Maraiah
Sehr aktives Mitglied
Ingrid schrieb:ich nehme niemals die Täter in Schutz, aber was hilft es jetzt dem Opfer, wenn Du den Täter verurteilst - gar nichts. Aber Du kannst schauen, dass es dem Opfer besser geht. Dass wieder Vertrauen zu anderen Menschen entsteht; dass geeignete Therapiestellen gefunden werden, ...unterstützen so gut wie`s geht, wo`so nur geht. Und ich habe niemals gesagt, dass die Opfer selber schuld sind, da hast Du was missverstanden. Ich habe gesagt: Die Seele hat sich vor ihrer Geburt die Erfahrungen, die sie machen will, ausgesucht; hat sich mit anderen Seelen abgesprochen; .... Das heisst nicht, dass z. B. Frauen wild fuchtelnd durch die Strassen laufen und schreien: Bitte vergewaltigt mich, ich habe mir das vorgenommen!!!! Wiedergeburt ist nicht gleichzusetzen mit Fegefeuer, sondern mit Schule. Die Seele nimmt sich etwas vor, vergisst bei der Geburt und geht durchs Leben. Sie trifft auf Situationen und wenn sie älter ist, kann sie sich entscheiden - so oder so. Das können Kinder natürlich nicht. Aber jeder hat sich genau die Eltern ausgesucht, die er für seine Erfahrungen braucht, jeder hat sich in das Umfeld begeben, das er für die seelische Entwicklung braucht, jeder Erwachsene ist zu 100 Prozent selbst verantwortlich für sein Leben. Wenn man natürlich die Denkweise hat, dass das Schicksal dafür verantwortlich ist, dann kann man natürlich in seiner "Opferrolle" dahinschwimmen - es ist manchmal angenehmer, das bemitleidungswürdige Opfer zu sein, als sich selbst aufzuraffen, zu sagen: Mit mir nicht, in Liebe schicke ich alles retour, die eigenen Krankheiten anzuschauen, die eindeutige Botschaften sind, wenn man vom Weg abkommt (die Seele kann leider keine Briefe an uns schreiben) und dann alles zu tun, um seinen Leben Sinn zu geben, nämlich das, was man sich für dieses Leben vorgenommen hat. Und ich möchte nicht, dass Du glaubst, dass ich eine "Theoretikerin" bin - ich bin selbst Opfer eines sexuellen Missbrauchs gewesen. Ich war 15 Jahre alt, als ich im Tiefschlaf "befummelt" worden bin und hab`einen Schreikrampf bekommen, der schlimmeres verhindert hat. Der Täter war 51 Jahre alt und hat mir 20 Jahre meiner Sexualität versaut, weil ich geglaubt habe, dass ich schuld war, dass ein jeder Mann mich so mies behandeln darf und ich hab`automatisch genau solche Männer angezogen und absolut keinen Spass am Sex gehabt. Vor drei Jahren habe ich diesem Mann (der schon vor längerem verstorben ist) von ganzem Herzen verziehen. Ich habe ihm in Gedanken gesagt, dass es nicht in Ordnung war, dass es eine schreckliche Erfahrung für mich war, aber ich habe ihm auch in Gedanken gesagt, dass ich jetzt weiss, dass ich es wert bin, geliebt zu werden. Und die Hilfe dazu habe ich von einer Gesprächstherapeutin bekommen, die mir eigentlich vom Arbeitsamt aus das Zeitmanagement beibringen hätte sollen, aber sofort erkannt hat, dass ich anders Hilfe brauche.
Hi Ingrid.
Das habe ich bis vor kurzem auch noch so gesehen, aber nun nicht mehr.
Jeder sucht sich seine Eltern aus. Ja ... aber nicht um die Erfahrung mit ihnen zu machen, sondern um ihnen zu helfen ...
Das ist sonst ein netter Freibrief für die Erwachsenen, die ein Kind mißhandeln. Jeder Mensch hat zu jedem Zeitpunkt die wahl. Er bestimmt sein Handeln. Niemand wird gezwungen seine Kinder seelisch oder körperlich zu mißhandeln. Solche Aussagen machen mE die Erwachsenen zu unmündigen Menschen, die nicht anders können, als den Kindern ihr selbstgewähltes Schicksal zu erfüllen und sie sind raus aus dem Schneider. Nein. So kann das nicht sein. Sie hätten zu jeder Zeit anders handeln können und den Kindern so ein schweres Schicksal ersparen können.
Jeder Mensch hat Verantwortung für sein Leben und jede Tat die er begeht, hat er ganz allein zu verantworten.
Kein Mann ist gezwungen, seine Frau seelisch zu mißhandeln.
Eine Erwachsene Frau allerdings ist nicht gezwungen sich seelisch mißhandeln zu lassen. Das ist IHRE alleinige Entscheidung und muß so akzeptiert werden.