Problemstellung: Sich selbst sehen

:autsch:

handwerker schrieb:
hallo,

was für ein zufall. ich meine auch, dass der ur-punkt in der 'mitte' liegt. das was jetzt ist... kann nicht in der mitte als "jetzt" sein... denn sonst wäre kein raum für bewusstsein. das "jetzt" also... muss sich drumrum befinden ;-)

Hallo Handwerker,
so finde ich das auch ganz gut beschrieben


[/I]glaubst du an soetwas, oder hast du die gewissheit inne, dass es soetwas wie ein göttliches sein gibt ?

Ich habe nur die Gewissheit, dass ich glaube. Orientierunghilfe im
Leben, Erklärung für Unerklärliches, moralische Instanz, Anerkennung
der eigenen Grenzen


nun, wenn du an keine grenze kommst... dann kannst du auch nicht weiter wachsen oder ?

das ist richtig, an Grenzen kann man wachsen. Aber auch die
Grenzen sind nicht unendlich.

cu

Um auf deine ursprüngllich gestellte Frage zurückzukommen:
Vielleicht ist es so, dass das Bewusst-Sein immer die gegenwärtige
Wahrnehmung darstellt und das Unter-Bewusstsein einem
vermittelt, wie wir diese bewerten aufgrund der Erfahrung, also, Dokumentation aus der Vergangenheit wie eine "Archivierungshilfe".

Liebe Sonntagsgrüße,
Daisy
 
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handwerker schrieb:
das dachte ich zuerst auch. aber wo ist die doku des lebens ? jeder meint zu leben... im fernsehen gibt es ja auch dokumentationen für... einen beruf etc. was einem im fernsehen also schon nicht gefällt... braucht man auch nicht mehr werden, oder ?

cu


Im Fernsehen gibts auch Big Brother - kann man anhand dieser Aufzeichnungen sehen, wie langweilig das Leben eigentlich ist??????

An die wesentlichen Dinge des Lebens erinner ich mich sehr gut. Alles, was unwichtig ist, vergesse ich mit der Zeit. Eine Dokumentation des Lebens halte ich für unwichtig - was am Ende bleibt, an was wir uns erinnern, war die Essenz. Wenn Du mit dementen, alten Menschen sprichst, werden Sie Dir immer aus ihrem Langzeitgedächtnis berichten, minutiös. Anscheinend ist das darin gespeicherte prägend und wichtig.

July
 
Daisy schrieb:
:autsch:



Um auf deine ursprüngllich gestellte Frage zurückzukommen:
Vielleicht ist es so, dass das Bewusst-Sein immer die gegenwärtige
Wahrnehmung darstellt und das Unter-Bewusstsein einem
vermittelt, wie wir diese bewerten aufgrund der Erfahrung, also, Dokumentation aus der Vergangenheit wie eine "Archivierungshilfe".

Liebe Sonntagsgrüße,
Daisy

hallo,

würde das dann erklären, warum wir immer nur das sehen können, wofür wir bereits einen begriff haben (bzw. wofür ein begriff existiert) ? also unsere "existenz" spielt sich nur in der vergangenheit ab ? denn wie könnte jemals etwas bewusst sein (werden), ohne unterbewusstsein ?

cu
 
July schrieb:
Im Fernsehen gibts auch Big Brother - kann man anhand dieser Aufzeichnungen sehen, wie langweilig das Leben eigentlich ist??????

hallo,

gute frage. für einige ist es vielleicht eine vorgelebte langeweile. andere sehen darin echte unterhaltung. ich sehe darin eine banale schauspielerei ;-) (ich bin im tv :)

An die wesentlichen Dinge des Lebens erinner ich mich sehr gut. Alles, was unwichtig ist, vergesse ich mit der Zeit.

tja... das ding an der sache ist aber, dass wir unbestimmt uns an die wesentlichen dinge erinnern. nehmen wir diesen tag. was wird das wesentliche sein, woran du dich noch n jahre erinnern wirst ? (wenn es heute überhaupt etwas gibt) denn meistens, wenn es sich nicht um sehr aussergewöhnliche dinge handelt, dann sind es sehr oft die ganz einfachen... gewöhnlichen dinge im leben, die uns im augenblick sehr banal vorkommen... sich aber für uns als wesentlich einprägen. ein besipiel: du rempelst eine person an... einfach so. das gesicht der person bleibt dir für immer in erinnerung. die frage: warum ist das so ? denn geschichter gibt es viele... und jemanden mal anrempeln tut man auch. warum aber prägt sich genau dieser augenblick zu jener zeit ? wer entscheidet, was erinnert werden kann und was nicht ?

Eine Dokumentation des Lebens halte ich für unwichtig - was am Ende bleibt, an was wir uns erinnern, war die Essenz.

die dokumentation ist eine analogie für einen existenziellen beweis seiner selbst. in der dokumentation ist der ganze ablauf des lebens "festgehalten".

Anscheinend ist das darin gespeicherte prägend und wichtig.

ja... anscheinend. wir akzeptieren es... einfach so. warum ?

cu
 
handwerker schrieb:
indem ich nicht im bewusstsein erscheine ? denn wieso soll bewusstsein das sein, was erscheint ? bewusstsein ist meiner meinung nach das unterscheiden von begriffen. und nur wenn wir als begriff selbst vorkommen, im bewusstsein, können wir erst von bewusstsein überhaupt sprechen. das was also immer im bewusstsein ist, ist stets ein begriff (der von dem unterschieden wird was es zu allem anderen nicht ist).

Hallo Handwerker,

hm, danke für deine Antwort, jetzt verstehe ich auch dein Anfangsposting besser (glaube ich jedenfalls jetzt).
Nun gut, wenn es kein Bewußtsein ist, was ist es dann wenn du keine Begriffe verwendest? Was ist es dann wenn du zum Beispiel durch die Gegend läufst und du einem Schmetterling siehst, und du (in dem Fall) diesem Objekt kein Begriff zu tust (nicht mal den Begriff 'Objekt'), sozusagen es nimmst wie es ist. Bist du in dem Moment nicht bewußt, weil du keine Unterschiede machst?


ich kann deine erlärung mir gut nachvollziehen. aber die aussage... es gibt nur bewusstsein... ist so, wie mit einem boot auf dem offenen meer herumzutreiben. ohne insel, kein proviant. es sei denn, du kannst auf den grund tauchen und weisst, wo du etwas findest. ansonsten... bist du m.e. verloren.

Es gibt da eine Geschichte worum es um Fische geht, die gerne wissen möchten, was das Meer ist. Sie würden gerne wissen, was naß bedeutet, wie naß sich anfühlt. Aus unserer Sicht können wir nur mit dem Kopf schütteln, weil sie im Meer leben und immer naß sind, aber wie erklärst du Ihnen was naß ist?

was nützt es dir, zwischen dem gedanken vom leben und dem leben zu unterscheiden ?

es bringt dir Klarheit, ob dies dir nützlich ist oder ob es dir schadet ist wiederum eine Unterscheidung, sind wie du sagst Begriffe um etwas zu beschreiben. Das Leben braucht keine Begriffe, aber wie erklärt man es, wenn jede Erklärung ein Begriff ist?

Grüße
Gail
 
Es geht nichts verloren, selbst wenn es ins Unbewußte abrutscht oder bei einer bewußten Entscheidung zu vergessen, was dasselbe nach sich zieht. Wozu dann jede Minute des Lebens aufzeichnen?
 
handwerker schrieb:
hallo,

würde das dann erklären, warum wir immer nur das sehen können, wofür wir bereits einen begriff haben (bzw. wofür ein begriff existiert) ? also unsere "existenz" spielt sich nur in der vergangenheit ab ? denn wie könnte jemals etwas bewusst sein (werden), ohne unterbewusstsein ?

cu

Wo eine Existenz ist, da ist auch Vergangenheit und Zukunft, selbst wenn die jetzige Minute schon Vergangenheit wäre, ist sofort die nächste Minute die Zukunft, also ist damit die Zukunft immer vorne auf der Überholspur.
Unser Bewusstsein speichert ab ins Unterbewusstsein, davon gehen Daten verloren sprich Vergangenheit und damit auch die Existenz davon.

LG Tigermaus
 
Gail schrieb:
Nun gut, wenn es kein Bewußtsein ist, was ist es dann wenn du keine Begriffe verwendest?

hallo,

wenn keine begriffe verwendet werden (unterschieden) werden, dann kann nicht etwas sein. daher was es sonst ist... who knows ?

Was ist es dann wenn du zum Beispiel durch die Gegend läufst und du einem Schmetterling siehst, und du (in dem Fall) diesem Objekt kein Begriff zu tust (nicht mal den Begriff 'Objekt'), sozusagen es nimmst wie es ist.

den schmetterling würde es dann m.e. gar nicht geben. ich würde ihn nicht sehen.

Bist du in dem Moment nicht bewußt, weil du keine Unterschiede machst?

ich mir vielleicht schon... aber den schmetterling würde es nicht geben.

Es gibt da eine Geschichte worum es um Fische geht, die gerne wissen möchten, was das Meer ist. Sie würden gerne wissen, was naß bedeutet, wie naß sich anfühlt. Aus unserer Sicht können wir nur mit dem Kopf schütteln, weil sie im Meer leben und immer naß sind, aber wie erklärst du Ihnen was naß ist?

diese analogie hat m.e. einen nachteil: sie ersetzt luft durch wasser. ohne begriffe die es im meer gibt... würde dann das meer überhaupt sein ?

Das Leben braucht keine Begriffe, aber wie erklärt man es, wenn jede Erklärung ein Begriff ist?

möglicherweise, dass das was ist, immer (nur) ein begriff im bewusstsein ist ? das leben wäre doch dann optimal (erstmal) reduziert. oder was meinst du ?

cu
 
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Blau schrieb:
Es geht nichts verloren, selbst wenn es ins Unbewußte abrutscht oder bei einer bewußten Entscheidung zu vergessen, was dasselbe nach sich zieht.

hallo,

versuche dir nur mal das vorzustellen, was du vor 10 minuten gedacht hast. weisst du es noch ? alles verschwunden. woher willst du genau wissen, dass nichts verloren geht ? ich stelle mir dabei ein feuer vor... wo der qualm in den himmel steigt. wo wäre der qualm jetzt noch zu finden ?

Wozu dann jede Minute des Lebens aufzeichnen?

dieses ist ein gedankenexperiment wie es um die "eigene" natur bestellt ist. wo war einst diese natur, als wir noch nicht anwesend waren ? wo wird sie sein, wenn wir wieder abtreten müssen ? für ein leben welches wir zu leben meinen, ist doch eine "menge" knowhow nötig oder ?

cu
 
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