Projektion gibt es nicht?

Mittels Logik lässt sich alles logisch erklären und ebenso alles verwerfen, so dreht sich alles im Kreis, der erste Schritt ist immer der, der Selbsterkenntnis, erst der macht es möglich den anderen überhaupt wahrzunehmen.
Allerdings wird es immer ein unvollständiges Bild sein, den wir vom anderen haben, es wird immer dunkle Flecken geben, so ist es schwer den anderen zu verstehen, weil man sich nicht selbst versteht.
Diese unermüdliche Bereitschaft sich trotzdem immerzu einander um Verständnis zu bemühen, kann nur Liebe sein, ohne sie wäre es ein schier verrücktes Unterfangen immer wieder neu auf den anderen zuzugehen ;-)

(...mein heutiger Morgentschännel zum Thema):morgen:
 
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schöner Austausch - auch wenn er sich nur im Kopfe abspielt und die wirklichen Fragen, Probleme, Verletzungen, Verurteilungen gar nicht, oder nur am Rande angesprochen werden, oder nur als Motivation erscheinen (Cayden, sternja).

Hier wird also etwas auf eine rationale Ebene gehoben, auf der wir trefflich argumentieren können, was aber die Energie dafür liefert kommt aus dem eigenen Inneren. Recht haben - Nicht recht haben, Kompetenz - Inkompetenz usw.

Zum Thema "Totschlagargument"
Es gab eine Zeit, in der ich sehr stark auf bestimmte Themen oder auch Menschen reagierte. Vehement vertrat ich meinen Standpunkt - diese Emotionalität wurde mir aber dann als Beweis dafür vorgelegt, dass ich aus meiner Emotionalität heraus agiere und damit meine Aussage entkräften würde. Meine Emotionalität beweise, dass ich aufgrund meiner eigenen Problematik befangen sei und deshalb nicht recht haben könnte.

Inzwischen habe ich gelernt, dass eine starke emotionale Beteiligung tatsächlich darauf hinweist, dass ich bei mir schauen muss, was da in mir mich so stark erregt, aber das heißt nicht, dass jede Wahrnehmung in diesem Zustand immer falsch sein muss, da ich ja "befangen" bin.

Zum Thema
Konzepte, Gedankengebäude und Theorien sollten nicht Grundlage meines eigenen Weltbildes (egal ob als Therapeut oder als "normaler Mitmensch") sein, sondern nur meine eigene Erfahrung, und der Erkenntnisse daraus. Theorien sind nur Hilfskonstrukte um die eigenen Erkenntnisse aus meinen Erfahrungen in eine Form zu bringen, um Gesetzmässigkeiten und Regeln zu erkennen und um damit mein Miteinander mit anderen Menschen konstruktiver/hilfreicher etc. zu gestalten. Wenn ich mein eigenes Tun nur aufgrund von Theorien gestalte, handle ich blind - die eigene Wahrnehmung haucht Leben in diese Theorien, die ich u.U. neu strukturieren muss, damit sie in mein Sein passen.

LGInti
 
Meine Kritik am Gebrauch stellt eine Kritik dar, die immer dann zutrifft, wenn der Begriff „Projektion“ als Totschlagargument missbraucht wird.
Läßt sich die "Projektion" selbst denn tatsächlich als Totschlagargument mißbrauchen?​

Die Motivation für die zu beobachtende Tatsache „Kritik an Esoteriker“ wird als Projektion abgetan.

Was projiziert er und auf wen? Er projiziert sein „Trauma aus der Kindheit“ auf „Esoteriker“.

... hinter Motivation verstecke sich ein Trauma aus der Kindheit, dass er auf Esoteriker projizieren würde. *wumms*
Die eigentliche Verallgemeinerung entsteht nicht durch den Begriff "Projektion", sondern in
der Verwendung der "Esoteriker" als Gesamtbegriff und wird daher zum Totschlagargument.


Wenn in einer Diskussion plötzlich der Begriff Projektion fällt, dann hat der Gesprächspartner strenggenommen keine Möglichkeit mehr, diesen Vorwurf erfolgreich von sich zu weisen.
Das ist aber auch nur nötig, wenn man die Aussage als Vorwurf betrachtet.
Als Hinweis gesehen, besteht keine Notwendigkeit mehr die Aussage von
sich zu weisen und man könnte auf eine sachliche Ebene zurückkehren.


Egal welche Argumente jemand aufwendet, um die falsche Beschuldigung zu widerlegen, es wird ihm alles nicht geglaubt werden und das nur aus einem Grund: Ein anderer weiß scheinbar mehr als man selbst.
Auch hier haben wir ein scheinbares Ungleichgewicht auf der Kommunikationsebene, welches
durch, wie Du schriebst, "scheinbares Wissen" entsteht und losgelöst von der Sachebene ist.


Wie soll Joey das jetzt erfolgreich von sich weisen? Einfach, indem er behauptet, er hätte kein Trauma aus seiner Kindheit? Nee, es ist ihm ja nicht bewusst...
Muß es ihm doch auch nicht sein, das ist völlig unabhängig von sachlicher Argumentation.


Dabei ist der Gebrauch vom Wahrheitsgehalt des Konzeptes zu unterscheiden. Meine Kritik trifft wie schon erwähnt immer dann zu, wenn das Wort als Totschlagargument gebraucht wird.
Wie gesagt, sehe ich nicht den "Vorwurf" einer Projektion, ob nun zutreffend oder nicht, als
Totschlagargument, sondern eher die Verallgemeinerung, die dem angeschlossen wird ...


verallgemeinerte Grüße - Ischariot​
 
Ich glaube eigentlich schon, daß es Projektion gibt, hab sie oft genug selber gemacht, nämlich eine schlechte Meinung von mir selbst auf andere projiziert, so daß ich gedacht habe, die denken ebenfalls schlecht über mich, weil ich selber so gedacht habe, in Wirklichkeit haben sie das aber gar nicht. o_O

Das sehe ich auch als Projektion. Du projizierst dein Inneres ins Außen.
Ohne Austausch mit den Menschen, von denen du denkst, dass sie schlecht über dich denken, bleibt es wahrscheinlich bei dem Trugschluss.
 
WAS ein Glück dass ich hier nur in einem Esoterik-Forum schreibe, mit anderen Menschen, die ich als gleich gestellt betrachte und nicht als "Patienten" und somit den Anspruch hier den seriösen Therapeuten geben zu müssen nicht an mich stelle.
Das verdrehen meiner Worte lässt tief blicken, der Versuch mich hier als unfähig, dumm und unseriös hinzustellen ebenso. ;)
Weder ein Therapeut noch ein Otto-Normal würde behaupten, eine Birne ist nun ein Apfel.
Du darfst deine Projektion des unseriösen Therapeuten behalten. ^^
Und wer das erkennen kann, ob etwas eine Projektion ist?
ICH wenn ich aufrichtig zu mir selbst bin.
Von gut oder schlecht war gar keine Rede.

Liebe Sternja,
ich glaube @Ireland hat dich nicht direkt persönlich gemeint, wohl aber deine aussagen für etwas hergenommen , in was sie wohl meiner meinung nach Recht hat.
Ein therapeut sollte nicht *Vorschläge oder Lösüngen anbieten* sondern einzig dem Patienten Hilfestellung zur Lösungsfindung geben.
das würde bedeuten, selbst wenn er *wüßte* das projeziert wird, darf er das nicht sagen, sondern hilft dem Patienten es selbst zu erkennen, auf subtilem wege, durch Fragen: warum und wieso? was fühlst du dabei? usw.

Alles Liebe
flimm
 
„Es gibt kein Konzept der Projektion" wird ebenso zum Totschlagbumerang und führt weg vom eigentlichen Diskussionsthema zu Nebenschauplätzen, wo Konzepte ziseliert werden.

Trotzdem kann ich beide Seiten verstehen.

Das Denken muß sich für die Verbindungswege zwischen den Vorstellungen interessieren, ohne sich durch die Intensitäten derselben beirren zu lassen.

- Sigmund Freud

;)
 
Mittels Logik lässt sich alles logisch erklären und ebenso alles verwerfen, so dreht sich alles im Kreis, der erste Schritt ist immer der, der Selbsterkenntnis, erst der macht es möglich den anderen überhaupt wahrzunehmen.
Allerdings wird es immer ein unvollständiges Bild sein, den wir vom anderen haben, es wird immer dunkle Flecken geben, so ist es schwer den anderen zu verstehen, weil man sich nicht selbst versteht.
Diese unermüdliche Bereitschaft sich trotzdem immerzu einander um Verständnis zu bemühen, kann nur Liebe sein, ohne sie wäre es ein schier verrücktes Unterfangen immer wieder neu auf den anderen zuzugehen ;-)

(...mein heutiger Morgentschännel zum Thema):morgen:

Schänneln ist Projektion von Oben ;)
 
@Zimmer72

Aus - Stop - Retour!!!

Ich denke jetzt doch verstanden zu haben wie Du das gemeint hast ...​

Wenn ich das korrekt sehe, dann leitest Du das "Totschlagargument" nicht aus einer,
wie auch immer gearteten, Verallgemeinerung ab, sondern vielmehr aus einem nicht
zu entkräftenden Argument/Scheinargument ... okay, so macht das Sinn!

Notiz an mich selber: "Erst denken dann posten!"


Schöne Woche - Ischariot​
 
Liebe Sternja,
ich glaube @Ireland hat dich nicht direkt persönlich gemeint, wohl aber deine aussagen für etwas hergenommen , in was sie wohl meiner meinung nach Recht hat.
Ein therapeut sollte nicht *Vorschläge oder Lösüngen anbieten* sondern einzig dem Patienten Hilfestellung zur Lösungsfindung geben.
das würde bedeuten, selbst wenn er *wüßte* das projeziert wird, darf er das nicht sagen, sondern hilft dem Patienten es selbst zu erkennen, auf subtilem wege, durch Fragen: warum und wieso? was fühlst du dabei? usw.

Alles Liebe
flimm

Hmpf... ^^
Alles was ich hier schreibe, bezieht sich auf die Frage im Eingangspost. "Gibt es Projektion?".
Alles was da jetzt darum gebastelt wird, ist nicht meins.
Ich schreibe hier mit euch und gehe nicht davon aus, dass ihr meine "Patienten" seid, also ist das doch völlig belanglos, wie und was ein Therapeut machen würde/sollte oder nicht?
Aber gut, da das Thema ein anderes zu sein scheint, als ich es auffasse oder aufgefasst habe, werde ich mich hier mal verdünnisieren, denn in einen Thread mit der Frage "Darf ein Therapeut seinem Patienten mitteilen, dass er projiziert oder nicht?" hätte ich mich gar nicht erst eingeklinkt!
 
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