Hallo zusammen,
ich bin seit einiger Zeit nur lesendes Mitglied dieses Forums, aber das Thema Schamanismus lässt mich nicht los. Seit dem Tod meiner Mutter im April habe ich intensiveren Kontakt zu einer Freundin, die seit langem auf dem schamanischen Weg ist und praktiziert. Als ich sie das letzte Mal besucht habe, bin ich in ihrer Wohnung regelrecht über eine Trommel gestolpert. Sie hatte sie für eine Klientin besorgt, aber diese Frau starb und die Hinterbliebenen konnten mit der Trommel nichts anfangen. Ich habe sie gesehen und wollte sie unbedingt haben, obwohl ich eigentlich bis dahin mit der Art des schamanischen Trommelns nicht viel anfangen konnte. Sie hat sie mir spontan geschenkt und ich war am nächsten Tag am Grab meiner Mutter und habe getrommelt. Noch vor Wochen hätte ich mir sowas nicht vorstellen können. Ich fühlte mich stark mit ihr verbunden und bin es jedesmal, wenn ich darauf trommle. Ich tue es nicht oft, denn es ist mir immer noch nicht so ganz geheuer.
Inzwischen habe ich mich theoretisch weiter sehr viel mit dem Thema "Schamanismus" beschäftigt, bin dabei auf Menschen gestoßen, die "schamanisches Trommeln" in Gruppen anbieten, für Jahreszeitenrituale oder Vollmond oder auch für Reisen.
Ich habe das so ausführlich beschrieben, weil ich damit ausdrücken will, dass es mir durchaus ernst ist, aber womit ich überhaupt nicht klar komme, ist das schamanisch Praktizierende dafür bestimmte Honorarvorstellungen haben, die teilweise (zumindest in meinen Augen) jenseit von Gut und Böse sind und sich für mich sehr nach geschicktem Ausfüllen einer Marktlücke anfühlen.
Manchmal wird es beschönigend "Energieausgleich" genannt, was ich völlig absurd finde, den dafür gibt es keinen Ausgleich, allenfalls einen symbolischen, der aber nicht zu fordern ist, sondern freiwillig gespendet wird. Für mich sind diese Honorarforderungen - egal wie hoch oder niedrig - unüberwindliche Hindernisse, mich einem schamanisch erfahrenen Menschen anzuvertrauen. Selbst wenn ich das Geld hätte, ist es in meinen Augen völlig daneben, dafür Geld zu verlangen.
Die oben genannte Freundin zahlt drei Jahre lang monatlich 600.- um eine schamanische Ausbildung zu machen (es sind drei Mal eine Woche im Jahr, Unterkunft und Verpflegung kommt selbstverständlich noch dazu). Dieser Ausbilder hat 25 Personen in der Ausbildungsgruppe und mindestens zwei parallel laufen. Ich frage mich: Warum braucht der soviel Geld? Meine Freundin hat dafür einen Kredit aufgenommen. Vermutlich wird sie irgendwann von ihren Schülerinnen ebenso Honorare verlangen, um ihre Schulden zurückzuzahlen. Ist das nicht ein völlig unschamanischer Kreislauf? Auch wenn jeder von was leben muss, und Wohlstand inzwischen anscheinend legitimiert werden kann, spüre ich, da stimmt etwas - und zwar nicht nur an diesem beschriebenen Beispiel - grundlegend nicht. Ich finde das Honorarfordern sehr abstoßend und ich habe mich nach vielen Phasen des Angezogenseins deswegen immer wieder davon abgewandt.
Was denkt ihr?
Lieben Gruß
joakina
ich bin seit einiger Zeit nur lesendes Mitglied dieses Forums, aber das Thema Schamanismus lässt mich nicht los. Seit dem Tod meiner Mutter im April habe ich intensiveren Kontakt zu einer Freundin, die seit langem auf dem schamanischen Weg ist und praktiziert. Als ich sie das letzte Mal besucht habe, bin ich in ihrer Wohnung regelrecht über eine Trommel gestolpert. Sie hatte sie für eine Klientin besorgt, aber diese Frau starb und die Hinterbliebenen konnten mit der Trommel nichts anfangen. Ich habe sie gesehen und wollte sie unbedingt haben, obwohl ich eigentlich bis dahin mit der Art des schamanischen Trommelns nicht viel anfangen konnte. Sie hat sie mir spontan geschenkt und ich war am nächsten Tag am Grab meiner Mutter und habe getrommelt. Noch vor Wochen hätte ich mir sowas nicht vorstellen können. Ich fühlte mich stark mit ihr verbunden und bin es jedesmal, wenn ich darauf trommle. Ich tue es nicht oft, denn es ist mir immer noch nicht so ganz geheuer.
Inzwischen habe ich mich theoretisch weiter sehr viel mit dem Thema "Schamanismus" beschäftigt, bin dabei auf Menschen gestoßen, die "schamanisches Trommeln" in Gruppen anbieten, für Jahreszeitenrituale oder Vollmond oder auch für Reisen.
Ich habe das so ausführlich beschrieben, weil ich damit ausdrücken will, dass es mir durchaus ernst ist, aber womit ich überhaupt nicht klar komme, ist das schamanisch Praktizierende dafür bestimmte Honorarvorstellungen haben, die teilweise (zumindest in meinen Augen) jenseit von Gut und Böse sind und sich für mich sehr nach geschicktem Ausfüllen einer Marktlücke anfühlen.
Manchmal wird es beschönigend "Energieausgleich" genannt, was ich völlig absurd finde, den dafür gibt es keinen Ausgleich, allenfalls einen symbolischen, der aber nicht zu fordern ist, sondern freiwillig gespendet wird. Für mich sind diese Honorarforderungen - egal wie hoch oder niedrig - unüberwindliche Hindernisse, mich einem schamanisch erfahrenen Menschen anzuvertrauen. Selbst wenn ich das Geld hätte, ist es in meinen Augen völlig daneben, dafür Geld zu verlangen.
Die oben genannte Freundin zahlt drei Jahre lang monatlich 600.- um eine schamanische Ausbildung zu machen (es sind drei Mal eine Woche im Jahr, Unterkunft und Verpflegung kommt selbstverständlich noch dazu). Dieser Ausbilder hat 25 Personen in der Ausbildungsgruppe und mindestens zwei parallel laufen. Ich frage mich: Warum braucht der soviel Geld? Meine Freundin hat dafür einen Kredit aufgenommen. Vermutlich wird sie irgendwann von ihren Schülerinnen ebenso Honorare verlangen, um ihre Schulden zurückzuzahlen. Ist das nicht ein völlig unschamanischer Kreislauf? Auch wenn jeder von was leben muss, und Wohlstand inzwischen anscheinend legitimiert werden kann, spüre ich, da stimmt etwas - und zwar nicht nur an diesem beschriebenen Beispiel - grundlegend nicht. Ich finde das Honorarfordern sehr abstoßend und ich habe mich nach vielen Phasen des Angezogenseins deswegen immer wieder davon abgewandt.
Was denkt ihr?
Lieben Gruß
joakina