Problemstellung: Sich selbst sehen

TIGERMAUS schrieb:
Wo eine Existenz ist, da ist auch Vergangenheit und Zukunft, selbst wenn die jetzige Minute schon Vergangenheit wäre, ist sofort die nächste Minute die Zukunft, also ist damit die Zukunft immer vorne auf der Überholspur.

hallo,

was musst du für eine zukunft tun ? was ich meine ist, ist die zukunft nicht nur eben deshalb, weil die vergangenheit (immer) ist ? denn wie könnte es eine zukunft ohne vergangenheit überhaupt geben ? die vergangenheit gibt es automatisch (gratis) ohne zukunft. wo ist die zukunft ? sie ist nicht hier (sie wird niemals hier sein können). wo ist die vergangenheit ? überall... (schau in den raum... alles vergangenheit)

Unser Bewusstsein speichert ab ins Unterbewusstsein, davon gehen Daten verloren sprich Vergangenheit und damit auch die Existenz davon.

das verstehe ich nicht so ganz. denn mir kommt es vor, dass das bewusstsein (hier im sinne von bewusst sein) eine marionette des unbewusstsen ist.

cu
 
Werbung:
handwerker schrieb:
hallo,

gute frage. für einige ist es vielleicht eine vorgelebte langeweile. andere sehen darin echte unterhaltung. ich sehe darin eine banale schauspielerei ;-) (ich bin im tv :)



tja... das ding an der sache ist aber, dass wir unbestimmt uns an die wesentlichen dinge erinnern. nehmen wir diesen tag. was wird das wesentliche sein, woran du dich noch n jahre erinnern wirst ? (wenn es heute überhaupt etwas gibt) denn meistens, wenn es sich nicht um sehr aussergewöhnliche dinge handelt, dann sind es sehr oft die ganz einfachen... gewöhnlichen dinge im leben, die uns im augenblick sehr banal vorkommen... sich aber für uns als wesentlich einprägen. ein besipiel: du rempelst eine person an... einfach so. das gesicht der person bleibt dir für immer in erinnerung. die frage: warum ist das so ? denn geschichter gibt es viele... und jemanden mal anrempeln tut man auch. warum aber prägt sich genau dieser augenblick zu jener zeit ? wer entscheidet, was erinnert werden kann und was nicht ?



die dokumentation ist eine analogie für einen existenziellen beweis seiner selbst. in der dokumentation ist der ganze ablauf des lebens "festgehalten".



ja... anscheinend. wir akzeptieren es... einfach so. warum ?

cu


Gute Anmerkungen.

Du kannst jeden Tag im Tagebuch dokumentieren. Es gibt Menschen, die das tun. Mir ist es nicht so wichtig. Mir ist gestern was passiert, bzw. bin ich einem Menschen wieder "begegnet" der für mich mal ungemein wichtig war und in eine ungemein wichtige Zeit zuzuordnen ist. Und dieser Mensch ist auf eine ungewöhnlich freundliche und liebenswürdige Art an mich herangetreten. Und da ist mir ein ganz großer Bereich meiner Kindheit und Jugend wieder "eingfallen". Kleinigkeiten, Begebenheiten, Gerüche alles, was in diese Zeit passte. Und er hatte es ganz einfach formuliert: "Wir müssen nochmal über die schöne Zeit damals p l a u d e r n." Dieses "plaudern" hat alles auf einmal so leicht gemacht und wie gesagt, ist mir alles wieder ins Gedächtnis gekommen. Wir haben nur 1 x hin und her gemailt. Ganz banal. Aber diese paar Sätze waren so voller Freude ob des Wiederfindens und die Vertrautheit war sofort wieder da. Die Entfernung zwischen diesem Menschen und mir ist relativ groß. Räumlich, zeitlich, weltanschauungsmäßig. Aber nach all den Jahren hat sich viel verändert und: Man trifft sich immer 2 x im Leben. Vielleicht, um vergessen geglaubtes wieder aufzufrischen? Vielleicht, damit einem einige Dinge klarer werden, die man zu dem Ist-Zeitpunkt nicht abfassen konnte. Ich finde das sehr, sehr spannend und ich bin seit gestern sehr glücklich. Weil ich die Vergangenheit wiedergefunden habe. Eine sehr schöne Vergangenheit, die aber durch die Jahre hinweg verblaßte. Aber alles ist abrufbar. Es kommt auf die Intensität an, glaube ich. Wenn Du eine Zeit als prägend und wichtig für Dein Leben empfunden hast, dann erinnerst Du Dich bis ins Detail. Es kann nicht jeder Augenblick präsent sein. Dann wären wir zu "voll". Wir tragen alle Infos in uns. Wir legen jede Information irgendwo ab. Ich habe z.B. eine Info, die ich nie vergessen werde, da war ich 6 Jahre alt und mit meiner Tante einkaufen. Damals habe ich gesehen, wie eine Frau einen Pulli in die Tasche steckte und verschwand. Sie hatte also gestohlen. In dem Moment war ich so sprachlos, dass ich nichts machen konnte. Für mich war das absolut schrecklich und als ich meiner Tante endlich mitteilen konnte, was ich gesehen hatte, war die Frau längst über alle Berge. Damals war ich total geschockt und verstört weil das für mich als Kind eine Todsünde war. Ich kann mich heute noch minutitös an den Vorfall erinnern. Das hat sich bei mir eingebrannt. Andere Sachen, die z.B. in der SChule passiert sind, sind mir entfallen. Wenn ehemalige Schulkameraden mich darauf aufmerksam machen, kann ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Dann wars für mich wohl nicht wichtig.

So hat jeder seinen Arbeitsspeicher auf bestimmte Art und Weise gefüllt. Warum das so ist - frag einen Gehirnforscher, der kann Dir Antwort darauf geben.

July
 
hallo july,

Du kannst jeden Tag im Tagebuch dokumentieren. Es gibt Menschen, die das tun. Mir ist es nicht so wichtig.

mir ist soetwas auch nicht so wichtig. was mir wichtig ist... ist kaum zu machen :-| (wie immer ;-)

Mir ist gestern was passiert, bzw. bin ich einem Menschen wieder "begegnet" der für mich mal ungemein wichtig war und in eine ungemein wichtige Zeit zuzuordnen ist. Und dieser Mensch ist auf eine ungewöhnlich freundliche und liebenswürdige Art an mich herangetreten. Und da ist mir ein ganz großer Bereich meiner Kindheit und Jugend wieder "eingfallen". Kleinigkeiten, Begebenheiten, Gerüche alles, was in diese Zeit passte. Und er hatte es ganz einfach formuliert: "Wir müssen nochmal über die schöne Zeit damals p l a u d e r n." Dieses "plaudern" hat alles auf einmal so leicht gemacht und wie gesagt, ist mir alles wieder ins Gedächtnis gekommen. Wir haben nur 1 x hin und her gemailt. Ganz banal. Aber diese paar Sätze waren so voller Freude ob des Wiederfindens und die Vertrautheit war sofort wieder da.

was für ein zufall. so ging es mir heute. ich habe heute in der stadt jemanden getroffen... und es kam zum plaudern. einfach so. als wenn alles an uns vorüberfliesst und wir schauen zusammen den strom an, in dem wir so oft "verwickelt" waren. aber trotz aller leichtigkeit... bin ich zwangsläufig vorsichtig geworden... nicht, weil ich es mir vornehme... sondern weil ich so geworden bin ? und wahrscheinlich... mein gegenüber auch. macht es das alles so leicht auf einmal ? denn wenn jeder die welt mit vorsicht geniessen würde... wäre dann nicht alles wesentlich leichter ? wie oft waren wir zu unvorsichtig... waren nicht in der lage, auf uns selbst zu achten... wussten nichts (richtig) von uns selbst. und wenn man nichts von sich selbst richtig so weiss... worauf sollte man da auch achten ?

Die Entfernung zwischen diesem Menschen und mir ist relativ groß. Räumlich, zeitlich, weltanschauungsmäßig. Aber nach all den Jahren hat sich viel verändert und: Man trifft sich immer 2 x im Leben. Vielleicht, um vergessen geglaubtes wieder aufzufrischen? Vielleicht, damit einem einige Dinge klarer werden, die man zu dem Ist-Zeitpunkt nicht abfassen konnte.

ja... oder aber auch: was aus den aufgaben... die wir an uns selbst einst stellten... geworden ist ? denn was tun wir im leben... wenn nicht die aufgaben bewältigen, die das leben (andere menschen) an uns stellt ?

Ich finde das sehr, sehr spannend und ich bin seit gestern sehr glücklich. Weil ich die Vergangenheit wiedergefunden habe. Eine sehr schöne Vergangenheit, die aber durch die Jahre hinweg verblaßte. Aber alles ist abrufbar. Es kommt auf die Intensität an, glaube ich. Wenn Du eine Zeit als prägend und wichtig für Dein Leben empfunden hast, dann erinnerst Du Dich bis ins Detail. Es kann nicht jeder Augenblick präsent sein. Dann wären wir zu "voll". Wir tragen alle Infos in uns. Wir legen jede Information irgendwo ab. Ich habe z.B. eine Info, die ich nie vergessen werde, da war ich 6 Jahre alt und mit meiner Tante einkaufen. Damals habe ich gesehen, wie eine Frau einen Pulli in die Tasche steckte und verschwand. Sie hatte also gestohlen. In dem Moment war ich so sprachlos, dass ich nichts machen konnte. Für mich war das absolut schrecklich und als ich meiner Tante endlich mitteilen konnte, was ich gesehen hatte, war die Frau längst über alle Berge. Damals war ich total geschockt und verstört weil das für mich als Kind eine Todsünde war. Ich kann mich heute noch minutitös an den Vorfall erinnern. Das hat sich bei mir eingebrannt. Andere Sachen, die z.B. in der SChule passiert sind, sind mir entfallen. Wenn ehemalige Schulkameraden mich darauf aufmerksam machen, kann ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Dann wars für mich wohl nicht wichtig.

dein besipiel kenne ich auch. als ich mich mit der frage "wer bin ich ?" beschäftigte... viel mir eine frage aus der kindheit wieder ein: "papa...mama... wie werden eigentlich menschen gemacht ?"

naja... die ultimative frage im 5jährigem alter. was solls. ich kann mich darüber jetzt ärgern ;-) denn ich habe sie wieder vergessen, als ich eine antwort erhielt.

So hat jeder seinen Arbeitsspeicher auf bestimmte Art und Weise gefüllt. Warum das so ist - frag einen Gehirnforscher, der kann Dir Antwort darauf geben.

geht so... zu viel struktur. man weiss wann zu welcher zeit welches lernen effektiv und relevant ist. aber wie das bewertungssystem genau funktioniert, bleibt offen.

cu
 
July schrieb:
Andere Sachen, die z.B. in der SChule passiert sind, sind mir entfallen. Wenn ehemalige Schulkameraden mich darauf aufmerksam machen, kann ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Dann wars für mich wohl nicht wichtig.

Das kenn ich nur zu gut. ;)

Hippocampus

Funktionelle Aspekte
Im Hippocampus fließen Informationen verschiedener sensorischer Systeme zusammen, die verarbeitet und von dort zum Kortex zurückgesandt werden. Damit ist er eminent wichtig für die Gedächtniskonsolidierung, also die Überführung von Gedächtnisinhalten aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis. Menschen, deren Hippocampi (es gibt einen pro Hemisphäre) entfernt oder zerstört wurden, können keine neuen Erinnerungen formen und weisen somit eine anterograde Amnesie auf. Alte Erinnerungen bleiben jedoch meist erhalten. Der Hippocampus wird somit als Struktur gesehen, die Erinnerungen generiert, während die Gedächtnisinhalte an verschiedenen anderen Stellen in der Großhirnrinde gespeichert werden.

Interessiert dich ein Thema nicht, wird dieses kleine Datennetz wieder gelöscht aus deinem Kopf. Langweilst du dich beim Lernen, bleibt auch nichts hängen. Die Kunst steckt in der Motivation und der Antriebsfreude zum Speichern, so wird auch dein Gedächtnispotential besser ausgenutzt. Es gibt noch viel zu tun an unseren Schulen!

Achilleus
 
Achilleus schrieb:
Wir nehmen die Welt nicht so wahr, wie sie wirklich ist, sondern nur so, wie wir selbst sind.

hallo,

wenn du dich aber selbst nicht sehen kannst ? woher willst du dann wissen, dass die welt so wahrgenommen wird, wie man selbst ist ? denn wie wäre es möglich, so zu sein, wie das, was man sieht ? oder verstehe ich dein zitat nicht ?

cu
 
handwerker schrieb:
hallo july,



mir ist soetwas auch nicht so wichtig. was mir wichtig ist... ist kaum zu machen :-| (wie immer ;-)



was für ein zufall. so ging es mir heute. ich habe heute in der stadt jemanden getroffen... und es kam zum plaudern. einfach so. als wenn alles an uns vorüberfliesst und wir schauen zusammen den strom an, in dem wir so oft "verwickelt" waren. aber trotz aller leichtigkeit... bin ich zwangsläufig vorsichtig geworden... nicht, weil ich es mir vornehme... sondern weil ich so geworden bin ? und wahrscheinlich... mein gegenüber auch. macht es das alles so leicht auf einmal ? denn wenn jeder die welt mit vorsicht geniessen würde... wäre dann nicht alles wesentlich leichter ? wie oft waren wir zu unvorsichtig... waren nicht in der lage, auf uns selbst zu achten... wussten nichts (richtig) von uns selbst. und wenn man nichts von sich selbst richtig so weiss... worauf sollte man da auch achten ?



ja... oder aber auch: was aus den aufgaben... die wir an uns selbst einst stellten... geworden ist ? denn was tun wir im leben... wenn nicht die aufgaben bewältigen, die das leben (andere menschen) an uns stellt ?



dein besipiel kenne ich auch. als ich mich mit der frage "wer bin ich ?" beschäftigte... viel mir eine frage aus der kindheit wieder ein: "papa...mama... wie werden eigentlich menschen gemacht ?"

naja... die ultimative frage im 5jährigem alter. was solls. ich kann mich darüber jetzt ärgern ;-) denn ich habe sie wieder vergessen, als ich eine antwort erhielt.



geht so... zu viel struktur. man weiss wann zu welcher zeit welches lernen effektiv und relevant ist. aber wie das bewertungssystem genau funktioniert, bleibt offen.

cu



Aktuelle oder nächste Ausgabe des FOCUS. Da gehts um Gehirnforschung. Vielleicht ein nette Einstieg.

Gruß
July
 
July schrieb:
Aktuelle oder nächste Ausgabe des FOCUS. Da gehts um Gehirnforschung. Vielleicht ein nette Einstieg.

Gruß
July

hi july,

es gibt wirklich sehr viel material. den focus aber... kann ich in keiner beziehung empfehlen. da steht m.e. "nichts" drin... er ist ein bildbandblatt.

cu
 
Werbung:
doch reingeschaut... wo ist mein "freier wille" ?

"die erkenntnisse der hirnforschung gefährden unsere geistige gesundheit" meint thomas metzinger. der metzinger... jemand anders hatte wohl für den focus keine zeit ;-) naja... gibt ja nicht viele bewusstseinsphilosophen *LOL*

ps: seit wann gibt es bewusstseinsphilosophen ?
 
Zurück
Oben