Problemstellung: Sich selbst sehen

Reinfriede schrieb:
Lieber Handwerker!

WO ist das Problem? Du solltest die Frage eigentlich nur andersrum stellen, dann bist Du der Lösung schon näher....

Du stellst die Frage: WIE kann ich mich selbst sehen, doch überleg mal, WARUM Du diese Frage stellst.

Liebe Grüße
Reinfriede

hallo,

ja warum stelle ich mir diese frage ? ich schätze mal ich will um den stoff wissen aus dem wir gemacht sind. denn ich bin immer mehr davon überzeugt, dass die vergangenheit 'vor' uns liegt, dass es soetwas wie eine zukunft gar nicht gibt. und wenn es eine sogenannte 'zukunft' gibt, dann ist sie in dem wissen, worin auch 'unsere' dokumentation liegt. ich schliesse vollkommen aus, dass etwas 'unbestimmtes' vor uns liegen könnte. das ist m.e. absurd.

cu
 
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TIGERMAUS schrieb:
Warum sollte ich mir selbst misstrauen und aus diesem Grund kontrolieren?

hallo,

wohlmöglich steckt dahinter die idee, dass wir einer (gewaltigen) täuschung des lebens unterliegen.

und: warum nicht ? (ramana maharshi)

cu
 
Elisabetha schrieb:
Meinst du nicht, das es genau die Dinge sind, die wir erinnern, die uns wichtig sind und somit dokumentiert werden?

hallo,

ich meine die dinge die wir erinnern haben nichts mit der eigentlichen dokumentation zu tun. im prinzip ist es m.e. eben so, dass für uns wortwörtlich jede situation des lebens traumatisiert erscheint bzw. präsentiert wird (folge aus einer konstruierten welt). diese sind für uns so ganz normal... wir sind nicht davon überzeugt, dass wir einem trauma unterliegen. anders gesagt: diese genauen dinge sind sorrys als eine art umwandlungsprozess vom unbewussten in das bewusste. wie ein geruch sozusagen. und dieser hat jedoch mit dem eigentlichen prozess (wenn man noch von prozess sprechen kann und nicht eher von zustand) gar nichts zu tun.

cu
 
handwerker schrieb:
hallo,

es ist ja so, dass wir meinen das leben zu leben... aber wir wissen gar nicht, was wir vor 24 stunden genau taten, was vor minuten geschah oder was wir vor n sekunden gedacht haben. wenn man also wirklich zeuge sein möchte, dass man sich leben sieht, dann muss man sich selbst leben(d) sehen. das beste scheint dann zu sein sich selbst z.b. mit einer videokamera zu filmen die genau den ablauf der zeit mit der kombination des eigenen lebens dokumentiert bzw. festhält. dieses könnte man z.b. mit einer art gestänge auf dem rücken realisieren, auf der die viedokamera befestigt ist und sich dann selbst von hinten ganz filmen. und nun kann ich erst sicher gehen, dass ich zu jeder zeit des lebens gelebt habe. ich habe ja das filmmaterial (dokumentation) als beweis. und wenn ich schlafe dann stelle ich die kamera auf einen tisch wie sie mich auch nachts filmt usw...usf.

nun stellt sich aber daraus das problem, dass ich wiederrum lebenszeit benötige, um mich dabei zu sehen, wie ich mich selbst (leben) sehe. denn sonst würde ich ja mein ganzes leben vor einem fernseher und einer videokamera verbringen, weil ich mich dann nur so gleichzeitig filmen (dokumentieren) und dabei sehen kann. ich sehe mich also nur so in echtzeit dokumentiert. wie kann man dieses problem umgehen ? wenn ich das bild der dokumentation verlasse, dann verlasse ich mich in dem falle selbst. weil ich ja später nicht mehr weiss, dass ich auch vor n minuten selbst lebte. denn dafür brauche ich wiederrum die dokumentation. ist die sache nun in verwirrung ausgeartet ? oder gibt es einen logischen schluss ? was meint ihr ? (soviel erstmal zum thema: eigene natur).

handwerker


Grüß Dich Handwerker,

Bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, was Du meinst.
Meinst Du, als Beobachter, vieleicht von außerhalb?
Oder mit welchen Sinnen kann man die Doku erfassen, um interpretationsfrei zu sein (um ein Trauma auszuschließen).

Wie könnte man im Schlaf diese Doku aufrechterhalten, ansehen wärend des Filmens. Vieleicht, wenn man eine Möglichkeit findet, immer in einem "Bewusstseinzustand" zu bleiben.

In dem Schluß, Bild verlassen-> selbst verlassen komme ich nicht so ganz mit.
Wie kommst Du zu dem Schluß? Scheint mir für "mein" verständnis der Aussage grundlegend zu sein.

lg
 
intrabilis schrieb:
Grüß Dich Handwerker,

Bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, was Du meinst.
Meinst Du, als Beobachter, vieleicht von außerhalb?
Oder mit welchen Sinnen kann man die Doku erfassen, um interpretationsfrei zu sein (um ein Trauma auszuschließen).

hi intrabilis,

interpretationsfrei werden wir ganz bestimmt nicht sein können. bei der dokumentation geht es mir darum, dass sie für uns selbst nicht vorhanden ist. wenn wir uns erinnern glauben wir m.e., dass es sich um eine art dokumentation handelt... aber nicht die dokumenation durch die wir "wirklich" leben.

Wie könnte man im Schlaf diese Doku aufrechterhalten, ansehen wärend des Filmens. Vieleicht, wenn man eine Möglichkeit findet, immer in einem "Bewusstseinzustand" zu bleiben.

selbst wenn du die schlafphase weglässt, gibt es erhebliche probleme. es ist die aufmerksamkeit. denn selbst wenn man eine brille wie bei mission impossible tragen würde, wo man dann selbst im vordergrund durch die brille zu sehen wäre (sich selbst in szene gesetzt), kann die aufmerksamkeit nicht auf zwei bilder gleichzeitig gerichtet werden.

In dem Schluß, Bild verlassen-> selbst verlassen komme ich nicht so ganz mit.
Wie kommst Du zu dem Schluß? Scheint mir für "mein" verständnis der Aussage grundlegend zu sein.

wenn ich mich in der dokumentation verlasse, die ja mein beweis meines lebens darstellt, wo bin ich dann "hin" geraten ?

cu
 
Was vorbei ist, ist vorbei, lass es los!
Warum noch mal hinterher analysieren, dem ganzen eine Wertung zu geben, es vielleicht anders machen wollen, es ändern wollen?
Ich tue das nicht mehr!
Ich akzeptiere die Vergangenheit so, wie sie ist, auch wenn ich mich an vieles nicht mehr erinnern kann. Das ist doch nicht schlimm.
 
handwerker schrieb:
interpretationsfrei werden wir ganz bestimmt nicht sein können. bei der dokumentation geht es mir darum, dass sie für uns selbst nicht vorhanden ist. wenn wir uns erinnern glauben wir m.e., dass es sich um eine art dokumentation handelt... aber nicht die dokumenation durch die wir "wirklich" leben.
Die Erinnerung mag ja eine ganz nette Sache sein.
Von einer Vergangenheit, die so nicht wirklich war.
Die vergangenheit ist, meine ich, futsch, wenn man sich erinnert.
Die Erinnerung findet ja im jetzt statt.
Oder sprichst Du von einer Erinnerung, dass es (überhaupt) eine Doku ist?
handwerker schrieb:
selbst wenn du die schlafphase weglässt, gibt es erhebliche probleme. es ist die aufmerksamkeit. denn selbst wenn man eine brille wie bei mission impossible tragen würde, wo man dann selbst im vordergrund durch die brille zu sehen wäre (sich selbst in szene gesetzt), kann die aufmerksamkeit nicht auf zwei bilder gleichzeitig gerichtet werden.
Vieleicht funktionirt's mit 2 Bildern.
Mit 2 Bildern Gleichzeitig "sehen" wir einen Räumlichkeitseffekt.
(Vorausgesetzt natürlich, dass das richtig ist)

Die Problematik dabei ist, dass es 2 Bilder von einer Sache sind.
Das passiert allerdings automatisch. (obwhol erst gelernt)

Bei manchen Lebewesen befinden sich Augen Seitlich.
Die hätten dann 2 Bilder von unterschiedlichen Sachen. (mir fällt nix besseres ein).
Ich kann allerdings nicht nachempfinden, wie diese(s) Bild(er) dann aussehen.
Wahrscheinlich reite ich zu sehr auf den Sinnen herum, um näher zu kommen.
Vieleicht finde ich noch eine andere Basis.

handwerker schrieb:
wenn ich mich in der dokumentation verlasse, die ja mein beweis meines lebens darstellt, wo bin ich dann "hin" geraten ?
Ungewiss

lg
 
martina weigt schrieb:
Was vorbei ist, ist vorbei, lass es los!
Warum noch mal hinterher analysieren, dem ganzen eine Wertung zu geben, es vielleicht anders machen wollen, es ändern wollen?
Ich tue das nicht mehr!
Ich akzeptiere die Vergangenheit so, wie sie ist, auch wenn ich mich an vieles nicht mehr erinnern kann. Das ist doch nicht schlimm.

hallo,

wie ist denn die vergangenheit ? zumindest geht man doch davon aus... dass sie hinter einem liegt oder ? und was haben wir anderes als vergangenheit ? wie wäre es z.b. mit einer wertung von vergangenheit... die als solches (schon als vergangenes) ebenso vor uns liegt ? warum soll denn das was vor uns liegt etwas anderes sein... als das, was hinter uns liegt ?

cu
 
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Hallo Handwerker!

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Jeder Mensch ist die Summer seiner Erfahrungen.

... und die lassen sich nun mal nicht fotografieren ... :foto:

LG von Daisy
 
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