Hallo,
jedes Gefühl und jeder Gedanke hat seine Berechtigung. Ich nehme alles, wie es kommt. Mal rege ich mich auf, mal bleibe ich locker, dann fühle ich mich schwach und in einem Moment unendlich stark.
Wichtig ist für mich immer der Wechsel. Also keine Einöde. Ein nurmehr positiv Denken würde mir auf die Dauer zu anstrengend/ über den Dingen stehend und eingleisig werden. Vor allem sind die Gefühle einfach nur absolut lebendig, wenn etwas von Unten nach Oben wechselt, z. B.
Wer das Negative nicht kennt, wird das Positive ebensowenig definieren können.
Als Symbol fällt mir da die Waage ein.
Selbstverständlich strebe auch ich nach innerer Zufriedenheit und Harmonie. Aber auch die Unzufriedenheit und Disharmonie sind produktive Gefühle, die mich zu was auch immer treiben. Ist die Grundbasis positiv, kann etwas negativ Ausgelebtes nicht das ganze Wesen in einen dunklen Schleier verhüllen.
Alles gehört zum Menschsein dazu. Außerdem will ich leben und mich nicht einschränken. Ist man dabei behutsam und erkennt die Winkel des Auslebenkönnens, dann hat man das Mittelmaß stets vor Augen. Nimmt auf sich und andere Rücksicht und wird dennoch nicht zu einer Marionette mit Handlungseinschränkungen.
Geht es mir einmal besonders schlecht, dann wälze ich mich den ganzen Tag in Gedanken hin und her. Doch mit dem Gedanken am Abend, dass morgen in der Früh wieder die Sonne scheint, umarme ich mich in den Schlaf. Und die Empfindungen verfliegen ein wenig mit den Sonnenstrahlen der Morgensonne ...
Gruß Tarja
du sprichst etwas für mich sehr wichtiges an.
balance.
einen zustand zu übergehen empfinde ich in erster linie nämlich nicht als sehr sinnvoll.
denn er IST und hat, warum auch immer, zunächst seine berechtigung.
er will etwas vermitteln, so denke ich.
und um etwas zu heilen muss ich mich damit auseinandersetzen.
erst dann bin ich bereit es los zu lassen.
wenn ich so tu als wäre es nicht da, holt es mich irgendwann wohl dennoch ein.
denn ich habe das urproblem nicht gelöst.
möchte für diese these keine garantie abgeben, ich selbst sehe es jedoch als wichtig und für mich stimmig an.
wahrscheinlich führt sogar das leugnen oftmals zum problem.
fängt ja schon bei den kindern an, wut ist schlecht, weinen darf man nicht, empfindsamkeit ist auch negativ, stark sein soll man, und und und.
wenn ich wut spüre, spüre ich wut.
na und?
wut an sich ist nichts schlimmes, schlimm ist wenn ich sie destruktiv verarbeite.
heilen kann ich in dem ich akzeptiere, erkenne und loslasse.