@Mondkatze82
Ich denke das mittlerweile auch. Erfahrene Vipassana- und Yogalehrer haben mal zu mir gesagt, ich hätte nur zwei Optionen: Komplettes Grounding mit großem Abstand zu kontemplativen, bewusstseinsverändernden Praktiken oder mit ganzer Kraft und Entschlossenheit praktizieren, kontemplieren und so weiter. Da ich zweiteres nicht durchgehalten habe, möchte ich mich grounden.
Der Hund, der zu mir gehörte, ist letztes Jahr mit 17 Jahren gestorben. Die letzten Jahren war er sehr vom Alter geprägt, sodass lange Spaziergänge und was man mit Hunden so unternimmt nicht mehr ohne weiteres möglich waren. Danach brauchte ich eine Weile zum Trauern. Vor Kurzem war ich wieder im Tierheim und habe mich umgeschaut. Leider war kein Tier dabei, das zu mir passt. Wenn ich einen Hund finde, der passt, nehme ich ihn auf. Da hast du nämlich ganz recht, dass Hunde geerdete Wesen sind!
@Luckysun Ich weiß nicht, wie ich eine PN schicken kann. Kannst du mich zu einer Unterhaltung einladen? Danke!
@Garfield
Ich meinte auch keine "genuine Erfahrung von Erwachen" gemacht zu haben. Ich habe lediglich "Leere" in allem wahrgenommen. Diese Erfahrung begegnet m.W.n. jedem, der entsprechend lange Vipassana praktiziert. Der Zustand wird als Bhaya nana bezeichnet (gm. der Visuddhimagga):
6. Bhaya nana
The sixth stage of knowledge is bhaya nana or "knowledge of the appearance as terror." The following characteristics can be observed:
Ich wäre froh, wenn du kurz erörtern könntest, wie und wo du Erfahrungen gemacht hast. Im Vipassana scheinst du dich nicht auszukennen. Sämtliche Vipassana-Lehrer, die mir in den letzten Jahren begegnet sind, haben mir o.g. Zustände als typisch bestätigt und mir mitunter von ihren Ängsten berichtet. Das scheint also nicht "irgendwas Abgefahrenes" gewesen zu sein, weil ich von Tuten und Blasen keine Ahnung gehabt hätte, sondern ein gängiges Phänomen. Und vielleicht nochmal dieses: Ich bin mitnichten blutiger Anfänger. Ich habe Yogaashrams bewohnt, in denen ich eine ganze Palette von Versenkungspraktiken erlernte, habe von 2009 bis 2015 fünf Vipassana-Retreats gemacht, die zwischen 10 und 14 Tagen dauerten und u.a. vollständiges Schweigen bedeuteten, habe daneben über Jahre täglich mehrere Stunden meditiert, kurzweilig in Theravada-Waldklöstern mit Mönchen und Nonnen gelebt, während meines Studiums Exportmodule in Buddhologie belegt, Vorträge über Buddhismus und Meditation gehalten und eine Achtsamkeitsgruppe betreut, in der jeder vorgibt, profitiert zu haben. Ich bin also kein Greenhorn, das orientierungslos umhertappt und sich einbildet, erleuchtet worden zu sein. Mir ist klar, was mein Ergeiz angerichtet hat. Mir ist klar, dass ich mehrfach schwer traumatisiert wurde. Außerdem gehe ich davon aus, dass ich an einer narzistischen Persönlichkeitsstörung leide (Selbst-Verdachtsdiagnose).
Das, was du über den Wind und Erdung schreibst und wie du den Abgrund darstellst, finde ich total wertvoll. Und ich halte mich dran. Aber ich bin nicht einverstanden damit, als Opfer eines uralten, sehr effizienten und weltweit erfolgreich angewandtem Vehikel zur Entwicklung von Weisheit dargestellt zu werden. Mögen die Goenka-Kurse zu heftig sein und nichts für Menschen mit psychischen Störungen. Die Erfahrung von Bhaya nana habe ich in einem winzigen Retreat mit drei Leuten unter der Anleitung einer deutschen Vipassanalehrerin, die darüber hinaus seit Jahrzehnten Psychotherapeutin ist, gemacht. Sie hat mich täglich begleitet und mir geholfen. Dass ich da durchgehen sollte, macht für mich Sinn. Ich bin aber stecken geblieben und das war auch okay. Einige Monate lang konnte ich alles, was mir geschah, sehr gut akzeptieren. Das was passiert, passiert eh. Warum gegen Windmühlen kämpfen? Und außerdem weiß ich seitdem auch, dass ich voller Angst bin.
@ Holztiger
Danke dir für die Einblicke und das Gefühl, du würdest mich verstehen. Meine Vipassanalehrerin meinte auch, dass upekkhā (Gleichmut) der stärkste geistige Zustand zur Überwindung dieser Erfahrung sei. Normalerweise hätte ich diesen auch in all den Jahren entwickeln können. Traumata und falsche Motivationen, Anhaftungen und so fort haben das allerdings blockiert. Und es war nahezu unaushaltbar. Übrigens spiele ich schon länger mit dem Gedanken zu pilgern. Auch um in Kontakt mit der Natur zu treten, aber auch in die Situation des Selbstversorgens zu gelangen. Der Gedanke fühlt sich sehr richtig an.
Ich denke das mittlerweile auch. Erfahrene Vipassana- und Yogalehrer haben mal zu mir gesagt, ich hätte nur zwei Optionen: Komplettes Grounding mit großem Abstand zu kontemplativen, bewusstseinsverändernden Praktiken oder mit ganzer Kraft und Entschlossenheit praktizieren, kontemplieren und so weiter. Da ich zweiteres nicht durchgehalten habe, möchte ich mich grounden.
Der Hund, der zu mir gehörte, ist letztes Jahr mit 17 Jahren gestorben. Die letzten Jahren war er sehr vom Alter geprägt, sodass lange Spaziergänge und was man mit Hunden so unternimmt nicht mehr ohne weiteres möglich waren. Danach brauchte ich eine Weile zum Trauern. Vor Kurzem war ich wieder im Tierheim und habe mich umgeschaut. Leider war kein Tier dabei, das zu mir passt. Wenn ich einen Hund finde, der passt, nehme ich ihn auf. Da hast du nämlich ganz recht, dass Hunde geerdete Wesen sind!
@Luckysun Ich weiß nicht, wie ich eine PN schicken kann. Kannst du mich zu einer Unterhaltung einladen? Danke!
@Garfield
Ich meinte auch keine "genuine Erfahrung von Erwachen" gemacht zu haben. Ich habe lediglich "Leere" in allem wahrgenommen. Diese Erfahrung begegnet m.W.n. jedem, der entsprechend lange Vipassana praktiziert. Der Zustand wird als Bhaya nana bezeichnet (gm. der Visuddhimagga):
6. Bhaya nana
The sixth stage of knowledge is bhaya nana or "knowledge of the appearance as terror." The following characteristics can be observed:
- At first the meditator acknowledges objects, but the acknowledgements vanish together with consciousness.
- A feeling of fear occurs but it is unlike that generated by seeing a ghost.
- The disappearance of nama and rupa and the consequent becoming nothingness induce fear.
- The meditator may feel neuralgic pain similar to that caused by a nervous disease when he is walking or standing.
- Some practitioners cry when they think of their friends or relatives.
- Some practitioners are very much afraid of what they see even if it is only a water jug or a bed post.
- The meditator now realizes that nama and rupa, which were previously considered to be good, are completely insubstantial.
- There is no feeling of happiness, pleasure or enjoyment.
- Some practitioners are aware of this feeling of fear but are not controlled by it.
Ich wäre froh, wenn du kurz erörtern könntest, wie und wo du Erfahrungen gemacht hast. Im Vipassana scheinst du dich nicht auszukennen. Sämtliche Vipassana-Lehrer, die mir in den letzten Jahren begegnet sind, haben mir o.g. Zustände als typisch bestätigt und mir mitunter von ihren Ängsten berichtet. Das scheint also nicht "irgendwas Abgefahrenes" gewesen zu sein, weil ich von Tuten und Blasen keine Ahnung gehabt hätte, sondern ein gängiges Phänomen. Und vielleicht nochmal dieses: Ich bin mitnichten blutiger Anfänger. Ich habe Yogaashrams bewohnt, in denen ich eine ganze Palette von Versenkungspraktiken erlernte, habe von 2009 bis 2015 fünf Vipassana-Retreats gemacht, die zwischen 10 und 14 Tagen dauerten und u.a. vollständiges Schweigen bedeuteten, habe daneben über Jahre täglich mehrere Stunden meditiert, kurzweilig in Theravada-Waldklöstern mit Mönchen und Nonnen gelebt, während meines Studiums Exportmodule in Buddhologie belegt, Vorträge über Buddhismus und Meditation gehalten und eine Achtsamkeitsgruppe betreut, in der jeder vorgibt, profitiert zu haben. Ich bin also kein Greenhorn, das orientierungslos umhertappt und sich einbildet, erleuchtet worden zu sein. Mir ist klar, was mein Ergeiz angerichtet hat. Mir ist klar, dass ich mehrfach schwer traumatisiert wurde. Außerdem gehe ich davon aus, dass ich an einer narzistischen Persönlichkeitsstörung leide (Selbst-Verdachtsdiagnose).
Das, was du über den Wind und Erdung schreibst und wie du den Abgrund darstellst, finde ich total wertvoll. Und ich halte mich dran. Aber ich bin nicht einverstanden damit, als Opfer eines uralten, sehr effizienten und weltweit erfolgreich angewandtem Vehikel zur Entwicklung von Weisheit dargestellt zu werden. Mögen die Goenka-Kurse zu heftig sein und nichts für Menschen mit psychischen Störungen. Die Erfahrung von Bhaya nana habe ich in einem winzigen Retreat mit drei Leuten unter der Anleitung einer deutschen Vipassanalehrerin, die darüber hinaus seit Jahrzehnten Psychotherapeutin ist, gemacht. Sie hat mich täglich begleitet und mir geholfen. Dass ich da durchgehen sollte, macht für mich Sinn. Ich bin aber stecken geblieben und das war auch okay. Einige Monate lang konnte ich alles, was mir geschah, sehr gut akzeptieren. Das was passiert, passiert eh. Warum gegen Windmühlen kämpfen? Und außerdem weiß ich seitdem auch, dass ich voller Angst bin.
@ Holztiger
Danke dir für die Einblicke und das Gefühl, du würdest mich verstehen. Meine Vipassanalehrerin meinte auch, dass upekkhā (Gleichmut) der stärkste geistige Zustand zur Überwindung dieser Erfahrung sei. Normalerweise hätte ich diesen auch in all den Jahren entwickeln können. Traumata und falsche Motivationen, Anhaftungen und so fort haben das allerdings blockiert. Und es war nahezu unaushaltbar. Übrigens spiele ich schon länger mit dem Gedanken zu pilgern. Auch um in Kontakt mit der Natur zu treten, aber auch in die Situation des Selbstversorgens zu gelangen. Der Gedanke fühlt sich sehr richtig an.
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