Man sollte konsequent sein, dann verhungert die Sucht - exakt!
Das ist ein Irrtum. Die Sucht bleibt. Alkoholiker sind immer Alkoholiker, entweder aktiv oder trocken, und finden nie wieder zu einem normalen Trinkverhalten. Mit Rauchern verhält es sich ähnlich. Ich weiß nicht, was deine Sucht ist, und es geht mich auch nichts an, aber was deine Zielsetzung angeht, bin ich der Meinung, dass du - falls möglich - den kalten Entzug wählen solltest, denn auf diese Weise lockst du die Sucht ans Tageslicht.
Aber sieh dich vor: Sie wird anders aussehen, als du glaubst. Sie kennt deine Schwächen besser als du und weiß, wie man dich anpackt.
Allerdings denke ich alles hat seinen Ursprung irgendwo - und diesen will ich wissen, um dieses Muster aufzuarbeiten. Ich denke dadurch ist vollkommene Heilung einer Sucht möglich.
Theoretisch schon. Praktisch sieht es oft so aus, dass die eine Sucht durch eine - zur Seligkeit glorifizierte - andere Sucht ersetzt wird. In den USA etwa laufen die Junkies scharenweise zu den wiedergeborenen Christen über, weil die ihnen eine andere, (zu Unrecht) wesentlich besser beleumundete Dröhnung bieten.
Wenn du in ein paar Monaten verkündest, dass die Magie all deine Sorgen von dir genommen habe, dann wissen die Denker unter uns, dass du nur den Reiter gewechselt hast.
Bist du hingegen der Erschöpfung nahe, weil deine Gier nach Erfüllung nicht einmal mehr scheinbar bedient wird, und fragst dich, ob es all die Mühe überhaupt wert ist, von Süchten frei zu sein, dann bist du auf einem guten Weg.
Der Weg zur Freiheit führt durch die Hölle.