Erst einmal ziehe ich den Hut vor Dir, die Arbeit, die Du geleistet hast, geht ja sehr an die Substanz. Du schreibst, dass Dein Kind auch drüben ist. Das heisst, wahrscheinlich bist Du darum zu dieser ehrenamtlichen Tätigkeit gekommen. Um Trauerarbeit bei Dir zu leisten? Um anderen beizustehen? Selbst wieder auf die Füsse zu kommen? Es gibt viele Gründe. Die anderen Kinder - auch wenn Du nur fremde Namen hörst - ich meine, es klingt zwar jetzt vielleicht für Dich etwas eigenartig. Aber kann es sein, dass Du unbewusst mit dieser Arbeit die Trauer um Dein Kind verdrängt hast - und es darum - wieder unbewusst - nicht hören willst? Weil Du es nicht wahrhaben willst, dass es nicht mehr bei Dir ist?
Ich frage Dich deshalb, weil ich in Bezug auf Trauerarbeit auch schon einen Batzen familiär zu bewältigen hatte - und habe. Man wird nie damit fertig. Wenn Du etwas Abstand zu dieser Arbeit gefunden hast, wirst Du einen Weg zu Deinem Kind finden. Lass Euch Zeit. Ich wünsche Dir viel Kraft