Projektion gibt es nicht?

Gefällt mir gut der systemische Ansatz, basierend auf dem radikalen Konstruktivismus - ebenso wie kognitive Verhaltenstherapie anstatt Psychoanalyse (wenn ich das als Laie so sagen darf ;) ) - impliziert es doch für mich, ein Weggehen von Schubladisierungen, hinzu individuellem Bedürfnis/Prägungen/Umfeld/etc

Demnach ist Projektion - so wie es auch Zimmer formulierte - als Begriff oder Konzept tatsächlich obsolete.

Könnte man es so formulieren, dass wir in Resonanz gehen und diese Dinge hervorbringt die in uns schwelen - aber gleichzeitig dies nichts mit den Themen des Gegenübers zu tun haben. Da hab ich bisher immer differenziert [ist es meins (Spiegel) - oder eben nicht (Projektion)....] - das bezieht sich natürlich auf zwischenmenschliches und nicht auf Therapie....

*Lol - ich sehe gerade bildlich vor mir - wie Du Deine Stirn runzelst, weil ich 'Spiegel' angesprochen hab.... aber was ich damit schlicht mein ist, dass es mir eigene Themen aufzeigt ;)
Schön, dass ich einen Impuls geben konnte.

In der Tat bekam ich Stirnfalten, als ich "Spiegel" und "Resonanz" las ;) .
Diese Begriffe habe ich in meinem beruflichen Alltag wirklich noch nie vernommen.

Ich kenne es so, dass der Klient/ Patient (was auch immer) zuerst einen Auftrag an den Therapeuten formuliert.
(das ist schon wahrlich nicht einfach - jeder Geneigte möge mal für sich auf die Schnelle einen solchen potentiellen Auftrag hypothetisch formulieren)

Wenn dieser Auftrag Sinn macht (z.B. der Auftrag "ich möchte immer glücklich sein" oder "alle Bösen sollen sterben/ leiden" macht keinen Sinn), dann wird ausschließlich daran gearbeitet.
Es können sich daraus durchaus "Unterziele" und "Fernziele" usw. ableiten, aber das entscheidet allein der Betroffene und niemals der Therapeut (der entscheidet maximal, was Sinn macht s.o. und was er persönlich mittragen kann).
Dem Betroffenen werden keine Vorschläge (auch nicht subtil) unterbreitet, es wird nichts in ihn hineingedeutelt, er wird nicht bewertet oder in irgendeine Schublade gesteckt (alles gar nicht so einfach, wie es klingt, zumal für die Kassen eine Diagnose her muß ... ).

So, ich muß jetzt ins Bett.
Wenn noch weitere Fragen kommen, gern morgen.
Gute Nacht :)
 
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Hallo Leute:

Ich denke gerade an:

- Muster-Erzeugung
- Muster-Speicherung
- Muster-Vernichtung

- Das EGO erschafft das Muster
- Das EGO hält das Muster Geheim (sieht es überall)
- Das EGO offenbart das Muster

- Muster-Erzeugung: Unverschämtheit
- Muster-Speicherung: Geheimhaltung => Last des Muster-Terrors
- Muster-Vernichtung: Angriff auf Projektion => Entlastende "Beichte" (Unwillkürliche) <= Beschwerde über Unverschämtheit :D

:D :D

Den letzten Absatz - lass ich mal dahingestellt, da subjektive Interpretation ;)

Zu den Mustern: OK

Zum Ego: Ego schafft nicht Muster, sondern wird geprägt durch Muster. Auch der Umgang damit ist individuell.
 
Hallo Leute:

Ich denke gerade an:

- Muster-Erzeugung
- Muster-Speicherung
- Muster-Vernichtung

- Das EGO erschafft das Muster
- Das EGO hält das Muster Geheim (sieht es überall)
- Das EGO offenbart das Muster

- Muster-Erzeugung: Unverschämtheit
- Muster-Speicherung: Geheimhaltung => Last des Muster-Terrors
- Muster-Vernichtung: Angriff auf Projektion => Entlastende "Beichte" (Unwillkürliche) <= Beschwerde über Unverschämtheit :D

:D :D

Das Muster-Gedächtnis kann Muster Vergangener Leben Enthalten.
 
Ich weiß nicht, mir erscheint es schon ähnlich wie bei dem Schwulen-Beispiel, wo etwas auf andere projiziert wird, was in mir selber ist. o_O
Noch ganz schnell:
Indem du der Ansicht bist, dass du projizierst, wirst du entsprechend wahrnehmen, dich entsprechend (evtl. anders) verhalten usw..
Ob das gut ist oder nicht, ob du das möchtest oder nicht, entscheidest du. :)
 
Ein Statement das ich gern hinterfragen würde. Nennen wir es also nicht Projektion, wenn Jemand auf uns was ablädt. Was isses dann?
Projektion isses dann. Die gibt es nämlich schon, nur nicht so, wie das beliebte Totschlagargument es gerne hätte. Und zwar fallen dir die eigenen schlechten Eigenschaften bei Menschen, die sie teilen, besonders stark auf, und du gerätst in Versuchung, das Gegenüber als Sündenbock zu missbrauchen. Daher ist es sinnvoll, bei sich selbst zu suchen, was einem am Gegenüber so sehr stört.

Das bedeutet aber nicht automatisch, dass das Gegenüber diese schlechte Eigenschaft nicht auch besitzt. Bin ein Arschloch, kann ich mich nur in einem Arschloch spiegeln. Und wenn man beim Gegenüber eine schlechte Eigenschaft bemerkt, heißt das nicht automatisch, dass man sie teilt.
 
Ich glaube eigentlich schon, daß es Projektion gibt, hab sie oft genug selber gemacht, nämlich eine schlechte Meinung von mir selbst auf andere projiziert, so daß ich gedacht habe, die denken ebenfalls schlecht über mich, weil ich selber so gedacht habe, in Wirklichkeit haben sie das aber gar nicht. o_O
Das ist keine Projektion, das ist nonverbale Kommunikation. Wir teilen anderen Menschen unterschwellig mit, was wir von ihnen halten - durch Mimik, Gestik, Tonfall etc. -, und wenn wir den Eindruck haben, von einem anderen Menschen nicht gemocht zu werden, verhalten wir uns ihm gegenüber entsprechend.

Ich weiß nicht, mir erscheint es schon ähnlich wie bei dem Schwulen-Beispiel, wo etwas auf andere projiziert wird, was in mir selber ist.
Wer sich von Männern sexuell angezogen fühlt, aber Homosexualität für Teufelswerk hält, zwingt sich zur Enthaltsamkeit und entwickelt eine heftige Allergie gegen alles, was auch nur annähernd schwul wirkt. Ich weiß nicht, ob das ein gutes Beispiel für Projektion ist.
 
Die Person, die angeblich etwas projiziert, wäre in diesem Falle also Joey.
Was projiziert er und auf wen? Er projiziert sein „Trauma aus der Kindheit“ auf „Esoteriker“.
(Nach Freuds Konzept wäre Joey eigentlich ein "Esoteriker" und würde das bei sich selbst aber nicht erkennen können.)
Nur geh ich nicht nach Freud´s Konzept, sondern nach Stangl´s.
Wenn du dir genau durchliest, was Stangl dazu schreibt, dann trifft das genau auf Joey zu.
Du schreibst selbst, dass Joey auch deswegen schreiben könnte, weil er sich Sorgen macht um Menschen die auf "Esoteriker" hereinfallen könnten und diese davor bewahren möchte (was auch stimmt, weil er es schon oftmals SO hier geschrieben hat; d.h. Joey schreibt über "Esoteriker", weil er andere Menschen davor bewahren will, auf Esoteriker reinzufallen!!!)

Wenn du dir nun Stangl durchliest, steht genau das da beschrieben:
Projektion ist ein tiefenpsychologisches Konzept und beschreibt, dass man anderen Menschen Eigenschaften, Schwächen oder Probleme zuschreibt, die man selbst offen oder versteckt in sich trägt. Wenn man etwa jemandem vorwirft, dass er egoistisch ist, obwohl man eigentlich selbst egoistisch ist. Wenn man projiziert, überträgt man also die eigenen Themen, Ängste oder Sorgen auf andere Menschen, wobei das Problem ist, dass man es im Normalfall nicht merkt.


Quelle: Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik
Link: http://lexikon.stangl.eu/4219/projektion/

Wobei ich da besonders wichtig finde, das nicht NUR EINE EIGENSCHAFT projiziert werden kann. Hier z. B. ist der Egoismus angeführt, der NUR als allgemein verständliches anschauliches Beispiel dient! Es werden ebenso Probleme, Sorgen, Themen, Ängste, etc....projiziert! Was bedeutet, dass das gar nicht so eins zu eins (und so klar, wie beim Beispiel Egoismus) von statten geht/gehen muß, um Projektion zu sein. Es KANN Eins zu Eins von statten gehen.

Kommen wir nun zum Beispiel "Joey". Was ich damit sagen will ist, dass es gar nicht sein muß, dass Joey ein verkappter Esoteriker ist, sondern das die unbewußte Problematik, die er projiziert, viel komplexer sein kann (z.b. ausgeliefert Sein).

Und um auf das zu kommen: Nein, ich meinte es nicht als Totschlagargument, sondern ich habe mir darüber Gedanken gemacht und bin zu diesem Schluß aufgrund seines Jahrelangen, in meinen Augen getriebenen Schreibens über "Esoteriker" und alternative Heilmethoden, gekommen. Er kann es ja plausibel widerlegen, dass er im Grunde KEIN PROBLEM mit "Esoterikern" hat (es gelassen sieht), wenn er kann. Kann er aber m. E. schwer, weil er m. E. n. ganz offensichtlich Eines hat und es nicht gelassen sieht.
 
Man kann alles mögliche auf andere und anderes projizieren - aber wer will das erkennen und noch mehr: wer will beurteilen, ob das gut oder schlecht ist?
Es gibt diesen Begriff noch, aber er hat nicht mehr diese Bedeutung, die er vor langer Zeit mal hatte.
Kein (guter) Therapeut würde "deuten", dass jemand "projiziert", das auch noch bewerten und dann auch noch Ratschläge geben (erst mal bei sich selbst zu schauen o.ä.) - das wäre hochgradig unseriös.

WAS ein Glück dass ich hier nur in einem Esoterik-Forum schreibe, mit anderen Menschen, die ich als gleich gestellt betrachte und nicht als "Patienten" und somit den Anspruch hier den seriösen Therapeuten geben zu müssen nicht an mich stelle.
Das verdrehen meiner Worte lässt tief blicken, der Versuch mich hier als unfähig, dumm und unseriös hinzustellen ebenso. ;)
Weder ein Therapeut noch ein Otto-Normal würde behaupten, eine Birne ist nun ein Apfel.
Du darfst deine Projektion des unseriösen Therapeuten behalten. ^^
Und wer das erkennen kann, ob etwas eine Projektion ist?
ICH wenn ich aufrichtig zu mir selbst bin.
Von gut oder schlecht war gar keine Rede.
 
Es ist ein überzogenes Beispiel, das verdeutlichen soll, welche negativen Konsequenzen Freuds Konzept für einen selbst haben kann.
Klar ist die Person aus meinem Beispiel unreflektiert und muss ihre Konsequenzen selbst tragen.
Aber weder ich noch du können zu 100% ausschließen, dass es solche Menschen gibt.
Hier allein von unserem eigenen Standpunkt auszugehen und zu sagen, ICH würde so nie handeln, MIR würde das nicht passieren, DIE ist selber schuld, ist ja kein Argument gegen meine vorgebrachte Kritik. Es ist möglich, dass JEMAND so handelt.

OMG, hab ich das gesagt? Really? Wo? *lach*
Natürlich ist es möglich dass jemand so handelt und weiter? Jeder ist seines Glückes oder Unglückes Schmied ob nun mit oder ohne Projektion.


Mein Vorschlag an dich:

Wenn du mir netterweise darlegst, was genau du mit „den Spieß umdrehen“ bezogen auf mein Beispiel aus Beitrag 15# meinst, dann könnte ich versuchen, meine Kritik speziell auf das von dir modifizierte Beispiel anzuwenden.
Entweder ist das modifizierte Beispiel immun gegen meine Kritik oder eben nicht. Das werden wir ja dann gemeinsam sehen.

Mit dem Spieß umdrehen meinte ich dass es völlig gleich ist, ob ich meins auf jemand anderen projiziere oder jemand anderem ankreide er würde seins auf mich projizieren.


Hier stimme ich dir zu.

Mir gehts aber nicht um allgemeine Phrasen, sondern ganz konkret um die Kritik an Freuds Konzept.

Welche Phrasen? Kritisiere was du möchtest, mir ging es um den Eingangs-Post und die Frage "gibt es Projektion" was du hier nun daraus bastelst ist deins.
Ich habe meine eigenen Ansichten und brauche dazu weder Freud, noch Degen.^^


Also noch mal in aller Deutlichkeit, um mich vom Eingangspost zu distanzieren:

Spirit gehts um die Frage, ob es Projektion generell nicht gibt.

Ich bezog mich auf Degens Aussage bzgl. Freuds Konzepts.

Und nochmal ganz klar, meine Posts beziehen sich hier auf die Frage im Eingangspost und das Drumrumgebastle und Auseinanderklamüsern und Aufspalten eines Begriffes in unzählige Varianten ändert nichts daran, dass eine Projektion eine Projektion ist.
 
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Nur geh ich nicht nach Freud´s Konzept, sondern nach Stangl´s.
Wenn du dir genau durchliest, was Stangl dazu schreibt, dann trifft das genau auf Joey zu.
Du schreibst selbst, dass Joey auch deswegen schreiben könnte, weil er sich Sorgen macht um Menschen die auf "Esoteriker" hereinfallen könnten und diese davor bewahren möchte (was auch stimmt, weil er es schon oftmals SO hier geschrieben hat; d.h. Joey schreibt über "Esoteriker", weil er andere Menschen davor bewahren will, auf Esoteriker reinzufallen!!!)

Wenn du dir nun Stangl durchliest, steht genau das da beschrieben:
Projektion ist ein tiefenpsychologisches Konzept und beschreibt, dass man anderen Menschen Eigenschaften, Schwächen oder Probleme zuschreibt, die man selbst offen oder versteckt in sich trägt. Wenn man etwa jemandem vorwirft, dass er egoistisch ist, obwohl man eigentlich selbst egoistisch ist. Wenn man projiziert, überträgt man also die eigenen Themen, Ängste oder Sorgen auf andere Menschen, wobei das Problem ist, dass man es im Normalfall nicht merkt.


Quelle: Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik
Link: http://lexikon.stangl.eu/4219/projektion/

Wobei ich da besonders wichtig finde, das nicht NUR EINE EIGENSCHAFT projiziert werden kann. Hier z. B. ist der Egoismus angeführt, der NUR als allgemein verständliches anschauliches Beispiel dient! Es werden ebenso Probleme, Sorgen, Themen, Ängste, etc....projiziert! Was bedeutet, dass das gar nicht so eins zu eins (und so klar, wie beim Beispiel Egoismus) von statten geht/gehen muß, um Projektion zu sein. Es KANN Eins zu Eins von statten gehen.

Kommen wir nun zum Beispiel "Joey". Was ich damit sagen will ist, dass es gar nicht sein muß, dass Joey ein verkappter Esoteriker ist, sondern das die unbewußte Problematik, die er projiziert, viel komplexer sein kann (z.b. ausgeliefert Sein).

Und um auf das zu kommen: Nein, ich meinte es nicht als Totschlagargument, sondern ich habe mir darüber Gedanken gemacht und bin zu diesem Schluß aufgrund seines Jahrelangen, in meinen Augen getriebenen Schreibens über "Esoteriker" und alternative Heilmethoden, gekommen. Er kann es ja plausibel widerlegen, dass er im Grunde KEIN PROBLEM mit "Esoterikern" hat (es gelassen sieht), wenn er kann. Kann er aber m. E. schwer, weil er m. E. n. ganz offensichtlich Eines hat und es nicht gelassen sieht.

Solange Joey glücklich ist, wieso solltest du oder ich es dann nicht sein? Und FALLS er unglücklich ist, wäre es ganz allein seine Aufgabe, sich Hilfe zu holen... immer noch nicht meine oder deine.
Ich kann schon verstehen, wieso das mit der Projektion nervt. Es kann bspw. sein, dass ich als verliebt gelte, sobald ich nun Joey verteidige, denn irgend einen "Grund" muss ich ja haben oder ich bin ignorant oder ein Anti-Eso oder oder. Aber gaaanz sicher MUSS ich ja irgend etwas haben, wenn ich DAS nicht sehe.
Ja, und genau DAS geht mich allerdings ... sry für die Deutlichkeit, `nen feuchten Kehricht an!
 
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