Problem In Der "schwieger-familie"

Liebe Bez,

Hmmm : in DER Situation ist es natürlich, dass Dein Mann noch mehr Kind seiner Herkunftsfamilie als Mann der neuen (Eurer) Familie ist - umso mehr, als Ihr noch keine Kinder haben dürftet.

Die Situation hat natürlich Vorteile - aber zu einem hohen Preis. Ihr braucht anscheinend keine Miete etc. zu zahlen, kein Grundstück zum Hausbau kaufen und konntet Euch selbständig machen (ohne einen Laden zu mieten) - dafür seid ihr im unmittelbaren Kraftfeld seiner Familie geblieben.

Es gibt keine klar getrennten Reviere - insoferne sind Konflikte vorprogrammiert und aufs erste unvermeidlich.

Die Raumsituation bekomme ich so mit, dass Ihr mehr Grundfläche zur Verfügung habt als die Familie seiner Schwester (obwohl die zwei Kinder haben) und als seine Eltern - nur dass Ihr sie halt nicht ausschließlich zum Wohnen nützt, sondern auch fürs Geschäft. Durch das Geschäft kommen fremde Menschen (Eure Kunden) ins "Revier" der Schwiegereltern und der Familie Deiner Schwägerin - für diese vielleicht auch nicht so angenehm.

Es ist ein alter Grundsatz : was man nicht im Guten vergilt, gleicht man im Negativen aus. Der Trotz Deines Mannes dürfte auch fehlende Dankbarkeit sein - dass er viel Platz im Elternhaus hat und durch das Bleiben im Elternhaus eine Lebens- und Berufsform wählen hat können (Selbständigkeit), die sonst wahrscheinlich unmöglich gewesen wäre.

Irgendwie dürftet Ihr beide Kinder geblieben sein. "Becci" ist zB. eine seltsame Bezeichnung für eine erwachsene Frau (bei uns in Österreich heißt der kleine Bär im Kasperltheater "Bezi".) Auch Du behandelst Deinen Mann wie ein Kind - überlegst, ob Du ihn zu einer FA "schicken" sollst.

Was Du unter anderem tun kannst :

- Den Schwiegereltern UND dem Haus danken, dass sie Euch aufgenommen haben und Lebensraum für die Ermöglichung Eures Lebensstiles geben. (zB. die Pferde haben zu dürfen). Der Dank an das Haus ist SEHR wichtig - auch Häuser haben quasi eine eigene Seele und eine eigene Persönlichkeit (und es macht mit Euren Konflkten ganz schön was mit).

- In Deinem Mann den Mann sehen und nicht das Kind (auch wenn er sich so benimmt).

- Dich aus den innerfamiliären Streitereien heraushalten - v.a. NICHT vermitteln. (Das ist gut gemeint, aber macht es in der Regel nur noch schlimmer). Versuche nicht, da jemanden zu beeinflussen und zu verändern. Du würdest Dich nur verstricken. (Familiensysteme sind immer stärker als einzelne Personen !)

- Durch eigene Kinder würdet Ihr Vater und Mutter werden - und das Gewicht würde sich von der Herkunftsfamilie zur Gegenwartsfamilie verschieben.

- Dir wünsche ich VIEL Humor, wenn Dein Mann wieder mal bockig ist. Vielleicht stellst ihm dann zu Mittag einfach mal ein Babyfläschchen mit Milch und einen Brei hin.

- Vor allem : VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN !!! Die Situation ist Ergebnis EURER Entscheidungen. ZB. die Aufgangsgestaltung - da ist nicht nur Dein Mann verantwortlich, sondern auch Du. (Du hättest ja auch rechtzeitig bemerken können, dass das so nicht passt - und eine Planänderung bewirken können.)

- Bei einer Aufstellung ginge es für Dich höchstwahrscheinlich darum, wie Du erwachsene Frau werden und bleiben kannst (was Dich von Deinen Wurzeln her behindert - das zu lösen) - und wie Du Dich im Kontext der Familie Deines Mannes am besten bewegst, dass es Euch in der Ehe gut geht und Du nicht eine Rolle/Funktion in dieser Familie übernimmst (zB. nicht mit einer früheren Person dieser Familie identifiziert wirst).

LG, Reinhard
 
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PS.: Ihr dürftet es als selbstverständlich nehmen, im Elternhaus seiner Familie wohnen und arbeiten zu DÜRFEN, stellt gar noch Ansprüche (die anderen haben mehr !). Dabei ist das ein GROSSES Geschenk. Andere Paare müssen selbstverständlich selbst für die eigene Wohnung (und das eigene Geschäft - bei Selbständigen) sorgen.

(Wollte ich eigentlich noch in den ersten Beitrag einfügen - die Änderungszeit war aber schon abgelaufen.)
 
PPS.: Was mir noch aufgefallen ist :

In der Überschrift "Probleme In Der "schwieger-familie" ist ALLES großgeschrieben - (v.a. Probleme !) - "schwieger-familie" ist hingegen kleingeschrieben. Natürlich nur ein "Zufall" - aber doch aussagekräftig (das Unbewußte ist oft gefinkelt, sich mitzuteilen).

Ihr bekommt SOVIEL von den Schwiegereltern - und was ernten die : Undank, Vorwürfe, weitere Forderungen.

Insoferne wäre es hilfreich zu sehen, wie reich beschenkt Ihr seid, wie privilegiert Ihr lebt. Wenn ich daran denke, wie mühselig sich andere Paare und Familien durchwurschteln müssen - zB. Familien mit Kindern in 2 und 3 Zimmer-Wohnungen. Und Ihr beschwert Euch, dass Ihr als Paar "nur" eine 4-Zimmerwohnung (und Laden im selben Haus - also keine Entfernung zum Arbeitsplatz !) und Platz für Pferdchen habt.

Kann es sein, dass es Euch nicht schlecht, sondern ZU gut geht ?

Andere Gewerbetreibende müssen sich zB. hoch verschulden, um Räumlichkeiten für ihr Geschäft zu bekommen - und müssen mit dem Risiko des völligen Ruins leben.

Es ist schon verrückt, wie sich Leute ihre Probleme selbst erschaffen, nur um nicht sehen zu müssen, wie gut es ihnen geht.

Ich denke gerade an eine junge Familie, wo die Mutter am Krebs langsam erstickt - und der Mann mit 3 kleinen Kindern zurückbleiben wird. Und diesen Mann fragt keiner "ob er am Ende ist und ob er das aushält" - der muss da durch. Neben der eigenen wahnsinnigen Trauer muss er auch die Kinder stützen und erhalten. Was macht Ihr eigentlich, wenn Ihr einmal ECHTE Probleme habt ?

Manchmal ist es gut, sich zu erinnern, was ECHTE Probleme sind, um zu erkennen, wie gut es einem geht und dafür dankbar zu sein.

LG, Reinhard
 
Danke Walter, für deine wirklich tollen Aussagen..... Ich musste teilweise schmunzeln, aber es auch heftig sacken lassen...

Das Beschmunzelte schreib ich gerade mal auf...

Zu meinem Nickname:
---- Ich heiße ja eigentlich Rebecca, und hab mich versucht mit diesem Namen anzumelden, dieser war bereites vergeben...So ging das ungefähr 5 mal, ich dachte schon, es wäre ein schwerwiegender Fehler, das ich mich nicht anmelden könnte...
Letztendlich hat es mit diesem Nickname geklappt, nur ganz mein Ding ist dieser auch nicht, muss ich mal zugeben....
Aber schön zu sehen, wie andere ihn deuten.

Dies zu diesem Thema, jetzt andere Aussagen

Also, um den Ladenraum mussten wir lange betteln, dieser wa rvorher Lagerraum von meinem Schwiegervater, dort wurde ca 30 Jahre nichts gemacht, und es sa aus wie bei den Hotten - Totten
Marcus und ich haben es dann in den Angriff genommen dort auszuräumen, leider war mein Schwigervater nie dabei, wir haben seinen ollen Krempel ausgeräumt.
Die Umbauphase dauerte ca 8 Wochen, Marcus hat umgebaut, ich habe mich derweil um Flyer, Termine, Eröffnung gekümmert, und wenn zwischendurch noch Zwit war habe ich im Laden geholfen...

---- Ich weiß es sehr zu schätzen, das wir es einfacher haben denn je. Diese chance hätte ich bei meinen Eltern icht bekommen ,sie wohnen auf einem Dorf, in einem Haus, eben ganz normal.

Mit dem Auszug zu Hause (ich habe ein sehr gutes Verhaältnis zu meinen Eltern, sie stehen hinter mir wo es nur geht) hat sich mein Leben krass verändert, ich habe einen spirituellen Spiln bekommen, was mir öfter schon weiter geholfen hat, ich durfte mein Pferd hierherstellen, die Leben wie Gott in Afrika, und ich habe einen tollen Mann mit einer kleinen feinen Wohnung.
--Nur eben die Familienstruktur war von anfang an seitdem ich hier bin angeknackst.

---- Freunde der Familie hingegen sagen, da sich hier sehr viel verändert hätte, es wäre generell viel ordentlicher auf der Anlage und auch Marcus wäre offener....
 
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Ich wollte nochmal klar stellen das wir nicht am 5.12 den Termin zum familienstellen haben, sodern bei einer Beratungsstelle...

--- Eine Familienkonferenz sieht ungefähr so aus:

Zu einen richtigen Zeitpunkt werden Probleme angesprochen, dies ging bis jetzt immer von Marcus aus, die Probleme drehen sich meistens immer um den Vater der irgentwas liegen lässt, Alkoholprobleme des Vaters, (10 Große Düsen Bier am Tag sind da mal nichts), oder die Zigarettensucht der mutter.
Meistens halte ich mich da schon raus, die Gewohnheiten anderer Leute ist eigenltich nicht meine Sorge....Jeder muss selbst wissen, was richtig für ihn ist ---

Das Ende von Lied ist, das spätenstens nach 5 Minuten die Situation eskaliert, ein Wort das andere gibt und mein Schwiegervater den Raum mit Türknallen verlässt....

würde man veranlassen einen bestimmten Termin mit allen Familienmitgliedern zu vereinbaren, geht man davon aus, das mindestens einer fehlt,weil "es ja eh nichts bringt und sich eh nichts ändert"
 
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