Hallo zusammen,
ich hoffe es gibt hier vielleicht Leute, die mir ein wenig weiterhelfen können.
Ich habe ziemliche Probleme mit einem meiner Hunde und werde immer ratloser - keine Ahnung was ich noch tun kann, damit sich ein bisschen Normalität einbringt.
Ich habe eine 1 1/2-jährige Hündin. Der Hund macht eigentlich von Anfang an nur Probleme. Ich habe den Hund geholt, weil ich meiner älteren Hündin Gesellschaft bieten wollte, denn ich wollte irgendwann wieder extern arbeiten und dachte, wenn ich tagsüber nicht da bin, dann ist meine ältere Hündin nicht alleine, sondern hat Zuspruch und Gesellschaft durch einen Artgenossen.
Soweit sogut, ich habe also den zweiten Hund angeschafft und seitdem komme ich kaum noch zur Ruhe. Der Hund wurde nicht stubenrein, auch heute noch kommt es vor, dass, sofern sie irgendwie muss, dann einfach sich hinsetzt und pieselt oder auch kackt - wohlgemerkt, dass sich sich vorher nicht meldet, um mir die Gelegenheit zu geben mit ihr rauszugehen.
Außerdem ist es unmöglich den Hund, sofern ich weggehe, in der Wohnung frei laufen zu lassen, denn sie nimmt die ganze Wohnung auseinander, sucht nach fressbarem, nimmt den Mülleimer auseinander und verteilt ihn in der Wohnung, räumt Regale aus etc.pp. Sie muss in der Zeit dann z.B. in den Flur gesperrt oder auf Anraten einer Tierpsychologin angeleint werden.
Der Hund ist extrem futtergierig, frisst ihren Napf innerhalb von Sekunden leer, aus Angst es könnte ihr jemand das Futter streitig machen, wobei meine Große keinerlei Grund dafür gibt. Des weiteren ist sie für das, was sie an Futter zu sich nimmt, viel zu dünn - eigentlich ein Gerippe mit Fell, obwohl sie mehr Futter bekommt als die Große, die bei weniger Futter mehr als wohlgenährt aussieht.
Der Hund ist hyperaktiv, extrem unruhig, bellt viel, sehr anhänglich.
Zu dem ist sie körperlich, wie auch geistig zurückgeblieben. Sie ist wie gesagt viel zu dünn, war bisher noch kein einziges Mal läufig gewesen.
Ich habe jetzt alles ausprobiert; sie ist vom Tierarzt bis zum letztem durchgecheckt, aber sie ist gesund. Eine Tierheilpraktikerin hat gesagt, dass sie zurückgeblieben ist, aber auch da hat sich nichts geändert.
Eine Tierpsychologin hatte ich auch schon zu Hause, aber eine Verbesserung hat sich nicht eingestellt.
Ich hatte schon überlegt den Hund wieder abzugeben, aber zum einen lieben sich meine zwei Hunde abgöttisch und zum anderen wer will einen Hund mit dieser Problematik.
Vielleicht gibt es hier jemanden, der ein wenig Ahnung hat oder mir Tipps geben kann, Bachblüten, etc.pp.
Vielen Dank
Zauberlehrling
Hallo Zauberlehrling,
Ich habe mir jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen, da mir schon nach den ersten 2 Seiten fast die Hutschnur geplatzt ist.
Offensichtlich gibt es bei euch zu Hause arge Schwierigkeiten mit der Rangordnung.
Deine ältere Hündin scheint sich der jüngeren Hündin untergeordnet zu haben und ich vermute der Rest der Familie auch.
Da sie noch ein junges Tier ist braucht sie dringend feste Regeln, ansonsten kannste auch Bachblüten oder sonstwas voll vergessen.
ich gebe dir ein paar Tipps die du für die nächsten Wochen konsequent einhalten solltest!
1. Die Hündin bekommt nur einmal am Tag (abends) was zu fressen und zwar nur von dir und aus der Hand! Am Anfang kannst du das Futter in ihren Napf tun, aber diesen immer festhalten.
(Auf keinen Fall solltest du die Tiere mehrmals füttern, auch die alte Hündin nicht, denn das kann bei großen Hunden zu einer Magendrehung führen und das bedeutet den Tod für die Tiere)
Die Tiere dürfen nix vom Tisch bekommen, beide.
Nach der Fütterung brauchen die Tiere RUHE!, also nix mehr von wegen Gassie.
2. Vor der Fütterung solltest du den Tieren die Gelegenheit geben sich richtig auszupowern, wenns geht gemeinsam. Am günstigsten ohne Leine laufen lassen und auch beschäftigen mit spielchen und vor allem eindeutigen Komandos die deine alte Hündin vllt schon kennt und die junge dann auch automatisch übernehmen wird.
Wenn die junge Hündin gehorcht, dann sofort mit kleinen Leckerbissen LOBEN.
3. Die junge Hündin darf auf keinen Fall ins Bett oder aufs Sofa!!!!
Sie sollte einen eigenen Schaf- und Ruheplatz haben, auf den du sie auch verweist wenn du Besuch bekommst.
Wenn sie gehorcht LOBEN!!!
4. Wenn sie in der Wohnung Scheiße baut, dann schicke sie auf ihren Platz, im Notfall mach ihr vorläufig eine Leine zu Hause dran an der du sie dahin führen kannst wenn sie nicht von allein geht.
Sobald sie dann auf dem Platz ist LOBEN!!!
Das wichtigste überhaupt:
Eindeutige kurze Komandos die immer gleich sind, keine Sätze oder "Gespräche" als ob es ein Mensch wäre, denn sonst versteht dein Hund dich nicht und weiß nicht was er tun soll.
Es wird sicher erstmal etwas Zeit und Anstrengung erfordern, aber wenn du konsequent bist wirst du stolz auf dich und auch auf deinen Hund sein können.
Sie ist nicht hyperaktiv sondern unsicher.
Übrigens wenn Hunde scheinbar nicht "stubenrein" werden ist das oft ein Zeichen für Angst, was meine Vermutung der Unsicherheit bei ihr festigt.
Viel Erfolg!
L.G.
Elvira