin verglich, und lieber das ADHS in Kauf nimmt, welches nicht so schlimm ist.
 
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Ja, ich kenne die Wirkung von Amphetamin.

Weißt du wie du drauf wärst, wenn du als Normalo Amphatamin bzw Ritalin konsumieren würdest? Aufgedreht bis geht nicht mehr, entweder würdest du euphorisch auf Wolke 7 stundenlang durch die Gegend rennen, oder laufen, oder tanzen, oder die Wohnung zusammenräumen, oder sonstiges...denn rumsitzen und nichts machen geht mit dem Zeug schlichtwegs nicht... und schlafen könntest du dir ganz abschminken.

Hier wäre ein Bericht aus "erster Hand" einer mit diagnostizierter ADHS und Ritalineinnahme.
http://www.med1.de/Forum/Neurologie/143681/

Das genaue Gegenteil.
Auch persönlich habe ich eine Freundin deren Sohn mittlerweile 13 ist, und eine Zeitlang Ritalin bekam, und dadurch konzentrierter und ruhiger wurde.
Er nimmt es allerdings nicht mehr, da sie auch die Symptome seines ADHS mit der eventuellen (Langzeit)wirkung von Ritalin verglich, und lieber das ADHS in Kauf nimmt, welches nicht so schlimm ist.



Ja ok, das ist auch hier beschrieben.

http://web4health.info/de/answers/adhd-mph-healthy.htm

Allerdings reicht mir das noch nicht ganz.

Wenn Ritalin solo verabreicht werden würde ist, klar, dass diese Gegenteilige Wirkung des Unruhigseins sich zeigt.

Doch geht mir der Gedanke nicht weg, dass ein Zusatzstoff Ritalin beigefügt wird, um eben diese Gegenteilige Wirkung aufzuheben.

Damit es weiterhin eingesetzt werden kann ???????
 
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