Die Dharma-Furcht, die ich meine, entsteht durch das unmittelbare Erfahren Shunyatas (Leere). Ich hatte meine Konzentration so sehr beschleunigt, dass ich Phänomene nicht mehr in ihrem Werden, Bleiben und Vergehen erlebte, sondern nur noch in ihrem Vergehen. Alles kam mir vor, als würde ich es durch eine Milchglasscheibe sehen. So fern und ständig entfleuchend. Das riss mir den Boden unter den Füßen weg, weil mir klar wurde, dass letztlich alles unebständig und somit leer ist. Es gab nichts, an das ich mich klammern konnte. Eine bodenlose, schwarze Tiefe lag vor mir und ich stürzte hinein. Das nennt man in der Vipassana-Tradition Dharma-Angst. Tatsächlich löst sie bei nahezu allen kritische Zustände aus. Die Leute meinen durchzudrehen oder zu sterben. Würde es dir anders gehen?
Das klingt sehr nach einer typischen Predigt, die ich in diversen Selbsthilferatgebern oder Präambeln von Anonymen Gruppen gehört habe. Die Aussage, ich würde nach "Gleichgesinnten" suchen, um mit ihnen mein "Leid zu teilen und so", empört mich. Zum einen kann niemand das verstehen, was ich durchmache, wenn er es nicht selbst erlebt hat oder erlebt. Zum anderen habe ich darauf hingewiesen, dass ich einen gangabaren, heilenden Weg anstrebe, ergo Empfehlungen von denjenigen suche, die ihn gehen oder bereits gegangen sind.
Ich habe das Gefühl, dir auf den Fuß getreten zu sein, weil ich deiner profunden TCM-Empfehlung nicht gefolgt bin. Korrigier mich, falls ich irre. Manchen Ratschlägen hier gehe ich nach, habe manches sogar umgesetzt und dabei Fortschritte empfohlen. Mir schreiben Personen via PN, die ähnliches erlebt haben. Vor allem das ist dabei ausschlaggebend.
Das klingt spannend und wäre unter entsprechenden Umständen (Witterung, Verfassung) eine Option.
Geht es um die Untrennbarkeit und Verbundenheit mit allem? Ja, hörte ich von. Allerdings ist meine Einschätzung anders. Ich sage: Wir entscheiden uns vor der irdischen Inkarnation für eine fleischliche Erfahrung und beleben sodann das "Tote". Und zwar als Einzelwesen. Auch, wenn es vorher und nachher anders ist - derweil machen wir genau diese Erfahrung von Isolation, Limitierung, Kleinheit und so fort. Den Hang, sich in ein Lichtwesen zu verwandeln, alles zu durchschauen, Buddha oder Messias zu werden, das Menschesein als solches zu überwinden - den habe ich abgeworfen. Denn er hat mich krank gemacht.
Das muss man erfahren haben. Und die Erfahrung ist grausam. Immer.
Bin ich schon längst.
Du bist mit keinem deiner Füße auf einen der meinen getreten. Meine Einschätzung, daß TCM helfen könnte, war schlichtweg falsch.
Selbst habe ich den Zustand der Leere erfahren und überstanden, von daher weiß ich wohl, wovon du sprichst.
Was mir dabei geholfen hat, war der Zustand vollkommener Gleichgültigkeit, was in der Leere wohl geschehen mag und trotzdem hatte ich große Angst, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich meinen letzten klaren Gedanken losgelassen habe, an den ich mich kurz zuvor klammerte.
Ohne in Details zu gehen, erfüllt mich die Freude, die danach folgte heute immernoch, gut 13 Jahre nach diesem Ereignis und ich sehe das Leben mit ganz anderen Augen.
Den Tod hätte ich durchaus als Alternative zum Gefühl meines damaligen "von allem abgeschnitten" - Seins aktzeptiert, aber es sollte eben anders kommen.
Um deinen spirituellen Tod zu erfahren und neu geboren zu werden, lasse Dinge im Geist sterben, aber wahre dein Gefäß.
Für die Erfahrung in der Natur ist es auf alle Fälle ratsam, bis Ende Mai/Juni frühestens zu warten...es sollte des nächtens schon 18-20°C haben, um das anfängliche Erfahren nicht als Qual erleben zu müssen, denn das muss es nicht sein.
Die Kelten rammten sich früher schon mal ein Schwert in die Brust, um eine Vision von Bedeutung zu ihrem Leben zu haben - den Tod eher in Kauf nehmend als Visionslos zu sterben.
Das zeigt aber nur, wie wichtig manchen der Zugang früher war...was davon ist in der Jetztzeit noch übrig...die Dinge haben sich gewandelt, so wie sich alles verändert, nichts bleibt wie es ist und von daher und das meinte ich mit Milde, kann man derartige Leere ruhig umarmen, denn was durch sie geschieht, das geschieht ohnehin, wenn nicht auf bewusst begangenem spirituellem Weg, dann durch das Leben selbst, das ebenso einen spirituellen Prozess darstellt, selbst wenn ein solcher nicht bewusst gegangen wird. Jede Lebenserfahrung ist einzigartig, so wie eine Schneeflocke - aber wenn der Schnee schmilzt, tropft das Wasser in die Bäche und die fliessen ins Meer...so meine Ich Dharma-Angst bedeutet auch, im Meer nach Schneeflocken zu suchen xD
Es macht wenig Sinn sich gegen die Wege des Himmels und der Erde zu sträuben und du tust gut daran, dir diesen Weg von niemandem aufschwatzen zu lassen...
Die Natur als Erfahrung ist nur eine Tür von vielen...ob du da durchgehst oder einen anderen Weg nimmst...das entscheidest du, ganz predigt- und wertfrei xD