Prüfungsangst

"Angst ist Antagonist zu aggressivem Verhalten. Wenn Angst wegerzogen wird, können Angst- und Aggressionsderivate nicht adäquat eingeschätzt werden. Angst schützt vor Gefahren, verstärkt Behutsamkeit, Ehrfurcht, Respekt, Vorsicht. Angst bremst Selbstsucht, Hemmungslosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Hybris. Angst vor Neuem, Wonneangst kann in Abenteuern gefunden werden, derlei Abenteuer erlauben es, Angst in erträglichen Dosen zu erleben. Angst schützt auch vor Langeweile. Angstfreie Erziehung schafft angstfreie Psychopathen. Angst ist der Hintergrund der Einsicht. Erziehung durch Angst ist nicht gut, umso mehr die Erziehung mit der Angst."

Diese paar Sätze aus einem Uni-Vortrag haben mir sehr geholfen, die Angst anders zu bewerten!
Hab auch Prüfungsangst oder Angst vor Vorträgen etc.... Wenn ich davor nicht so aufgeregt wäre, dann würde ich nichts ordentliches zu Stande bringen! Und meine Leistungen passen dann auch viel besser, als wenn es mir von vornherein wurscht ist.

Wie ist es gelaufen?
Lg
Afterlife

Hallo,

das ist interessant, was du hier über die Angst schreibst. Angst ist demnach auch ein starker Motor für besondere Leistungen?
Es gibt zwei mögliche Reaktionen auf Angst: Flucht oder Angriff.
Ich denke, es kommt wie so oft, auf die Dosis an. Große Angst kann in panischen Zuständen münden und wer seiner Angst ausgeliefert ist, bekommt wahrscheinlich nichts gescheites mehr zustande.
Ich bezweifel das es Menschen gibt, die völlig angstfrei sind. Kinder müssen lernen, was Gefahr heißt, zu ihrem eigenen Schutz.
Und dann besteht ja auch ein großer Unterschied zwischen realen und irrealen Ängsten. Bei realen Ängsten kann Flucht durchaus angebracht sein. Sich seinen irrealen Ängsten zu stellen, erfordert zunächst die Erkenntnis, dass sie irreal sind und dann den Mut, sich ihnen zu stellen.
Der Mensch, der in seinen ersten Lebensjahren Urvertrauen aufbauen konnte, wird weniger unter irrealen Ängsten leiden und besser damit fertig werden, als Menschen denen diese wichtige Grundlage fehlt.
Und um nun noch die Astrologie ins Spiel zu bringen: wie es um das Urvertrauen bestellt ist, sagen m.E. Sonne und Mond aus.

@ Annie, ich denk grad ganz fest an dich und drück dir alle Daumen, die ich hab.

lg
Gabi
 
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Was Aftlerlife schreibt ist grundsätzlich stimmig.

Angstfreie Menschen sind "rücksichtslos", darum hat Angst auch seine guten Seiten, den in Maßen schützt sie uns.

Außer Flucht und Angriff hat die Angst noch eine andere Reaktion: die Starre - in der Natur, das Totstellen. Ängstliche Menschen leiden deshalb auch unter Muskelverspannungen. Darum helfen Massagen nichts, wenn nicht mit der Angst umgegangen wird. Interessant wird es, wenn die Angst sublim wirkt.

Angst ist ein Bestandteil von uns Menschen. Sie zu entfernen wäre wie eine Beinamputation. Darum gehe ich auch nicht von irrealen Ängste aus, sondern von nicht angepassten Ängsten (zuviel bzw. zu wenig). Im akuten Moment ist die unangepasste Angst für die Person real und dort sollte man ihn abholen. Darum wirkt für diese Person ein "Du brauchst ja keine Angst zu haben" wie eine Ablehnung seiner Person. Darum wirkt "Auch wenn du gerade Angst hast, bist du ok" (EFT) oder "Wo spürst du die Angst" (EmoTrance) als Anerkennung für die Person und der Angstzustand wird sich verändern, oder besser, der Situation anpassen.

D.
 
Hallo,

Angst ist demnach auch ein starker Motor für besondere Leistungen?

Also da wo ich am meisten Angst habe/hatte, strenge ich mich an und schaffe so mehr als erwartet (bei mündlichen Prüfungen z.B.). So gesehen ja. Aber bei sozialen Ängsten funktioniert das nicht so gut, leider.



Ich denke, es kommt wie so oft, auf die Dosis an. Große Angst kann in panischen Zuständen münden und wer seiner Angst ausgeliefert ist, bekommt wahrscheinlich nichts gescheites mehr zustande.

Meine Vermutung ist, dass wir alle ständig in Angst sind. Nur spüren wir es nicht, auf Grund von Ablenkung, Betäubung usw. Also für mich ist Angst/Aufregung ein guter Indikator dafür, inwieweit ich mit meinen Gefühlen in Kontakt bin. Das Lebensgefühl wird intensiver. Wenn mich nichts mehr berührt, dann stimmt was nicht.



Und um nun noch die Astrologie ins Spiel zu bringen: wie es um das Urvertrauen bestellt ist, sagen m.E. Sonne und Mond aus.


Und wie sähe ein mangelndes Urvertrauen deiner Meinung nach aus?


:D
 
aura soma bietet auch gute lösungen gegen nervosität z.b den gelben pomander um ans gelernte heranzukommen oder türkis gegen lampenfieber aun d für das,, dass man sagen kann und ausdrücken kann was man weiss.....
lg amaraya
www. sternentor.at
 
Angstfreie Menschen sind "rücksichtslos", darum hat Angst auch seine guten Seiten, den in Maßen schützt sie uns..

:)

Außer Flucht und Angriff hat die Angst noch eine andere Reaktion: die Starre - in der Natur, das Totstellen. Ängstliche Menschen leiden deshalb auch unter Muskelverspannungen.

Aber nicht nur körperlich, auch im Verhalten und in der Lebensweise findet sich eine gewisse Unbeweglichkeit, mangelnde Flexibilität.

Darum gehe ich auch nicht von irrealen Ängste aus, sondern von nicht angepassten Ängsten (zuviel bzw. zu wenig). Im akuten Moment ist die unangepasste Angst für die Person real und dort sollte man ihn abholen. Darum wirkt für diese Person ein "Du brauchst ja keine Angst zu haben" wie eine Ablehnung seiner Person. Darum wirkt "Auch wenn du gerade Angst hast, bist du ok" (EFT) oder "Wo spürst du die Angst" (EmoTrance) als Anerkennung für die Person und der Angstzustand wird sich verändern, oder besser, der Situation anpassen.

D.

Ich finde, man muss ständig ausgleichen, balancieren. Die goldene Mitte halt.
Wenn man ständig Angst hat und sie nicht spürt, wirds kritisch.

Bevor meine Ängste wirklich an die Oberfläche kamen, habe ich extrem hochmütig, unüberlegt und verantwortungslos gehandelt. In jeder Hinsicht. dann kam der Absturz und ich bin ziemlich unschön gelandet.
Was hats mir gebracht? Ich sehe die Dinge nicht entweder nur rosa und mich selbst in einem absolut glänzenden Licht, sondern kann dank meiner Ängste Situationen viel besser einschätzen. Leider bin ich zwar zu selbstkritisch und stelle mein Licht unter den Scheffel, aber um ein gesundes Selbstvertrauen aufbauen zu können ist mir das allemal lieber.

Und in bedrohlichen Situationen spüre ich einfach diesen Druck im Bauch und in der Brust, das Herzklopfen... Energie, Spannung, die sich ausdrücken will. Sobald ich handle, ist das unangenehme Gefühl weg.

Lg
Afterlife
 
wenn wir schon bei den definitionen sind - angst ist nicht gleich angst ist nicht gleich angst... sondern ein sehr allgemeiner, zusammenfassender begriff für einerseits sehr unterschiedliche und andererseits auch sehr vielschichtige phänomene - eine begriffliche reduktion von komplexität. und der umgang mit angst hängt immer davon ab, was gerade ganz konkret als angst erlebt wird - so wie's annie ja hier auch ganz konkret und nachvollziehbar geschildert hat. und selbst da setzt sich die angst aus einer reihe von aspekten zusammen (ohne dass ich dir, annie, nun eins oder das andere konkret unterstelle): angst, nicht genug gelernt zu haben. angst, sich zu blamieren. angst, negative sanktionen für das "versagen" zu erleben. angst, in der prüfungssituation blockiert zu sein. eine diffuse angst zu scheitern, wenn's drauf ankommt. die angst, sich selbst womöglich überschätzt zu haben ... und dergl. mehr. und je nachdem müssten konkrete lösungen auch an unterschiedlichen punkten ansetzen, und je nachdem lassen sich auch astrologisch andere kontexte darstellen. patentrezepte sind für die rundablage...

alles liebe,
jake
 
Und wie sähe ein mangelndes Urvertrauen deiner Meinung nach aus?


:D



Ich vermute mal, dass sich mangelndes Urvertrauen darin zeigt, wie man dem Leben begegnet. Das kann sich in Ängstlichkeit, in Pessimismus, Aggressionen oder auch Traurigkeit zeigen.
Die Umwelt wird als unsicher oder unberechenbar erlebt und daher begegnet man ihr ängstlich oder misstrauisch.
Astrologisch: Eine verletzte Sonne und Mond, z.b. durch ein Saturn- Pluto- oder Uranus-Quadrat? Wobei es durchaus auch hilfreiche Faktoren gibt, wenn Jupiter gleichzeitig mit mischt....

lg
Gabi
 
Hallo Ihr Lieben, :)

hier ging's ja um Prüfungsangst, eine Angst, die im Kopf, durch das Denken produziert wird. Deshalb auch mein Zitat von Seneca. Ich kann mir durch den Kopf gehen lassen, was passieren kann und wenn ich mir meiner Gedanken klar bin, dann kann ich auch hinterher das Ergebnis (er-)tragen. Die Angst war dann Produkt meiner Gedanken im Voraus.

Sorge Dich nicht lebe, das kennt ja bestimmt jeder. Und eine Prüfung stellt keine Gefahr für das Leben dar. Man stirbt nicht, wenn man druchfällt und man wird nicht reich, wenn man sie besteht. Dennoch denkt man drüber nach und da es beim Durchfallen oder Nichtbestehen um die Ehre geht, ist die Angst auch Produkt unserer Bezogenheit auf die Umwelt. "Was werden die anderen sagen/denken, wenn ich durchfalle`?" Für sich selbst hat man in Gedanken die Szenarien ja schon durchgespielt und damit die Angst erzeugt.

Ansonsten stimme ich zu, dass es verschiedene Arten der Angst gibt. Immer jedoch kommt es zu körperlichen Symptomen.

Ich empfehle (da ich es selbst gebe) Progressive Muskelentspannung. Wer sich einfach so mal mit dem Thema PMR beschäftigt, der lernt auch sehr viel theoretisches Wissen über "die Angst".

Liebe Grüße
Martina
 
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Hallo zusammen,

da habt ihr ja ganz schön gefachsimpelt. :D
Mittlerweile bin ich von der Aufregung wieder befreit und ich hoffe innigst, dass ich wenigstens ne 4.0 hab. :rolleyes:
An sich war´s ok, es kam zwar nichts dran, wovon ich noch nie was gehört hatte, aber manche (eigentlich die meisten) Aufgabenstellungen waren doch arg weitschweifig und unkonkret gestaltet. Sowas hasse ich, wenn ich mir dann selber raussuchen kann, was ich an Wissen anbieten will bzw. ob das auch gefragt ist. Gegen Ende saß mir dann arg die Zeit im Nacken und ich musste abbrechen. Davon abgesehen hätt ich auch nicht mehr gewusst, was noch wichtig gewesen wäre.

Dass Angst/Aufregung in meinem Fall konkret zu mehr Leistungsansporn dient, könnt ich jetzt nicht unbedingt sagen. Eher die Angst, nicht genug oder das Irrelevante gelernt zu haben. Wenn ich nicht weiss, was ich lernen soll, was wichtig ist, kommt die Angst automatisch. Ich könnte auch nicht sagen, dass ich mit nem konkreten Wissen da in die Prüfung gegangen bin. Paar Stichworte hatte ich im Kopf, die musste ich zwar auch erst ausgraben und das hat mich schon Zeit gekostet, aber das meiste ist mir irgendwie mal eben so eingefallen, weil´s mir logisch erschien. Und am Ende eines Satzes hab ich oft über mich selber gestaunt, wie ich den hinbekommen hab, weil ich normalerweise kaum so passende Worte finde. T-Sonne in 3 womöglich. :D

Also warten wir´s mal ab, was dabei rauskommt. Die Prüfungsaufregung ist jetzt verschwunden, nun ist die Angst vorm Ergebnis da. *gg*

Danke für´s Daumendrücken und lg
Annie
 
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